Hinweis: Die Einheit ist noch nicht vollständig ediert und nur eingeschränkt zitierfähig. Aufgrund des Umfangs werden die Loci und ihre Apparate sukzessive veröffentlicht.
Handschriftliches theologisches Lehrgedicht (Theologia christiana sive Poema theologicum)
Abschnitt Nr. 0 (Gr. / Lat. (Prosa))
ΠΟΙΗΣΙΣ ΘΕΟΛΟΓΙΚΗ, Theologische Dichtung, τὰ ἐξαίρετα τῆς σωτη- welche die ausgewählten Kapitel ρίου διδασκαλίας μέρη der heilsbringenden Lehre στίχοις ἑξαμέτροις in hexametrischen Versen ἐκτιθεῖσα. ausführt. THEOLOGIA CHRISTIANA SIVE Christliche Theologie oder POEMA THEOLOGICUM, Theologisches Gedicht, praecipua salutaris doctri- welches die besonderen Kapitel der heilsbringenden nae capita versibus he- Lehre in hexametrischen Ver- xametris exponens, sen ausführt, compositum olim in schola Ilefeldensi, einst in der Ilfelder Schule verfasst, nunc vero recognitum et versione jetzt aber durchgesehen und mit einer lateinischen latina donatum in gratiam Übersetzung beschenkt für die studiosae iuventutis lernbegierige Jugend autore von LAURENTIO RHODOMANNO, Lorenz Rhodoman, scholae Lunaeburgensis ad D. Micha- dem Rektor der Lüneburger Schule bei St. elem rectore, Michael, Cherusco et Saxowerfiensi(1) dem Cherusker aus Niedersachswerfen Anm.:(1)addita manu posteriore cum praefatione viri clarissimi et celeberrimi d. docto- mit einem Vorwort des hochangesehenen und hochberühmten Herrn Doktor ris Davidis Chytraei ad generosos comites a David Chytraeus an die großzügigen Grafen von Stolbergk(2) Stolberg Anm.:(2)addita manu posteriore 27v/28r 1 Exordium propositionem generalem continens cum voto. Σῶμα διδασκαλίης θεοφάντορος αὐτὸς ὑφαίνειν Corpus doctrinae Deum revelantis ego texere Da ich meinerseits beginne, den „Körper“ der von Gott gewiesenen Lehre zu weben Prooemium, welches das allgemeine Thema enthält, zusammen mit einem Gebet 2 ἀρχόμενος σφετέροισιν ἀρηράμενον μελέεσσιν incipiens suis constans membris (aufgebaut gemäß ihren Gliedern) 3 ἀρτιμαθῶν ἐπ’ ὄνειαρ Ἀχαιΐδος ἄνθεσι Μούσης discentium ad utilitatem Graiae floribus Musae aus den Blüten der griechischen Muse zum Nutzen derer, die (Griechisch) gerade lernen, Sim. (gr.) Ἀχαιΐδος ἄνθεσι Μούσης] cf. AP .,381 (Ἰωνίδος ἄνθεα φωνῆς) 4 εὔχομαι, ὥς μοι θεῖος ἐπιπνεύσειεν ἀήτης. opto, ut mihi divinus adspiret flatus. so bitte ich darum, dass mir ein göttlicher Wind zuwehen möge. Sim. (gr.) ἐπιπνεύσειεν ἀήτης] = Gr.Naz. carm..PG 37,607,4; cf. etiam A.R. 1,423 5 Ratio a difficultate operis. καὶ γὰρ ἐπ’ ἀργαλέον πλόον ἔρχομαι, οὗ τὸ πάροιθεν nam difficilem navigationem aggredior, quam antea Denn ich begebe mich auf eine schwierige Fahrt, die zuvor Begründung durch die Schwierigkeit des Werkes 6 παῦροι μουσοπόλοισιν ἐπειρήσαντο νέεσσιν. pauci Musarum tentarunt navibus. nur wenige versucht haben mit ihren Musenschiffen. 7 Finis instituti carminis. ἀλλὰ καὶ ὣς νόος ἐστὶ βίον πάγκοινον ὀφέλλειν, sed tamen et sic animus est vitam communem iuvare, Doch auch so ist es meine Absicht, das allgemeine Leben zu fördern, Ziel des begonnenen Gedichtes Crit. (gr.)καὶ ὡς cod.ἐστι cod. 8 ὅσσον ἐμοὶ σθένος ἐστὶ· τό δ’ οὐ νοὸς ἶσον ἐρωῇ. quanta mihi facultas est, quae non mentis aequa promptitudini. soweit ich dazu Kraft habe; diese (Kraft) ist aber nicht ebenso groß wie das Begehren meines Sinnes. Crit. (gr.)τὸδ’ cod. 9 Conclusio repetens votum. τοὔνεκα σὴν πρὸς ἄρηξιν ἐγὼ κεχρημένος ἀλκῆς itaque tuam ad opem ego indigens auxilio Deshalb blicke ich in meiner Hilfsbedürftigkeit auf Deine Unterstützung, Schlussfolgerung, die auf das Gebet zurückgreift 10 λεύσσω, μουνοσεβὲς Θεὸς ἐν τριφαέσσι προσώποις, respicio, unicolende Deus in trilucentibus personis, o einfach in dreifachem Gesicht verehrter Gott, Sim. (gr.) μουνοσεβές] nl. τριφαέσσι] cf. Syn. Hym. 5,26 11 αἰτίζων, ἵνα μοι χάριν ὑψόθεν εὔφρονα χεύῃς, orans, ut mihi gratiam ex alto benevolam fundas: und ich bitte darum, dass Du vom Himmel Deine wohlwollende Gunst über mich gießest, 12 χρήσιμον ὡς παίδεσσι καὶ ἡδυεπές τι λοχεύσω· utile quo pueris et iucundum quid pariam. damit ich etwas für die Kinder Nützliches und zugleiche angenehm zu Lesendes hervorbringe. 13 τοῖς γὰρ ἐγὼ μεθέποιμι φίλον πόνον, ἐσθλὰ διδάσκων. his enim obibo amicum laborem, bona docens. Denn für diese will ich mein Werk gestalten, sie in Edlem unterweisend. 14 Propositio specialis prooemii. πρῶτα θεοκλήτου δὲ χοροῦ πέρι μικρὸν ἀείσω, primum autem divinitus vocato de coetu pauxillum canam Zunächst will ich jedoch über den von Gott berufenen Chor (die Kirche) weniges singen, Themenangabe eines gesonderten Prooemiums (sc. zur eingeschobenen Kirchengeschichte) 15 κτισμοῦ ἀπορνύμενος, Σολύμων δ’ εἰς τέρμα προβαίνων. a creatione exordiens et Solymorum ad finem progrediens. von ihrer Gründung ausgehend und bis zum Ende Jerusalems fortschreitend. 16 Narratio de statu ecclesiae ab exordio mundi ad excidium Hierosolytanum epitomen historiae Iudaicae complectens Εἰν ἀρχῇ, τῇ μηδὲν ἔην, Θεὸς ἄμμορος ἀρχῆς in principio, quo nihil erat, Deus expers Principii Am Anfang, als noch nichts war, schuf Gott, der ohne einen Anfang Erzählung über den Zustand der Kirche von Beginn der Welt an bis zur Zerstörung Jerusalems, eine Kurzfassung der jüdischen Geschichte enthaltend 17 οἶος ἐὼν μεγάλοιο θεμείλιον ἥδρασε κόσμου, solus qui est, magni fundamentum stabilivit mundi: allein existierte, das Fundament der gewaltigen Welt. 18 Distributio operum Dei sex diebus creatorum. Gen. 1 ἤμασι δ’ ἓξ ἐπέρηνε σοφοῦ τεχνάσματος ἔργον diebusque sex absolvit sapientis artificii opus In sechs Tagen vollendete er das Werk seiner klugen Planung Einteilung der Werke Gottes, die an sechs Tagen geschaffen wurden. Gen 1(3) Anm.:(3)Abkürzungen der Bibelbücher in der Übersetzung nach Lokkumer Richtlinien. 19 αὐτοτελεῖ δυνάμει· τῷ γὰρ ῥέα πάντα τελέσσαι. propria potentia. illi enim facilia sunt omnia effectu. mit seiner Kraft, die von selbst Wirklichkeit schafft: denn ihm fällt es leicht, alles zu vollenden. 20 παύσατο δ’ ἑβδομάτῳ καὶ σάββατον ἱρὸν ἔταξεν. ac quievit septimo et sabbathum sanctum instituit. Am siebten Tag nahm er sich jedoch eine Pause und setzte den heiligen Sabbat fest. 21 Dies I. chaos et lux. ἤματι μὲν πρώτῳ χάεος θέτ’ ἀείδελον ὕλην die autem primo chai fecit obscuram materiem, Am ersten Tag setzte er fest, dass der gestaltlose Stoff des Chaos, Der erste Tag: Das Chaos und das Licht 22 σύμφυρτον καὶ ἄμορφον ἔμεν πρωτόσπορον ἀρχὴν indigestam et informem, ut esset primum initium durcheinander gemischt und ohne Gestalt, als erstgesäter Anfang 23 γαίης καρποτόκοιο καὶ αἰθέρος ἀστερόεντος. terrae fructiparae et aetheris stellati. der fruchthervorbringenden Erde und des sternenreichen Himmels diene. 24 τῷ δ’ ἔπι φῶς ποίησεν ὁρίζειν νύκτα καὶ ἦμαρ. post hoc lucem fecit ad disterminandum noctem et diem. Danach sorgte er dafür, dass das Licht Nacht und Tag abgrenzte. 25 II. Firmamentum. δεύτερον αὖ στερέωσε καὶ ἐξετάνυσσε θέατρον secundo deinceps firmavit et expandit theatrum Als zweites wiederum befestigte er in erheblicher Ausdehnung das Theater (Der) zweite (Tag): Das Firmament 26 θαυμασίοις ὑδάτεσσιν Ὀλύμπιον, ἔνδιον ἄστρων mirandis aquis caeleste, domicilium astrorum des Himmels vermittels erstaunlicher Wassermassen, den Platz der Sterne, 28v/29r 27 πλαγκτῶν τ’ ἀπλανέων τε καὶ αἰθερίου πυρὸς ἕδρην. erraticorum et fixorum et aetherii ignis sedem. sowohl umlaufender [der Planeten] als auch fixer, und den Sitz des ätherischen Feuers. 28 III. Terra et mare. ἤματι δ’ ἐν τριτάτῳ ξηρὴν ἀπεχώρισεν ὑγρῆς· die postea tertio aridam separavit ab humida Am dritten Tag trennte er das trockene Land vom feuchten Meer; (Der) dritte (Tag): Die Erde und das Meer 29 γαίην δ’ ἀστυφέλικτον ἐν ἠέρι πήξατο μέσσῳ terramque immotam in aëre stabilivit medio, die unerschütterliche Erde befestigte er mitten in der Luft, 30 κέντρῳ ἐρειδομένην καὶ κύκλιον εἶδος ἔχουσαν, centro innixam et orbiculari specie praeditam sich auf eine zentrale Achse stützend und mit einer runden Form, 31 παντοίοις τε φυτοῖσι καὶ ἄνθεσι τηλεθόωσαν. omnigenisque plantis et floribus virentem; von jeglichen Lebewesen und Gewächsen sprießend. 32 ἀμφὶ δέ μιν βαθὺ λαῖτμα παλίρροον Ὠκεανοῖο et circa eam profundam aquam et reciprocantem Oceani Um sie herum ließ er den tiefen, hin- und herwogenden Schlund des sie im Kreis umfließenden Ozeans 33 χεύατο κυκλοπόροιο καὶ ἀλλήλοισιν ἔδησεν. fudit orbem cingentis et inter se devinxit. sich ergießen und band beide aneinander. 34 Paradisi fabricatio. Gen. 2. ἐνθάδε καὶ ποταμοῖσι διάρρυτον εὐρυπόροισι ibi etiam fluviis irriguum lativagis Hier schuf Gott auch das Paradies, das von weitläufigen Flüssen durchströmt ist, Die Erschaffung des Paradieses. Gen 2 35 τεῦξε Θεὸς παράδεισον, ἐπὶ χθονὸς οὐρανὸν ἄλλον, condidit Deus paradisum, in terra caelum alterum, einen zweiten Himmel auf Erden, 36 αὐλὴν ἀνδρομέης καὶ ἀνάκτορον εὐρὺ γενέθλης. aulam humani et regiam amplam generis. den Hof und das weitgestreckte Herrscherhaus des Menschengeschlechtes. 37 κήπῳ δ’ ἐν μεσάτῳ πολυθαλλέϊ δισσὰ φύτευσε ac horto in medio florentis(sim)o duas plantavit Inmitten des vielfach fruchtbaren Gartens schuf er zwei 38 δένδρεα βριθομένω μήλων γλυκυειδέϊ καρπῷ· arbores onustas pomorum venusto fructu: Bäume, schwer belastet von der süßen Frucht von Äpfeln: 39 τῷ μὲν δὴ ζωῆς, τῷ δ’ οὔνομα γνώσιος ἐσθλῶν uni erat vitae, alteri nomen cognitionis bonorum Der eine hatte den Namen des Lebens, der andere den Namen der Erkenntnis von Gut 40 ἠδὲ κακῶν· ἐκ τοῦ γὰρ ὁμῶς ἀγαθοῦ τε κακοῦ τε et malorum. ex hac enim simul boni malique und Böse: Denn aus diesem (Baum) ergab sich für die Menschen die Erkenntnis 41 γνῶσις ἐπῆλθε βροτοῖσιν, ἐπεὶ γευσαίατο καρπῶν noticia provenit hominibus, postquam gustassent fructus von Gut und Böse gleichermaßen, sobald sie von dessen Früchten kosteten, 42 ῥίψαντες Κτιστῆρος ἑοῦ παρὰ ποσσὶν ἐφετμάς. abiicientes conditoris sui ad pedes mandata. die Gebote ihres Schöpfers beiseite werfend. 43 IIII. Luminaria seu stellae. τέτρατον ὠκυδρόμων σφαίρῃς περιλαμπέσιν ἄστρων quarto velocium globis conspicuis stellarum Als viertes umkränzte er den Himmel mit ringsumstrahlenden Kreisbahnen von schnelllaufenden Sternen (Der) vierte (Tag): Die Lichtquellen bzw. Sterne 44 οὐρανὸν ἐστεφάνωσε καὶ ἀγλαὸν ὤπασε μόχθον caelum coronavit et splendidum tribuit officium, und gab ihnen die glänzende Aufgabe, 45 νύκτα διακρίνειν, γλυκερῆς ὅτε παύσιος ὧραι, noctem discernere dulcis cum quietis hora die Nacht zu unterscheiden, wenn die Stunden der süßen Ruhe sind, 46 καὶ χρόνον ἡμερινόν, καμάτων ὅτ’ ὀρώρεται ἔργον, et tempus diurnum, laborum cum movetur opus, und die Zeit des Tages, wenn das mühsame Tageswerk sich erhebt, 47 καὶ φάος ἀνθρώποις καὶ κτίσμασι πᾶσιν ἀνοίγειν ac lucem hominibus et creaturis omnibus aperire und auch das Tageslicht für Menschen und alle Geschöpfe zu öffnen 48 κρυπταδίων τε πέλειν τεκμήρια καὶ λυκάβαντας occultorumque esse prodigia et annos und Kennzeichen des Verborgenen zu sein und Jahre zu vollenden 49 ἐκτελέειν μῆνάς τε καὶ ἤματα καὶ δρόμον ὡρῶν. efficere mensesque et dies ac cursum horarum. sowie Monate und Tage und den Lauf der Stunden. 50 μήνη δ’ ἠέλιός τε φαάντερον ἔλλαχε κῦδος· luna vero et sol lucidius acceperunt decus: Der Mond und die Sonne aber erlangten glanzvolleren Ruhm: 51 ὃς μὲν ἄρ’ ἠριγένειαν ἐπ’ ἀνθρώποισι φαείνειν hic quidem, ut per diem hominibus luceat letztere, die Morgenröte den Menschen aufscheinen zu lassen 52 φωτὸς ἀπειρεσίοιο ῥοαῖς καί θ’ ὥρας ἑλίσσειν· luminis infiniti radiis ac tempora volvat; mit den Fluten ihres unendlichen Lichtes und die Stunden abrollen zu lassen; 53 ἡ δὲ κνέφας σελάειν καὶ δεύτερον ἦμαρ ὀπάζειν. illa vero, ut noctem illustret et alterum diem praebeat. ersterer, die nächtliche Finsternis zu beleuchten und einen zweiten Tag zu geben. 54 V. Pisces et aves. πέμπτῃ δ’ αὖ νηκτῶν ἑτερότροπα καὶ πετεηνῶν caeterum quinto natatilium diversa et volatilium Am fünften Tag wiederum schuf er die verschiedenartigen Stämme der schwimmenden und geflügelten Wesen (Der) fünfte (Tag): Die Fische und Vögel 29v/30r 55 φῦλ’ ὑδάτων τέκτηνε, μιῆς ὁμοειδέος ἀρχῆς. genera ex aquis fabricavit uno eiusdem speciei principio. aus den Wassermassen, aus einem einzigen homogenen Urstoff. 56 ὄρνεα μὲν πνευστοῖο δι’ ἠέρος ἧκε πέτεσθαι aves flabilem per aëra misit volare Die Vögel schickte er aus, damit sie flink durch die atmende Luft flögen, 57 καρπαλίμως, ῥευστοῖσι δ’ ἐν οἴδμασιν ἐσκέδασ’ ἰχθῦς, cito et nabilibus in undis sparsit pisces, in den fließenden Strömen verbreitete er die Fische; 58 σπέρματι πληθύνοντας ἐν ἠέρι καὶ πελάγεσσι. semine augescentes in aëre et pelago. beide [Vögel und Fische] vermehren sich durch ihren Samen in der Luft und in den Meeren. 59 VI. Animalia terrestria et homo. τῇ δ’ ἕκτῃ κτήνη τε καὶ ἑρπετὰ θηρία τ’ αἴης sexto tandem iumenta et reptilia bestiasque terrae Am sechsten Tag hieß er das Vieh und die Kriechtiere und die wilden Tiere aus der Erde (Der) sechste (Tag): Die Landtiere und der Mensch 60 ἐκπρομολεῖν ἤνωγε καὶ ὕστατον ἀνέρα πάντων provenire iussit et postremum hominem omnium hervorzutreten, und als letzten von allen schuf er den Menschen, 61 ἔκπλασεν, ὃν διὰ πάντα σοφῇ τεκτήνατο βουλῇ. finxit, propter quem omnia sapienti fabricavit consilio. um dessen willen er alles (andere) mit weisem Ratschluss ersonnen hatte. 62 πάντα γάρ, ὅσσα γένοντο κατ’ αἰθέρα καὶ πέδον αἴης, omnia enim, quae facta sunt in aethere et solo terrae, Denn alles, was im Himmel und auf dem Erdboden entstand, 63 ἀντιθέων ἐγένοντο βροτῶν χάριν· ὃς δ’ ἄρ’ ἐτύχθη, divinorum sunt facta hominum causa: is autem factus est, entstand nur um der gottähnlichen Menschen willen; der aber wurde geschaffen, 64 ὡς γνώῃ Κτιστῆρα καί οἱ ἐπεοικότα ῥέζοι. ut agnosceret Creatorem et ei congruentia faceret. um seinen Schöpfer zu erkennen und ihm Gefälliges zu tun. 65 Gen. 2. τοὔνεκ’ ἐπεὶ μέγαν οἶκον ἑτοῖμά τε πάντα κατ’ αὐτὸν ideo postquam spaciosam domum et parata omnia in illa, Nachdem der göttliche Herr deshalb das große Haus (der Schöpfung) und alles in diesem Gen 2 66 Κοίρανος ἀνδρὶ δόμησε τελεσσιπόνῳ Θεὸς αὐδῇ, Dominus homini aedificarat operante Deus verbo, für den Menschen fertig gebaut hatte mit seiner Stimme, die sogleich alle Mühe vollendet, 67 χείρεσιν ἀθανάτῃσι τέλος δώμησε καὶ αὐτὸν manibus divinis tandem fabricatus est et ipsum schuf er schließlich mit seinen unsterblichen Händen auch ihn (den Menschen) selbst, 68 δισσῆς ἐκ φύσιος συναρηρότα· καὶ γὰρ ὁ πηλὸν duplici ex natura constantem. namque ille limum der sich aus zwiefacher Natur zusammenfügte: Denn er nahm Schlamm 69 λαζόμενος στῆσεν βροτοειδέος εἰκόνα μορφῆς sumens statuit humanae imaginem formae, in seine Hände und errichtete das Bild der menschenförmigen Gestalt, 70 ὀστέοις καὶ σάρκεσσιν ὁμόζυγον· ἐν δ’ ἄρ’ ἀήτην ossibus et carne cohaerentem, inque illam flatum aus Knochen und Fleisch zusammengefügt; und hinein blies er den Atem 71 ζωῆς φυσιόων, ὃς ἔην θεότητος ἀπορρώξ, vitae spirans, qui erat divinitatis particula, des Lebens, der ein Ausfluss der Göttlichkeit war, 72 ψυχὴν δ’ ἐνθέμενος βροτέοις μελέεσσι θεείην et animam indens humanis membris divinam und er legte eine göttliche Seele in die menschlichen Glieder hinein 73 ἀντίτυπον στῆσεν θεοειδέος εἰκόνα μορφῆς similem statuit divinae effigiem formae, und errichtete ein ebenbürtiges Abbild der gottförmigen Gestalt,(4) Anm.:(4)Die Verse 69 und 73 sind offensichtlich absichtlich ähnlich gebaut (στῆσεν βροτοειδέος/θεοειδέος εἰκόνα μορφῆς), um die Gottabbildlichkeit des Menschen zu unterstreichen. [SW] 74 κάλλεσιν οὐρανίοιο νοὸς νοῒ κοσμηθεῖσαν. ornatu caelestis mentis mente decoratam. ausgestattet mit dem Geiste, der Schönheit des himmlischen Geistes. 75 ὣς ὁ μὲν οὐράνιος ψυχὴν καὶ θέσκελον εἶδος ita caelestis (erat) anima et divina specie So ist der Mensch hinsichtlich seiner Seele und seiner göttlichen Gestalt 76 ἄνθρωπος, χθόνιος δὲ δέμας καὶ σαρκινὸν εἶδος. homo et terrestris corpore et carnea specie. himmlisch, jedoch irdisch hinsichtlich seiner äußeren Form und seiner fleischlichen Gestalt. Crit. (gr.)debuit σάρκινον secundum LSJ 77 Evae formatio et coniugii institutio. Gen. 2. τῷ δὲ τάχ’ ἐκ πλευρῆς, ὅτε μιν βαθὺς ηὔνασεν ὕπνος, huic statim e costa, cum eum altus sopivisset somnus, Für diesen baute die allmächtige Trinität aus seiner Seite, nachdem ihn tiefer Schlaf niedergelegt hatte, Die Erschaffung Evas und die Einrichtung der Ehe. Gen 2 Sim. (gr.) ηὔνασεν ὕπνος] = A.R. 4,1060.1110 78 νύμφην δεῖμε πόνων ἐπαρηγόνα σύζυγά τ’ εὐνῆς sponsam aedificavit laborum sociam et consortem lecti eine Braut als Helferin in seinen Mühen und als Genossin auf dem Lager 79 παμβασίλεια Τριὰς καὶ ἐτήτυμον ἔννεπε μῦθον· omnipotens Trinitas et verum pronunciavit verbum: und sprach dazu das zutreffende Wort: Sim. (gr.) παμβασίλεια] cf. A.R. 4,382 (de Iunone) ἔννεπε μῦθον] = Hom. Il..8,412; Orph. A..541 80 „Οὐ καλὸν ἄνδρα μόνον ζώειν· ποιήσομεν αὐτῷ „Non bonum, hominem solum vivere: faciemus ipsi „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein lebt; wir werden ihm, 81 συγκλήρου χατέοντι βοηθόον, ᾗ φρένα τέρπῃ.“ consortis indigenti auxiliatricem, qua animum exhilaret.“ der einer Teilhaberin bedarf, eine Helferin schaffen, an der er seinen Sinn erfreuen kann.“ 82 Καί σφιν ἐϋκτιμένης περικαλλέα χῶρον ἀλωῆς Tum illis culti amoeniss(imam) regionem horti Und er gab ihnen den wunderschönen Ort des wohlgegründeten Gartens [des Paradieses], 83 Lapsus et poena. Genes. 3. δῶκεν ὑπ’ εὐφροσύνῃ κτεατισσέμεν. ἀλλὰ μινυνθὰ tradidit in voluptate possidendam. sed exiguo temporis spacio um ihn mit Besonnheit zu besitzen. Aber nur kurze Zeit (Sünden)Fall und Strafe. Gen 3 30v/31r 84 ἀγλαΐης ἀπόναντο θεουδέος· ἐκ γὰρ ἔλασσε amoenitatis fructum perceperunt divinae. nam expulit hatten sie Gewinn von ihrem gottähnlichen Glanz. Denn es vertrieb sie 85 μῆνις ἀγαιομένοιο Θεοῦ σφέας, οὕνεκα θυμὸν ira indignantis Dei illos, quia animum der Groll des zürnenden Gottes, weil sie ihr Gemüt 86 ἀρχεκάκοιο δράκοντος ἐφημοσύνῃσι χάλασσαν principis malorum serpentis iussis laxaverant den Aufträgen der Schlange, von welcher alles Übel ausging, öffneten Sim. (gr.) ἀρχεκάκοιο] cf. Hom. Il. 5,63 87 καὶ καρπῶν γεύσαντο, Θεοῦ τοὺς φράξεν ἐφετμή. et de fructibus gustarant, Dei quos sepserat mandatum. und von den Früchten (des verbotenen Baumes) kosteten, welche die Weisung Gottes versperrte. Crit. (gr.) Θεοῦ τοὺς φράξεν ἐφετμή] θεοῦ δ’ ἀμέλησαν ἐφετμῶν / αἷς προέφη μήλων μὴ ψαύειν ἄφρονι τόλμῃ 67 a.c. 88 τοὔνεχ’ ὑπερβασίῃ σφιν ὁμοῦ καὶ πᾶσι τέκεσσι ideo transgressione sibi pariter et omnibus natis Deshalb schufen sie durch diese Übertretung zugleich für sich selbst und für alle Nachkommen 89 λώβην αἰσχροφυῆ καὶ δύσμορον οἶτον ἔτευξαν. labem foedissimam et tristiss(imum) exitium paraverunt. hässliche Schande und unglückliches Verderben. Sim. (gr.) αἰσχροφυῆ] nl. 90 Receptio hominum et promissio. αὐτὰρ ὅμως ἐσάωσε Πατὴρ μεροπηΐδα γέννην veruntamen servavit pater humanum genus Aber dennoch rettete der göttliche Vater das menschliche Geschlecht, Die Sicherung der Menschen und die Verheißung (an diese) Sim. (gr.) μεροπηΐδα] cf. Opp. C. 1,23 91 Υἷος ὑποσχομένου δύνειν μετόπισθε γυναικὸς filio pollicente subiturum se postea mulieris da der Sohn versprach, später in den Mutterschoß einer von der Ehe unberührten 92 κόλπον ἀπειρογάμοιο καὶ ἄρκια λύτρ’ ἀποτίνειν, sinum innuptae et sufficiens lytron persoluturum Frau einzudringen und ein hinreichendes Lösegeld zu bezahlen Sim. (gr.) ἀπειρογάμοιο] cf. Nonn. D..47,416 (de Minerva) 93 συνθραύειν τε κάρηνον ἀμερσιβίοιο δράκοντος, et confracturum caput lethiferi Draconis, und das Haupt der lebensvernichtenden Schlange zu zerstoßen, Sim. (gr.) ἀμερσιβίοιο] nl. 94 ὡς μὴ φροῦδον ἔῃ κτισμοῦ τέλος, οὕνεκα πάντα ne irritus esset creationis finis, propter quem omnia damit der Zielpunkt der Schöpfung [der Mensch] nicht hinfort sei, um dessen willen 95 τεῦξε Θεός, μίμνῃσι δ’ ὁμήγυρις αἰὲν ὀπίσσω, fecerat Deus, maneretque ecclesia semper deinceps, Gott alles schuf, und die (kirchliche) Gemeinschaft in der Zukunft immer erhalten bleibe, 96 ἣ Θεὸν εὐσεβέως τε τίοι ποινήν τ’ ἀλέοιτο. quae Deum pie coleret et penam evitaret. die in frommer Weise Gott ehren und die Strafe vermeiden solle. 97 οἱ γὰρ ὑποσχεσίῃσι πεποιθότες ἔκφυγον ἀρήν. illi enim promissioni credentes effugerunt maledictionem. Denn indem sie diesen Versprechungen vertrauten, entkamen sie dem Fluch. 98 μίμνε δ’ ὁμοῦ καὶ δυσσεβέων γένος, οἵ ῥα Καΐνου mansit tamen simul etiam impiorum genus, qui Caini Es blieb zugleich aber auch das Geschlecht der Unfrommen, die nach der Charakterart Kains 99 ἤθεσιν ἀρχεγόνοιο Θεὸν στυγέουσι καὶ ἐσθλῶν ingenio primigenae Deum odio habent et bonorum Gott verachten und die Versammlung der anständigen (Menschen) Sim. (lat.) primigenae] cf. Schol. Stat. Theb. 4,257 100 σύλλογον ἐχθαίρουσι, μόρου δέ τε κύρμα πέλονται. coetum infestant mortisque praeda sunt. hassen und so eine Beute des Todes werden. Sim. (gr.) κύρμα πέλονται] cf. Hom. Il..17,272; Od..3,271 et al. (κύρμα γενέσθαι) 101 Cain nascitur, occidit fratrem et eiectus peculiare regnum instituit. Ge.