Einleitung
Systematisierung
- Sprache / Versmaß
-
- Griechisch: Hexameter (hex)
- Latein: Prosa
- Werkgruppe
- Gattungszuordnung (ed.)
- Schaffensphase
Inhaltliche Einleitung
Das proömienlose Gedicht fasst die jüdische Geschichte von der Schöpfung bis zur Zerstörung Jerusalems durch die Römer zusammen. Zum Schluss hin wird der Erzählstil ausführlicher und dramatischer. Auffällig ist der Einbau markanter Gleichnisse (V. 483‒491.565‒581.624‒640). Neben der Bibel zieht Rhodoman als Quellen Flavius Josephus, Justin und Diodor heran. Ausführlicher reflektiert er unter Hinweis auf Herodot über die Wandelbarkeit des Glückes und illustriert dies an einer poetischen Darstellung des Rades der Fortuna (V. 237‒255).
Ursprünglich handelt es sich bei dem Gedicht um einen Teil von Rhodomans kolossaler Theologia christiana (Rhod. Theol.Christ.), die als Autograph in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar (Fol 67) erhalten ist. Vielleicht zeichnete sich ab, dass Rhodoman für dieses Gedicht keinen Drucker findet, so dass er die Historia ecclesiae und die Ilfelda Hercynica (Rhod. Ilf.Herc.), die als Begleitgedicht zur Theologia christiana vorgesehen war, in zwei separaten Drucken bei Wechel in Frankfurt erscheinen ließ. Thematisch kann man die Historia ecclesiae als Vorarbeit zu Rhodomans Palaestina sehen, welche die Geschichte des Heiligen Landes nochmals ausführlicher zusammen mit der Zeit nach der Zerstörung durch die Römer behandelte.
Für die Rezeption ist bemerkenswert, dass 1582 ein wohl von Rhodoman unabhängiger Londoner Nachdruck erschien, der darauf hindeutet, dass Rhodomans Gedicht auch jenseits des Kanals Interessenten auf sich zog. [SW]