RhodomanologiaDas poetische Werk von Lorenz Rhodoman bis 1588
Rhod. Carm. 1–3 (Apparate)
Apparate
Gedicht Nr. 1
Sachanmerkungen
(1)Das Gedicht enthält folgendes Akrostichon: HEINO BATHELIVS CONIVGEM DVCIT ELISABETHAM PAPAE CHRISTO
DVCE M. L .R. S. „Heino Diepenbruch (gräzisierte Namensform) heiratet Elisabeth
Papst unter der Führung Christo. M(agister) L(aurentius) R(hodoman)
hat es geschrieben.“
(4)Diese Verkürzung von Elisabeth vielleicht nach Didos poetischer Alternativbezeichnung Elissa.
(5)Die Warnow wird mit Rostock identifiziert. Rhodoman hat 1571
eine kurze Studienzeit an der Universität Rostock begonnen,
wo er auch den Magistergrad erworben hat.
(6)Die Vorstellung leitet sich vom römischen Janus-Tempel her,
der zu Friedenszeiten geschlossen wurde.
(7)Wie schon in dem Gedichtbrief an Thomas Mauer (Rhod. Mau.) greift Rhodoman hier Motive aus Ovids Exildichtung auf, vor allem dessen
Abschied aus Rom. Tristien-Reminiszenzen finden sich etwa in V. 5.24.36.53.
Die Situation hat sich im Vergleich zu dem Gedicht an Mauer grundsätzlich
geändert. Während Rhodoman sich in dem Gedichtbrief an Mauer noch in
Anbetracht seines Fortgangs aus Ilfeld vor dem „unkultivierten“ Land
fürchtete, ist er hier voll Dankbarkeit für die Förderung durch Otto und
dessen Marschall Saurer. Allerdings gibt es einen signifikanten Unterschied
zu Ovid: Rhodoman ist von Harburg aus nicht ins Exil aufgebrochen, sondern
erlangt in Rostock endlich die gebührende Anerkennung durch den
Magistertitel. Zur Entstehung der Gedichte vgl. Gärtner. [SW]
(8)Rhodoman brach zur Universität Rostock auf, um dort den begehrten
Magisterabschluss zu erwerben.
(9)Hedwig von Ostfriesland (1535‒1616), zweite Ehefrau (ab 1562)
von Otto II. von Braunschweig-Harburg. costa für „Ehefrau“ im Sinne der biblischen Schöpfungsgeschichte.
Vgl. dazu auch Rhod. Inscr.Burgg. 37 .
(10)Vgl. im Gegensatz dazu Rhod. Mau. 89 (non ego me iacto veteri ceu stemmate cretum).