(5) 4. Εὔη γὰρ φιλότητι γάμου δμηθεῖσα Καΐνον Eva enim, amore coniugii domita, Cainum Denn Eva gab sich der Liebe der Ehe hin und legte dann ihren erstgeborenen Kain wird geboren, tötet seinen Bruder, wird vertrieben und gründet ein eigenes Reich. Gen 4 Crit. (gr.)Κάϊνον deliberat WeiseAnm.:(5)gen. 67 102 υἱέα πρωτόγονον παρὰ γούνασι θῆκεν Ἀδάμῳ· filium primogenitum in genua posuit Adamo: Sohn Kain neben die Knie Adams; Sim. (gr.) πρωτόγονον] cf. eadem sede Hom. Il..4,102 (ἀρνῶν πρωτογόνων) 103 ὅς περ ἀνοιστρηθεὶς φθονερῇ φρενὶ δῖον Ἄβηλον qui furore percitus invido animo dium Abelum dieser (Kain) wurde durch seinen neidischen Sinn in Wahnsinn versetzt und beraubte 104 αὐτοκασίγνητον γλυκερῆς αἰῶνος ἄμερσε. germanum dulci vita spoliavit. den göttlichen Abel, seinen leiblichen Bruder, des süßen Lebens. 105 τῷ οἱ πρωτοπάτωρ στυγερὰς ἠρήσατο ποινὰς ideo ei primiparens tristes imprecatus est poenas Deshalb wünschte ihm der erste Vater [Adam] eine schreckliche Strafe an Sim. (gr.) πρωτοπάτωρ] nl.Sim. (lat.) primiparens] nl. 106 ἔκ τ’ οἴκου φυγάδευσεν ἑῆς ἀποτηλόσ’ ὀπωπῆς· eque domo exegit suo procul a conspectu: und verbannte ihn aus seinem Hause, weit weg von seinem Angesicht; 107 αὐτὰρ ὁ πατρὸς ἄνευθεν ἐὼν φυγὰς αὐτίκ’ ἔγειρε verum is, a patre discedens exul, statim excitavit als dieser [Kain] jedoch seinem Vater fern war, errichtete er in der Verbannung sogleich 108 κοιρανίης ἴδιον μένος, ἀντίπαλον δ’ ἁγίοισι. regni propriam potentiam adversam sanctis. die Macht einer eigenen Herrschaft, die aber den frommen Menschen feindlich war. 109 Duo in mundo regna contraria. rectores ecclesiae, politiae et oeconomiae ante diluvium recensentur. Genes.(6) 5. δισσαὶ γὰρ κατὰ κόσμον ἀεὶ διδυμότροπον ἀρχαὶ duo enim in mundo semper discordi imperia Es bestehen zwei feindliche Herrschaften in einer stets zweifach gearteten Schöpfung, Die zwei Reiche auf der Welt. Die Lenker von Kirche, Politik und Wirtschaft vor der Sintflut werden durchgemustert. Gen 5 Sim. (gr.) διδυμότροπον] nl.Anm.:(6)Gen. 67 110 ἀντίβιοι τελέθουσι, Θεοῦ Σατανᾶ τε κελαινοῦ. pugnantia sunt, Dei Satanaeque nigri. diejenige Gottes und diejenige des finsteren Satan. 111 οἱ δ’ οἴκων ἱερῶν τε λόγων κοινῶν τε θεμίστων caeterum hi domuum sacrorumque sermonum et publicarum legum Die folgenden Personen aber waren gemeinsam die Anführer der heiligen Häuser und Wissenschaften sowie der gemeinsamen Gesetze 31v/32r 112 εὐσεβέων ἀγέλην κατ’ ἀκήρατον ἡγητῆρες piorum in grege sincero praesides in der unbefleckten Herde des Frommen Sim. (gr.) ἡγητῆρες] de clausula spondiaca cf. Opp. H..2,559.608.638 et al. 113 ἦσαν ὁμοῦ κόσμοιο μετὰ κτίσιν ἀρτιτέλεστον· fuerunt simul mundi post conditionem recentem: sogleich nach dem Abschluss der Begründung der Schöpfung: Sim. (gr.) ἀρτιτέλεστον] cf. Nonn. D. 5,579 et al. 114 Adam. Seth. Enos. πρωτόπλαστος Ἄδαμος ἀεξιβίων ἐνιαυτῶν protoplastus Adam, vitalium annorum Der erstgeschaffene Adam, der hundert Dekaden von lebensverlängernden Jahren Adam, Seth und Enosch Sim. (gr.) πρωτόπλαστος] cf. LXX Wi. 7,1; 10,1 (item de Adamo) ἀεξιβίων] vox rara, cf. LSJ s.v. ἀεξίβιοςSim. (lat.) protoplastus] cf. Iren. 3,21,10; Ps. Cypr. pasch. 10 et al. 115 ἐκπλήσας ἑκατὸν δεκάδας μόνον ἑπτὰ δεουσέων, qui explevit centum centurias tantum septem desideratis, erfüllte abzüglich von nur sieben Jahren; Crit. (lat.)an centum decurias.? cf. Graec. 116 οὗ μέτα Σῆθος Ἐνώς τε βροτῶν γένος ἡνιόχησαν. cum quo Seth et Enos hominum genus gubernarunt. mit ihm zusammen führten Seth und Enosch die Zügel über das Menschengeschlecht. 117 τοῦ δ’ ἄρα γεινομένου καὶ ἐπὶ χθονὶ κινυμένοιο hoc autem nato et in terra se movente Als letzterer geboren war und sich auf der Erde bewegte, 118 πρῶτα θεοκλυτέειν τόθ’ ὁμιλαδὸν ἤρχετο λαὸς primum Deum invocare tunc gregatim coepit populus da begann sein Volk erstmals kollektiv Gott anzurufen Sim. (gr.) θεοκλυτέειν] cf. A. Pers. 500 119 καὶ φρένας ἀμφαδίῃσι λόγων ἰαχῇσι νομεύειν. et mentem publicis concionum sonis pascere. und seine Sinne durch öffentliche Bekundungen von Worten unterweisen zu lassen. 120 Cainan. Malaleel. Iared. Enoch. τοῖς δ’ ἔπι Καΐνας, ἅμα δ’ αὖ Μαλέηλος, ἅμ’ ἠῢς post hos Cainan simulque Malaleel unaque probus Nach diesen folgte Kenan, zugleich wiederum Mahalalel, zugleich der treffliche Kenan, Mahalalel, Jered und Enoch 121 Ἰάρεδος καὶ Ἐνῶχος, ὃς ἔμπνοος οὐρανιώνων Iared et Enos, qui vivus caelitum Jered und Enoch, der noch lebendig(8) in den Chor der Crit. (lat.)Enoch cod.Sim. (gr.)v. 121sq.: οὐρανιώνων / … χοροστασίην] cf. AP .,613,6 (γείτονα τῆς μακάρων θῆκε χοροστασίης)Anm.:(8)Vgl. auch die lebendige Entrückung von Amphiaraos (Rhod. Theb. 501‒506) und Laodike (Rhod. Il.parv.Quint. 12,45‒49). [SW] 122 ἷξε χοροστασίην, ἐπειὴ Θεὸς αὐτὸν ἄειρεν venit ad tripudium, quia Deus illum sustulit Himmelsbewohner gelangte, da Gott ihn emporgehoben hatte 123 εἵνεκεν εὐσεβίης τε καί, ὡς βίον ἄλλον ὀπίσσω propter pietatem et, ut vitam aliam in posterum sowohl wegen seiner Frömmigkeit als auch, um den Menschen ein anderes Leben für später 124 ἀνθρώποις δείξῃσι βίου παρεόντος ἀμείνω. hominibus ostenderet vita praesente meliorem. zu zeigen, das besser ist als das irdische Leben. 125 Mathusalem(7) . τοῖς δὲ Μαθουσάλας ἐναρίθμιος ἡνία λαῶν his etiam Mathusalem annumeratus habenas gentium Zu diesen gehörig, führte Methusalem die Zügel über das Volk Methusalem Anm.:(7)Methusalem 1582 126 νώμα πηλογόνων· μοῦνος δ’ ὑπερέδραμε πάντας rexit lucigenarum solusque superavit omnes der aus Erde Geschaffenen; er allein übertraf alle anderen Sim. (gr.) πηλογόνων] cf. Call. Jov. 3Sim. (lat.) lucigenarum] vox mediaevalis 127 πουλυετοῦς ἑλίκεσσι βίου, δηρὸν δέ οἱ αἰὼν annosiss(im)ae cursu vitae, diuque illi aetas durch die (Sonnen-)Kreisläufe seines viele Jahre währenden Lebens; lange erstreckte sich 128 εἵλκετ’ ἐρυξιμόρων δολιχοῖς πηνίσμασι Μοιρέων· tracta fuit lethimorantium prolixis fusis Parcarum: sein Leben durch die fortgeführten Fäden der Moiren, die seinen Tod fernhielten; Sim. (gr.) ἐρυξιμόρων] nl. πηνίσμασι] cf. AP.6,238,3Sim. (lat.) lethimorantium] nl. 129 πλὴν γὰρ ἑνὸς τριάκοντά τ’ ἐτέων ὅδε χιλιετὴς ἦν. nam praeter unum et triginta annos ille millenarius fuit. denn bis auf einunddreißig Jahr war dieser tausend Jahre alt. 130 Lamech. Noa. σὺν δέ τε Λάμεχος υἱὸς ἐν ἀνδράσι λάμπετο ποιμήν, unaque Lamech filius inter homines luxit pastor, Mit ihm [Methusalem] zusammen leuchtete sein Sohn Lamech als Hirte unter den Menschen. Lamech und Noah 131 ὃς Νῶχον σπέρμηνε, νέης γενεῆς φυτοεργόν. qui Noë procreavit novae generationis plantatorem. der wiederum Noah zeugte, welcher die Saat zu einer neuen Generation anlegte. Sim. (gr.) φυτοεργόν] cf. D.P. 997; AP.9,4,5 (Cyllen.) 132 οὗτοι μὲν γενεῇσιν ἐνὶ πρώτῃσιν ὁμίλῳ hi aetatibus in primis coetui Das waren die Leute, die in den ersten Generationen die Gemeinschaft 133 εὐσεβέων σήμηναν, ἔην δὲ πατρώϊος ἀρχή, piorum praefuerunt, fuitque paternum imperium, der Gottesfürchtigen kommandierten, und die Herrschaft der Väter währte so lange, 134 εἰσότε κοσμολετῆρι διερράγη οὐρανὸς ὄμβρῳ. donec exitiali diruptum fuit caelum imbre. bis der Himmel seine Schranken öffnete zum weltvernichtenden Niederschlag [d.h. bis zur Sintflut]. Sim. (gr.) κοσμολετῆρι] nl. 135 Diluvium et eius causa. Gen. 6. 7 et 8. ὡς γὰρ ἀέξετο φῦλα χοοπλάστων ἀνθρώπων, cum enim multiplicata fuissent genera terrigenarum hominum, Als nämlich die Völker der aus Staub geschaffenen Menschen wuchsen, Die Sintflut und deren Grund. Gen 6, 7 und 8 Sim. (gr.) χοοπλάστων] nl. ἀνθρώπων] apud veteres tantum clausulae ἀνθρώποιο vel ἀνθρώποισιν leguntur 136 ηὔξετο καὶ κακίης ὀλοὸς σπόρος, οὐδέ τις ἐσθλῶν crescebat etiam malitiae perniciosa seges, nec quis bonis da wuchs auch die verderbliche Saat der Schlechtigkeit, und keiner war mehr um edle 137 ἐργασιῶν μεμέλητο, νόος δ’ ἐμελαίνετο πάντων. operibus operam dabat, sed mens inquinata erat omnium. Werke bemüht, und der Sinn von ihnen allen färbte sich schwarz. 138 οὐδὲ μὲν ἰθυνόων πατέρων γένος ὀρθοβάτησε nec sanctorum patrum progenies recte ambulabat Und das Geschlecht wandelte nicht mehr aufrecht auf den Spuren der göttlichen Satzungen Sim. (gr.) ἰθυνόων] nl. ὀρθοβάτησε] cf. AP.9,11,4 139 θείοις ἐν τεθμοῖσιν· ἐπ’ αἴσυλα δ’ ἐτράπετ’ ἔργα divinis in legibus, sed ad iniusta convertebatur opera, seiner gesetzlich gesinnten Väter; sondern es wandte sich zu frevelhaften Taten, 32v/33r 140 Καΐνου σκυμνοῖσιν ὁμότροπον ἀρχεφονεύτεω, Cain prolem imitans archihomicidae, gleichgesinnt mit der Nachwuchsbrut des Erzmörders Kain, Sim. (gr.) ἀρχεφονεύτεω] nl.Sim. (lat.) archihomicidae] nl. 141 οἵ σφεας ἐκτὸς ὁδοῖο παρέτραπον ἰθυπόροιο. quae eos e via seducebat recta. die sie vom geraden Weg abführte. 142 οὐδέ τις ἔπλετο πίστις ἐπὶ χθονὸς οὐδ’ ὑγιές τι. nec aliqua erat fides in terra nec sani aliquid. Und es herrschte kein Treu und Glaube mehr auf Erden, keine Vernunft mehr. 143 καὶ τότε πασάων νεφελῶν φλέβας αἰνὰ χολωθεὶς et tunc omnium nubium venas atrociter iratus Und da öffnete Gott, grässlich zürnend, die Adern sämtlicher Wolken Sim. (gr.) αἰνὰ χολωθείς] = Call. Del..86 144 λῦσε Θεός, βρυερὰς δ’ ὑετῶν καθέηκε θυέλλας, solvit Deus et violentas pluviarum demisit procellas und schickte gewaltige Sturmwinde mit Regenfällen herab; 145 τεῦξε δὲ πλώϊμα πάντα, σάλῳ δ’ ἐκάλυψε πρόσωπον fecitque navigabilia cuncta ac mari obduxit faciem so machte er alles schiffbar und verhüllte das Antlitz der Welt mit schwankendem Wasser, 146 γαίης φρικαλέῃσι καταιγίσι πάντα ταράσσων. terrae horrendis tempestatibus omnia miscens. alles durch schauerliche Windstürme ins Chaos stürzend. 147 οὐδέ τις ἐκφυγέειν μόρον ἔσθενε, πᾶσα δ’ ὀλώλει nec ullus effugere mortem potuit, sed omnis periit Und niemand vermochte dem Verderben zu entkommen, jegliches Leben 148 ψυχή, ἀμετροχύτοισι δ’ ὑφ’ ὕδασι πότμον ἐπέσπεν, anima, sed immensifluis sub undis mortem oppetiit: war verloren und erlitt sein Geschick unter dem maßlos strömenden Wasser, Crit. (lat.) sed] et.cod., fort. recteSim. (gr.) ἀμετροχύτοισι] nl. πότμον ἐπέσπεν] cf. Hom. Il. 6,412; 7,52 et al.Sim. (lat.) immensifluis] nl. 149 ἄνθρωποι θῆρές τε καὶ ἑρπετὰ καὶ πετεεινοί. homines, bestiae, reptilia et volucres. Menschen, wilde Tiere, Reptilien und Vögel. 150 Noa cum suis servatur. Νῶχος δ’ ἐξήλυξεν ὑπερμενὲς ἄτροπον ὕδωρ sed Noë evitavit violentam inevitabilem aquam Noah aber entkam dem übergewaltigen, nicht abzuwendenden Wasser Noah wird mit den Seinen gerettet 151 ὀκτὼ σὺν ψυχῇσιν, ἐπεὶ κατ’ Ἄνακτος ἐφετμὴν octo cum animabus, ubi iuxta Domini praeceptum mit acht Seelen, da er gemäß dem Befehl des ewigen Herrn 152 ἀϊδίου ξυλότυκτον ἐδύσατο δῶμα κιβωτοῦ immortalis ligneum intraverat aedificium arcae in dem aus Holz gezimmertem Haus der Arche Unterschlupf nahm, Sim. (gr.) ξυλότυκτον] nl. 153 αὐτὸς ὁμῶς ἀλόχῳ καὶ παίδεσιν, οὕς ῥα φύτευσε, ipse cum uxore et filiis, quos susceperat, er selbst zusammen mit seiner Gattin und den Kindern, die er gezeugt hatte, 154 Σήμῳ τ’ Ἰαπέτῳ τε Χάμῳ τ’, ἐραταῖς τε νυοῖσι. Semo, Iapeto et Chamo blandisque nuribus. Sem und Japhet und Ham, sowie seinen lieblichen Schwiegertöchtern. 155 μοῦνος γὰρ χάριν εὗρεν ἐν ὄμμασιν ἀθανάτοισι, solus enim gratiam invenerat in oculis divinis, Denn er allein fand Gnade vor den unsterblichen Augen (Gottes), 156 οὕνεκα μοῦνος ἄμωμον ὑπὸ φρεσὶ πίστιν ἄεξε. quia solus probatam in pectore fidem fovebat. weil er allein untadelige Treue tief in seinem Herzen hegte. Sim. (gr.) πίστιν ἄεξε] ~ Nonn. Par.Ev.Jo..3,167; 6,145; 11,86 et al. 157 τῷ καὶ ἅμ’ οἰκιδίοις ποινὴν φύγε πανδαμάτειραν. ideo etiam cum domesticis poenam evasit cunctinocentem Deshalb entkam er auch allein mit seinen Verwandten der Strafe, die alle bezwang. Sim. (gr.) πανδαμάτειραν] cf. Orph. H..10,26Sim. (lat.) cunctinocentem] nl. 158 παντοίων δ’, ὅσα γαῖαν ἐπιπνείει τε καὶ ἕρπει, et omnigenarum, quae terram adflant et reptant, Und den Samen aller Tiere, die auf der Erde atmen und kreuchen, Sim. (gr.)~ Hom. Il. 17,447 159 ζώων σπέρμα σάωσε λαθὼν ἐνὶ γαστέρι κοίλῃ animantium semen servavit latens in alvo cava bewahrte er heimlich im hohlen Bauch 160 λάρνακος εὐρείης τετελεσμένον εἰς ἐνιαυτόν. arcae latae integrum in annum. der geräumigen Arche für die Zeit eines vollständigen Jahres. 161 Cham maledicitur a Noa. Ge.(9) 9. ὁπλοτάτῳ δ’ ἄρα παιδί, Χάμον τὸν πότνια μήτηρ minimo autem filio, Chamum quem veneranda mater Über seinen jüngsten Sohn aber, den seine traute Mutter Ham Ham wird von Noah verflucht Sim. (gr.) πότνια μήτηρ] = Hom. Il..1,357 et al.Anm.:(9)Gen. 67 162 φήμιξεν, μετόπισθεν ἐπεύχετο νηλέος ἀρῆς appellarat, postea imprecatus est saevae maledictionis nannte, ergoss Noah, der gottgefällige Mann, später den grausamen Peitschenhieb 163 λευγαλέην μάστιγα Θεῷ κεχαρισμένος ἀνὴρ triste flagellum Deo acceptus vir eines unerbittlichen Fluches, 164 Νώαχος, οὕνεκα παῖς μιν ἀτιμίῃσιν ἴαψε Noë, quia filius ipsum ignominia adfecerat, weil der Knabe ihn mit Entehrung traf, 165 ληναῖον μετὰ πῶμα λαχόντ’ ἀσχήμονα κοῖτον. Lenaeo a potu nactum indecorum decubitum. als er nach Weingenuss eine unziemliche Schlafposition eingenommen hatte. 166 πάντα δ’ ὁ μοῦνος ἑῇσι περιφροσύνῃσι κυβέρνα, et omnia hic solus sua prudentia gubernavit, Darauf lenkte dieser [Ham] alles allein mit seiner Umsicht, Sim. (gr.) περιφροσύνῃσι] = Colluth. 197 167 ἄχρι βαθυκμήτῳ ἐπὶ τέμνετο χείλεα πύργῳ donec super ardua divisa sunt labia turri bis schließlich an dem hoch errichteten Turm die Sprachen der Völker sich teilten Sim. (gr.) βαθυκμήτῳ] nl. 33v/34r 168 λαῶν εἰς ἠχὴν ἑτερόθροον· οἱ δὲ κέδασθεν populorum in vocem diversam ac dispersi sunt zu verschiedenartig tönendem Klang; die Menschen (selbst) aber zerstreuten sich Sim. (gr.) ἑτερόθροον] cf. Nonn. D..36,426 169 ἀνέρες εἰς ἤθη πολυεθνέος αἰόλα γαίης. homines in regiones populosae varias terrae. in die mannigfachen Wohngebiete der viele Völker fassenden Erde. Crit. (gr.)αἰόλα secundum LSJ: αἴολα 67 1581 1582αἰόλα secundum LSJ: αἴολα 67 1581 1582 170 Noe distribuit orbem terrarum filiis. Ge.(10) 10. εὖτε γὰρ ἀνθρώπων πληθύνετο σύννομον ἔθνος cum enim hominum auctum esset socium genus Denn als das beisammen wohnende Volk der Menschen sich vermehrte Noah verteilt den Erdkreis an seine Söhne. Gen 10 Anm.:(10)gen. 67 1582 171 ἀνδροφόνον μετὰ χεῦμα καὶ οὐχ ὁμὸν ἤρκεε πᾶσιν exitiale post diluvium nec eadem sufficeret cunctis nach der mörderischen Flut und das gemeinsame Wohngebiet nicht mehr ausreichte 172 ἀγρομένοισιν ἕδεθλον, ὁ μὲν διεδάσσατο γαῖαν congregatis sedes, ipse divisit terram für alle, die sich dort versammelten, verteilte der leidgeprüfte Vater die Erde 173 τριχθαδίην κατὰ μοῖραν ἑοῖς τεκέεσσι νέμεσθαι triplicem in partem suis filiis colendam in drei Teilen an seine Kinder, damit diese sie bewohnten: 174 πουλυτλὰς γενέτης· Ἀσίην δ’ ἄρα μείζονα δῶκε aerumnosus pater et Asiam maiorem dedit Das größere Asien gab er 175 Σήμῳ πρεσβυτάτῳ παίδων καὶ μείον’ ἐνοικεῖν Semo max(imo) natu filiorum et minorem inhabitare Sem, dem ältesten seiner Söhne, und das kleinere (Asien) 176 Ἰάπετον κέλεθ’, οὗ καὶ ἀφ’ αἵματος ἐνναετῆρας Iaphetum iussit, cuius etiam a sanguine incolas hieß er Japhet bewohnen; von dessen Blutsverwandtschaft 177 Εὐρώπη νῆσοί τ’ ἔναλοι λάβον· εἰς Λιβύην δὲ Europa insulaeque marinae acceperunt, inque Libyam erhielten auch Europa und die Inseln im Meer Bewohner; nach Afrika aber, 178 υἱέα μαργὸν ἔλασσε πολυψάμαθον καὶ ἄνυγρον. filium procacem reiecit arenosam et siccam. in das sandreiche und wasserlose Land, trieb er seinen lustergebenen Sohn [Ham]. Sim. (gr.) πολυψάμαθον] cf. Opp. C. 1,374 179 De turri Babylonica et confusione linguarum. Gen. 11. πρὶν δ’ ἢ τρισσομερῆ κόσμου ποτὶ δασμὸν ἵκοντο priusquam vero tripartitam mundi ad sortem pergerent Bevor aber die Einwohner, die noch eine gemeinsame Sprache hatten, zur Teilung der Welt Über den Turm von Babel und die Sprachenverwirrung. Gen 11 Sim. (gr.) τρισσομερῆ] nl. 180 σύμφωνοι ναετῆρες, ἐπερρώοντο χέρεσσιν consoni habitatores, incubuerunt manibus in drei Teile gelangten, regten sie sich mit ihren Händen Sim. (gr.) ἐπερρώοντο χέρεσσιν] cf. Hes. Th. 8 (ἐπερρώσαντο δὲ ποσσίν) 181 ἔργον ἐπ’ αἰολόμοχθον, ὅου κλέος ἄφθιτον εἴη. opus in laboriosiss(imum), cuius celebritas perpetua foret, zu einem Werk von vielfacher Mühe, dessen Ruhm unvergänglich sein sollte. Sim. (gr.) αἰολόμοχθον] nl. 182 μέλλον δ’ ἀστερόεσσαν ἐπ’ ἄντυγα μέχρις ἀείρειν et instituerunt stellatum ad polum usque educere Sie schickten sich an, einen Turm nebst einer Stadt zur sternenreichen Scheibe 183 πύργον καὶ πόλιν, ἥ σφιν ἀτειρέα μνῆστιν ἀέξοι turrim et urbem, quae eis sempiternam memoriam conservaret (des Himmels) emporzuheben; diese Stadt sollte ihnen unvergängliche Erinnerung sichern 184 πᾶσιν ἐπ’ ὀψιγόνοισι. Θεῷ δ’ οὐχ ἥνδανε μῆτις omnes apud posteros. sed Deo non placuit consilium bei allen Nachgeborenen. Aber Gott missfiel das Vorhaben Sim. (gr.) ἥνδανε μῆτις] = A.R. 2,1068; 3,912; 4,1380 185 καὶ πόνος ἀργαλέων· τῷ καί σφισιν ἀντίος ἐλθὼν et labor impiorum: ideo etiam illis adversus tendens und die Mühe der Frevler; deshalb trat er ihnen auch entgegen, 186 δυσσεβὲς οἶμα κόλουσε καὶ ἔργματι πεῖρας ἀφεῖλε impium conatum retudit et operi finem ademit, schnitt ihnen den Weg ihrer Gottlosigkeit ab und nahm ihrem Werk den Abschluss, 187 χείλεα συγχεύας καὶ ὁμοφθόγγοιο μερίσσας labia confundens et unisonae partiens indem er die Sprachen durcheinanderbrachte und das einträchtige Band 188 γλώσσης σύζυγον ἅμμα πολυσχιδὲς εἰς γένος αὐδῆς· linguae coniunctum nexum multifidum in genus loquelae, der einheitlichen Sprache zerteilte zu einer in viele Dialekte geteilten Sprechweise; 189 νηρίθμων ὅθεν ἐστὶ κακῶν γένεσίς τε καὶ ἀρχή. innumerabilium unde existit malorum ortus et initium; woraus sich die Entstehung und der Ursprung unzähliger Übel ergab. 190 ἐκ γὰρ δυσσεβίης τε καὶ ἔχθεος ἠδὲ κυδοιμῶν inde enim superstitionis et inimicitiarum atque bellorum Denn aus Gottlosigkeit, Hass, lärmender Unruhe 191 ἠδὲ διχοστασιῶν σπόρος ὄμπνιος ἐβλάστησε. ac dissidiorum seges fertilis enata est. und Zwietracht sprosste eine reiche Saat (von Übeln) hervor. Sim. (gr.) ἐβλάστησε] de clausula spondiaca cf. A.R. 1,1131; 4,676 192 Cham invadit partem Semo concessam. Genes.(11) 10. αὐτὰρ ὁ λωβητὴς Νώχου πάϊς ὕβρεϊ χαίρων, verum contumeliosus Noae filius, petulantia gaudens, Jedoch der frevelhafte Sohn Noahs [Ham], der sich an seinem Übermut freute, Ham unternimmt eine Invasion in das Sem zuerkannte Gebiet. Gen 10 Sim. (gr.) ὕβρεϊ χαίρων] cf. clausulam Homericam κύδεϊ γαίων, vide Il..1,405; 5,906; 8,51Anm.:(11)Gen. 67 193 οὐ δοκέων αὔταρκες ἔχειν κτέαρ, ἀντία τέκνων non visus sibi sufficientem habere possessionem, contra filios meinte über nicht genügend Besitz zu verfügen und begann daher Streit 194 Σήμου νεῖκος ὄρινε, μέρος δ’ ἀπέταμνεν ἀρούρης, Semi litem movit et partem resecuit terrae, mit den Söhnen Sems und raubte ihnen einen Teil ihres Landes – 195 ὥς τοι χείρονες αἰὲν ἀρειοτέρους ἀδικεῦσι. sicut nequiores semper meliores fraudant. wie die moralisch Minderwertigen immer den Besseren Unrecht antun. 34v/35r 196 Nimroth Babylonicam monarchiam condit. Gen. 10. κτίσσε δὲ κοιρανίης νεαρὸν κράτος ἐν Βαβυλῶνι condidit autem imperii novam potentiam in Babylone Es gründete aber eine neue mächtige Herrschaft in Babylon Nimrod gündet die Monarchie von Babylon. Gen 10 197 πρωτοκράτωρ Νεβρῶδος, ὃς υἱωνὸς πέλε Χάμου. primus imperator Nimrodus, qui nepos erat Chami. der erste Herrscher Nimrod, der ein Enkel Hams war. Sim. (gr.) πρωτοκράτωρ] nl. 198 Causa imperii constitute. πρῶτον μὲν πινυτοῖς παρὰ πατράσιν ἵστατο κάρτος prius enim sapientes penes patres stabat potestas Zuerst lag bei den klugen Urvätern die Macht (darin), Der Grund der Erichtung von (Nimrods) Herrschaft 199 ἀμφιέπειν τά τε κοινὰ καὶ ὁπλοτέροισι κελεύειν· administrandi rem pub(licam) et iunioribus imperandi, sich um das Gemeinwohl zu kümmern und den Jüngeren Anweisungen zu geben. 200 οὐδέ τις ἀνθρώπων δηλήτορας εἰς ἑὸν οἶκον nec ullus hominum laesores in suas aedes Und damals nahm keiner der Menschen Frevler in sein Haus auf, 201 δέχνυτο, νηποίνοις ἵνα μὴ θράσος ὕβριν ὀφέλλοι. recipiebat, impunitis ut ne audacia petulantiam augeret. damit nicht die Frechheit bei den Unbestraften deren Vermessenheit noch vergrößere. 202 αὐτὰρ ἐπεὶ μιγάδων θνητῶν μάλ’ ἀέξετο πλῆθος, sed cum promiscuorum hominum valde increvisset multitudo, Aber nachdem die Menge von vermischten Menschen stark anwuchs, 203 πλείονες εἰς κακότητα νενευκότες ἦσαν ἀλιτροί· plures ad maliciam propensi erant facinorosi da neigten mehr Leute zur Schlechtigkeit und zeigten sich als Frevler; 204 οἱ δ’ ἄρα πημαντῆρες ἔχον στυγερῶν ἀλεωρὴν et malefici habebant tristium effugia so hatten die Übeltäter eine Abwehrmöglichkeit gegen die drohenden verhassten 205 ποινάων κακίης θ’ ὁμοφράδμονας ἠδὲ συνεργούς. poenarum scelerisque conscios et socios. Strafen und Gesinnungsgenossen sowie Mittäter in ihrer Schlechtigkeit. 206 τοὔνεκα δὴ βουλὴν Θεὸς εὕρατο, τῇ περ ἔθηκεν ideo consilium Deus invenit, quo reddidit Deswegen fand also Gott einen Rat, wie er dem allgemeinen Leben der Menschen 207 ἀσφαλέ’ ἀνθρώπων κοινὸν βίον. ἦ γὰρ ἔγειρε tutam hominum communem vitam. nam excitavit Sicherheit verschaffte. Denn er stellte in der Tat 208 θωρήξας πινυτῇ τε δαΐφρονι καὶ δορὸς ἀλκῇ armatum sapientia cordata et belli robore einen Herrscher auf, den er mit kundiger Klugheit und militärischer Stärke ausgestattet hatte, Sim. (gr.) δορὸς ἀλκῇ] cf. E. Heracl..760sq.; Ph..1363 209 ὄρχαμον, ὃς πρώτιστος ἀναιδέα λαὸν ἔεργε principem, qui primus audacem plebem coërcuit, der als Allererster das unverschämte Volk in Schach hielt 210 ληστείης τ’ ἀπέπαυσεν ἀεικέος, ἔσχε δὲ τόλμην, a latrocinio compescuit indigno et inhibuit licentiam, und von der schändlichen Räuberei abbrachte und deren Unverschämtheit Einhalt gebot, 211 ᾗ τότ’ ἐφημερίοισιν ἐπ’ ἄσχετα πήματ’ ἴαλλον. qua tunc mortalibus violenta nocumenta inferebant. mit welcher sie damals gegen die Sterblichen unerträgliches Unrecht schleuderten. Crit. (gr.)ἀπ’ 67 1581 1582 212 αὐτὰρ ὁ πάντας ὑπῆγε δίκαις καὶ ἀνηλέϊ ποινῇ, atque is omnes traxit ad iudicia et rigidas poenas, Aber dieser [Nimrod] unterwarf all diejenigen Prozessen und gnadenloser Strafe, 213 οἳ μερόπων κακὰ ῥέζον ὁμόπτολιν ἐσθλὸν ὅμιλον. qui hominum malis adficiebant coniunctam et innocentem turbam. welche der in einer gemeinsamen Stadt wohnenden anständigen Gemeinschaft der Menschen Unrecht antaten. Crit. (gr.)κατὰ 1581 1582 (1582 per compendium)Sim. (gr.) ὁμόπτολιν] cf. S. Ant..733 214 Nimroth novam doctrinam et religionem instituit. Gen. 11 ὃς καὶ ἐπουρανίῃ διδαχὴν ἀντίθροον ἄλλην qui etiam caelesti dogma contrarium et diversum Dieser erfand auch eine der himmlischen Lehre lauthals widersprechende andere Nimrod führt eine neue Lehre und (eine neue) Religion ein. Gen 11 Sim. (gr.) ἀντίθροον] cf. Colluth. 119; AG .6,153,2 (Satyr.) 215 πλάσσε διδασκαλίῃ, μετὰ δ’ ἔτραπεν εἰς νόθον εἶδος finxit doctrinae et mutavit in adulterinam formam Lehre und verwandelte das edle Gesetz der Frömmigkeit zu einer verfälschten Abart derselben, 216 εὐσεβίης νόμον ἐσθλόν, ἀειφλεγέος πυρὸς αὐγῇ religionis ritum bonum, aeterni ignis luce indem er befahl, den heiligen Gott Crit. (lat.) vicum.ed. cod.Sim. (gr.) ἀειφλεγέος] nl. πυρὸς αὐγῇ] = Hom. Il..9,206; Od. 6,305 et al. 217 θρησκεύειν Θεὸν ἁγνὸν ἀνώγων καὶ τάχα πείθων colere Deum sanctum praecipiens et mox persuadens mit dem Glanz eines ewig brennenden Feuers zu verehren, und dazu den törichten Sinn des Volkes 218 πλήθεος ἄφρονα θυμόν, ὃ καινῶν νωλεμὲς ἔργων vulgi stolido animo, quod novas subinde res schnell überredete, welches unablässig nach neuen Dingen 219 ἰσχανάα, ῥήϊστα δ’ ἁλίσκεται εὔχροϊ κόσμῳ. appetit et faci〈l〉lime capitur splendido ornatu. begehrt und sehr leicht durch trügerischen Glanz eingefangen wird. Crit. (gr.)ἰσχανάᾳ Weise: -άα 67 1581 1582 220 λυγρῶς δ’ αὖτε κάκωσε θεοστόργων χορὸν ἀνδρῶν, misere etiam adflixit piorum coetum hominum, Andererseits schädigte er in betrüblicher Weise die Gemeinschaft der gottergebenen Männer, Sim. (gr.) θεοστόργων] nl. 221 ὧν δειραῖς περίβαλλε νεοδμήτου ζυγὸν ἀρχῆς· quorum cervicibus iniecerat novi iugum imperii, um deren Hälse er das Joch einer neuartigen Herrschaft legte; Sim. (gr.) νεοδμήτου] cf. Pi. I..3/4,80 222 καὶ πλείστους Σήμοιο θεόφρονος αἷμα λαχόντας et plurimos, Semi divini sanguine cretos, und die meisten Menschen, die das Blut des gottesfürchtigen Sem ererbt hatten, 223 εἵλκυσεν ἀντιθέοιο λατρεύματος εἰς νέον ἦθος. pertraxit impiae religionis ad novum institutum. zerrte er zu der neuen Gewohnheit eines gottwidrigen Gottesdienstes. 224 οἷς ἔνι καὶ μετόπισθεν ἔην σοφὸν ἦτορ Ἀβράμου, inter quos etiam postea fuit sapiens cor Abrahami, Unter diesen war später auch das weise Herz Abrahams, 225 ὃς Σήμου δέκατος μὲν ἀπὸ κλάδος ὦρτο γενάρχου. qui a Semo decimus ramus exortus fuit generis autore. der sich als zehnter Ast vom Zweig des Stammvaters Sem erhob. 35v/36r 226 Χάμου δ’ ἔκγονα τέκνα διηκοσίων ἐνιαυτῶν Chami autem posteri nati ad ducentos annos Die Nachfahren Hams aber hatten noch über zweihundert Jahre hin 227 μέχρις ἀνακτορίης ἔσχον κράτος· ἡ δ’ ἐκαλεῖτο usque regni tenuerunt potentiam, quod vocabatur die Gewalt der Herrschaft; diese (Herrschaft) wurde als diejenige Crit. (gr.)ἀνατορίης addita littera κ supra lineam 1582 228 Monarchiam a Chaldaeis ad Assyrios transfert Ninus. Philippus in fine I. lib. Chron.(12) Gen. 10. Χαλδαίων. μετέπειτα δ’ ὁμώνυμον ἔκτισεν ἄστυ Chaldaeorum. postea de se appellatam condidit urbem der Chaldäer bezeichnet. Danach gründete Ninos die gleichnamige Stadt [Ninive] Ninus überträgt die Herrschaft von den Chaldäern zu den Assyriern. Philipp (Melanchthon) am Ende von Buch 1 des Chronicon (Carionis), Gen 10 Crit. (gr.)ἔκτυσεν 1581: ἔπτυσεν 1582Anm.:(12)chronic. 67 229 Νῖνος ἐν Ἀσσυρίων ἐρατῇ χθονὶ καὶ ποτὶ Σήμου Ninus in Assyriorum amoena terra et ad Semi im lieblichen Land der Assyrier und überführte die ruhmvolle Herrschaft 230 ἰσοθέου γένος ἠῢ μετήγαγε κύδιμον ἀρχήν· divini genus nobile transtulit magnificum imperium; wieder zum erlesenen Geschlecht des göttergleichen Sem; 231 τοὔνεκεν ἥ γε δυῇσιν ἐπωνυμίῃσι καλεῖται, ideo illud duob(us) cognomentis appellatur: deshalb wird diese (Herrschaft) mit zwei Namen bezeichnet; 232 ἄλλοτε Χαλδαίων μὲν ἀκούεται, ἄλλοτε δ’ αὖτε alias Chaldaeorum dicitur, alias rursus einerseits heißt sie (die Herrschaft) der Chaldäer, andererseits aber wieder 233 Ἀσσυρίων. Νίνου δὲ πολυκτήτοιο γενέθλη Assyriorum. Nini vero potentissimi propago (die Herrschaft) der Assyrier. Die Nachkommenschaft des reichen Ninos aber Sim. (gr.) πολυκτήτοιο] cf. E. Andr..769 234 συνεχέως ἤνασσεν ἐς ἄφρονα Σαρδανάπαλον· continue regnavit usque ad fatuum Sardanapalum: herrschte ununterbrochen bis zum unbesonnenen Sardanapal. 235 Sardanapali mollities et distractio 1. monarch(iae). Iustinus lib(ro) I χρώμασιν ὃς πλαστοῖς, πυγοστόλος ὥς τις ἑταίρη, colore qui fucato, comta ut aliqua meretrix, Dieser bestrich mit künstlichen Färbemitteln, wie eine Hetäre, die ihren Hintern hübsch macht, Die Weichlichkeit Sardanapals und die Zerstückelung des ersten Reiches. Justin (Epitome), Buch 1 Sim. (gr.) πυγοστόλος] cf. Hes. Op..373 236 μάχλον χρίσσε πρόσωπον, ἐν ἀγρομένων δὲ θαάσσων libidinosam inungebat faciem inque congregatarum sedens sein lüsternes Gesicht und, in den Gemächern der versammelten 237 θηλυτέρων θαλάμοις καὶ ὁμοίϊον εἷμα κομίζων foeminarum conclavibus et similem vestitum gerens Weiber sitzend und diesen gleiche Gewänder tragend, 238 τέρπετο μαργοσύνῃ, σκήπτρων δ’ ἀπέθηκε μερίμνας· indulgebat lasciviae et regiminis deposuerat curas. erfreute er sich seiner Liederlichkeit und schob die Sorgen um seine Herrschaft von sich; Sim. (gr.) μαργοσύνῃ] cf. Thgn. 1270; A.R. 3,797 239 τοὔνεκα θηλυμανής τε τόσης τ’ οὐκ ἄξιος ἀρχῆς idcirco mulierosus et tanto indignus imperio deshalb verlor er, weibisch rasend und einer so bedeutenden Herrschaft nicht würdig, Sim. (gr.) θηλυμανής] cf. AP.5,19,2 (Rufin.) 240 κοιρανίης ἀπόλεσσεν ἑῆς εὐανθέα τιμήν. regni perdidit sui floridum honorem. die blühende Ehre seines Königtums. 241 αὐτοῦ γὰρ στήσαντο καταντία δῆριν Ἄρηος ipsum enim concitarunt contra litem Martis Denn gegen sein [Sardanapals] Angesicht stellten den Streit des Kriegsgottes 242 εὐκτιμένης Βαβυλῶνος ἐπίτροπος ἱππομάχων τε munitae Babylonis praefectus et equestrium der Kommandant [Belesys] des wohlgegründeten Babylon und der Anführer [Arbakes] der zu Pferde kämpfenden 243 ἀρχηγὸς Μήδων, καὶ ἀνάλκιδα ῥεῖα δάμασσαν dux Medorum et imbellem facile profligarunt Meder; und leicht bezwangen sie den unkriegerischen 244 ἀρχόν, ἀποφθιμένου δὲ διὰ κράτος εὐρὺ δάσαντο. principem extinctique regnum amplum diviserunt. Herrscher, und nach seinem Untergang verteilten sie seine Macht weithin. 245 ἤτοι ὁ μὲν Περσῶν Μήδων θ’ ὑπερήνορα τιμὴν alter enim Persarum et Medorum eminentem honorem Denn letzterer riß die gewaltige Machtstellung über Perser und Meder 246 λάζυτο κυδιόων· ὁ δ’ ἐΰδμητον Βαβυλῶνα accepit ovans: alter bene structam Babylonem triumphierend an sich; ersterer aber erhob sich, um über das wohlgebaute Babylon 247 Νίνου τ’ ἀρχαίοιο κλυτὴν πόλιν ὦρτο βραβεύειν. Ninique veteris celebrem urbem coepit gubernare. und die berühmte Stadt des alten Ninos (Ninive) zu richten. 248 ταῖς δὲ δύω πολίεσσι θάμ’ αἰόλον ἔγρετο νεῖκος atque his duab(us) civitatib(us) crebro varia excitabatur contentio Zwischen diesen beiden Städten [Babylon und Ninive] aber wurde häufig verschieden verlaufende Streitigkeiten erregt Crit. (gr.)αἰόλον secundum LSJ: αἴολον 67 1581 1582 (cf. etiam v. 154) 249 ὑψίστου σκήπτρων περὶ κύδεος· ἄλλοτε δ’ ἡ μὲν summa sceptrorum de maiestate, aliasque haec um den Ruhm der Oberherrschaft; bald überragte die eine (Stadt) 250 μουνάρχοις τιμῇσιν ὑπείρεχεν, ἄλλοτε δ’ ἥ γε, monarchicis honoribus superior erat, alias illa, in der Ehre der Monarchie, bald wieder die andere, Crit. (gr.)μουνάρχους 1581 1582 251 ὡς τόδ’ ἕλισσεν ἑῇσι πολύστροφος ἁψίσι δαίμων. prout hoc volvebat sua versatilis rota fortuna. je nachdem, wie das alles umwendende Schicksal dies mit seinen Radspeichen ablaufen ließ. Sim. (gr.) πολύστροφος] cf. Nonn. D. 30,108 (de saltatore) 252 De Fortunae mutabilitate ac rotae ipsius circumvolutione. Herod(otus) lib(ro) 1 κύκλος ἐστὶ etc. ἔνθα γὰρ ἄστατα πάντα καὶ αἰολόμορφα τέτυκται, hic enim instabilia cuncta et multiformia sunt. Denn hier ist alles unbefestigt und verschiedenförmig beschaffen, Über die Veränderlichkeit des Glücks und die Umdrehungen ihres Rades. Herodot, Buch 1 „Es gibt einen Kreislauf“ etc. Sim. (gr.) αἰολόμορφα] cf. Orph. H..4,7 (de Caelo) 253 κυκλοφερὴς δὲ Τύχη μεροπήϊα πάντα κυβερνᾷ. et circularis Fortuna humana cuncta regit. und die im Kreis führende Glücksgöttin lenkt alle sterblichen Angelegenheiten. Sim. (gr.) κυκλοφερής] nl. 254 ἡ γὰρ πουλυέλικτον ἀεὶ τροχὸν ἀμφικυλίνδει haec enim volubilem usque rotam circumagitat Denn sie dreht unablässig das sich vielfach wendende Rad, Sim. (gr.) ἀμφικυλίνδει] cf. Pi. N..8,23 255 ἀνθρώποις βαρύθοντα ταχυστρέπτῳ περὶ κύκλῳ· hominibus onustam mobili in circumferentia: welches den Menschen schwer belastet, auf einer schnellen Kreisbahn. Sim. (gr.) ταχυστρέπτῳ] nl. 256 ἄλλοτ’ ἐς ὕψος ἄγει τιμῇ βρίθοντα καὶ ὄλβῳ interdum in fastigium evehit honore gravatum et opulentia, Bald führt sie denjenigen, von Ehre und Reichtum strotzend, in die Höhe, 257 τὸν πάρος ἀκτέανόν τε καὶ ἀκλέα νέρθεν ἐόντα· qui prius inops et inglorius infra erat; der zuvor ohne Besitz und ohne Ruhm ganz unten war; 36v/37r 258 ἄλλοτ’ ἀποκρίμνησι καὶ αὐτίκα θῆκεν ἄτιμον interdum praecipitat et repente facit contemtum, bald lässt sie denjenigen abhängen und macht ihn wieder ehrlos, 259 τὸν πάρος ἐριδμαίνοντα θεοῖς εὐδαίμονι μοίρῃ. qui prius contendebat cum Diis beata sorte. der zuvor mit den Göttern wetteiferte durch sein glückliches Geschick. Crit. (gr.)τὸ πρὶν 67 260 αἰεὶ μὲν τροχὸς ἀμφὶ σὺν ἡμερίοισι κυλεῖται. semper rota cum hominibus circumvertitur: Immerzu dreht sich das Rad in allen Richtungen mit den unglücklichen Sterblichen. 261 ἄλλος μὲν κίχεν ἄκρα καὶ ὀφρύας ὑψόσε τείνει, alius assecutus est summa et supercilium alte tollit; Der eine erreicht die Spitze und streckt seine Brauen nach oben; Sim. (gr.) ὀφρύας ὑψόσε τείνει] cf. Gr.Naz. Carm..PG 37,766,5 (ὀφρὺν μαψιδίως τείνομεν)Sim. (lat.) supercilium … tollit] cf. Catull. 67,46 262 ἄλλος δ’ αὖτε κάτω τετραμμένος ἄρχετ’ ὀλισθεῖν, alius vicissim ad inferiora conversus incipit labi; der andere wird wieder nach unten gewendet und beginnt herabzugleiten; 263 ἄλλος δ’ ὠκυθόοισι κατέρχεται ἅλμασι πίπτων, alius velocibus descendit saltibus cadens; ein anderer ist auf dem Abstieg und fällt mit eiligem Stolpern herab; Sim. (gr.) ὠκυθόοισι] cf. E. Supp. 993 264 ἄλλος πτῶσιν ἄνυσσεν, ἔγεντο δὲ νέρτατος ἄλλων, alius lapsum absolvit et factus est infimus inter alios; ein anderer hat seinen Fall vollendet und die unterste Position von allen erreicht; 265 ἄλλος ἀερτάζειν κάρα βούλεται, αὖ δ’ ἀναβαίνειν, alius attollere caput nititur rursusque ascendere; ein anderer will seinen Kopf heben und wieder emporsteigen; Crit. (gr.)κάταβούλεται 1582 266 ἄλλος ἀνερχόμενος μάλα μαίεται, ἄλλος ἐπ’ ἄκρον alius ascendens valde laborat; alius ad summitatem ein anderer ist im Aufstieg begriffen und müht sich (um diesen); ein anderer ist wieder zur Spitze 267 ἔμπαλιν ἷξ’, ἕτερος δ’ ἕτερον κατὰ νῶτα διώκει, rursus pervenit, alterque alterum a tergo insequitur, gekommen; noch ein weiterer folgt einem weiteren dicht im Rücken; 268 παῦροι δ’ ὕψος ἔχοντες ὑπέκφυγον Ἀδρηστείην, et pauci suprema tenentes effugerunt Adrastian. wenige aber, welche die Höhe erreicht haben, sind der Rachegöttin entkommen – Sim. (gr.) Ἀδρηστείην] de clausula spondiaca cf. A.R. 1,1116; 3,133 et al.Sim. (lat.) Adrastian] cf. Amm. 14,11,25; 22,3,12; Ciris 239 et al. 269 ὡς καὶ ταῖν κράτος αἰπὺ Τύχη μετάμειβε πολήοιν, ut et harum potentiam sublimem Fortuna alternavit urbium, wie die Glücksgöttin auch die plötzliche Machtentfaltung der beiden genannten Städte sich abwechseln ließ, Crit. (gr.)an ὣς ? 270 δῆρις δ’ ἐγρεκύδοιμος ἐπ’ ἀλλήλῃσι δεδήει et contentio belligera inter eas ferbuit wobei immer ein laute Geräusche entfaltender Streit gegen die jeweils andere aufgebrandet ist. Sim. (gr.) ἐγρεκύδοιμος] cf. Hes. Th..925 (de Pallade) 271 Herod(otus) lib(ro) 1. μέχρις ἐπ’ ἰφθίμου Κύρου χρόνον, ὅς τε μονάρχης usque ad potentis Cyri aetatem, qui monarcha (So ging es) bis zur Zeit des machtvollen Kyros, der erster Alleinherrscher Herodot, Buch 1 272 Περσῶν πρῶτος ἔγεντο καὶ Ἀσσυρίων ἕλε κάρτος. Persarum primus fuit et Assyriorum sustulit dominium. der Perser wurde und das Reich der Assyrer endgültig einnahm. 273 Initium regni Aegyptiaci. Berosus initio lib(ri) (13) 5. σὺν δ’ ἀρχῇ Βαβυλῶνος ἀγακλέος ἠὲ Νίνοιο caeterum cum imperio Babylonis celebris aut Nini Zur Zeit der Herrschaft Babylons oder des ruhmreichen Ninos Der Anfang des ägyptischen Reiches. Berossos, am Anfang von Buch 5 Anm.:(13)li. 1582 274 στήσατο καὶ βασιλῆα πολύσπορος αἶα παλαιῆς constituit etiam regem fertilis tellus antiquae erhob auch einen König das fruchtbare Land der alten Sim. (gr.) πολύσπορος αἶα] cf. Opp. C. 3,23 (π. εὔβοτος αἶα) 275 Ἴσιδος ἰχθυβότοιο διάβροχος ὕδασι Νείλου Isidis, pisciferi rigata undis Nili (Göttin) Isis, welches befeuchtet wird durch das Wasser des fischenährenden Nils, Sim. (gr.) ἰχθυβότοιο] nl., sed cf. ἰχθύβοτος apud Opp. H..2,1 διάβροχος ὕδασι Νείλου] ~ Nonn. D. 11,511 (διάβροχον ὕ. Ν.)Sim. (lat.) pisciferi] cf. Aldh. Carm. virg..1475 276 Αἴγυπτος· θαλερὴ δὲ καὶ ἄλκιμος ἦν βασιλείη. Aegyptus, florensque ac potens fuit regnum. Ägypten; es handelte sich um ein blühendes und wehrhaftes Königreich. 277 ἄμφω δ’ Ἀσσυρίων σημάντορες Αἰγυπτίων τε et utrique, Assyriorum principes et Aegyptiorum, Beide aber, die Machthaber der Assyrier und der Ägypter, 278 ἄχθεα πύκν’ ἐπέθηκαν ἀκουσιθέοισιν Ἑβραίοις, onera crebra imposuerunt piis Ebraeis, erlegten den gottesfürchtigen Hebräern zahlreiche belastende Leiden auf, Sim. (gr.) ἀκουσιθέοισιν] cf. AP.6,249,4 (Antip.Thess.) 279 οἳ μοῦνοι θεάρεσκον ἔσαν γένος, εὐσεβίης τε qui soli Deo placens erant familia et religionis den Hebräern, die alleine das Gott gefällige Geschlecht waren und auf dem unbeirrbaren Sim. (gr.) θεάρεσκον] nl. 280 ἄπλαγκτον στρωφῶντο κατὰ τρίβον, ἐξ Ἀβραάμου recta versabantur in via, ex Abrahamo Pfad der Frömmigkeit wandelten, das Geschlecht, das vom kinderreichen Abraham Crit. (gr.)στρεφῶντο 1581 1582 281 Abraham e Ninivitica idololatria evocatus in Palaestinam promissionem Messiae et terrae accipit. Ge.(14) 11. εὐτέκνου γεγαῶτες. ὃν ἄμμιγα Νινοπολίταις foecundo prognati. quem una cum Ninivitis abstammte. Als dieser [Abraham] zusammen mit den Bewohnern Ninives Abraham wird vom Götzendienst in Ninive fortgerufen nach Palästina und empfängt die Verheißung über den Messias und das (gelobte) Land. Gen 11 Sim. (gr.) Νινοπολίταις] nl.Anm.:(14)gen. 11 1582: Gen. 12 67 282 εἰδώλων μεθέποντα κακὴν τὸ πάροιθε λατρείην idolorum tractantem impium prius cultum zuvor schändlichem Götzendienst nachging, 283 μείλιχος ἐξείρυσσε Θεὸς φιλότητι μεγίστῃ mitis extraxit Deus, amore maximo befreite Gott ihn davon in seiner honigsüßen Milde und zog ihn mit größter Freundlichkeit 284 προσπτύξας, ἐπέλασσε δ’ ἀλήμονος ἔκτοθεν ἄτης amplexus, et transtulit erronea e noxa zu sich; er brachte ihn, befreit aus dem irrenden Verderben, 37v/38r 285 ἰθείῃσιν ὁδοῖς, πρόγονον δέ ἑ θῆκε γενέσθαι in rectas vias et progenitorem ipsum constituit esse auf gerade Wege und sorgte kraft einer vertrauensvollen Vereinbarung dafür, 286 συνθεσίης διὰ πίστιν ἐπερχομένου ποτὲ Χριστοῦ. foederis per fidem venturi olim Christi dass er Vorfahre des einstmals zu kommen bestimmten Christus werden sollte. 287 δῶκε δέ οἱ μετὰ πᾶσιν ὀπισθογόνοισι νέμεσθαι et tradidit ei cum tota posteritate fruendam Und er gab ihm unter allen Nachgeborenen, das ererbte Land des traubenreichen Kanaan 288 κλῆρον ἐϋσταφύλου Χαναῆς, ἣν ἔκγονα φῦλα haereditatem vitiferae Chanaae, quam prognatae gentes zu bewohnen, welches zuerst Völker, die vom frevelhaften Sim. (gr.) ἐϋσταφύλου] cf. e.g. Nonn. D. 12,334; 36,357 289 πρῶτον ἀλιτρονόοιο Χάμου διεκαρπώσαντο. primum ab impio Chamo metebant. Ham abstammten, für sich nutzten. Sim. (gr.) ἀλιτρονόοιο] cf. Nonn. Par.Ev.Jo..9,150; 12,123 et al. διεκαρπώσαντο] haec clausula spondiaca apud veteres non legitur 290 Rectores ecclesiae Abraham, Isaac, Iacob. Gen. 25. Gen. 35(15) . οὗτος ἕως ζωοῖσιν ὁμίλεεν ἀνδράσι, λαοῦ hic quandiu inter vivos degebat homines, populi Solange dieser sich unter den Lebenden befand, führte er das Steuerruder Die Kirchenlenker Abraham, Isaak und Jakob. Gen 25, Gen 35 Anm.:(15)gen. 35 fort. om. 1582 (vix dispicitur) 291 πηδάλι’ ἀμφιέπεσκε θεουδέος· ὡς δὲ θεόφρον gubernacula obibat divini. cum autem pium über das gottesfürchtige Volk; nachdem er aber seinen gottergebenen Atem Sim. (gr.) πηδάλι’] de usu tralaticio cf. Pi. P..1,86 292 πνεῦμ’ ἀπέδωκε Θεῷ, σκοτερὴ δέ μιν ἔλλαχε Μοῖρα, spiritum reddidisset Deo et obscura eum sortita esset Parca, an Gott zurückgereicht und die finstere (Todes)Moire ihn in ihrer Macht hatte, Sim. (gr.) σκοτερή] cf. Orph. A..1042 (σκοτερὴ δέ τε ἄμφεχεν ὀρφνή) 293 κάλλιπεν Ἰσαακῷ θείης οἴηκα γενέθλης. reliquit Isaaco divinae clavum gentis. hinterließ er dem Isaak das Ruder über das göttliche Geschlecht. 294 αὐτὰρ ἐπεὶ καὶ τόνδε βαθύσκιος ἥρπασε πότμος sed cum et hunc tenebrosa abstulisset mors Aber nachdem auch diesen das tiefschattige Todesgeschick hinweggerafft hatte Sim. (gr.) βαθύσκιος] cf. h.Merc..229; Theoc. 4,19 295 εἰς ζωήν, ἤρχευε δυωδεκάπαις Ἰάκωβος. ad vitam, praefuit duodecim filiorum pater Iacob. in das (ewige) Leben, da herrschte Jakob mit seinen zwölf Söhnen. Crit. (gr.)εἰς ζωήν 67 1581 1582: fort. ἐκ ζωῆς vel εἰς Ἀΐδην ?Sim. (gr.) δυωδεκάπαις] nl. 296 Chananaei affligunt patriarchas. πολλὰ δ’ ὑπ’ ἐνδαπίοισι βροτοῖς Χανανίτιδος αἴης multum vero ab incolis hominibus Chananiticae terrae Viele Schäden erlitten unter den einheimischen Bewohnern des Landes Kanaan Die Kanaaniter bekämpfen die Erzväter 297 πατράρχαι σμύχοντο κακὴν ὀχέοντες ὀϊζὺν patriarchae afflicti sunt, tristem tolerantes calamitatem, die Patriarchen; so erlitten sie übles Elend, Sim. (gr.) ὀχέοντες ὀϊζύν] ~ Hom. Od..7,211 (ὀχέοντας ὀϊζύν) 298 ὡς ξεῖνοι φυγάδες τε πολύτλητοι γεγαῶτες. ut qui hospites et exules aerumnosi essent. als wären sie Fremde oder kummervolle Landflüchtige. 299 οὐ γὰρ δυσσεβέεσσι θεόφρονές εἰσιν ἀνεκτοὶ non enim impiis pii sunt tolerabiles Denn nicht sind Gottgläubige den Gottlosen erträglich, 300 κοινόβιον κατὰ χῶρον, ἀρείονα δ’ αἰὲν ἐλαύνει communi in loco, et meliorem semper exigit wenn sie sich in einem gemeinsamen Lebensraum aufhalten, sondern der Schlechtere 301 χειρότερος κτεάνων καὶ δώματος ἔμμεν’ ἄμοιρον. peior, facultatum et habitationis ut sit exors. sucht immerzu den Besseren zu vertreiben, so dass er seinen Besitz und sein Haus verliert. 302 οὐδὲ λύκοι τε καὶ ἄρνες ὁμόφρονα θυμὸν ἔχουσιν· nec lupi et agni concordem animum habent, Denn es haben ja niemals Wölfe und Lämmer einen einträchtigen Sinn, Sim. (gr.)= Hom. Il..22,263; de re vide etiam Rhod. Il.parv.Hom. 22,23 (ἄρνεσιν ἠδὲ λύκοισιν οὑχ ὅρκια πιστὰ γένηται) 303 ὡς τότε καὶ Χαμίδῃσιν ἀπεχθέες ἦσαν Ἑβραῖοι. ut tunc etiam Chami posteris invisi erant Ebraei. wie damals auch die Hebräer den Nachfahren des Ham verhasst waren. 304 τοῖς γὰρ ἀπηλεγέως ἐπεμήνιον, οὕνεκα γαίης his enim atrociter succensebant, quod terrae Denn sie [die Nachfahren Hams] grollten ihnen [den Hebräern] unablässig, weil sie mit ihnen 305 εἰς ξυνὸν λάχος ἦλθον, ἀποστυγέοντες ἐκείνων in communem sortem venissent, aversantes illorum gemeinsam das Land teilten; sie hassten die Auffassungen 306 δόξας καὶ διδαχῆς νεαρῆς σπόρον ἐκπροϊέντες· opiniones et doctrinae novae semen emittentes; jener und sandten den Samen zu einer neuen (religiösen) Lehre aus; 307 οὐδ’ ἄρ’ ὁμῶς ψευδέσσι θεοῖς ὑπὸ γούνατ’ ἔκαμψαν. neque simul falsis diis genua inflecterent. aber dennoch beugten sie [die Hebräer] nicht zusammen mit ihnen [den Nachfahren Hams] ihre Knie vor falschen Gottheiten (?). Crit. (gr.)ὕπο deliberat WeiseSim. (gr.) γούνατ’ ἔκαμψαν] ~ Hom. Od..5,453; A.R. 1,1174; 4,116 308 Iacob tempore famis in Aegyptum se confert cum familia. Ge.(16) 46. αὐτὰρ ἐπεὶ βούπεινα κατὰ χθόνα λαῦρον ὀϊστὸν porro cum fames in terram latum telum Aber als eine Hungersnot im Lande ihren gewaltigen Stachel Jakob begibt sich zur Zeit einer Hungersnot mit seiner Familie nach Ägypten. Gen 46 Sim. (gr.)v. 308sq.: βούπεινα κατὰ χθόνα … ὀϊστὸν / σκίμψατ’] vide etiam Rhod. Tro.2 1201 (βούπεινα κατὰ στρατὸν ἧκεν ὀϊστούς)Anm.:(16)gen. 67 1582 309 σκίμψατ’, Ἰσαακίδης κατὰ πατρίδα λίμπανε γαῖαν, fixisset, Isacides patrium reliquit solum einprägte, verließ der Sohn Isaaks [Jakob] sein Heimatland 310 Αἴγυπτον δ’ ἐρίκαρπον ἔβη καὶ ἐφεύρατο μῆχος et Aegyptum fructuosam accessit et invenit remedium und ging in das kornreiche Ägypten und fand so ein Hilfsmittel, Sim. (gr.) ἐρίκαρπον] nl. 311 αὐτὸς ὁμοῦ καὶ τέκνα, βροτῶν πολυώνυμον ἔθνος, ipse simul et liberi, hominum ingens turba, er selbst und zugleich seine Kinder, ein ganzes Volk von Menschen mit vielen Namen, 312 Νειλώην κατ’ ἄρουραν ἀλεξικάκοισι προνοίαις Niliacis in arvis salutari prudentia im Nilland – (und zwar fand er dieses Hilfsmittel) durch die Übles abwehrende Vorsicht Sim. (gr.) ἀλεξικάκοισι προνοίαις] ~ Procl. H. .,7 (ἀλεξικάκοις τε π.) 313 υἷος Ἰωσήπου, μεγάλοις ὃς νεύμασι πᾶσαν filii Iosephi, magnis qui nutibus totam seines Sohnes Joseph, der mit seinem großartigen Walten für ganz Crit. (gr.)duo versus add. in 67 a.c.: ἄμφω πληθὺν ἔλασσαν ἐλευθερίᾳ κομόωσαν / πρὶν χθονὸς ἅψασθαι ΧανανηΐδοςἸωσήφου deliberat Weise coll. v. 306 38v/39r 314 Αἴγυπτον ποίμαινε λαχὼν ἐριταρβέα τιμήν. Aegyptum pascebat consecutus stupendum honorem. Ägypten Sorge trug, nachdem er eine sehr gefürchtete Herrscherstellung erlangt hatte. Crit. (gr.)ἐριθαμβέα 67Sim. (gr.) ἐριταρβέα] cf. Hsch. ε 5901 315 ἔνθ’ Ἰακὼβ τεκέεσσι καὶ υἱωνοῖσι θέμιστας ibi Iacob filiis et nepotibus ius Dort also gab Jakob seinen Söhnen und Enkeln Weisungen 316 ὀρθοβίους σήμηνε καὶ ἦν ἀγὸς ἔθνεος οἷο, recte vivendi dixit et fuit princeps familiae suae, zu einem rechten Leben und fungierte als Anführer seines eigenen Volkes, 317 ἕως ζωῆς κλωστῆρα μεμαρμένον Αἶσα τίτηνε· quandiu vitae licium destinatum Parca tetendit. solange das Geschick den ihm bestimmten (Lebens-)Faden sich erstrecken ließ. 318 Defuncto Iacob filii eius gubernarunt ecclesiam. Genes.(17) 49. 50. τὸν δ’ ὅτε γοῦν ἔρρηξε, κατέκρυψεν δὲ γέροντα, quod cum tandem rupisset et occuluisset senem, Nachdem es [das Geschick] aber diesen (Faden) zerrissen hatte und den Greis hatte verschwinden lassen, Nach dem Tod Jakobs lenkten dessen Söhne die Kirche. Gen 49.50 Crit. (gr.)τὸν δ’ Weise: τόνδ’ 67 1581 1582Anm.:(17)Gen. 67 319 παῖδες ἀποιχομένοιο δυώδεκα, τοὺς γενέτειραι filii defuncti duodecim, quos matres regierten die zwölf Söhne des Dahingegangenen, welche von vier verschiedenen 320 τέσσαρες ἐξελόχευσαν, ὁμαίμονας ἰθύνεσκον. quatuor pepererant, consanguineos gubernarunt. Müttern geboren worden waren, über ihre Blutsverwandten. Sim. (gr.) ἰθύνεσκον] de clausula spondiaca cf. Q.S. 1,273 (Κῆρες ἀμείλιχοι ἰθύνεσκον) 321 Pharao premit ecclesiam Israeliticam. Exo(di) (18) 1. 2. 5. πρώτευεν δ’ αἴης Φαραωνίδος ἀρχὸς Ἰωσήφ. primas autem tenuit, terrae Pharaonicae princeps, Ioseph. Die erste Stelle im Land des Pharao hatte inne als sein Herrscher Joseph. Der Pharao unterdrückt die Kirche der Israeliten. Ex 1.2.5 Anm.:(18)exod. 1582 322 τοὺς ἐπειὴ λάβε πότμος ὑποχθόνιοί τ’ ἐγένοντο, quos cum cepisset fatum et sub terram venissent, Nachdem diese [Ägypter] dann das Schicksal dahingerafft hatte und sie unter die Erde gekommen waren, 323 Αἰγύπτου κακοεργὸς ἀνὰ θρόνον ὦρτο τύραννος, Aegypti crudelis in solium evectus est tyrannus, erhob sich auf den Thron von Ägypten ein zu bösen Taten geneigter Tyrann, 324 ὃν Μωσῆς Φαραῶν’ ἐνέπει, Βουσίριδ’ Ἀχαιοί. quem Moses Pharaonem nominat, Busiridem Graeci. den Moses als Pharao bezeichnet, die Griechen dagegen als Busiris. Crit. (gr.)Φαραῶν 1582 325 Moses et Aaron a Deo excitati duces multis plagis afficiunt miraculosis Aegyptum. Exod(i) (19) 3 usque ad 15. οὗτος ἀπηνείῃσιν ἑαῖς κακὸν ἔμβαλε μόχθον hic saevicia sua tristem imposuit laborem Dieser verhängte in seiner Grausamkeit schlimme Mühe Moses und Aaron werden als Anführer von Gott aktiviert und bringen viele übernatürliche Plagen über Ägypten. Ex 3 bis 15 Anm.:(19)ex. 67 326 φύτλαις Ἰσραῆλος ἐπήλυδος, εὗρε δὲ βουλὰς familiis Israëlis advenae et excogitavit rationes über die Geschlechter Israels, das zu ihm gekommen war, und er fand allerlei 327 παντοίας, προθέλυμνον ὅπως ὅλον ἔθνος ἀμέρσῃ. omnimodas, radicitus ut totam gentem extirparet. Listen, das ganze Volk von der Wurzel her auszurotten. 328 τοὔνεκεν οἷς λατρίεσσι Θεὸς μέγαν οἶκτον ἀνάπτων ideo suis cultorib(us) Deus magnam misericordiam accendens Deshalb verwandte Gott großes Mitleid auf seine Diener 329 πέμπε δύω κακότητος ἀκέστορε, Μωσέος ἦτορ misit duos calamitatis medicos, Mosi sapientiam und schickte zwei Männer zur Heilung des Übels, den mutigen Moses Sim. (gr.) ἀκέστορε] cf. E. Andr..900 (de Apolline) 330 εὐεπίην τ’ Ἀαρῶνος ὁμαίμονος, οἷν ὑπὸ χερσὶ et eloquentiam Aaronis fratris, quorum sub manibus und den beredten Aaron, seinen Bruder, unter deren beider Händen 331 πολλαῖς μαστίγεσσιν ὑπέρβιος αἶα δαμάσθη, multis flagellis superba tellus domita fuit, das Land der überaus gewaltigen Ägypter durch eine Vielzahl von Plagen gebändigt wurde: 332 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. αἵματι καὶ βατράχοις καὶ σκνίπεσι καὶ κυνομυίαις sanguine et ranis et pediculis et muscis durch Blut, durch Frösche, durch Mücken, durch Fliegen (Plagen) 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 Sim. (gr.) κυνομυίαις] cf. Hom. Il..21,324.421 (κυνάμυια) 333 τετραπόδων τ’ οἴτῳ καὶ φλυκτίσιν ἠδὲ χαλάζῃ animaliumque nece et ulceribus et grandine und durch den Untergang der vierbeinigen Tiere, durch Blattern und durch Hagel, Sim. (gr.) φλυκτίσιν] cf. LXX Ex. 9,9 334 καρποβόροις τ’ ἀκρίδεσσι καὶ ἠματίῃσιν ὁμίχλαις fructivorisque locustis et diurnis tenebris durch ernteverzehrende Heuschrecken und durch tagelange Finsternis Sim. (gr.) καρποβόροις] nl.Sim. (lat.) fructivoris] nl. 335 πρωτογόνων τε μόροισι. τέλος δὲ καὶ ὄρχαμος αὐτὸς ac primogenitorum exitiis. tandem etiam rex ipse und durch den Tod der Erstgeborenen. Schließlich kam auch der Herrscher (der Ägypter) selbst 336 ὤλετ’ ἐρυθραίοις ὑπὸ χεύμασιν ἠδὲ μετ’ αὐτοῦ interiit rubro in mari et cum illo unter den Fluten des Roten Meeres um und mit ihm sein 337 πᾶς στρατὸς, ᾧ ῥα δίωκεν ἀπότροπον ἔθνος Ἑβραίων. totus exercitus, qui persequebatur aversam gentem Ebraeorum. ganzes Heer, mit welchem er das flüchtige Volk der Hebräer verfolgte. 338 Israelitae siccis pedibus mare rubrum transeunt. Exod(i) (20) 14. οἱ δὲ τάχ’ οὐλομένων τε φυγὴν καὶ πείρατ’ ἀέθλων qui mox exitialium effugium et finem laborum Und diese [die Israeliten] erreichten bald die Flucht vor den verderblichen [Ägyptern] und das Ende Die Israeliten durchschreiten mit trockenen Füßen das Rote Meer. Ex 14 Sim. (gr.) πείρατ’ ἀέθλων] = Hom. Od..23,248Anm.:(20)ex. 67 339 εὑράμενοι (μέγα θαῦμα) βαθύρροον οἶδμα πέρησαν consecuti (ingens miraculum) profundifluum mare penetrarunt ihrer Mühen (welch großes Erstaunen!) und sie durchquerten das tiefflutende (Rote) Meer Sim. (gr.) οἶδμα πέρησαν] cf. eadem sede A.R. 3,388 (οἶ. περῆσαι); 4,457 (οἶ. περήσας) et al.Sim. (lat.) profundifluum] nl. 340 ἀβρέκτοισι πόδεσσιν, ἐπεὶ Θεὸς ἔσχισεν ὕδωρ immadefactis pedibus, postquam Deus diviserat undam mit unbenetzten Füßen, da Gott die Wasserfläche gespalten hatte, 39v/40r 341 ἱστάμενον τείχεσσιν ἀλίγκιον ἀμφοτέρωθεν. stantem murorum instar utrinque. die dann feststand ähnlich beiderseitigen Mauern. 342 In Arabiae solitudinibus 40 annos transigunt miraculose sustentati. Ab Exod.(21) 16 usque ad finem lib. Moysi. ἷξαν δ’ Ἀρραβίης κραναὴν χθόνα πετρηέσσης et venerunt in Arabiae asperam terram Petraeae Sie kamen dann zum felsigen Land des felsreichen Arabien In den Wüsten Arabiens verbringen sie 40 Jahre, wobei sie auf wundersame Weise genährt werden. Von Ex 16 bis zum Ende der Bücher Mose Sim. (gr.) πετρηέσσης] de clausula spondiaca cf. Hom. Il..2,496 (Αὐλίδα πετρήεσσαν).519 (Πυθῶνά τε πετρήεσσαν) et al.Anm.:(21)ex. 67 343 Μωσέος ἡγεσίῃσι μελιγλώσσου τ’ Ἀαρῶνος. Mosis ductu mellisonique Aaronis. unter der Führung des Moses und des Aaron mit der Honig-Zunge. Sim. (gr.) μελιγλώσσου] cf. [A.] Pr..172 et al.Sim. (lat.) mellisoni] vox mediaevalis 344 ἐνθάδ’ ἐρημοπόλοισιν ἐναυλισθέντες ἐρίπναις ibi in desertis castrametantes rupibus Dort ließen sie sich in unbewohnten Felsspalten nieder Sim. (gr.) ἐρημοπόλοισιν] nl.Sim. (lat.) castrametantes] vox mediaevalis 345 μίμνον τεσσαράκοντα διηνεκέως ἐνιαυτοὺς permanserunt quadraginta continenter annos, und verblieben dort vierzig Jahre lang ununterbrochen, 346 οὐ βιότου χρῄζοντες ἀλεξανέμων τε χιτώνων. non victu indigentes et ventifugis vestibus. ohne des Lebensunterhalts zu entbehren und der gegen den Wind schützenden Gewänder. Sim. (gr.) ἀλεξανέμων] cf. Hom. Od..14,529 347 μάννα γὰρ ὗσεν ἔδεσμα μελίρρυτον οἷα χαλάζην manna enim depluit cibum mellifluum tanquam grandinem Denn der himmlische Gott ließ die honigsüße Manna-Speise wie prasselnden Hagel Sim. (gr.) μελίρρυτον] cf. Pl. Ion.534bSim. (lat.) mellifluum] cf. Avien. orb. terr. 468 348 ὑψόθε καχλάζουσαν Ὀλύμπιος, ἐκ δ’ ἄρα πετρῶν desuper strepitantem Olympius et e petris regnen, und aus den steilen Felsen 349 ἔβλυσεν αἰγιλίπων γλυκερόν τε καὶ ἄφθονον ὕδωρ, produxit altis dulcem et copiosam aquam: ließ er süßes und reichliches Wasser quellen. 350 πρὸς δὲ καὶ ὄρτυγας ἧκεν ἐδώδιμον ἔμμεναι ὄψον· insuper et coturnices misit vescum esse obsonium. Zusätzlich sandte er aber auch Wachteln, die ein bekömmliches Zubrot sein sollten; 351 πέπλοι δ’ οὐ τρίβοντο περὶ ῥεθέεσσι παλαιοί, tunicae etiam non atterebantur in membris vetustae, und ihre alten Gewänder nutzten sich nicht ab um ihre Glieder herum, 352 μίμνον δ’ ἀρραγέες, μέχρις οὗ πέδον εὐκτὸν ἵκοντο sed manebant integrae, donec solum optatum adsequebantur sondern blieben unzerrissen, bis sie in das gelobte Land 353 πατρίδος εὐκάρπου μέλιτος πλέον ἠδὲ γάλακτος. patriae feracis, melle plenum et lacte, ihrer (versprochenen) fruchtbaren Heimat gelangten, das voll war von Milch und Honig. 354 ἥν σφισιν ἁρπάκτειρα Χάμου προαφεῖλε γενέθλη, quam eis praedatrix Chami praeoccuparat posteritas, Dieses Land enthielt ihnen jedoch der räuberische Nachwuchs des Ham vor, Sim. (gr.) ἁρπάκτειρα] cf. AP.7,172,1 (Antip.Sid.) 355 καίπερ ὀφειλομένην αὐτοῖς διδυμάονι θεσμῷ· licet debitam ipsis duplici iure: wiewohl es ihnen durch doppeltes Gesetz geschuldet wurde: Sim. (gr.) διδυμάονι θεσμῷ] = Nonn. Par.Ev.Jo..10,51.67 356 κλήροις πατρῴοισιν ὑποσχεσίῃς τε Θεοῖο. et haereditate paterna et promissione Dei. sowohl als väterliches Erbe als auch durch Gottes Verheißungen. 357 Moses legem accipit et promulgat. Exod(i) (22) 19. 20 etc. ἐνθάδ’ ὑπὲρ κορυφῆς Σινηΐδος ἔλλαβε Μωσεὺς ibi super vertice Sinaico accepit Moses Dort empfing Moses hoch auf dem Gipfel des Sinai-Gebirges Moses empfängt das Gesetz und veröffentlicht es. Ex 19.20 usw. Crit. (gr.)Μωσῆς mavult WeiseAnm.:(22)ex. 67 358 χειρὸς ἐπουρανίοιο νόμον κεχαραγμένον ὁλκῷ manus caelestis legem sculptam ductu aus der himmlischen Hand das Gesetz, eingeritzt durch Gravur Crit. (gr.)an ἀπ’ οὐρανίοιο ? 359 ἐν λιθίνῃσι πλάκεσσι καὶ ἀνδράσι θῆκε φυλάσσειν. in lapideis tabulis et hominibus promulgavit servandam. auf steinernen Tafeln, und gab es seinen Landsleuten zur sorgfältigen Aufbewahrung. 360 Mose defuncto (deut. 34) Iosue dux constituitur. Ios(uae) 1. θεσμοθέτης δ’ ὅτε γαῖαν ἐδύσατο καὶ θάνε Μωσῆς, legifer autem ubi terram subierat et functus erat Moses, Als aber der Gesetzgeber Moses unter die Erde gesunken und gestorben war, Nach dem Todes Moses (Dtn 34) wird Josua als Anführer eingesetzt. Jos 1 Sim. (gr.) θεσμοθέτης] cf. Longin. 9,9 (item de Moysi)Sim. (lat.) legifer … Moses] cf. Lact. inst..4,17,7; Paul. Nol. carm. 22,39; 26,35f. et al. 361 ὃν Θεὸς αὐτὸς ἔθαψεν, ἀειδέϊ δ’ ἔνθετο τύμβῳ, quem Deus ipse sepelivit et ignoto recondidit tumulo, den Gott selbst bestattete und in ein unscheinbares Grab legte, 362 οὐδ’ ἔτι πώ σφισι νόστος ἐπήρατον εὗρε τελευτήν, necdum illis reditus cupitum invenerat finem, und ihre [der Israeliten] Heimkehr (ins gelobte Land) noch nicht den ersehnten Abschluss gefunden hatte, 363 Παμβασιλεὺς ἤγειρε θοῇ κεκορυθμένον ἀλκῇ omniregens excitavit promto armatum robore da aktivierte der allmächtige König [Gott] Josua, ausgerüstet mit flinker Wehrkraft, Sim. (gr.) Παμβασιλεύς] cf. Alc. fr. 308,4 V.; LXX Si..50,15Sim. (lat.) omniregens] nl. 364 Ἰησοῦν νόστοιο μελίφρονος ἡγεμονεύειν Iesum, reditus iucundi ducem esse um die süßschmeckende Heimkehr (der Israeliten) anzuführen 365 πατρίδος εἰς γύ[ι]ας θυμηδέος ἀμπελοέσσης. patriae in arva gratiss(imo) vino abundantis. in die Fluren ihres ersehnten, weinrebenreichen Heimatlandes. 366 ἀρχοῦ γὰρ τοιοῦδε γένος χρέος εἶχεν Ἑβραίων· principe enim huiusmodi gens opus habebat Ebraeorum, Denn nach einem solchen Anführer herrschte im Volk der Hebräer ein Bedürfnis: 367 ἀγχινόου σθεναροῦ τε καὶ εἰδότος εὖ δόρυ πάλλειν prudenti, forti et sciente dextre hastam vibrare nach einem geschickten, kraftvollen, der den Speer gut zu schleudern weiß Crit. (gr.)ἀγχνόου addita littera ι supra lineam 1582Sim. (gr.) εἰδότος εὖ δόρυ πάλλειν] cf. Theoc. 17,103 (ἐπιστάμενος δ. π.) 368 χάρμης ἐν στροφάλιγγι δυσηχέος ἀντία φωτῶν pugnae in vertigine tumultuosae contra viros im Gedränge der tosenden Schlacht gegen die 369 δυσμενέων. μαλερῶς γὰρ ἐναντία θωρήχθησαν inimicos; fervide enim contra se instruxerant Feinde. Denn mit gewaltiger Wucht rüsteten sich gegen sie Sim. (gr.) θωρήχθησαν] de clausula spondiaca cf. Hom. Il..3,340; 23,813; Q.S. 12,304 40v/41r 370 ἐνναέται Χαναῆς στυγερὴν φρεσὶ μῆνιν ἔχοντες. inhabitatores Chanaae, hostilem animis iram habentes. die Einwohner Kanaans, hassvollen Groll in ihren Sinnen tragend. 371 Chananitae quamlibet rebellantes subiguntur, et terra promissa occupatur. Ios(uae) (23) 6 usque ad finem. θαρσαλέως δὲ μάχοντο· πόνος δ’ ἀλίαστος Ἑβραίοις confidenter igitur praeliabantur; et labor inevitabilis Ebraeis Mutig kämpften sie gegeneinander: unablässige Mühe fiel auf die Hebräer, Die Bewohner Kanaans werden trotz ihres Widerstands unterworfen, und das verheißene Land wird besetzt. Jos 6 bis zum Ende Crit. (gr.)tres versus add. in 67 a.c.: εἷς δ’ ἄρ’ ἔην πάντεσσι νόος, ξυνὴ δέ τις ὁρμὴ / τοὺς μὲν ἀμύνασθαι, ῥῦσθαι δ’ εὐανθέα γαῖαν / σφοῖσιν ὁμοῦ κτεάνοισι καὶ υἵασιν ἠδὲ γυναιξί.Crit. (lat.)tres versus add. in 67 a.c.: Unaque erat omnibus mens et communis quidam impetus / Et illos repellere et adserere flaventem terram / Suis cum opibus et liberis et uxoribus. Anm.:(23)Iosuae 67 372 ἔμπεσεν, ἀλλ’ ἐπάρηξε Θεὸς καὶ σύμμαχος ἦλθεν incumbebat: sed opitulabatur Deus et in partem belli veniebat doch Gott unterstützte sie und kam 373 ἀρχῷ καὶ λαοῖσι, φρένεσσι δὲ θάρσος ἐνῆκε duci et populo animisque audaciam immittebat ihrem Anführer wie dem Volke zu Hilfe; ihren Herzen flößte er Mut ein Sim. (gr.) φρένεσσι δὲ θάρσος ἐνῆκε] cf. Hom. Il. 17,570 (θάρσος ἐνὶ στήθεσσιν ἐνῆκεν) 374 καὶ κράτος ἠῢ μέλεσσι, πολυκμήτοις δ’ ἐν ἀϋταῖς et vires validas membris laboriosisque in conflictibus und ihren Gliedern starke Kraft, und in den mühereichen Schlachten 375 ἔγχεα πάντ’ ἤμβλυνεν ἐναντία μαιμωώντων. hastas omnes obtusas reddebat contra bellantium. stumpfte er sämtliche Lanzen derer ab, die ihnen (den Israeliten) feindlich gesinnt waren. Sim. (gr.) ἐναντία μαιμωώντων] ~ Orph. A..417 (καταντία μαιμώοντες) 376 οἱ δ’ ἄρ’ ὑπεδμήθησαν ἐπασσυτέροισι κυδοιμοῖς· qui subacti fuerunt crebris pugnis; Diese [die Feinde der Israeliten] aber wurden in mehreren aufeinander folgenden Waffengängen bezwungen: 377 πλεῦνας μὲν φάγεν ὀξὺ μάχης ξίφος, ἀμφὶ δὲ λύθρῳ maiorem quidem partem voravit acutus pugnae ensis, et in cruore Die Mehrzahl fraß das scharfe Schlachtschwert, und in ihrem Blute 378 νεκροβόρον κύσσαντο γένυν χθονός· οἱ δ’ ὀλίγιστοι stragivoram osculati sunt maxillam terrae; sed minima pars küssten sie den leichenfressenden Schlund der Erde; nur die wenigsten Sim. (gr.) νεκροβόρον] cf. Cyran. 1,6Sim. (lat.) stragivoram] nl. 379 οἶτον ὑπεκπροφυγόντες ὑπὸ ζυγὸν ἦλθον Ἑβραίων. exitio evitato sub iugum venerunt Ebraeorum; entkamen dem Untergang und kamen unter das Joch der Hebräer. 380 υἱοὶ δ’ Αἰγύπτου φυγάδων κτέρας εἷλον ἀρούρης filiique illorum, qui ex Aegypto fugerant, possessionem acceperunt terrae Die Söhne der aus Ägypten Flüchtigen nahmen Besitz von dem Land, 381 ἀρδομένης γλαγεροῖσι μελισσοτόκοις τε ῥεέθροις. rigatae lacteis et melleis fluminibus. das benetzt wird von Strömen aus Milch und (von Bienen erzeugtem) Honig; Sim. (gr.) γλαγεροῖσι] cf. AP.6,154,8 (Leon./Gaet.) μελισσοτόκοις] cf. AP.7,21,1 382 τῶν γὰρ ὄλοντο γονῆες ἐρημάδος ἔνδοθι χώρης, horum enim perierunt parentes deserta in regione, denn ihre Eltern kamen zuvor um noch innerhalb der Einöde, 383 ὅττι Θεὸν πυκνῇσιν ὑπερβασίαις ἐρέθισσαν. quod Deum crebris transgressionibus irritassent. weil sie Gott durch häufige Übertretungen (seiner Gesetze) reizten. 384 Locus de piorum(24) prosperitate. 1 Tim. 4. πάμμακαρ, ὅς ῥα πέποιθε Θεῷ, τοῦ δ’ ἕσπετ’ ἐφετμαῖς· beatus, qui confidit Deo eiusque sequitur praecepta; Gänzlich glücklich ist der, welcher Gott vertraut und dessen Weisungen folgt; Gemeinplatz über das glückliche Gedeihen der Frommen. 1 Tim 4 Anm.:(24)priorum 1582 385 τῷ γὰρ ὑποκλινέει σφέτερον κράτος ἐχθρὸς ὅμιλος. huic enim submittet suam potentiam hostilis coetus. denn vor dem wird die Menge seiner Feinde ihre Macht niederbeugen. Sim. (gr.) ἐχθρὸς ὅμιλος] cf. eadem sede Q.S. 14,617 386 Pietas ad omnia utilis.(25) Deut. 28. ἀμφὶ δὲ πάντα ῥέει, τά περ ἐν φρεσὶν ᾗσι μενοινᾷ, et circum omnia fluent, quae in pectore suo cupit, Um ihn ergießt sich reichlich alles, was er sich in seinem Herzen wünscht, Die Frömmigkeit in Hinsicht auf alles nützlich. Dtn 28 Sim. (gr.) φρεσὶν ᾗσι μενοινᾷ] = Hom. Od. 2,34; 17,355Anm.:(25)utiliss. (superl.) fort. 67 387 πλοῦτος ὁμοῦ καὶ κῦδος, ὅσον θεράπεσσιν ἔοικεν opes simul et gloria, quanta famulis convenit Reichtum gleichermaßen wie Ruhm, in dem Maße, in welchem es sich ziemt für die Diener 388 Antithesis. ἀϊδίου Βασιλῆος. ἄποτμος δ’ ἐστὶν ἐκεῖνος aeterni regis. infoelix autem est ille des ewigen Königs. Ein unglückliches Geschick hat dagegen jener, Gegensatz (dazu) 389 τρὶς καὶ τετράκις αὖτε, Θεοῦ λόγον ὅστις ἀτίζει. ter et quater contra, Dei verbum qui contemnit: dreifach und vierfach sogar, wer das Wort Gottes missachtet. 390 οὗτος ὑπ’ ἀλλοτρίοις φίλον αὐχένα χειροτέροις περ hic sub alienis charam cervicem, licet deterioribus, Dieser wird seinen Nacken unter fremden (Herrschern), wiewohl diese minderwertig sind, 391 δοχμώσει, καί μιν φεύξει κλέος ἠδὲ καὶ ὄλβος, incurvabit, ac eum fugiet gloria ac opulentia, beugen, und Ruhm wie Reichtum wird vor ihm fliehen, Crit. (lat.) et opulentia.cod. 392 ὄφρα μεταστρέψῃ στυγερῆς νόον ἐκ κακότητος. ut convertat odiosa mentem ex iniquitate. bis er seinen Sinn bekehrt von seiner (Gott) verhassten Schlechtigkeit. 393 Post Iosuam iudices praesunt (lib. iud.) et sacerdotes. 1 Reg.(26) 1 usque ad 10. εὖτε δὲ γήραϊ καὶ καμάτοις ἀρημένον ἐσθλοῦ cum autem senio et laboribus confectum fortis Aber nachdem das durch Alter und Mühen erschöpfte Herz des edlen Nach Josua stehen Richter (Buch der Richter) und Priester an der Spitze. 1 Sam 1 bis 10 Crit. (lat.)possis confectus. sed voluit confectum … cor. ut opinorAnm.:(26)regum 67 394 Νουνιαδέω κέαρ ἦλθε πρὸς ἀστερόεντα θόωκον, Nuniadae animus migrasset ad stelligeram sedem, Nun‑Sohnes [Josua] in den Sitz der Sterne gewandert war, 41v/42r 395 εὐπολέμων ἡγεῖτο κριτῶν μένος· ὣς γὰρ ἔνιψαν, bellicosorum praefuit iudicum potentia: ita enim cognominarunt, hatten die kriegskräftigen Richter die Führung; denn so nannten sie [die Israeliten] diejenigen, Crit. (gr.)ὡς 67 396 οἵ ῥα δίκης ἔφεπον καὶ ἀγακλέος ἔργον Ἄρηος. qui iusticiae administrabant et gloriosi res Martis. welche sich um das Werk des Rechtes und des Kriegsgottes kümmerten. Sim. (gr.) ἔργον Ἄρηος] = Hom. Il. 11,734; h.Ven..10 397 τοῖς δ’ ἐπὶ κοιρανίης θεοειδέες ἀρχιερῆες hos in gubernatione divini sacerdotes Diesen aber folgten in der Herrschaft die gottähnlichen Oberpriester: 398 ἕσποντ’· Ἠλὶ πατὴρ κακόπαις δῖός τε Σαμουήλ. subsecuti sunt Eli pater improborum filiorum et pius Samuel. Eli, der Vater mit den üblen Söhnen, und der göttliche Samuel. Sim. (gr.) κακόπαις] nl. 399 Samuel primum regem creat Israel. 1 Reg. 10. ὃς πρῶτος βασιλῆα νοοβλαβέεσσιν Ἑβραίοις qui primus regem mente captis Ebraeis Dieser salbte als Erster den im Sinn verblendeten Hebräern Samuel bestimmt den ersten König von Israel. 1 Sam 10 Sim. (gr.) νοοβλαβέεσσιν] nl. 400 ἔχρισεν, ἀρχαίων οἷος νόμος ἔσκεν, ἐλαίῳ. unxit, veterum qualis lex erat, oleo. einen König [Saul], wie es das Gesetz bei den Alten war, mit Salböl. 401 David gentes idololatricas(27) subiugat. 2 Reg. 8. οἱ πρότεροι δ’ ἄρα πάντες ἀναλθέα δηϊοτῆτος priores autem omnes insanabile certaminis Die früheren Hirten der Hebräer hatten alle die unaufhörliche Mühe David unterwirft die Völker, die Götzendienst treiben. 2 Sam 8 Sim. (gr.)v. 401sq.: δηϊοτῆτος / καυστειρῆς] cf. Hom. Il. 4,342; 12,316 (μάχης καυστειρῆς)Anm.:(27)id. penitus subiugat 67 402 καυστειρῆς πόνον ἔσχον ἐπ’ ἔθνεσι δυσσεβέεσσι fervidi negocium habuerunt super gentibus impiis brennender Kämpfe gegen die gottlosen Völker 403 ποιμένες Ἑβραίων, μάλα δ’ ἐκ μενέαινον ἐλάσσαι· principes Ebraeorum et enixe conati sunt expellere: und hegten den dringenden Wunsch, sie zu vertreiben: 404 ἀλλὰ μάτην πόνεον δορυθαρσέος ἄχρι Δαβίδου, sed frustra laborarunt bellacem usque ad Davidem, Aber sie mühten sich vergeblich – bis zum speergewaltigen David. Crit. (gr.)θοριθαρσέος 67Sim. (gr.) δορυθαρσέος] cf. AG .6,170,3 (Hermodor.) (de Pallade)Sim. (lat.) bellacem] cf. Sil. 16,475; 17,428 et al. 405 δεύτερος ὃς βασίλευεν ὑπερμεγέθη μετὰ Σαῦλον. secundus qui regnavit procero a Saulo. Er hatte die Königsherrschaft als Zweiter nach dem überstarken Saul. 406 οὗτος ἐϋπτολέμοιο μάχης πρηστῆρα τινάσσων hic foelicis belli facem intendens Dieser [David] schüttelte den Feuerbrand seines wohlorganisierten Kampfes Crit. (gr.)post v. 406 versum add. 67 a.c.: πρόρριζον κεράϊξε δυσαντέος [??] αἷμα γενέθληςοὗτος ἐπ’ ἄσβεστοιο [??] μάχης 67Sim. (gr.) μάχης πρηστῆρα τινάσσων] ~ Colluth. 52 (πυρὸς πρηστῆρα τινάσσειν) 407 παυσωλὴν ἐπέθηκεν ἀλωφήτοισι κυδοιμοῖς. finem imposuit perpetuis conflictibus; und machte so den unaufhörlichen Auseinandersetzungen ein Ende. 408 ἦν γὰρ ἀνίκητος, θεόθεν θρασὺ κάρτος ἀέξων. erat enim invictus, divinitus animosum robur habens. Er war nämlich unbesiegbar, da er seine kühne Kraft mit Hilfe Gottes aufrechterhielt. 409 Salomon templum Domino aedificat. 3 Reg.(28) 6. ἠρεμίης δ’ ἀπόνητο μεθύστερον ὀλβοδοτείρης et pace fructus est deinceps foelici Von dieser Reichtum ermöglichen Ruhe hatte später seinen Nutzen Salomon baut dem Herrn einen Tempel. 1 Kön 6 Sim. (gr.) ἠρεμίης … ὀλβοδοτείρης] cf. E. Ba..419sq. (ὀλβοδότειραν Εἰρήναν); Opp. C..1,45Anm.:(28)regum 67 410 εὐρυβίης Σολομών· δώμησε δὲ νηὸν Ἄνακτι latipotens Salomon extruxitque templum Domino der weithin gewaltige Salomon; und so baute er dem in der Höhe waltenden Herrn Sim. (lat.) latipotens] nl. 411 ἀγλαὸν ὑψιμέδοντι, βροτῶν σέβας ἀμφιβόητον. splendidum altiss(im)o, hominum miraculum celeberr(imum). einen glänzenden Tempel, einen bei den Menschen vielbesprochenen Sakralbau. Sim. (gr.) ἀμφιβόητον] cf. AP.9,241,2 (Antip.); Nonn. D..26,141 412 Regnum Israeliticum in duas partes scinditur sub Roboamo. 3 Reg. 12. ὡς δ’ ὑπὸ γαῖαν ἵκανεν, ὁμὸν κευθμῶνα θανόντων, ut autem terram subiit, commune latibulum mortuorum, Als Salomon aber unter die Erde gelangte, in den allen gemeinsamen Abgrund, Das Reich der Israeliten wird in zwei Teile gespalten unter Rehabeam. 1 Kön 12 Sim. (gr.) κευθμῶνα θανόντων] cf. E. Hec..1 (νεκρῶν κευθμῶνα) 413 νηπύτιος νόθος υἱὸς ἀριστονόοιο τοκῆος, stolidus et degener filius sapientiss(imi) parentis da verwickelte der törichte, bastardhafte Sohn des bestmöglich gesinnten Vaters [Rehabeam, Sohn Salomons?] Sim. (gr.) νηπύτιος] cf. Hom. Il. 13,292; 20,200 ἀριστονόοιο] cf. AP.9,213,2 (de Homero et Nicandro poetis) 414 οὐλομέναις ἐνέδησεν ἀποστασίῃσιν Ἑβραίους, exitialibus implicuit defectionibus Ebraeos, die Hebräer in verderblichen Abfall, 415 οὕνεκεν οὐ πρήϋνε πόνων βαρυαχθέα φόρτον. quia non mitigabat laborum molestum onus. weil er die schwere Last, die sich aus den Mühen ergab, nicht zu mildern unternahm. Sim. (gr.) βαρυαχθέα] cf. Nonn. D. 40,155 416 οἱ γὰρ ἀμειλιχίης στυγερῷ νεμεσῶντες ἄνακτι hi enim ob duriciem saevo irascentes regi Denn sie [die Hebräer] zürnten dem verhassten Herrscher ob seiner Unversöhnlichkeit 417 διχθὰ δεδαίαται αἶψα, δυωδεκαεθνέα δ’ ἀρχὴν bifariam dividebantur subito et duodecim tribuum regnum und teilten sich sogleich in zwei Reiche; die aus zwölf Stämmen bestehende Herrschaft Sim. (gr.) διχθὰ δεδαίαται] ~ Hom. Od..1,23 (de Aethiopibus) δυωδεκαεθνέα] nl. 418 ἐσσυμένως διέλυσαν ἑαῖς φρεσὶν ἦρα φέροντες. sine mora distrahebant, suis animis indulgentes. lösten sie flink auf, ihrer momentanen Laune Tribut zollend. Sim. (gr.) φρεσὶν ἦρα φέροντες] ~ Hom. Il..14,132 (θυμῷ ἦρα φέροντες) 419 καὶ δέκα μὲν φυλαὶ (τό περ ἔθνεος ἔπλετο κάρτος) et decem familiae (quod gentis erat robur) Und zehn Stämme (in diesen lag die wesentliche Kraft des Volkes) 420 σημανέειν εἵλοντο δορικλυτὸν Ἱροβόαμον, ad imperandum eligebant bello clarum Ieroboamum, wählten den kampfberühmten Jerobeam zum Herrscher, 421 ὃς θεράπων πάρος ἦε πολυκτεάνου Σολομῶντος. qui servus antea fuerat divitis Salomonis, der zuvor ein Diener des reichen Salomon war. 42v/43r 422 αὐτίκα δ’ ἀμφιθαλεῖ βασιλήϊον ἐν Σαμαρείῃ statimque amoena regiam sedem in Samaria Und sofort errichteten sie einen ruhmvollen Königspalast im blühenden Samaria; 423 κυδάλιμον στήσαντο· τύπον δ’ ἅμα καινὸν ἔθηκαν magnificam constituebant; formam etiam novam sanciebant zugleich aber führten sie eine neue Form Crit. (gr.)θ’ 1582 424 θρησκείης θείοισιν ἐναντιόωντα κελευσμοῖς. religionis, divinis adversantem mandatis. der Götterverehrung ein, die den Weisungen Gottes entgegengesetzt war. Sim. (gr.) κελευσμοῖς] cf. E. IA .130; Cyc..653 425 δοιαὶ δ’ αὖ παρέμειναν ὑπερθύμῳ Ῥοβοάμῳ sed duae manebant cum superbo Roboamo Zwei Stämme aber verblieben dem übergewaltigen Rehabeam, 426 φῆτραι, Βεινϊαμῖνος ὁμογνήτοιό τ’ Ἰούδα. tribus: Beniaminis et cognati Iudae. der Benjamins und der seines Bruders Judas. Crit. (gr.)an φ〈ρ〉ῆτραι ?an Βεινϊαμίνου ? 427 διχθαδίη δἤπειτα διαμπερὲς ἦν βασιλείη· et bipartitum postea semper fuit regnum. Von da an handelte es sich durchgehend um eine zweigeteilte Königsherrschaft; Crit. (gr.)δἤπειτα Weise: δ’ ἤπειτα 67 1581 1582, cf. etiam Rhod. Hym.Schol. 358 428 τὴν μὲν κοιρανίην μεγάλου κίκλησκον Ἰούδα, alterum regnum magni nominarunt Iudae, die eine nannte man die Herrschaft des großen Judas [Judäa], Crit. (gr.)κίκλισκον 1581 1582 429 ἣ χρηστούς τινας εἶχε καὶ εὐσεβέας βασιλῆας· quod bonos aliquot habuit et pios reges. die einige gute und fromme Könige hatte. 430 Regni Israelitici impietas et poena. 3 Reg.(29) 14 usque ad 17 lib. 4 Regum(30) . τὴν δ’ ἑτέρην φήμιζον ἐπώνυμον Ἰσραήλου, alterum vocarunt cognomento Israëlis, Die andere aber benannte man nach dem Namen Israels, Die Gottlosigkeit und Bestrafung des Reiches Israel. 1 Kön 14 bis 18, 2 Kön Sim. (gr.) Ἰσραήλου] haec clausula spondiaca apud veteres non legiturAnm.:(29)regum 67(30)reg. 67 431 ἧς φαῦλον κραῖνεν καὶ δυσσεβὲς ἔθνος ἀνάκτων· quod mala administravit et impia gens regum: über die ein schlechtes und gottloses Volk von Herrschern waltete; Crit. (gr.) φαῦλον κραῖνεν] κραῖν’ ἀργαλέον 67 a.c. 432 οἳ ῥέζον κακὰ πολλὰ καὶ ὄργια λυγρὰ σέβιζον qui designarunt tetra multa et sacra foeda coluerunt diese taten viel Böses und verehrten verderbliche Riten Sim. (gr.) ὄργια … / εἰδώλων] cf. AP.1,19,8 (Claud.) (ὄργια δ’ εἰδώλων) 433 εἰδώλων καὶ λαὸν ἀτασθαλίῃσι πέλασσαν. idolorum ac populum ad peccata adduxerunt. von Götzenbildern und brachten das Volk zu Freveltaten. 434 τῷ ποινὴ δεκάφυλον ἀμήχανος ἔκλασε λαὸν quapropter poena decemtribulem immedicabilis populum fregit Deswegen zerbrach später eine Strafe, vor der es kein Entrinnen gab, Sim. (lat.) decemtribulem] nl. 435 ὕστερον, εὖτ’ ἐνοπῇσι θεορρήτοισι προφητέων postea, cum obiurgationibus diviniloquis prophetarum das Volk der zehn Stämme, als sie durch die göttlichen Prophezeiungen ihrer Propheten Sim. (gr.) θεορρήτοισι] cf. AP.9,505,3Sim. (lat.) diviniloquis] nl. 436 οὔτ’ ὀλίγον κίνυντο νόσων ἄκος ἰθὺ φερόντων, ne minimum quidem moverentur morborum medelam rectam adferentium, auch nicht ein bisschen bewegt wurden (obwohl diese geradewegs die Heilung ihrer Krankheiten anboten), Crit. (gr.)an οὐδ’ ? 437 ἀλλὰ κακοῖς τέρποντο, Θεοῦ δ’ ἐλάθοντ’ εὐεργέων. sed malis gauderent Deique obliviscerentur beneficiorum. sondern sich am Schlechten ergötzten und die Wohltaten Gottes vergaßen. 438 X tribus abducuntur. 4 Reg.(31) 17. ὀψὲ δὲ Σαλμανάσαρον, ἀλοιήτειραν Ἄρηος tandem Salmanasarem, vulnificum Martis Spät ließ Gott schließlich den Salmanassar, der die dreschende Peitsche Die zehn Stämme werden (in die Gefangenschaft) abgeführt. 2 Kön 17 Sim. (gr.) ἀλοιήτειραν] nl.Anm.:(31)regum 1582 439 μάστιν ἀερτάζοντα, Θεός σφισιν ὦρσε γενέσθαι flagellum attollentem, Deus illis exuscitavit esse des Kriegsgottes schwang, sich gegen sie (die zehn Stämme) erheben Crit. (gr.)ἀεργάζοντα 1582ὦρσεν ἐνέσθαι 1582 440 ἐσχάτιον δήλημα. φίλων γὰρ ὁ πληθὺν ἑδέθλων extremo nocumento. amatis enim is multitudinem e sedibus als schlimmste Heimsuchung. Denn der trieb eine gewaltige Menge von ihnen scharenweise 441 ἰλαδὸν ἐξετίναξε καὶ Ἀσσυρίων ἐπὶ γαῖαν turmatim excussit et Assyriorum in terram aus ihren gewohnten Häusern und zwang sie ins Land der Assyrier Crit. (gr.)ἰκαδὸν 1582 442 ἤλασε καὶ Μήδων, ὅθεν οὔ σφισιν ἤντετο νόστος. abegit atque Medorum, unde nec illis obtigit reditus. und Meder, von wo ihnen keine Möglichkeit der Rückkehr sich öffnete. 443 δῶκε γὰρ ἀλλοδαποῖς αὐτῶν χθόνα καρπώσασθαι. tradidit enim peregrinis illorum terram fruendam. Denn er gab ihr Land Fremdländern, um daraus Nutzen zu ziehen. Sim. (gr.) καρπώσασθαι] de clausula spondiaca cf. Man. 4,576 (καρπώσεσθαι) 444 Reliquarum duarum tribuum captivitas. 4 Reg.(32) ultimo.(33) 2 Paral.(34) ult. ἀλλ’ ἔτι καὶ δύο φῦλα μεθύστερον εὐρυάγυιαν sed insuper etiam duas familias post haec latiplateam Aber später vertrieb Nabuchodonosor [Nebukadnezar] auch noch die zwei Stämme Die Gefangenschaft der übrigen zwei Stämme. 2 Kön letztes Kapitel, 2 Chr letztes Kapitel Crit. (gr.)δύω 1582Sim. (lat.) latiplateam] nl.Anm.:(32)regum 1582(33)ult. 67(34)par. 67 445 εἰς Βαβυλῶνα πάτρης ἀπενόσφισε Ναβχοδονόσσωρ, in Babylonem ex patria transtulit Nabuchodonosor, nach Babylon mit seinen weitläufigen Gassen, fern aus ihrem Vaterland, 446 ἄνδρας ὁμοῦ καὶ παῖδας ἐϋζώνους τε γυναῖκας, viros simul et pueros succinctasque foeminas, gleichermaßen Männer wie Kinder und wohlgegürtete Frauen, Sim. (gr.) ἐϋζώνους τε γυναῖκας] cf. Hom. Il..1,429; 9,366 et al. 447 πανσυδίῃ δμηθέντας ὑπὸ στυγερῇσιν ἀνάγκαις penitus subactos tristibus difficultatibus mit dem ganzen Volk bezwungen unter der verhassten Not 448 λιμοῦ καὶ πτολέμοιο· καὶ εἰς χθόνα κάββαλε τείχη famis et belli: adhaec ad terram demolitus fuit moenia von Hunger und Krieg; und er warf die Mauern ihrer Hauptstadt 449 ἄστεος, Ἡφαίστῳ δ’ ἱερὸν δόμον ἠΐστωσε. urbis Vulcanoque sacram domum evertit. zu Boden und vernichtete den heiligen Tempel mit Feuer. Sim. (gr.) ἠΐστωσε] de clausula spondiaca cf. Ludwich 1866, 97 450 σὺν δὲ δοριδμήτοις Δανιὴλ ἔτι νήπιος ἦεν· et cum captivis etiam Daniel adhuc puer fuit: Unter den Kriegsgefangenen war aber Daniel, noch unreif an Jahren; Crit. (gr.)θοριδμήτοις 67 1581 1582 43v/44r 451 ὃς μέγα φῶς τάχ’ ἔγεντο δυηπαθέεσσιν ἑταίροις qui ingens lumen mox factus est adflictis sociis dieser wurde schnell ein großes Licht (der Hoffnung) für seine notleidenden Gefährten Sim. (gr.) δυηπαθέεσσιν] cf. A.R. 4,1165; Opp. H. 2,436 452 καὶ διὰ πάνσοφον ἦτορ ἐϋκλέος ἔλλαχε τιμῆς. et propter sapientiss(imum) pectus illustrem adeptus est honorem. und erlangte aufgrund seines in jeder Weise erleuchteten Herzens ruhmvolle Ehre. 453 Causa afflictionis(35) Iudaeorum. τόσσην μὲν Θεὸς ἧκεν Ἰουδαίοισιν ὀϊζύν, tantam Deus immisit Iudaeis calamitatem, So schlimmen Kummer sandte Gott den Juden, Der Grund für die Unterwerfung der Juden Anm.:(35)adflictionis 67 454 οὕνεκεν εἰδώλοισιν ἐπέτραπον ἦτορ ἅμ’ ἄλλοις quia idolis adiecerant animum una cum aliis weil sie ihr Herz den Götzenbildern schenkten wie die anderen 455 ἔθνεσι δυσπλανέεσσι, Θεοῦ λόγον οὐκ ἀλέγοντες gentibus seductis, Dei verbum nihili aestimantes irrenden Völker und sich um das Wort Gottes nicht kümmerten, Sim. (gr.) Θεοῦ λόγον οὐκ ἀλέγοντες] ~ Hom. Il..16,388; Hes. Op. 251 (θεῶν ὄπιν οὐκ ἀλέγοντες) 456 μηδομένου σφίσιν ἐσθλόν, ἐπεὶ μάλα πολλὰ παρεῖπον cupientis illis bene, quandoquidem valde multis admonuerant (eos) der Edles für sie im Sinn hatte; denn die Seher gaben ihnen sehr viele Ratschläge, Crit. (gr.)μηδομέου 1581 1582 457 μάντιες, οἱ δ’ ἀνέμοισιν ἐτώσιον ἦχον ἔπεμψαν. vates: at illi ventis irritum sonum miserant. sie aber sandten deren Worte nutzlos in die Winde. 458 τοὔνεκα δυσμενέων πέσον εἰς λίνα καὶ χέρ’ ἁλόντες· ideo hostium devoluti sunt in retia et manus capti: Daher wurden sie erobert und fielen in die Netze und in die Hand ihrer Feinde; 459 τοῖς ὕπο πεντήκοντα καὶ εἴκοσι μὲν λυκάβαντας inter quos quinquaginta et viginti annos unter diesen lebten sie fünfzig und zwanzig Jahre 460 ζῶον ἐεργόμενοι. κατὰ δ’ αἰθέρος ἷξεν ἀρωγὴ vixerunt detenti. sed a caelo auxilium venit in Bedrängnis. Vom Himmel aber kam unerwartetermaßen Hilfe. 461 Cyrus in patriam remittit Iudaeos sumptusque ad aedificat(ionem) templi confert. I Esdrae 1. Ioseph. 11 antiqu.(36) 1. I Es.(37) 6. 11 antiq. 4. I Esd. 7. I Esd. 4. 11 Ioseph. 2. ἀπροφάτως. Κῦρος γὰρ ἑλὼν πόλιν ἔκ σφεας αἰνῆς ex improviso. Cyrus enim capta urbe e gravi eos Denn Kyros nahm die Stadt (Babylon) ein und rettet sie [die Israeliten] Kyros schickt die Juden in ihr Vaterland zurück und steuert Geld zum Tempelbau bei. Esr 1. Josephus, Jüdische Altertümer, Buch 11, Kap. 1; Esr 6; Jüdische Altertümer, Buch 11, Kap. 4; Esr 7 und 4; Josephus, (Jüdische Altertümer), Buch 11, Kap. 2 Crit. (gr.)Χῦρος 1582Anm.:(36)antiq. 1582(37)Esd. 67 1582 462 ῥύσατο δουλοσύνης, πάτρην δ’ ἀπέδωκε νέμεσθαι liberavit servitute patriamque reddidit colendam aus der grässlichen Sklaverei; er gab ihnen ihr Vaterland zurück, um es zu bewohnen, 463 σὺν νηοῦ τεύχεσσι, τά τ’ ἔξελε Χαλδαίων ἴς. cum templi instrumentis, quae exemerat Chaldaeorum violentia. zusammen mit den Tempelgeräten, welche die gewalttätigen Chaldäer entwendet hatten. 464 πολλὰ δὲ χρήματ’ ὄπασσε, θεουδέος ἄμπυκα νηοῦ multos etiam sumtus impendit, divini fastigium templi Auch gab er ihnen viel Geld, damit sie wieder die Mauerkronen des göttlichen Tempels 465 ὡς πάλιν ὑψώσειαν, ἄναξ Θεὸν ἀμφαγαπάζων· ut iterum extollerent, rex Deum diligens. aufrichteten, ein Herrscher, der Gott hochschätzte; 466 πολλὰ δὲ καὶ μετόπισθε φίλος σφιν ἔνειμε Δαρεῖος· multos etiam deinde amicus illis attribuit Darius, viel gab ihnen auch später der freundlich gesonnene Dareios; Crit. (gr.)ποπτὰ 1582φίλλος 1582 467 οἷς κλυτὸν ἔργον ὄφελλε καὶ ἀγλαὸς Ἀρταξέρξης, quibus celebre opus adiuvit, et magnificus Artaxerxes, auch der glänzende Artaxerxes förderte für sie das herausragende Bauwerk, Sim. (gr.) Ἀρταξέρξης] haec clausula spondiaca apud veteres non legitur 468 ὃν μακρόχειρα καλεῦσιν, ἐπεὶ δηθύνετο μόχθος quem Longimanum vocant: nam procrastinabatur opus den man „den mit der langen Hand“ nennt; denn die Bauarbeit zog sich lange hin Sim. (gr.) μακρόχειρα] de hoc cognomine cf. Plu. Art. . 469 βασκανίῃ δολεραῖς τε κατηγορίῃσιν ἐκείνων, invidia et fraudulentis criminationibus eorum, wegen der Bosheit und der listigen Anklagen von jenen, 470 οἳ κακὰ τεκταίνοντες ἐναντίοι ἦσαν Ἑβραίοις qui mala struendo adversi erant Ebraeis die den Hebräern Übles ersannen und ihnen feindlich waren Crit. (gr.)οἱ 1581 1582 471 καί σφεας ᾐτιόωντο παρ’ ὑψιθρόνοις βασιλεῦσιν. et eos culpabant apud altithronos reges. und sie anklagten bei den hochthronenden Königen. Crit. (lat.) et] Ac.cod.Sim. (gr.) ὑψιθρόνοις] cf. Pi. N..4,65 (de Nereidibus); I. 6 (5),16 (de Clotho)Sim. (lat.) altithronos] cf. Iuvenc. praef.24; 2,62 et al. 472 ὀψὲ δ’ ὅμως κρήδεμνα πολυκμήτοιο πόληος sero tamen muri laboriosae urbis Am Ende aber standen doch die Mauerkronen und die Türme Sim. (gr.) κρήδεμνα … πόληος] cf. h.Cer..151; Q.S. 12,440 (κρήδεμνα πόληος) 473 καὶ πύργοι σφιν ἀνέσταν, ἄειρε δὲ κύδιμον ἄκρην et turres illis erecta sunt, et sustulit illustrem verticem der mühsam von ihnen errichteten Stadt; der Tempel Gottes 474 δῶμα Θεοῦ, μεγέθει καὶ κάλλεϊ πλήθεϊ θ’ ἁγνῶν domus Dei, magnitudine et elegantia ac multitudine castorum erhob seine ruhmvolle Zinne, der durch seine Größe, Schönheit, die Menge der keuschen 475 μυστιπόλων ἱεροῖς τε σεβάσμασι πάντοτ’ ἀγητόν. sacerdotum sanctisque ceremoniis ubique mirabilis. Priester und die heiligen Kulte zu jeder Zeit bewundert wurde. Crit. (lat.) mirabile.cod. 476 Regiminis Iudaici forma usque ad Alex(andrum) M(agnum). Ἑβραῖοι δ’ ἄρ’ ὄπισθεν Ἀλεξάνδρου μέχρις ἀρχῆς Ebraei autem deinceps Alexandri usque ad dominationem Danach blieben die Hebräer bis zur Herrschaft Alexanders Die Gestalt der jüdischen Herrschaft bis zu Alexander dem Großen 477 Περσειδέων διέμειναν ὑπὸ σκήπτροισι μοναρχέων· Persicorum permanserunt sub potestate monarcharum. unter dem Zepter der persischen Monarchen. 478 Persici reges omnes benefici in Iudaeos praeter Ochum. chron. Phil. lib.(38) 2. οἵ σφισιν ἤπια πάντες ἐβουλεύσαντο καὶ ἔρξαν qui eis bene omnes voluerunt et fecerunt Diese hatten alle ihnen gegenüber freundliche Absichten und wirkten entsprechend – Die Wohltätigkeit aller persischen Könige gegenüber den Juden mit Ausnahme des Ochus. Philipp (Melanchthon), Chronicon (Carionis), Buch 2 Anm.:(38)li. 1582 44v/45r 479 πλὴν Ὤχου, μόνος ὅς σφιν ἀεικέα πολλὰ κόρυσσεν. praeter Ochum, solus qui illis indigna multa struxit. mit Ausnahme des Ochus, der als Einziger viele schändliche Taten gegen sie ins Werk setzte. 480 ἐθνάρχαι δ’ ἡγοῦντο γένος σώζοντες Ἰούδα et gentiles principes imperitabant, genus ducentes a Iuda, Die heidnischen Herrscher hatten die Herrschaft und bewahrten das Geschlecht des Judas – 481 ἄχρις ἐπ’ Ἀντιόχοιο κακὴν ὀλοόφρονος ἀρχήν. usque ad Antiochi saevum tyrannici dominatum. bis zur üblen Herrschaft des verderbensinnenden Antiochos. Sim. (gr.) κακὴν ὀλοόφρονος ἀρχήν] cf. Hom. Il..2,723 (ἕλκεϊ ... κακῷ ὀλοόφρονος ὕδρου) 482 Alexandri beneficentia erga Iudaeos. 11 Ioseph.(39) 8. αὐτὰρ ἐπεὶ μέγας υἱὸς ἀγαυοτάτοιο Φιλίππου at cum magnus filius illustriss(imi) Philippi Aber nachdem der große Sohn des hocherhabenen Philipp [Alexander der Große] Die Wohltätigkeit Alexanders gegenüber den Juden. Josephus, Jüdische Altertümer, Buch 11, Kap. 8 Anm.:(39)Iosephi 67: Iosep. 1582 483 ὑστατίου θρασὺ κάρτος ἀπημάλδυνε Δαρείου, ultimi audax imperium sustulisset Darii, die kühne Kraft des letzten (Perserkönigs) Dareios vernichtet hatte, Sim. (gr.) ἀπημάλδυνε] cf. eadem sede e.g. Nonn. D. 33,24 484 δὴ τότε καὶ μογεροῖσιν Ἰουδαίοισιν ἐπελθὼν tunc etiam aerumnosis Iudaeis adventans da kam er schließlich auch zu den mühebeladenen Juden 485 πολλὴν εὐμενίην, εὐεργέα πολλὰ κόμισσεν. multum benevolentiae, beneficiorum multum attulit. und erwies ihnen viel Wohlwollen und viele gute Werke. Crit. (gr.)ποπτὰ 1582 486 Exstincto Alexandro(40) monarchia eius in 4 regna distrahitur. Diodor. 18. Iust.(41) 13. εὖτε δ’ ἀμετρόποτός μιν ὑπ’ Ἄϊδος ἥρπασε Βάκχος, postquam vero immodice haustus ipsum ad inferos rapuerat Bacchus, Sobald ihn der zu maßlosem Trinken antreibende Weingott tief in den Hades gerissen hatte, Nach dem Untergang Alexanders wird seine Alleinherrschaft in vier Reiche zerteilt. Diodor, Buch 18; Justin (Epitome), Buch 13 Crit. (gr.)ἀμετρόποτύς 1582: an ἀμετροπότης ?Sim. (gr.) ἀμετρόποτος] nl., sed cf. ἀμετροπότης (vide app. Crit.) in AP.9,644,4 (Agath.)Anm.:(40)quo exstincto 1582(41)Iusti. 67 487 τάμνετ’ ἄφαρ τετραχθὰ δέμας πολυήνορος ἀρχῆς secabatur mox in quatuor partes corpus populosi regni wurde sogleich der Körper seiner viele Menschen umfassenden Herrschaft viergeteilt 488 ἡγεμόσιν πισύρεσσιν, ὑπείροχον ὧν κράτος ἦεν· a ducibus quatuor, summa quorum potentia erat. von vier Anführern, deren Macht überaus gewaltig war: 489 Ἠμαθίων μὲν πρῶτος Ἀχαιῶν τ’ ἤρξατ’ ἀνάσσειν· Macedonibus primus et Graecis coepit dominari; Der erste begann über die Makedonen und Griechen zu herrschen; 490 δεύτερος αὖτ’ Ἀσίης ἐπ’ ἐλάσσονος ἔτραπετ’ ἀρχήν· secundus vero Asiae ad minoris se convertit imperium; der zweite wandte sich wiederum zur Herrschaft über Kleinasien; 491 ἡγεσίην δὲ Σύρων τρίτος ἥρπασεν· ἀλλὰ τέταρτος ducatum Syrorum tertius arripuit; sed quartus der dritte riss die Herrschaft über die Syrer an sich; aber der vierte Crit. (gr.)ἥρτασεν 1582 492 Νειλώης βαθύκαρπον ἐπῴχετο κλῆρον ἀρούρης. Niloticae fertilem invasit sortem terrae. betrat den mit tiefer Ernte bewachsenen Landabschnitt des Nillandes. Sim. (gr.) βαθύκαρπον] cf. LSJ s.v. βαθύκαρπος (tantum in inscriptione legitur) 493 πλούτῳ δ’ αὖ δυνάμει τε προέδραμον οὐκ ὀλίγον περ opibus autem et potentia praecelluerunt non parum An Reichtum und Macht übertrafen wiederum nicht um wenig 494 Αἰγύπτου Συρίης θ’ ἡγήτορε τοῖν ἑτέροιϊν. Aegypti et Syriae duces reliquis duobus. die Anführer von Ägypten und Syrien die beiden übrigen. 495 Reges Aegypti et Syriae affligunt Iudaeos. Iosephus. τὼ δὲ Παλαιστίνῃ μέσσῳ ἔνι πεπτηυίῃ qui etiam Palaestinam in medio iacentem Diese beiden stürzten oftmals auf Palästina, das sich in der Mitte niederduckte, Die Könige von Ägypten und Syrien werfen die Juden nieder. Josephus (Jüdische Altertümer) Sim. (gr.) πεπτηυίῃ] de clausula spondiaca cf. e.g. Hom. Od..14,474 (ὑπὸ τεύχεσι πεπτηῶτες) et al. 496 δηθάκις, ὡς ῥαιστῆρε λύκω ἐπὶ πόρτακι μούνῃ saepe, ut vastatores lupi invadunt vitulam solam, wie zwei reißende Wölfe auf eine einzige Hirschkuh Sim. (gr.) πόρτακι] cf. Hom. Il..17,4 497 ληΐδος ἰσχανόωντες, ἐπένθορον ἀμφετέρωθεν praedae inhiantes incursarunt utrinque im Streben nach Beute von beiden Seiten 498 Palaestina comparatur navi fluctibus hinc illinc oppugnatae. καὶ ναέταις κακὰ τεῦξαν ἀπείριτα. Τοὔνεκ’ ἐῴκει et habitatoribus damna dederunt infinita. Ideo similis erat und schufen den Einwohnern (Israels) unzählige Leiden. Deshalb glich Palästina wird mit einem Schiff verglichen, das beiderseits von den Fluten bestürmt wird 499 δῖα Παλαιστίνη σχεδίῃ, μάλα τὴν ἐλελίζει inclyta Palaestina rati, valde quam agitat das göttliche Palästina einem Floß, welches, auf dem veilchenfarbenen 500 πόντῳ νηχομένην ἰοειδέϊ κύματος ὁρμή· mari natantem nigro fluctus vis; Meer schwimmend, die Wucht der Wogen hin- und herwirft; Sim. (gr.) πόντῳ … ἰοειδέϊ] de iunctura cf. Hom. Il. 11,298; Od..5,56; 11,107 et al. κύματος ὁρμή] = A.R. 2,1118; cf. etiam Hom. Od..5,320 (κ. ὁμρῆς); Opp. H..2,229 (κ. ὁρμῇ); Nonn. D..32,156 501 ζαχρηεῖς δ’ ἑκάτερθεν ἐπισπέρχουσιν ἰωκαὶ et vehementes hinc et illinc incumbunt flatus die rasende Macht der gewaltig einander widerstrebenden Sturmwinde Crit. (gr.)ἰωαὶ deliberat Weise 502 ἀντιβίων ἀνέμων, λαβρὸν δέ οἱ ἔμπεσεν ὕδωρ· contrariorum ventorum, et rapida in eam irruit unda; bedrängt es von beiden Seiten, und eine heftige Wasserflut stürzt darauf [auf das Floß]; 503 ἤδη δ’ αἰνομόροισι μετὰ πλωτῆρσιν ὀλέσθαι iamque infoelicibus cum nautis perire und schon scheint es unterzugehen mitsamt seinen unglücklichen Passagieren, 504 φαίνετ’ ἀναστρεφθεῖσα πολυσμαράγοισι θυέλλῃς· videtur eversa multifrementibus procellis; umgestürzt von den lautbrausenden Stürmen; Sim. (lat.) multifrementibus] nl. 505 αὐτὰρ ὄμως φύγε πῆμα, τινασσομένη περ ἀηδῶς. sed tamen evadit e clade, concussa licet duriter: aber dennoch entkommt es dem Verderben, obwohl es unangenehm durchgeschüttelt wird. 45v/46r 506 ὣς ἄρ’ Ἰουδαίων πέδον ἀμφετίναξεν ὀϊζύς. ita etiam Iudaeorum solum iactavit calamitas. So also schüttelte das Land der Juden der Kummer von allen Seiten. Crit. (gr.)ὡς 67 507 12 Joseph. 1. 13 Antiq. 21. 12 Antiqu.(42) 2. τοὺς δὲ μάλιστα κάκωσε Λάγου πάϊς οὐλοόθυμος illos vero plurimum vexavit Lagi filius immitis Am meisten schädigte sie aber der verderbensinnende Sohn des Lagos Josephus, Jüdische Altertümer, Buch 12, Kap. 1; Buch 13, Kap. 21; Buch 12, Kap. 2 Crit. (gr.)ἐκύκωσεν 67Sim. (gr.) οὐλοόθυμος] cf. Hsch. ο 1749 (οὐλόθυμος)Anm.:(42)ant. 67: antiq. 1582 508 ὠμηστής τε Λάθουρος. ἀτάρ σφισι χεῖρα πέτασσεν et crudelis Lathurus. Sed eis manum aperuit und der rohe Lathuros. Aber der wohlwollende Philadelphos [Ptolemaios II.] 509 εὐεργὸν φίλα τ’ οἶδεν ἐϋφρονέων Φιλάδελφος. beneficam et bene consultum voluit sapiens Philadelphus. streckte ihnen seine wohltätige Hand aus und war ihnen freundlich gesonnen. 510 Antiochi Epimanis saevitia in Iudaeos. 1 Maccab.(43) 1 usque ad 6. 12 Ioseph. Antiq.(44) 7. τοῖς δ’ οὐκ Ἀντιόχοιο κακώτερον ἔχραε πῆμα, Nec eos Antiocho saevior invasit pestis, Über sie kam aber kein schlimmeres Unglück als Antiochos, Die Grausamkeit des Antiochos Epimanes gegen die Juden. 1 Makk 1 bis 6; Josephus, Jüdische Altertümer, Buch 12, Kap. 7 Anm.:(43)Mac. 67(44)Ant. 67 511 ὃν μανίης καλέουσι παρώνυμον· ἦ γὰρ ἐκεῖνος quem insaniae appellant cognomine; namque is den man nach einem Wortspiel mit „Wahnsinn“ in Verbindung bringt; denn jener 512 ἄμμιγα πάντ’ ἐτάραξε λυγρῇ τ’ ἐκύκησεν ὀϊζύϊ simul omnia conturbavit et tristi commiscuit calamitate hat alles vermischt und durcheinandergebracht und mit schlimmem Unglück durchsetzt Sim. (gr.) λυγρῇ τ’ ἐκύκησεν ὀϊζύϊ] cf. Rhod. Arion 1062 513 πολλά τε λοίγι’ ἔρεξε κατ’ ἀγλαὸν οὖδας Ἑβραίων. multaque pestilentia commisit in amoena terra Ebraeorum. und viel Verderben angerichtet im glanzvollen Gebiet der Hebräer. Crit. (gr.)ἔρεζε 1582Sim. (gr.) ἀγλαὸν οὖδας] cf. Nonn. D..13,64 514 Θέσμια γάρ σφιν ἀπεῖπε νόμου πατρῷα φυλάξαι, Ritus enim illis interdixit legis patrios observare, Er verbot ihnen nämlich, die Bestimmungen des ererbten Gesetzes zu bewahren, Crit. (gr.)τέθμια 67 515 ὃν γράψας Θεὸς αὐτὸς ἐφ’ ὑψιβάτοιο κολώνης quam scriptam Deus ipse in altiiugo monte welches Gott selbst schrieb und auf dem hohen Berggipfel (des Sinai) Sim. (lat.) altiiugo] cf. Paul. Nol. carm. 21,713 516 δῶκε μετὰ στεροπῇσι βαρυσμαράγοις τε κεραυνοῖς dederat inter fulgura et gravisona fulmina unter lautkrachenden Blitz- und Donnerschlägen ausgab, Sim. (gr.) βαρυσμαράγοις] cf. Nonn. D..1,156Sim. (lat.) gravisona] cf. Serv. Aen.1,53 (graves sonis) 517 ζωῆς ἡγητῆρα καὶ ἰθυντῆρα γενέσθαι. vitae ducem et rectricem esse. damit es als Führungs‑ und Leitinstanz in ihrem Leben diene. 518 Τὸν δ’ ὅ γ’ ἀμαυρώσας θεοτερπέα νηὸν ἄναγνον Qua ille abrogata divinum templum impurum Den gottgefälligen Tempel ließ er [Antiochos] verlöschen, nahm ihm seine Heiligkeit Crit. (gr.)τόνδ’ 67 1582Sim. (gr.) θεοτερπέα] cf. AP.9,197,5 (Marin.) 519 ἠδὲ βέβηλον ἔθηκε, μυχὸν δὲ θεώτατον αὐτοῦ et profanum reddidit et adytum sanctiss(imum) eius und profanierte ihn, seinen allerheiligsten Bezirk aber 520 δυσσεβίαις ἐμίηνε· κάθισσε γὰρ ἔνδον ἄγαλμα impietate polluit: collocavit enim intus statuam entweihte er durch gottlose Frevel; er plazierte nämlich in seinem Inneren ein Götterbild 521 Ζηνὸς Ὀλυμπιακοῖο, νέον σέβας ὄφρα πέλοιτο. Iovis Olympiaci, novum veneramentum ut esset. des Olympischen Zeus, damit es ein neuer Kultgegenstand sei. Sim. (lat.) veneramentum] nl. 522 Πάντοθι δ’ εἰδώλων μιαροὺς ἱδρύσατο βωμοὺς Et ubique idolorum tetras constituit aras Und überall errichtete er frevelhafte Altäre von Götzenbildern 523 Ἑβραίων καθ’ ἕδεθλα, φόνων τ’ ἔπλησεν ἅπαντα. Ebraeorum in sedibus caedibusque replevit cuncta. in den Tempelsitzen der Hebräer und erfüllte alles mit Morden. Crit. (gr.)an κατ’ ἔδεθλα ? 524 Θεσπέσιον δὲ καὶ ἄστυ διήρπασε καὶ πυρὶ χώρους Sanctam etiam urbem diripuit et igni loca Die von Gott legitimierte Hauptstadt plünderte er sogar und mit Feuer 525 παμπόλλους ἀμάθυνεν, ἅμα προβόλοισι δὲ πύργους complura vastavit, cum propugnaculis etiam turres vernichtete er viele Plätze, und zusammen mit den Befestigungsanlagen riss er die Türme 526 Maccabaei vindicant Iudaeos. 1 Mac. 2 etc. 12 Antiq. 8 usque ad 14. lib. 13. τείχεά τ’ εἰς χθαμαλὸν πέδον εἴρυσε. Τῇ δ’ ἄρα λύσσῃ murosque ad humile solum detraxit. Huic autem furori und Mauern auf den flachen Erdboden nieder. Diesem Wahnsinn (des Antiochos) aber Die Makkabäer retten die Juden. 1 Makk 2 usw.; (Josephus), Jüdische Altertümer, Buch 12, Kap. 8 bis Buch 14, Kap. 13 527 ἀντιβίην τέλος ἦλθον ἀρηΐθοοι Μακαβαῖοι adversum tandem venerunt Marte prompti Macabaei, traten schließlich entgegen die im Krieg schnellen Makkabäer, 528 μυστιπόλου γεγαῶτες ἀφ’ αἵματος· ἔμπαλι δ’ ἔθνος sacerdotali prognati a sanguine, et rursus gentem die dem Blute eines Priesters entstammten; sie führten das Volk wieder 529 ἤγαγον εἰς φάος ἐσθλὸν ἀπωσάμενοι ζυγὸν ἐχθρῶν. eduxerunt in lucem bonam amoto iugo hostium. in ein edles Licht (der Hoffnung) und stießen das Joch der Feinde von ihm fort. 530 Regnant. 13 Iosephi 15(45) . Τῶν δὲ γένος κράτος εἶχεν ὑπέρτατον, ἄχρις ἱκέσθαι horum prosapia imperium tenuit summum, donec venit Ihr Geschlecht hatte die Oberherrschaft, bis das kriegerische Volk der Hebräer (Die Makkabäer) herrschen. Josephus (Jüdische Altertümer), Buch 13, Kap. 15 Anm.:(45)13 Iosephi 15 usque ad 8 lib. 14 67 531 Ῥωμαίων ὑπὸ χεῖρας ἀρήϊον ἔθνος Ἑβραίων· Romanorum in manus Mavortia gens Ebraeorum. unter die Gewalt der Römer geriet. 532 Romanorum monarchia. οἳ σχεδὸν ἔθνεα πάντα λίνῳ περικυκλώσαντες Qui ferme nationibus cunctis reti circumdatis Diese [die Römer] umschlossen beinahe alle Völker mit einem weiträumigen Netz Die Alleinherrschaft der Römer Sim. (gr.) λίνῳ περικυκλώσαντες] ~ Opp. H. 5,379 (λίνοις περικυκλώσωνται); Triph. 222 (λίνον περικυκλώσαντες); de clausula vide etiam v. 584 533 εὐρυτενεῖ γαίης κράτεον τότ’ ἀρείονα μοῖραν. late extenso terrae tenebant tunc optimam partem. und herrschten damals über den besseren Teil der Erde. Sim. (gr.) εὐρυτενεῖ] cf. Nonn. D..21,328 46v/47r 534 Τοὺς γὰρ Ἄρης κύδηνε μενέκλονος ἔξοχον ἄλλων, hos enim Mars decorabat bellipotens prae aliis Denn der kraftvolle Schlachten erregende Kriegsgott gab ihnen herausragenden Ruhm vor anderen (Völkern) Sim. (gr.) μενέκλονος] nl.Sim. (lat.) bellipotens] de Marte cf. Verg. Aen. 11,8 et al. 535 θῆκε δ’ ἐϋπτολέμους ἐπὶ θάρσεϊ κάρτος ἰάλλων et reddebat bellicosos, ad audaciam robur addens und machte sie erfolgreich im Krieg; dabei warf er zu ihrer Tapferkeit auch Stärke 536 εὐτυχίην θ’, ἣ πᾶσιν ἐπ’ ἔργμασι πρῶτα λέλογχεν, et foelicitatem, quae omnibus in rebus primas habet, und Glück, welches bei allen (menschlichen) Werken die wichtigste Bedeutung hat; 537 ἦρα φέρων σφίσιν αἰὲν ἐϋκλέος εἵνεκεν υἱοῦ gratificans eis semper celebris causa filii denn er war ihnen [den Römern] immer günstig gesonnen um seines ruhmvollen Sohnes 538 Ῥωμύλου ἢ χρυσέην διὰ Κύπριδα, τῆς γένος ἦσαν. Romuli aut auream propter Venerem, cuius progenies erant. Romulus willen oder wegen der goldenen Liebesgöttin, von welcher sie [die Römer] abstammten. Sim. (gr.) χρυσέην διὰ Κύπριδα] cf. Hom. Il..3,64 (χρυσέης Ἀφροδίτης); 5,427; 9,389 et al. 539 Τοὔνεκα δὴ σφίσιν ἦεν ἀνίκητος δορὸς αἰχμή, ideo illis erat invicta hastae acies, Und daher also verfügten sie über unbesiegbare Kampfkraft in der Schlacht 540 καὶ πάντας βασιλῆας ἑοῖς ὑπὸ ποσσὶν ἔθηκαν. et omnes reges suis pedibus subiiciebant. und unterwarfen sich alle möglichen (ausländischen) Könige. 541 Pompeius Iudaeos subiugat. 14 Ioseph.(46) 8. Plutarch. in Pompeio(47) . Οἱ δ’ ἄρ’ ἐπεὶ Συρίης τε καὶ Ἄσιδος εὐρὺ δάμασσαν qui postquam Syriae et Asiae latam debellarant Nachdem diese [die Römer] also die weite Machtausdehnung von Syrien und Asien Pompeius unterjocht die Juden. Josephus (Jüdische Altertümer), Buch 14, Kap. 8; Plutarch in der Pompeiusvita Crit. (lat.) Qui.cod.: Quia.ed.Sim. (lat.) debellarant] cf. Verg. Aen. .,853 (de Romanis: et debellare superbos. Anm.:(46)Iose. 67(47)Plut. in Pomp. 67 542 κάρτος, ἐδούλωσαν καὶ γείτονα λαὸν Ἑβραίων, potentiam, subegerunt etiam vicinum populum Ebraeorum, bezwungen hatten, versklavten sie auch das (diesen) benachbarte Volk der Hebräer, 543 εὖτε δυοῖν μενέδουπος ἀνίστατο δῆρις ἀδελφοῖν cum duos tumultuosa extitisset contentio inter fratres als gerade zwischen zwei Brüdern sich ein ausdauernder Zwist erhob Sim. (gr.) μενέδουπος] cf. Orph. A..539 544 ἀμφ’ ἀρχῆς· τότε γὰρ Πομπήϊος, ἔρνος Ἄρηος, de imperio ; tunc enim Pompeius, germen Martis, um die Herrschaft; genau dann kam nämlich Pompeius, der Spross des Ares, Sim. (gr.) ἔρνος Ἄρηος] imitatur iuncturam Homericam ὄζος Ἄρηος, cf. Il..2,540; 12,188 et al. 545 ἤλυθεν, ὥς ποτε κίρκος ἐπέσσυτο μαρναμένοιϊν venit, ut olim accipiter ingruit pugnantibus wie gelegentlich ein Falke sich stürzt auf eine Maus und einen Frosch, 546 καὶ μυῒ καὶ βατράχῳ, τάχα δ’ ἄμφω δάπτεν ἀνηλῶς· muri et ranae et mox utrunque discerpsit ferociter ; die gerade gegeneinander kämpfen, und sie sogleich beide ohne Mitleid verschlingt; 547 ἤλυθε καὶ τὸ παλαιὸν ἐλευθερίης σβέσε κῦδος venit et antiquam libertatis extinxit gloriam er [Pompeius] kam und ließ erstmals das alte ruhmvolle Licht der Freiheit Crit. (gr.)###ος 67 a.c. 548 πρῶτος, ὑπ’ Αἰνεαδῶν ζεύγλην πρόπαν ἔθνος ἐλάσσας. primus, sub Aeneadarum iugum totam gentem redigens. völlig verlöschen, indem er das ganze Volk unter das Joch der Aeneas‑Nachkommen spannte. 549 Herodes Antipatri fil(ius) (48) rex Iudaeae creatur a Romanis.(49) 14 Ios.(50) 26. 14 Antiq.(51) 15. Οἱ δ’ ἄρ’ Ἰουδαίης οἰήϊα λαοβοτείρης qui Iudaeae regimen populosae Diese [die Römer] aber gaben das Steuerruder über das volkreiche Judäa Herodes, der Sohn des Antipater, wird von den Römern zum König von Judäa bestimmt. Josephus, Jüdische Altertümer, Buch 14, Kap. 26 und 15 Sim. (gr.) λαοβοτείρης] cf. Orph. L..714 (γαίης ἐριβώλου λαοβοτείρης)Anm.:(48)f. 67: filius 1582(49)Rom. 67(50)Iosep. 67(51)anti. 67 550 Ἡρώδῃ τρώκτῃ καὶ ἀπηνέϊ δημολαφύκτῃ Herodi astuto et crudeli plebivoratori dem Herodes, einem listigen Halunken und grausamen Volksverschlinger, Sim. (gr.) δημολαφύκτῃ] nl.Sim. (lat.) plebivoratori] nl. 551 δῶκαν ἔχειν, υἱῷ δορυθαρσέος Ἀντιπάτροιο· tradiderunt tenendum, filio pugnacis Antipatri: zur dauerhaften Verwaltung, dem Sohn des schlachtenmutigen Antipater, Crit. (gr.)δοριθαρσέος 67Sim. (gr.) δορυθαρσέος] cf. AG.16,170,3 (de Pallade); vide etiam v. 389 552 ὅς ποτ’ Ἰδουμαίης ἡγήσατο, πολλὰ δ’ ἐώργει qui olim Idumaeam gubernaverat multaque fecerat der einst über Idumaea gebot und den Römern viele 553 χρήσιμα Ῥωμαίους κατὰ ποικίλον ἔργον Ἄρηος. commoda Romanis inter varium opus Martis. nützliche Dienste erwies im wechselvollen Geschäft des Kriegsgottes. Sim. (gr.) ἔργον Ἄρηος] = Hom. Il. 11,734; h.Ven..10; vide etiam v. 381 554 Christus nascitur. Matth. 2. Lucae 2. ἡνίκα δ’ αὖ λύκος οὗτος ἑοῖς ὀνύχεσσιν ἔεργε caeterum cum lupus iste suis unguibus teneret Als aber wieder dieser Wolf [Herodes] mit seinen Klauen das Volk der Juden Christus wird geboren. Matth 2, Luk 2 555 λαὸν Ἰουδαίων, τότ’ ἐφέσσατο σῶμα βρότειον populum Iudaeorum, tunc induit corpus humanum bedrängte, zu dieser Zeit legte der Sohn des höchsten Vaters den Körper 556 καὶ φύσιν ὑψίστοιο Πατρὸς Γόνος· ὃν τέκεν ἁγνὴ et naturam altiss(imi) Patris Filius, quem peperit casta und die Natur der Sterblichen an; ihn gebar eine reine 557 παρθένος, ἣν οὔπω τις ὑπὸ ζυγὸν ἤγαγεν ἀνήρ, virgo, quam nunquam ullus sub iugum duxit vir, Jungfrau, welche noch kein Mann unter das Joch (der Ehe) geführt hatte, 558 λυτρωτὴν μερόπεσσι χαμερπέσι, τούς ποτ’ ἀναιδὴς redemtorem hominib(us) humi reptantibus, quos olim impudens den Erlöser für die über den Boden kriechenden Sterblichen, die einstmals das schamlose Sim. (gr.) μερόπεσσι χαμερπέσι] cf. App.Anth..3,146,8 (Theon) 559 ἑρπυστὴρ ἀπάτησε μόρου δελέασμα δεδέχθαι. serpens deceperat, mortis escam ut caperent. Kriechtier [die Schlange] getäuscht hatte, so dass sie den gelegten Köder annahmen.(54) Crit. (gr.)λαφύξαι 67 p.c.Crit. (lat.) caperent] degluberent.additum supra lineam cod.Sim. (gr.) ἑρπυστήρ] cf. Opp. C..3,110 et al.Anm.:(54)Im Griechischen ist die Stelle durch die auffällige Alliteration δελέασμα δεδέχθαι besonders markiert. [SW] 560 Exstincto Herode (17 Ioseph. 14(52) ) praesides Romani(53) tyrannice imperantes defectionis occasionem praebent. Ioseph. 2 lib. c. 13 de bello Iud(aico) Εὖτε δ’ ἀποψύξας βίον ἀγκυλόμητις ἀπέπτη ubi vero exhalata vita fraudulentus avolavit Als aber der Krummes sinnende Herodes sein Leben verhaucht hatte und entschwunden war Nach dem Tode des Herodes (Josephus [Jüdische Altertümer], Buch 17, Kap. 14) üben die römischen Landesherren ihre Herrschaft tyrannisch aus und bieten so (den Juden) den Anlass zum Abfall. Josephus, Über den jüdischen Krieg, Buch 2, Kap. 13 Crit. (gr.)βίου 1581 1582ἀγκυλόμητος 1581 1582Anm.:(52)Iose. 10 67(53)Rom. 67 561 Ἡρώδης ζοφόεντος ὑπαὶ κευθμῶνα βερέθρου Herodes tenebricosi in carcerem barathri, tief in den Schund der finsteren Unterwelt, 562 τλήσων ἀσβέστοιο πυρὸς φλόγα, δὴ τότε μοῖραν passurus aeterni ignis flammam, tunc partem um dort die Flamme des unauslöschlichen (Fege)feuers zu ertragen, da erwarb einen Teil 47v/48r 563 κοιρανίης κτεάτισσε γένος μυσαροῖο τυράννου regni possedit genus scelerati tyranni der Herrschaft das kurzlebige (?) Geschlecht des befleckten Tyrannen [Herodes]; 564 ὠκύμορον, μοῖραν δ’ ἐρατῆς χθονὸς εἶχον ἔπαρχοι caducum, et partem amoenae terrae tenuerunt praesides einen anderen Teil der lieblichen Erde [Judäa] verwalteten dagegen die kaiserlichen 565 Καισάρεοι· τῶν ὕβρις ἀτάσθαλα πολλὰ καμοῦσα Caesarei; quorum insolentia flagitiosa multa perpetrans Provinzialstatthalter; deren Übermut schuf viele frevelhafte Taten Crit. (gr.)Χαισάρεοι 1582 566 αἰνότατον τάχα πῆμα καὶ ἔσχατον ἦμαρ Ἑβραίοις tristiss(imam) subito cladem et extremum diem Ebraeis und brachte schnell schlimmstes Unheil und den letzten Tag über die belasteten 567 ἀχθομένοισι πέλασσε Θεοῦ κατ’ ἀμείλιχον ὀργήν. vexatis conciliavit secundum immitem Dei iram. Hebräer entsprechend dem nicht mehr zu besänftigenden Zorn Gottes. Crit. (gr.)… πέλασσεν· ἄτλητον γὰρ κάμεν [??] ὕβριν, / οὐδ’ ἄρ’ ἀπεχθομένοισι μόνον κακὰ ποικίλ’ ὄπασσαν, / ἀλλὰ καὶ οὐρανίοιο νόμου ῥήξαντο θέμιστας· / εἰδώλων πάντῃ μὲν ἀριστήων τε Λατίνων / δείκελ’ ἐπὶ στήλῃσι μετῄορα, πᾶσιν ἰδέσθαι / ὡς σέβας, ᾐώρησαν, ἀϊδροθέων δέ τ’ ἀγῶνας / ἐθνέων πόλλ’ ἀέκουσιν ἐπεντύναντο τελέσσαι, / ἐἴδεα πάντα κακῶν σφὶν ἐναντία μηχανόωντας 67 a.c.Sim. (gr.) ἀμείλιχον ὀργήν] cf. eadem sede Orac.Sib. 14,234 (ἀμείλιχος ὀργή) 568 Iudaei deficient. οἱ γὰρ ἀμήρυτον ἄχθος ὀϊζύος ὀτλεύοντες ipsi enim infinitum onus calamitatis tolerantes Die Nachfahren Abrahams mussten die langwierige Last dieses Kummers ertragen Die Juden betreiben den Abfall (von Rom) Crit. (gr.) οἱ γὰρ ἀμήρυτον] ########### 67 a.c.Sim. (gr.) ὀτλεύοντες] de clausula spondiaca cf. A.R. 2,1008 (κάματον βαρὺν ὀτλεύουσιν) et al.; vide etiam Rhod. Hym.Schol. 425 569 εἰς τέλος οὐχ ὑπέμειναν ἐπιβρίθουσαν ἀνάγκην tandem non sustinuerunt ingravescentem difficultatem und hielten schließlich die auf ihnen lastende Not nicht mehr aus, 570 Ἀβραμίδαι, Ῥώμης δὲ βαρὺν ζυγὸν ἐξετίναξαν Abramidae et Romae grave iugum excusserunt sondern sie schüttelten das schwere Joch des weithin herrschenden Roms ab 571 ὑβριστήν τε χαλινὸν ἀπέπτυσαν εὐρυμεδούσης. et insolens fraenum respuerunt latiregentis. und spien auf die sie willkürlich gängelnden Zügel. Sim. (lat.) latiregentis] nl. 572 ἡ δ’ ἄρ’ ἀτεμβομένη τιμῆς, ἧς οὐδὲν ἀγαυοῖς quae spoliata honore, quo nihil inclytis Als Rom aber seiner Herrscherehre beraubt wurde, die für stolze Zepterträger 573 σκηπτούχοις πρότερον καὶ φίλτερον, αὐτίκ’ Ἄρηος regibus prius et charius, repente Martis das Wichtigste und Liebste ist, erhob es sogleich 574 πυρσὸν ἐπί σφιν ἄειρεν ἀϊστωτῆρα πολήων. facem contra illos sustulit populatricem urbium. die städtevernichtende Fackel des Kriegsgottes gegen sie (die Juden). Sim. (gr.) ἀϊστωτῆρα] nl. 575 Vespasianus dux belli adversus Iudaeos. 3 Ios. 1 de bello Iud(aico) πέμψε δὲ Βεσπασιανὸν ὁμοῦ παμπληθέϊ λαῷ et misit Vespasianum cum numeroso exercitu, Rom schickte Vespasian zusammen mit zahlreichem Kriegsvolk aus, Vespasian als Anführer im Kampf gegen die Juden. Josephus, Über den jüdischen Krieg, Buch 3, Kap. 1 576 μαινομένων τίσασθαι ἀπειθέα λαὸν Ἑβραίων furentium ut ulcisceretur rebellem populum Iudaeorum um das ungehorsame Volk der rasenden Hebräer zu bestrafen, Crit. (gr.)an τίσσασθαι ? 577 χώρην ἐκπέρσαντα καὶ ἕδρανα κάλλιμα χώρης. regione expugnata et oppidis pulchris regionis. indem er deren Land verwüstet und die schönen (Tempel)plätze des Landes. 578 et post eum Titus. 5 Ioseph.(55) 14 de bello Iud(aico) (56) Τῖτον δ’ ἧκεν ἔπειτα μενέκλονον, εὖτε θοώκων Titum etiam misit postea bellicosum, quam in solium Danach schickte Rom den schlachtenerfahrenen Titus, als sein Vater [Vespasian] den ruhmvollen und nach ihm Titus (als Anführer im Kampf gegen die Juden). Josephus, Über den jüdischen Krieg, (Buch) 5, (Kap.) 14 Sim. (gr.) μενέκλονον] nl.Anm.:(55)Ios. 67(56)de bel. Iu. 67 579 κυδαλίμων ὁ πατὴρ ἐπεβήσατο καὶ λάβεν ἀρχήν. Augustum pater evectus fuit et accepit imperium. Thron bestiegen und die Herrschaft übernommen hatte. 580 Iudaeae vastatio per comparationem. Ioseph. lib. 3 et 4. Ῥωμαῖοι δ’ ἄρα μῆνιν ἐνὶ στήθεσσι βαλόντες Romani igitur ira in pectoribus concepta Die Römer also legten Grimm in ihre Herzen Die Verwüstung Judäas durch ein Gleichnis (dargestellt). Josephus, (Über den jüdischen Krieg), Buch 3 und 4 581 πρῶτον ἅπαντ’ ἐθέριζον ἐπ’ ἀντιμόθοισι θορόντες primum omnia vastarunt in rebelles impetu facto und mähten sogleich alles nieder; sie stürzten auf ihre Feinde, Crit. (gr.)ἐπ’ ἀντιμόθοισι θορόντες: ################ 67 a.c.Sim. (gr.) ἀντιμόθοισι] nl. 582 χειμάρροις ποταμοῖσιν ἐοικότες, οἳ φορέονται torrentium fluminum in morem, qui feruntur ähnlich winterlichen Sturzbächen, die einherströmen 583 σὺν πατάγῳ κατ’ ὄρεσφιν ὀπαζόμενοι Διὸς ὄμβρῳ, cum strepitu de montibus, aucti Iovis pluvia, mit Getöse herab von den Bergen, angereichert durch den Regen des (Wettergottes) Zeus, Sim. (gr.)v. 583sq.: ~ Hom. Il. 11,493 (χειμάρρους κατ’ ὄρεσφιν ὀπαζόμενος Διὸς ὄμβρῳ) 584 ὃν Ζεὺς λαβρότατον προΐει κάκ’ ἀειδέα τεύχων quam Iupiter copiosam emittit, mala improvisa apparans den Zeus auf das heftigste herabsendet, grausame Leiden verursachend 585 ἀνδράσι λευγαλέοισιν, ὅσοις ζαμενῶς χαλεπαίνει, hominib(us) improbis, quibus vehementer irascitur, bei den unglücklichen Menschen, denen er sämtlich mit riesiger Gewalt zürnt, Sim. (gr.) ἀνδράσι λευγαλέοισιν] = Q.S. 14,430 586 ὅττι δίκην ἐλάουσι Θεοῦ τ’ ὄπιν οὐκ ἀλέγουσι· quod iusticiam expellunt Deique intuitum non curant; weil sie das Recht verstoßen und sich nicht um den Respekt vor Gott kümmern; Crit. (gr.)ἐλόωσι 67Sim. (gr.) Θεοῦ τ’ ὄπιν οὐκ ἀλέγουσι] ~ Hom. Il..16,388; Hes. Op..251 (θεῶν ὄπιν οὐκ ἀλέγοντες) 48v/49r 587 τῷ σφισιν ἐξαπίνης ὑετῶν μένος ὦρσεν ἐπελθεῖν· ideo illis desubito pluviarum vim excitat ingruere; deshalb setzt er plötzlich die Gewalt der Regenmassen in Bewegung, dass sie über sie kommen; 588 αὐτίκα δ’ εἰς πεδίον θολεραὶ κατιᾶσι χαράδραι, mox in campum turbidi descendunt torrentes und sogleich steigen schlammige Gebirgsbäche in die Ebene herab, 589 καὶ ποταμοὶ πλήθουσι· κατήριπε δ’ ἔργ’ ἀνθρώπων et fluvii augescunt, ac prosternuntur opera hominum und die Flüsse strömen über; die Bauwerke der Menschen stürzen nieder Sim. (gr.) ἔργ’ ἀνθρώπων] de clausula spondiaca cf. Hom. Il..16,392; 19,131; Od..6,259 et al. 590 μαινομένοις πελάγεσσι, τὰ δ’ ἕρκεα μακρὰ δαΐζει grassantibus exundationibus, et septa ampla vastat unter den rasenden Wasserfluten; es zerreißt die gewaltigen Zäune 591 αὐτοῖς σὺν ναέτῃς καὶ κτήνεσιν οὐλοὸν ὕδωρ ipsis cum habitatoribus et iumentis saeva aqua mitsamt den Bewohnern und dem Vieh das verderbliche Nass Sim. (gr.) οὐλοόν] de forma cf. A.R. 2,85; Nic. Ther. 352 et al. 592 ἐσσυμένων ποταμῶν, τῶν κε σθένος οὔτις ἐρύκοι, ruentium fluminum, quorum vim nemo inhibeat der einherstürmenden Flüsse, deren Gewalt niemand zurückhalten kann, 593 καὶ μάλα περ μεμαώς, ἐπειή σφιν ἀάσχετος ὁρμή· quantumvis annixus, quandoquidem illis violentus impetus: wenn er es auch noch so sehr begehrt, da ihnen nicht aufzuhaltende Gewalt eignet; Crit. (gr.)ἀοίσχετος 1581 1582 594 ὣς οἱ θέσκελον οὖδας ἐπιτροχόωντες Ἑβραίων ita hi sanctam terram incurrentes Ebraeorum so stürmten sie [die Römer] über den gottgeschenkten Boden der Hebräer, Crit. (gr.)ὡς 67Sim. (gr.) θέσκελον οὖδας] = Nonn. Par.Ev.Jo..14,10 595 δῄωσαν περὶ πάντα καὶ ἐς κονίην ἐβάλοντο populati sunt undique omnia et in pulverem deiecerunt verwüsteten alles ringsum und warfen es in den Staub, 596 κώμας σὺν πολίεσσι, βροτῶν δ’ ἐξ αἷμα κέδασσαν. vicos cum urbibus hominumque sanguinem dissiparunt. Dörfer wie Städte, und vergossen das Blut von Menschen. Sim. (gr.) ἐξ αἷμα κέδασσαν] ~ A.R. 2,50 (στηθέων ἐξ αἷμα κεδάσσαι) 597 Hierosolyma obsidentur (Ios. li.(57) 6 cap.(58) 3) et extremis malis intra et extra opprimuntur(59) . αὐτὰρ ἐπεὶ τὰ μὲν ἄλλα διέπραθον ἄστεα γαίης, caeterum cum reliqua excidissent oppida terrae, Aber nachdem sie die übrigen Städte des Landes [Judäa] zerstört hatte, Jersualem wird belagert (Josephus, [Über den jüdischen Krieg], Buch 6, Kap. 3) und innen wie außen von schlimmsten Übeln niedergedrückt Anm.:(57)lib. 67 1582(58)c. 67(59)opprimitur 67 598 ὀψὲ καὶ ἀντιθέων Σολύμων βασιλήϊον ἕδρην tandem etiam divinorum Solymorum regiam sedem umzingelten sie schließlich auch den königlichen Sitz des göttergleichen Jerusalem 599 ἱππήων πεζῶν τε νέφει περικυκλώσαντο equitum et peditum nube cinxerunt mit einer ungeheuren Wolke von Reitern und Fußsoldaten, Sim. (gr.) περικυκλώσαντο] de clausula spondiaca cf. Opp. H. 5,379 (λίνοις περικυκλώσωνται); Triph. 222 (περικυκλώσαντες); vide etiam v. 517 600 θεσπεσίῳ, ὅτε πλῆθος ἀθέσφατον ἐντὸς ἔεργε. infinita, cum multitudinem innumerabilem intus teneret. da es [Jerusalem] auch eine unvorstellbare Menschenmenge in sich barg. 601 νήριθμοι γὰρ τείχε’ ἐϋστεφάνοιο πόληος innumeri enim muros munitae civitatis Denn unzählige Kämpfer umringten die Mauern der wohlbekränzten Stadt, Sim. (gr.) ἐϋστεφάνοιο] cf. Hom. Il..19,99 (ἐϋστεφάνῳ ἐνὶ Θήβῃ) et al. 602 ἠμφιέσαντο κακῆς ἀλκτήρια δηϊοτῆτος. circundederant sibi ut tristis propugnacula belli. die Mauern, welche die üble Schlacht zurückhielten. Sim. (gr.) ἀλκτήρια] cf. Nic. Ther..528 (νόσων ἀλκτήρια) 603 ἔνθα πανυστατίη σφισὶν ἔμβαλεν οἶτον ἀνάγκη ibi ultima eis accersivit pestem difficultas Da brachte die alleräußerste Not unsägliches, unheilbares Crit. (lat.) ultimam .od. 604 ἄρρητον, νήκεστον, ἐπεὶ λίνα παντόθε Ποιναὶ infandam, incurabilem, postquam retia undique Poenae Verderben über sie [die Hebräer], weil die Göttinnen der Rache ihre gewaltigen Netze von allen Seiten 605 μακρὰ περιστήσαντο, τά περ βροτὸς οὔποτ’ ἄλυξεν, longa circumduxerant, quae mortalis nunquam evitat, um sie herumlegten, denen noch kein Sterblicher je entkommen ist, 606 ὃς Θεὸν αὐτὸν ἄτισσε καὶ εἰς τέλος ὕβριν ἀέξει. qui Deum ipsum contemtui habet et ad finem iniquitatem fovet. der Gott selbst missachtet hat und seinen Übermut bis zum Ende gedeihen lässt. Crit. (gr.)οἳς 1581: ὃις 1582Sim. (gr.) ὕβριν ἀέξει] ~ Nonn. D. 5,478 (ὕβριν ἀέξων) 607 Pestis, lib. 7 cap.(60) 17 etc. caedes, Iosephus multis in locis. fames, 6 lib. cap.(61) 11. 14. 16. lib. 7 cap.(62) 7. 8. καὶ γὰρ ὁμοῦ λιμός τ’ ἐδάμα καὶ λοιμὸς Ἑβραίους. namque simul fames conficiebat et pestis Ebraeos. Denn gleichermaßen Hunger wie Seuche bezwang die Hebräer. Seuche ([Josephus, Über den jüdischen Krieg,] Buch 7, Kap. 17 etc.), Mord (Josephus an vielen Stellen) und Hungersnot (Buch 6, Kap. 11. 14. 16; Buch 7, Kap. 7. 8) Anm.:(60)c. 67: ca. 1582(61)c. 67: ca. 1582(62)c. 67 608 ἔνδοθι δ’ αὖ τειχέων τε καὶ ἔκτοθι λοίγιος Ἄρης intra etiam muros et extra pernicialis Mars Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Mauern wütete Sim. (gr.)v. 608sq.: λοίγιος Ἄρης / μαίνετο] ~ Q.S. 7,17 (μαίνετο λοίγιος Ἄρης)Sim. (lat.) intra etiam muros et extra] cf. Hor. epist.1,2,16 (Iliacos intra muros peccatur et extra) pernicialis] cf. Lucr. 1,451 609 μαίνετο, δακρυόεσσα δὲ πάντοθι φαίνετ’ ὀϊζύς. saeviebat, et lachrymabilis ubique apparebat calamitas. der verderbliche Kriegsgott, und tränenreicher Jammer zeigte sich überall. 610 εἴ τις μὲν φύγε λοιμὸν ἀνηλέα, τόνδ’ ἐμάραινε si quis effugerat pestem immisericordem, hunc lenta tabe conficiebat Wenn einer der unerbittlichen Seuche entkam, so schwächte ihn bald 611 γυιοτακὴς τάχα λιμός, ἐπεὶ μίνυθέ σφισιν εἶδαρ emacians subito fames, siquidem deficiebat eos cibus der die Glieder lösende Hunger, da ihnen die Speise ausging, Crit. (lat.) Emaceratrix .od.: an emacerans . Sim. (gr.) γυιοτακής] cf. AP .,30,6 (Maced.) (γυιοτακὴς πενίη) 612 εἰς ἓν ἀγειρομένοισι. τίς ἂν δὴ πλήθεϊ τόσσῳ in uno loco congregatos. quodnam multitudini tantae die sich alle an einem Ort [in Jerusalem] versammelten. Denn welche Getreidemenge, wiewohl sie dem Meeressand gleichkäme, 49v/50r 613 σῖτος, ἴσος ψαμάθοις περ, ἅλις πόρσηνεν ἐδωδῆς; frumentum, aequale arenis licet, satis praestitisset cibi? hätte einer so so großen Menschenzahl hinreichend Nahrung geboten? 614 ὅντινα δ’ αὖ λιμοῦ θυμαλγέος οὐ φθίσις εἷλε, quemcunque autem famis tristificae non tabes ceperat, Wen immer aber wiederum das Verderben des im Herzen Schmerz verursachenden Hungers nicht erfasste, 615 τόνδ’ ἕλεν ἐμφύλοιο μόθου ξίφος, οὕνεκ’ ἄρ’ αὐτοὶ hunc cepit intestini tumultus gladius, quia et ipsi den erfasste das Schwert des Bürgerkriegs, weil sie [die Hebräer] ja selbst 616 ἔνδον ἐπ’ ἀλλήλοισι μάχην καὶ κῆρας ἔθεντο. intus sibi mutuo pugnam et mortem afferebant; drinnen untereinander Kampf und Mord betrieben. Crit. (gr.)ἀλήλοισι 1582 617 ἄλλον δ’ ἄλλα κέλευθα φέρον στονόεντος ὀλέθρου. aliumque aliae viae auferebant luctuosi interitus. Den einen führte dieser, den anderen jener Weg in das jammervolle Verderben. Sim. (gr.)= Q.S. 13,463 618 πάντῃ γὰρ στρωφῶντο καὶ εἴδεα ποικίλα μοίρης passim enim versabantur et species varias fati Überall nämlich umkreisten die finsteren Todesgottheiten sie und schmiedeten alle möglichen Formen Sim. (gr.)v. 618sq.: de re vide etiam Rhod. Arion 527sq. (παντᾶ δὲ κελαιναὶ / Κῆρες ἐπιστρωφῶνται) εἴδεα ποικίλα μοίρης] cf. Verg. Aen..2,369 (plurima mortis imago. 619 οὐλομένης τέκταινον ἐπ’ ἀνδράσι Κῆρες ἐρεμναί. exitiosi fabricabant hominibus Parcae obscurae. verderblichen Untergangs gegen die Menschen. Sim. (gr.) Κῆρες ἐρεμναί] = Q.S. 1,651 ; 11,151 620 αἰνομόρων δ’ ἄρα τόσσον ἐδάμνατο πλῆθος Ἑβραίων, ac miserorum tanta necabatur multitudo Ebraeorum, Von den unglückseligen Hebräern wurde eine so gewaltige Menge dahingerafft, 621 ὡς σχεδόν ἐστὶν ἄπιστον. ὁ γὰρ Θεὸς οὐδὲν ἄμυνεν ut ferme sit incredibile. nam Deus non succurrit dass es beinahe unglaublich ist. Denn Gott hielt nichts von ihnen fern Crit. (gr.) ἐστὶν] ἔμμεν 67 a.c. 622 οὐδ’ ἄρ’ ἐελδομένοισιν ἀμηχανίης πόρεν ἄλκαρ. neque optantibus difficultatis praestitit remedium. und gab ihnen, wie sehr sie es auch wünschten, kein Hilfsmittel gegen die Not. 623 Deus gratiae contemptores(63) non exaudit. Hier. 11 clamabunt ad me, et non exaudiam etc. Proverb. 1. ἤπιός ἐστι Θεὸς μέν, ἑὴν δέ τε πᾶσιν ἀρωγὴν propitius est Deus quidem suamque omnibus opem Gott ist zwar mild, aber er gewährt seine Hilfe doch nur Gott erhört die Verächter seiner Gnade nicht. Jer 11: „Sie werden zu mir rufen und ich werde sie nicht erhören usw.“ Spr 1 Anm.:(63)contemtores 67 624 πορσύνει χατέουσιν, ὅσοι κατ’ ἀμύμονα καιρὸν offert egentibus, quicunque in fausto tempore all denjenigen Bedürftigen, die im trefflichen Augenblick 625 εὐμενίης καλέουσιν ἀλεξιάρης χερὸς ἀλκήν. benevolentiae vocant salutiferae manus opem. seines Wohlwollens die Hilfe seiner Verderben abwehrenden Hand anrufen. Crit. (gr.) ἀλεξιάρης χερὸς ἀλκήν] ἀρήγονα τόνδε [??] γενέσθαι 67 a.c. 1: ############################ 67 a.c. 2Sim. (gr.) ἀλεξιάρης] cf. Hes. Op..464 626 φρικτὸς δ’ αὖ τοῖσδεσσιν, ἔχων πάγκωφον ἀκουήν, saevus autem illis, habens plane surdam aurem, Schrecklich ist er dagegen, mit einem völlig tauben Gehör, gegenüber denjenigen, Sim. (gr.) πάγκωφον] nl. 627 οἳ χάριτος παρίδωσι φιλόφρονος ἦμαρ ἀπελθεῖν. qui gratiae sinunt benignae diem abire. die den Tag seiner freundlichen Gnade haben tatenlos fortgehen lassen. 628 ὣς κ’ ὀλοοῖς τότ’ ἔφηνεν ἀπόστροφον οὖας Ἑβραίοις, sic etiam perditis tunc ostendit aversam aurem Ebraeis, So zeigte er auch den unglücklichen Hebräern damals sein Ohr abgeneigt, Crit. (gr.)ὡς 67 629 καὶ μάλ’ ἐελπομένοις περ ἀκεσφόρον ἦμαρ ἰδέσθαι, quantumvis sperantibus salutarem diem intueri, wie sehr diese auch hofften, den rettungbringenden Tag zu erblicken, Sim. (gr.) ἀκεσφόρον] cf. E. Ion.1005 630 οὕνεκα τὸ πρὶν ἀφῆκαν ὑπαντιόωσαν ἀρωγήν. quia antea neglexerant occurrens auxilium. weil sie zuvor seine sich anbietende Hilfe haben davon ziehen lassen. Crit. (gr.)τῷ πρὶν 1581 1582 631 Urbis Hierosol(ymitanae) expugnatio, direptio, incensio. Ioseph. lib. 7 cap.(64) 9. 10 usque ad 18. ὀψὲ δ’ ἄρ’ ἀμφὶ πόληος ὑπερθύμοιο καμόντες tandem vero circa civitatem obstinatam cum laborassent Schließlich aber vollendeten die kraftvollen Italer [Römer], nachdem sie unendlich viele Mühen Eroberung, Plünderung und Einäscherung der Stadt Jerusalem. Josephus (Über den jüdischen Krieg), Buch 7, Kap. 9, 10 bis 18 Anm.:(64)c. 67: ca. 1582 632 πολλὰ μάλ’ Ἰταλίδαι κρατερόφρονες ἤνυσαν ἔργον valde multum Itali animosi, perfecerunt opus um die stolze Stadt (Jerusalem) aufgewandt hatten, ihr gewaltiges 633 ἄσπετον ἠδ’ ἕλον ἄστυ βροτοῖς πάντεσσιν ἀγαστόν. arduum atque ceperunt urbem hominibus cunctis admirandam. Kriegswerk und nahmen die Stadt, die von allen Sterblichen bewundert wurde, ein. 634 καὶ τότ’ ἄγαλμα Θεοῦ, μακάρων ἕδος ἠδὲ τιθήνη et tunc delicium Dei, beatorum sedes atque nutrix Und dann verlor das Ebenbild Gottes, der Wohnsitz der Seligen und die Amme 635 σκηπτούχων μεγάλων τε θεοπνεύστων τε προφητέων regum magnorum Deique spiritu praeditorum prophetarum der Zepterträger und der großen von Gott beseelten Propheten Sim. (gr.) θεοπνεύστων] cf. Ps.-Phoc. 129 et al. 636 καὶ πόλις ἡ τὸ πάροιθε πανόλβιος ὤλεσε κῦδος et civitas illa antea fortunatissima amisit gloriam und die vorher in jeder Weise glückliche Stadt ihre ruhmvolle Stellung, 637 πᾶσιν ἐπιχθονίοισιν ἀοίδιμον, αἶψα δ’ ἔγεντο apud omnes homines decantatam moxque facta est die von allen Erdbewohnern besungen wurde; statt dessen wurde sie sogleich Sim. (gr.) ἐπιχθονίοισιν ἀοίδιμον] ~ Gr.Naz. Carm..PG 37,1525,14 638 ἀνθρώπων ἐπίχαρμα καὶ εἰς κόνιν ἤριπ’ ἀμαυρήν. hominum irrisio et in pulverem cecidit evanidum. ein Gegenstand der Schadenfreude für die Menschen und stürzte in den Staub der Finsternis. Sim. (gr.) ἐπίχαρμα] cf. Theoc. 2,20 50v/51r 639 Romani vastantes urbem comparantur lupis ovile diripientibus. Αὐσόνιοι δ’ ἔντοσθε κυδοίμεον ἠϋτε θῶες ac Itali in ea tumultuati sunt, veluti lupi cervarii Die Ausonier [Römer] aber verursachten Lärm innerhalb der Stadt wie rohes Fleisch fressende Die Römer, welche die Stadt verwüsten, werden verglichen mit Wölfen, die einen Schafstall plündern 640 ὠμοβόροι, τοῖς δηρὸν ἀναιδὴς ἵετο θυμὸς crudivori, quibus diu impudens cupiebat animus Schakale, deren verwegener Sinn schon lange danach strebte, Sim. (gr.) crudivori] nl.; vide etiam Rhod. Hym.Schol. 95 ὠμοβόροι] cf. A.R. 1,636 ἀναιδὴς … θυμός] cf. Hes. Th..833; Opp. C..1424 641 ἐγχρίμψαι μήλοισι, τὰ δ’ ἕρκεα πύκν’ ἀπέρυξε. adoriri oves; sed septa densa abarcuere (eos); sich auf Schafe zu werfen; aber die fest geschlossenen Zäune hielten sie zurück. 642 Πολλὰ δὲ πειρήσαντες, ἐπεὶ μέγα λιμὸς ἐπείγει, multaque periclitati, quia nimium fames urget, Dann versuchen sie vieles, da der Hunger sie heftig bedrängt, 643 ὄψ’ ἐσόδοιο τύχησαν, ἑὸν τελέουσι δ’ ἐέλδωρ· tandem aditum nacti sunt suumque perficiunt desiderium und erlangen schließlich den Eintritt und vollenden ihr Begehren: Sim. (gr.) τελέουσι δ’ ἐέλδωρ] ~ Q.S. 12,54 644 εὕδοντος μογεροῦ σημάντορος ἠδ’ ἀπεόντων dormiente laborioso pastore atque absentibus Während der vielgeplagte Hirte schläft und die Hunde 645 τῆλε κυνῶν τάχα μὲν γναθμοῖς περὶ μῆλα λαβόντες procul canibus; statim rictibus oves comprehendentes weit entfernt sind, umfassen sie flink die Schafe mit ihren Mäulern 646 ἀθρόα δαρδάπτουσιν ὑπὸ κνέφας· ἄλλα δ’ ἐπ’ ἄλλοις confertas dilacerant sub noctem, aliaeque super aliis und zerreißen sie alle im Schutz der Dunkelheit; eins nach dem anderen 647 δάμναται ἕρκεος ἐντός, ὃ πᾶν στένεται νεκύεσσιν· necantur septum intra, quod totum arctatur cadaveribus; wird erlegt innerhalb der Umzäunung, die sich zur Gänze eng anfüllt mit Kadavern; Sim. (gr.) στένεται νεκύεσσιν] cf. Hom. Il. 21,220 (στεινόμενος νεκύεσσι) 648 οἱ δ’ οὔπω λήγουσι, πρὶν ἐμπλησθῶσιν ἐδωδῆς ac hi necdum desinunt, priusquam saturati sint cibo die (Wölfe) aber hören noch nicht auf, bis sie sich an der rohen Speise Sim. (gr.) ἐμπλησθῶσιν ἐδωδῆς] ~ Apoll. Met.Ps..77,69 (ἐνεπλήσθησαν ἐδωδῆς) 649 ὠμῆς καὶ καμάτῳ σφίσι φοίνια γυῖα βαρυνθῇ· crudo ac labore ipsis cruenta membra graventur; gesättigt haben und ihre vom Blut geröteten Glieder unter der Anstrengung erlahmen; Sim. (gr.) γυῖα βαρυνθῇ] cf. Hom. Il. 19,165 (γυῖα βαρύνεται) et al. 650 ὣς τόθ’ ὑπ’ Αὐσονίοισιν ὀρώρει λυγρὸς ὄλεθρος sic tunc ab Ausoniis excitata fuit misera strages so erhob sich damals vonseiten der Italier furchtbares Verderben, Crit. (gr.)ὡς 67Sim. (gr.) λυγρὸς ὄλεθρος] cf. eadem sede Hom. Il..2,873 (λυγρὸν ὄλεθρον) et al. 651 πλήθεος ὀλλυμένοιο καὶ εἰς κόρον ἠδ’ ἐπὶ τέρψιν turba pereunte et ad satietatem et(66) voluptatem während eine riesige Menge umkam und bis zum Überdruss und auch zum bloßen Vergnügen Crit. (gr.)ὀλλομένοιο 1581 1582Anm.:(66)ac cod. 652 κτεινομένου· φοβερὸν δὲ κατὰ πτόλιν ἔπλετο πάντῃ interfecta ; tristeque per urbem fuit ubique dahingemetzelt wurde; ein grässlicher und äußerst beklagenswerter Anblick bot sich 653 οἴκτιστόν τε θέημα, καὶ αὐτοῖς οἰκτρὸν ἰδέσθαι, ac plane miserabile spectaculum, etiam ipsis miserum aspectu, überall in der Stadt, dessen Betrachtung auch bei denjenigen selbst Mitleid auslöste, Sim. (gr.) οἰκτρὸν ἰδέσθαι] cf. Opp. H..4,486; 5,671 654 οἳ τότε πόρθεον ἄστυ, καὶ ἐσσομένοισιν ἀκοῦσαι qui tum expugnabant urbem, et posteris auditu die damals die Stadt zerstörten, und dessen bloßes Hörensagen bei den künftigen Menschen 655 ῥιγεδανόν. Πάντῃ γὰρ ἔην στόνος, ἄλγος, ὀϊζύς, terribile ; ubique enim erat gemitus, dolor, calamitas, kaltes Entsetzen verursachte. Denn überall herrschte Seufzen, Schmerz, Kummer, 656 οἰμωγή, φόνος, οἶκτος, ὅσον δολιχότροχος αἰὼν planctus, caedes, miseria, quantam prolixa aetas (mundi) Wehklagen, Morden, Mitleid, in einem Maße, in welchem die lange dahin eilende Zeit Sim. (gr.) δολιχότροχος] nl. 657 οὔποτ’ ἐν ἀνθρώποις κατὰ παντρόφον ἔδρακε γαῖαν. nunquam inter homines per almam vidit terram. es niemals bei den Menschen auf der allesnährenden Erde beobachtet hatte. Sim. (gr.) παντρόφον … γαῖαν] cf. AP.7,476,9 (Γᾶ παντρόφε) 658 Captivorum calamitas. Ioseph. libro(65) 7 cap. 16. 20. 22. 24. ὅσσων δ’ αὖ πνοιῇσιν ἐθάλπετο γυῖα καὶ ἦτορ Quorumcunque vero spiritu fovebantur membra et cor Diejenigen andererseits, deren Glieder und deren Herz noch durch ihren Lebensatem gewärmt wurde Das Unglück der Kriegsgefangenen. Josephus (Über den jüdischen Krieg), Buch 7, Kap. 16, 20, 22, 24 Anm.:(65)lib. 67 659 εἰσέτι μήτ’ ἐκίχησε βέλος κρυόεντος ὀλέθρου adhuc neque consecutum fuerat telum rigidae mortis und die noch kein Geschoss des grausamen Verderbens heimgesucht hatte Crit. (gr.)an μηδ’ ? 660 χάρμης ἐν στροφάλιγγι δεδουπόσιν ἄμμιγ’ ἑταίροις, pugnae in turbine interemtis cum sociis, im Gewühl der Schlacht zusammen mit ihren zu Boden gestürzten Gefährten – Sim. (gr.) ἐσκίδναντο] haec clausula spondiaca apud veteres non legitur 661 τῶνδ’ οἱ μὲν πέρναντο διὰ χθονὸς ἔνθα καὶ ἔνθα horum alii vendebantur per orbem terrarum huc et illuc von denen wurden die einen verkauft überall im Land, hier oder dort, Sim. (gr.) ἔνθα καὶ ἔνθα] formula Homerica, cf. Il..2,476 et al. 662 κέρματος ἀντ’ ὀλίγοιο, σὺν αἴσχεσιν ἄλγεα πάσχειν aere pro exiguo, ut cum ignominia dolenda paterentur für wenig Geld, auf dass sie Schmerzen zusammen mit Schande erleiden Sim. (gr.) ἄλγεα πάσχειν] = Hom. Il..3,157; Od..20,221 663 δουλοσύνης τ’ ἐπὶ μόχθον ἀεικέα χεῖρα βαλέσθαι· ac servitutis ad laborem immitem manum verterent. und ihre Hände in Schande der Mühe der Sklavenarbeit zuwenden; 664 τοὺς δ’ ἀπὸ νικητῆρες ἀγίνεον Ἰταλιῶται Alios victores abducebant Itali, die anderen führten die siegreichen Italier mit sich, Sim. (gr.) νικητῆρες] cf. Hsch. ν 567 (νικατῆρες) 51v/52r 665 πανδήμους κατ’ ἀγῶνας ἐναντία θηρσὶ μάχεσθαι publicis in certaminibus adversus feras ut pugnarent damit sie in Wettkämpfen vor der gesamten Menge gegen Tiere kämpfen Crit. (gr.)πανδήμως 1581 1582 666 ἐν Κύκλῳ, λαῶν μετὰ τέρψεϊ παπταινόντων in circo, populo cum voluptate adspiciente, im Zirkus, derweil das Volk mit Genuss zuschaut Sim. (gr.) παπταινόντων] de clausula spondiaca cf. Arat. 128 (παπταίνοντας); A.R. 4,683 (παπταίνοντες) et al. 667 ἀβληχρόν τιν’ Ἄρηα, μινυνθάδιον δέ τ’ ἄεθλον, imbellem quendam Martem, breveque certamen bei einem unkriegerischen Waffengang und einem nur kurz dauernden Wettkampf, Crit. (gr.)v. 667sq.: οἰκτρὸν γὰρ κράτος ἐστὶ #################### / ########## ὅτε κοίρανος αἰνὸς ἔπειγε / χείρεσι ######## κέρσαι βιότοιο κελεύθους 67 a.c. 668 ἢ καὶ ἀμοιβαίαις, ὅτε κοίρανος αἰνὸς ἔπειγε, aut etiam alternis, quando herus saevus iubebat, oder auch damit sie mit wechselseitigen Hieben, wenn immer der grausame Imperator sie dazu drängt, 669 πληγαῖς ἀλλήλων κέρσαι βιότοιο κελεύθους· ictibus inter se ut secarent vitae meatus. die Lebensbahnen ihrer jeweiligen Feinde verkürzen; 670 λοιποὶ δ’ εἰς χθόνα πᾶσαν ἀλήμονες ἐσκίδναντο Reliqui autem in terram universam vagi dissipabantur, die übrigen verstreuten sich irrend in alle denkbaren Länder, 671 πᾶσιν ἐπιχθονίοισιν ὑπόψιοι, οὐδὲν ἔχοντες cunctis terrae habitatoribus suspecti, nihil habentes verächtlich angeschaut von allen Erdenbewohnern, nichts Sicheres oder Eigenes 672 ἀσφαλὲς οἰκεῖόν τ’, οὐ μὲν κτέαρ, οὐδέ τ’ ἔδεθλον. tuti propriique nec opes nec sedes. behaltend, keinen Besitz und auch kein Haus. 673 Τίς κεν σφέων τόσα λυγρὰ διαπρήξειεν ἀοιδῇ Quisnam illorum tanta mala continuare queat carmine Wer könnte ihr riesiges Unglück in seinem Gesang umfassend darstellen 674 ἐξενέπων, εἰ καὶ πυκινῆς φρενὸς ἐκπροϊάλλῃ enarrando, etiamsi ex docto pectore emittat mit Worten, mag er auch aus seinem reichen Herzen hervorsenden 675 εὐεπίης τόσον ὄμβρον, ὅσον λιγύφωνος Ἀπόλλων eloquentiae tantum imbrem, quantum canorus Apollo einen ebensolchen Regen trefflicher Beredsamkeit wie der hellklingende Apoll Sim. (gr.) λιγύφωνος Ἀπόλλων] = Nonn. D..11,112 676 Ἑρμῆς θ’, ὅν τε λόγου μεδέειν φάτις ἐστὶ παλαιῶν. Mercuriusque, quem sermoni praeesse opinio est veterum? und Hermes, der nach der Ansicht der Alten für die Rede zuständig ist. 677 Causae excidii Iudaici. Matth. 23, Luc. 18. τὴν δὲ Θεὸς βαρύμηνις ἐπὶ σφίσι θῆκεν ἀμοιβήν, porro hanc Deus iratus illis inflixit poenam, Diese Vergeltung erlegte Gott ihnen auf in seinem schweren Groll, Die Gründe für die Zerstörung von Judäa. Matth 23, Luk 18 Sim. (gr.) βαρύμηνις] cf. A. Ag. 1482 678 οὕνεκ’ ἄρ’ ἀμπλακίη σφίσιν ἄτροπος εἰς τέλος ἦλθεν quoniam malitia ipsis pertinax ad finem pervenerat weil ihre Verirrung, ohne sich zu bekehren, bis zum Ende schritt 679 ὕβρις θ’, ἣ πολύχαλκον ἐς οὐρανὸν ἄχρις ἀέρθη. et petulantia, quae aereum in caelum usque attollebatur; und ihre Willkür, die sich bis zum ehernen Himmel emporhob. Sim. (gr.) πολύχαλκον ἐς οὐρανόν] ~ Hom. Il..5,504 (οὐρανὸν ἐς πολύχαλκον); Od..3,2 ἄχρις ἀέρθη] cf. eadem sede A.R. 3,875 (ἄ. ἄειρον); Nonn. D. .5,251 (ἐς ὀμφαλὸν ἄχρις ἀείρων) 680 καί ποτε δὴ χρέος ἦν σφέας ἀθρόα πάντ’ ἀποτίσσαι, et aliquando oportebat eos confertim omnia luere, Und irgendwann einmal mussten sie schließlich alles auf einmal abbüßen, Sim. (gr.) ἀθρόα πάντ’ ἀποτίσσαι] cf. Hom. Od..1,43 (de Aegistho: νῦν δ’ ἀθρόα πάντ’ ἀπέτισε) 681 ὅσσα περ αἴσυλ’ ἔρεξαν ἀτασθαλίῃσιν ἀνάλτοις· quaecunque iniqua fecerant peccatis rigidis: was sie an Freveltaten begangen hatten in ihren unverbesserlichen Verfehlungen: Sim. (gr.) ἀνάλτοις] cf. Hom. Od..17,228 (γαστέρ’ ἄναλτον); 18,364 ἔρεξαν ἀτασθαλίῃσιν] ~ Hom. Od. 24,458 (ἔρεζον ἀτασθαλίῃσι κακῇσι) 682 ὅττι θεόφθεγκτον ῥίψαν λόγον αἰὲν ἀήταις quod divinum obiecissent verbum semper ventis da sie ja das von Gott gesprochene Wort immer in die Winde warfen Sim. (gr.) θεόφθεγκτον] inde ab Eustathio legitur, cf. LSJ s.v. θεόφθεγκτος 683 καὶ κήρυκας ἔνηραν ἀμειλίκτοισι φόνοισιν, et legatos interfecissent saevis caedibus, und seine Herolde töteten in unerbittlichem Morden, 684 οἳ χρηστοῖς ἐπέεσσι Θεοῦ φέρον εὔφρονα βουλήν· qui salutaribus verbis Dei proferebant benignum consilium: die in trefflichen Worten Gottes wohlwollenden Rat überbrachten: Sim. (gr.) εὔφρονα βουλήν] = Orac.Sib. .,597 685 οὓς σκοτεραῖς φυλακῇσιν ὑπὲρ θέμιν ἠδ’ ὑπὲρ αἰδῶ quos in umbrosos carceres ultra ius et pudorem Diese warfen sie in finstere Gefängnisse wider das Recht und ohne jede Scham 686 ἔμβαλον ἠὲ δίωξαν ἑῆς χθονὸς ἐκπλανάασθαι, coniecerant aut persecuti fuerant, ut ex eorum terra essent profugi, oder trieben sie hinfort aus ihrem Land, so dass sie (als Exulanten) umherirren mussten, 687 ἢ θεῖνον νιφάδεσσι λίθων ἢ νηλέϊ χαλκῷ, aut percusserant nivibus lapidum aut crudeli ferro, oder trafen sie mit Regenschauern von Steinen oder mit dem gnadenlosen Eisen, Sim. (gr.) νηλέϊ χαλκῷ] = Hom. Il..3,292; 4,348; 5,30 et al. 688 ὅσσα τ’ ἄρ’ ἄλλ’ ἐνόησαν ἀπηνέος εἴδε’ ὀλέθρου· ac quascunque alias excogitarant saevae formas necis. und was sie sich sonst noch ausdachten an Arten grausamer Vernichtung. Crit. (lat.) quaecunque.ed. 689 Matth. 27, Mar. 15, Luc. 23, Ioan. 18. οὐ μόνον, ἀλλὰ καὶ Υἱὸν ἀειζώοιο Τοκῆος, non solum, sed et Filium aeterni Patris, Und nicht nur das: sondern auch den Sohn [Christus] des ewiglebenden Vaters, Matth 27, Mark 15, Luk 23, Joh 18 Sim. (gr.) ἀειζώοιο] cf. Nic. Alex..174 690 ὅν σφισι παντοίης χραισμήτορα πέμψεν ἀνάγκης quem ipsis omnis propulsatorem miserat necessitatis, den letzterer ihnen als Helfer in jeglicher Notlage schickte, 52v/53r 691 ἀγγελίην προάγοντα φερέσβιον ὧν ἀπὸ κόλπων, nuncium proferentem salutare eius ex sinu, welcher die lebensschenkende Botschaft aus seiner Brust verkündigte, 692 ζωῆς νοσφίσσαντο καὶ ὡς ἀλιτήριον ἄνδρα vita spoliarant et, tanquam sceleratum virum, beraubten sie seines Lebens und breiteten ihn wie einen frevelhaften Verbrecher, 693 ἄλγεα πολλὰ φέροντα καὶ αἴσχεα τλήμονι θυμῷ cruciatus multos tolerantem et ignominias patienti animo, der viel Schmerz und Schande in seinem duldemutigen Sinn ertrug, Sim. (gr.) τλήμονι θυμῷ] = Triph. 123; Q.S. 14,110; vide etiam Rhod. Tro.2 1680 (de Ulixe) 694 εἰς πρέμνον σταυροῖο τετράξυλον ἐξετάνυσσαν. in truncum crucis quadrifidum extenderant. am vierfachen Stammholz des Kreuzes aus. Sim. (gr.) τετράξυλον] nl. 695 τοὔνεκ’ ἀνέπλησαν στυγερὴν τίσιν ὀψὲ καὶ αὐτοί, ideo persolverunt horrendam poenam tandem et ipsi, Hierfür mussten sie – wenngleich spät – auch ihrerseits gräßliche Rache abbüßen – 696 πᾶσι μὲν ἀνθρώποις φανερὸν παράδειγμα γεγῶτες, cunctis hominibus manifestum exemplum facti: und so sind sie für alle Menschen ein deutlich warnendes Beispiel, 697 Omnes verbi contemptores(67) puniuntur. Levit. 26, Esaiae 1, Hier. 11, Gal. 6. ὡς ποινὴ μάλα πᾶσιν ἐπέσσυται, οἳ λόγον ἐσθλὸν quod ultio prorsus super omnes ruit, qui verbum sanctum dass die Strafe ausnahmslos alle ereilt, die das heilsame Wort Alle Verächter des Wortes werden bestraft. Lev 26, Jes 1, Jer 11, Gal 6 Crit. (gr.)ὁι 1582Anm.:(67)contemtores 67 698 ἀθανάτου Μεδέοντος ἀτημελίῃσι διδοῦσιν immortalis Domini contemtui tradunt des unsterblichen Herrschers der Missachtung preisgeben Sim. (gr.) ἀτημελίῃσι] cf. A.R. 3,830 699 ὕβρεΐ τ’ αἰσχύνουσιν ἀγήνορι· τοῖσιν ὀϊζὺν et contumelia dehonestant superba; his miseriam und mit verwegenem Übermut schänden; über sie verhängt er Kummer, 700 πάμφθορον, ὀψιτέλεστον ἀνήκεστόν τε πελάζει. exitialem, extremam et insanabilem affert. der zu völligem Verderben führt, sich spät vollendet und nicht mehr zu heilen ist. Sim. (gr.) πάμφθορον] nl. 701 ἄλλα γὰρ εὐσπλάγχνοιο Θεοῦ νόος ἔξοχα τλήμων in aliis enim misericordis Dei mens apprime tolerans, Denn der Sinn des barmherzigen Gottes, der in anderen Dingen außerordentlich duldemutig ist, Sim. (gr.) εὐσπλάγχνοιο] cf. LXX Prec.Man..7 702 οὔποτ’ ἀτιμίης φορέει σκληραύχενος ὕβριν. numquam ignominiae patitur pertinacis insolentiam. erträgt niemals die Vermessenheit hartnäckiger Verachtung.(68) Sim. (gr.) σκληραύχενος] cf. Plu. Mor..2fAnm.:(68)Wie in den Troica.die Zerstörung Trojas und der gewaltsame Tod Helenas so wird hier die Zerstörung Jerusalems am Ende des historischen Abschnitts zum Lehrexempel gemacht. An dieser Stelle endet die auch separat überlieferte Historia ecclesiae. Siehe Rhod. Hist.eccl. [SW] 703 Homo conditus ad imaginem Dei qualis ante lapsum. Παντομέδων Θεὸς ἐσθλὸς ἑὴν πρὸς ἀειδέα μορφήν Deus omnipotens suam ad invisibilem formam, Der edle allmächtige Gott formte nach seiner eigenen unsichtbaren Gestalt Wie der nach Gottes Ebenbild geschaffene Mensch vor dem Sündenfall war Crit. (gr.)παντομέδων p.c.: αὐτομέδων a.c.ἐσθλὸς ἑὴν p.c.: σφετέρην a.c.Sim. (gr.) παντομέδων] nl. 704 εἰκόνα θηητὴν πλάσεν ἔμμεναι ἀνέρα, φύτλης imago admiranda ut esset, formavit hominem, generis den Menschen, auf dass sein Bild ansehnlich sei, den Menschen, den allerersten 705 ἀνδρομέης γενέτην πρωτόσπορον, ἔξοχ’ ὅμοιον humani parentem primum excellenter similem Vater des Menschengeschlechts, überaus ähnlich 706 τέκτονος ἀρχετύπῳ· τῷ γὰρ περικαλλέα μοῖραν fabri archetypo. huic enim insignem partem dem Urbild seines Schöpfers: Denn er gab ihm einen sehr schönen Anteil 707 ἧς ζωῆς σοφίης τε δικαιοσύνης τε πόρισσεν. suae vitae, sapientiae et iusticiae impertiit. an seinem eigenen Leben, an seiner Weisheit und an seiner Gerechtigkeit. 708 Imago Dei. ἐν φρεσὶ μὲν Κτιστῆρος ἑοῦ παμφεγγέα γνῶσιν in mente creatoris sui illustrissimam noticiam In seinem Sinn erlangte er seines Schöpfers lichtvolle Erkenntnis, Das Abbild Gottes Sim. (gr.) παμφεγγέα] cf. S. El. 105 709 ἔλλαχεν, ᾗ καὶ ῥεῖα διέκρινεν κακὸν ἐσθλοῦ. sortitus fuit, qua etiam facile discernebat malum a bono. kraft derer er auch leicht das Schlechte vom Guten unterschied. 710 ἐν δὲ θελήσεϊ πάμπαν ἑκούσιον ἔσχε μενοινήν, in voluntate vero prorsus liberum habuit arbitrium, Und in seinem Begehren verfügte er über einen völlig freien Willen, Crit. (gr.)δὲ θελήσεϊ p.c.: γνώμῃ δ’ ἄρα a.c. 711 θερμὸν ἀεὶ Πλαστῆρος ἑοῦ θάλπουσαν ἔρωτα ardentem semper Opificis sui fovens amorem der immer eine warme Zuneigung zu seinem Schöpfer hegte 712 πειθομένην τε Θεοῖο κελεύμασιν αἰὲν ἑτοίμως. et oboediens Dei mandatis semper prompte. und Gottes Befehlen immer bereitwillig gehorchte. 713 ἡ κραδίη δ’ ἄρα πᾶσα Θεοῦ ῥυθμίζετο θεσμῷ cor autem totum Dei congruebat legi Sein ganzes Herz aber war nach dem Gesetze Gottes getaktet 714 αὐτομάτως καὶ πάντα πάθη σύμμορφα λελόγχει. sponte, et omnes affectus conformes nactum erat. von vornherein und verfügte über sämtliche Gefühle in Einklang (mit Gott). 715 τοὔνεκεν οὐ χρήϊζε νόμων, οὐ δεύετ’ ἐφετμῆς ideo non indigebat legibus, non opus habebat iussu Deshalb benötigte er keine Gesetze und bedurfte auch nicht der Weisung, 716 ἰσόθεος τότ’ Ἀδὰμ πρὸς ἀρείονα κεντιζούσης. Deo similis tunc Adam ad meliora stimulante; die ihm den Stachel zu besserem (Handeln) gab – Adam, der damals fast gottgleich war. Sim. (gr.) κεντιζούσης] haec clausula apud veteres non legitur 717 αὐτοῦ γὰρ φύσις εἶχεν ὁμόγνιον ἔνδοθι θεσμόν. ipsius enim natura tenebat innatam in se legem, Denn seine Natur hatte in ihrem Inneren ein mit ihr gewachsenes Gesetz. 53v/54r 718 ἐκ φύσιος δ’ ἄρα τοῖος ἔην, ἐθελημὸς ἐπ’ ἐσθλόν. ac a natura talis erat, voluntarius ad bonum. Und von Natur war er also so, bereitweillig zum Guten. 719 Simile ab arbore frugifera. ἠΰτε γὰρ τανύφυλλον ἀεξιφύτῳ ἐν ἀλωῇ sicut enim patula, fertili in horto, Denn wie ein Baum mit langen Blättern in einem gewächsenährenden Garten, Von einem fruchtbaren Baum abgeleitetes Gleichnis 720 δένδρεον, ὁρπήκεσσι περιστεφὲς ὑψιπετήλοις, arbor ramis coronata frondosis, umkränzt von Ästen mit ihrerseits hochragenden Blättern, 721 γαστέρος ἐκ στυφελῆς αὐτάγρετον εἶδος ὀπώρης ventre ex rigido spontaneam speciem fructus aus seinem harten Inneren eine von ihm selbst bestimmte Art von Frucht 722 ἐκθλίβει, μερόπεσσιν ὀνήσιμον, οὐδ’ ἄρ’ ἐφετμῆς protendit hominibus utilem, neque mandato hinausdrückt, den Sterblichen zum Nutzen, und dabei bedarf es weder der Weisung 723 οὔτε βίης χρέος ἐστίν, ἐπεὶ χρέος ᾧδε κελεύει neque coactione opus est, quia necessitas sic iubet noch der gewaltsamen Beeinflussung, da die ihm inhärente Notwendigkeit es so bestimmt Crit. (gr.)οὔτε βίης p.c.: ἄλλης οἱ a.c. ᾧδε] sic hic et alibi, ὧδε possis more hodierno 724 ἔμφυτον ἀμφιετής τε κυλινδομένων δρόμος ὡρέων. insita et anniversarius volubilium cursus horarum. und der den Jahreskreis bildende Umlauf der sich einherwälzenden Stunden. 725 Aliud a sole. ὡς δ’ ἐρατὴν κληῗδα λαχὼν ζωαρκέος αἴγλης utque iucundam clavem sortitus vitalis lucis Und wie der Sonnengott, der einen lieblichen Kranz von lebenserhaltendem Strahlenglanz Ein anderes, von der Sonne (abgeleitetes Gleichnis) 726 Ἠέλιος, πυρὸς ἅρμα δι’ αἰθέρα κοινὸν ἑλίσσων, sol ignis currum per aethera communem volvens umgelegt hat, dabei zugleich seinen Feuerwagen durch den allen gemeinsamen Himmelsraum einherwälzend, 727 λάμπεται αὐτοφαῆ τε βροτοῖς ἀκτῖνα τιταίνει, lucet spontaneumque mortalibus radium extendit leuchtet und die Strahlen seines eigenen Lichts hin zu den Sterblichen ausstreckt, 728 ἦμαρ ἄγων πολύμοχθον, ἐπεὶ κνέφας ἀργὸν ἄμερσεν, diem afferendo operosum, postquam noctem ignavam abegit, den mühsamen Tag herbeiführend, nachdem er die untätige Finsternis (der Nacht) vertrieben hat, 729 οὐδ’ ἄλλον πόνον οἶδε μετ’ οὐρανίδῃσι βραβεύειν, neque alium laborem scit inter coelestes obire, und keine andere Mühe unter den Himmelsbewohnern zu verrichten weiß 730 εἰ μὴ τόν κρείσσων γε νόμου φύσις αἰὲν ἐπείγει, nisi quem potentior lege natura perpetuo urget, außer derjenigen, zu der ihn immer seine Natur antreibt, die ja stärker ist als jegliches Gesetz, 731 εἰς τέλος ἐξ ἀρχῆθεν, ἕως κλυτὸν ἕδρανον ἄστρων ad finem a principio, quamdiu clarum domicilium syderum von Anfang an bis zum Ende, solange er den berühmten Wohnsitz der Sterne 732 ἀμφιτρέχει, πρώτιστον ἐν ἀστράσι κῦδος ἀείρων, circumit, primam inter stellas gloriam attollens: umläuft, die ruhmvolle erste Stellung unter diesen beanspruchend: 733 ὣς τότ’ ἄρ’ αἴσιμα πάντα θεήλατον ἦτορ Ἀδάμου sic etiam tunc iusta omnia a Deo motum cor Adami So tat und erwog damals das von Gott bestimmte Herz Adams nichts als das Gesetzmäßige, Crit. (gr.)ὡς cod. 734 νόσφιν ἄτερ τε νόμου, κινήμασιν αὐτοδιδάκτοις, prorsus sine lege, motibus a se doctis ganz ohne (Gesetz) und abgesehen von irgendeinem Gesetz, aus selbstgelehrter Regung hinaus 735 ἤσκεεν ὥρμαινέν τε καὶ οὐκ ἠπίστατ’ ἀνάγκην exercebat et instituebat, nec sciebat coactionem und kannte keinen äußeren Zwang 736 οὐδὲ λόγων ἐχάτιζεν, ἔχων αὐτάρκεα πάντα. nec doctrina opus habebat, tenens in se ipso sufficientia omnia. und bedurfte auch nicht der Worte, da es alles selbstgenügsam bei sich hatte. 737 Homo corruptus post lapsum qualis. ἀλλ’ ὅτε οἱ φθόνος αἰπὺς ὀλεσσιβίοιο δράκοντος verum cum ei invidia gravis perniciosi draconis Aber als ihm der jähe Neid der das Leben verderbenden Schlange Wie der verdorbene Mensch nach dem Sündenfall ist Sim. (gr.) ὀλεσσιβίοιο] nl. 738 ἀμπλακίην προσέμαξε, Θεοῦ δ’ ᾐσχύνατο μοῖραν peccatum aspersisset Deique (illam) deformasset partem die Sünde beigemengt hatte und den Anteil Gottes (am Menschen) geschändet hatte 739 καὶ τύπον ἐν ψυχῇ κεχαραγμένον, εἰς δ’ ὀδυνηρὸν et imaginem in anima sculptam inque aerumnosum sowie die Gestalt, die seiner Seele zuvor aufgeprägt war, und als das verhängnisvolle Todeslos 740 κὴρ ὀλοὴ στυγερῆς δι’ ἁμαρτάδος ἤϊε κόσμον, mors saeva horrendum per peccatum intrasset mundum durch die finstere Sünde in die schmerzerfüllte Welt getreten war 741 θνητοῖς δ’ ὠκυμόροισι πέδην προτιβάλλετ’ ἄφυκτον· hominibusque caducis compedem iniecisset inevitabilem, und den schnell dahingehenden Sterblichen eine unentrinnbare Fessel angelegt hatte, 742 δὴ τότε καὶ διδαχῆς χρειὼ λάβε δύσμορον ἄνδρα tunc eciam doctrinae necessitas cepit infelicem hominem, da überkam auch den unglückseligen Menschen die Notwendigkeit einer Belehrung, 743 χρηστὰ παραιφαμένης. τῷ δ’ αὐτίκα θεσμὸν ὄπασσεν quae ad bona hortaretur. illique statim legem tradidit die ihm das Gute empfiehlt; und in der Tat gab diesem sogleich Gott, der ein mildes Herz nährt, 744 ἠδ’ εὐαγγέλιον Θεὸς ἤπιον ἦτορ ἀέξων. ac Evangelium Deus propitium cor habens. das Gesetz sowie das Evangelium. 54v/55r 745 Homini lapso Deus legem et evang(elium) tradit. Officia legis esse regulam vitae καὶ νόμον ἡγητῆρα βίου μὲν ἔταξε γενέσθαι, ac legem rectricem vitae ordinavit esse, Und er gab die Anweisung, dass das Gesetz Führer im menschlichen Leben sein solle, Gott übergibt dem gefallenen Menschen das Gesetz und das Evangelium. Dass die Aufgabe des Gesetzes die Regulierung des Lebens bilde 746 ὡς δείξῃ, ῥέζειν ὅσα μὲν θέμις, ὅσσα δὲ φεύγειν ut monstret, facere quae sit fas quaeque vitare, um zu zeigen, was zu tun vorgeschrieben ist und was zu meiden 747 πᾶσιν ἐπιχθονίοις· οἵ ῥ’ οὐκέτι καλὸν ἑκόντες omnibus hominibus, qui non amplius bonum sponte für alle Sterblichen; denn diese vollbringen nun (nach der Erbsünde) nicht mehr das Gute freiwillig 748 ἐκ φύσιος τελέουσιν, ἐπεὶ κακότητι τοκήων a natura faciunt, quia malitia parentum von Natur aus, da ja durch die Schlechtigkeit ihrer Eltern, 749 πρωτογενῶν φύσις ἔρρεν ὑπερβάτις ἐξ ἀγαθοῖο primorum natura cecidit praevaricatrix ex bono der Erstgeborenen, ihre Natur wegen ihrer (Gesetzes‑)Übertretung vom Guten Sim. (lat.) praevaricatrix] cf. Aug. epist. 157,20 et al. 750 εἰς λώβην, θανάτοιο δ’ ὑπὸ κρίσιν ἦλθε μέλαιναν. in depravationem mortisque sub iudicium venit triste. zum Frevel entartet ist und jetzt unter das finstere Todesurteil geraten ist. 751 Arguere peccatum τοὔνεκα γὰρ θώρηξε νόμον Θεός, ὥς μιν ἐλέγξῃ idcirco enim armavit legem Deus, ut naturam arguat, Denn deshalb hat Gott das Gesetz drohend aufgestellt, damit es sie [die menschliche Natur] entlarve (Dass die Aufgabe des Gesetzes) ferner in der Aufdeckung von Verfehlungen bestehe 752 οὐτιδανὴν γεγαυῖαν, ἐπ’ ἐσθλὰ δὲ τεθνηκυῖαν quod prava sit facta et ad bona emortua in ihrer Nichtswürdigkeit und zeige, dass diese für das Gute gestorben ist(69) Anm.:(69)Im Griechischen ist der Vers durch einen Reim an Hauptzäsur und Versende (γεγαυῖαν ... τεθνηκυῖαν) markiert. [SW] 753 οὐδ’ ἔτι νῦν βαίνουσαν, ὅπη θέμις ἐστὶν ὁδεύειν, nec amplius eat, quo decet ire, und dass diese sich jetzt nicht mehr dorthin begibt, wohin es vorgeschrieben ist sich zu begeben, 754 ὡς δὲ Θεοῦ πάντεσσι χόλον θυμαλγέα φαίνῃ utque Dei omnibus iram acerbam ostendat und damit es (das Gesetz) allen Sterblichen den schmerzlichen Groll Gottes vor Augen führe 755 Ostendere iram Dei, accusare. θνητοῖς, ἐνσκίμψῃ δὲ νοοφλεκτῆρα κεραυνὸν, mortalibus infligatque mentem adurens fulmen, und ihnen einen ihren Sinn versengenden Blitzschlag versetze, (Dass die Aufgabe des Gesetzes) ferner in der Bekundung von Gottes Zorn und in der Anklage (des Menschen) bestehe Sim. (gr.) νοοφλεκτῆρα] nl. 756 σμεδαλέῃς ἐνοπῇσι κατηγόρον ἦχον ἰάλλων, horrificis minis accusatricem vocem emittens, mit bedrohlich formulierten Befehlen einen anklangenden Tonfall vermittelnd, 757 ὅττι παρεκβαίνουσι δίκης ὁδόν, ὅττι μολύνθη quod transgrediuntur iusticiae viam, quod contaminata est weil sie (die Menschen) vom Weg des Rechtes abweichen, da ja befleckt wurde 758 τῶν φύσις ἀρχεμόροισιν ἀποτροπίῃσι γονήων, ipsis natura lethali aversione parentum, ihrer Eltern Natur durch eine verhängnisvolle Abkehr (von Gott) 759 Damnare ἀγγείλῃ δ’, ὅθ’ ὑπὲρ κεφαλῆς τίσις ἀξιόποινος nuncietque, quod supra caput ultio iusta und damit es (das Gesetz) vermelde, dass die Ahndung durch eine angemessene Strafe über den Köpfen (der Schuldigen) (Dass die Aufgabe des Gesetzes) ferner in der Verurteilung (des Menschen) bestehe Sim. (gr.)v. 759sq.: ὑπὲρ κεφαλῆς τίσις ἀξιόποινος / ἑστήκει] vide etiam Rhod. Arion 87 (ὑπὲρ κεφαλᾶς κρέμαται κακόν). 365 (ὑπὲρ κεφαλᾶς κρέμαται μόρος) 760 ἑστήκει βρίθουσ’ ἀλγηδόσιν αἰὲν ἀπαύστοις, astet gravata doloribus perpetuo non desinentibus, hängt, belastend durch für alle Zeiten unaufhörliche Qualen, 761 ὡς οὕτω φρικτῇσι καταιγίσι δυσφροσυνάων ut ita horridis fluctibus anxietatum auf dass sie [die Schuldigen] so durch die schrecklichen Unwinde ihrer eigenen Beklemmungen 762 ἄρδην χειμασθέντες, ὑπὸ σκηπτῷ τε νόμοιο abunde iactati et a fulmine legis tiefgreifend bestürmt werden und unter dem dampfenden Einschlag 763 θυμοβόρου ψολόεντι τετριμμένον ἦτορ ἔχοντες mentivorae igneo contritum cor habentes des das Gewissen beißenden Gesetzes ein zerknirschtes Herz haben Sim. (lat.) mentivorae] nl. 764 Esse paedagog(um) ad Christum καὶ σχεδὸν ἀψύκτοισι φόβοις ὑπὸ τεθνηῶτες ac ferme prae nimiis pavoribus intermortui und beinahe sterben unter ihren nicht zu beschwichtigenden Furchtaufwallungen (Dass die Aufgabe des Gesetzes) ferner in der Hinführung der Schutzbefohlenen zu Christus bestehe Crit. (gr.)an ὕπο ? 765 δίζεσθαι σφετέρῃσιν ἄκος πληγῇς βιάωνται quaerere suis remedium plagis cogantur und sich so gezwungen fühlen, für ihre Heimsuchungen ein Heilmittel zu suchen 766 Evang(elii) off(icia) ἄλλοθεν· ἐν δ’ εὐαγγελίῳ χαρίεντι τόδ’ εὑρεῖν aliunde; ac in Evangelio gratioso illud inventum von anderswoher. Im gnadenreichen Evangelium kann man dieses (Heilmittel) Die Aufgabe des Evangeliums 767 εὐχερὲς ἀχθομένοις κακίης ὑπ’ ἀπείρονι φόρτῳ. facile (est) gravatis peccati immenso pondere. bequem finden, wenn man beladen ist unter einer unendlichen Last von Elend. 768 Laetificare conscient(iam) τοῦτο γὰρ ἡδυθρόοισι παρηγορίῃσιν ἰαίνει hoc enim suaviloquis consolationibus reficit Denn dieses [das Evangelium] beschwichtigt mit angenehm klingendem Zuspruch (Die Aufgabe des Evangeliums besteht darin,) das Bewußtsein zu erheitern 769 αἰνὰ δαϊζομένων δειλὰς φρένας, αἶψα δὲ φαίνει graviter vulneratorum pavidas mentes subitoque ostendit die unglücklichen Herzen der furchtbar Gequälten, und es zeigt sogleich 770 Monstrare Christum μειλιχίοις θέλκτροισι Θεοῦ γόνον ἠπιόμητιν, blandis illectamentis Dei Filium miti animo praeditum mit süßer Verlockung den mildgesinnten Sohn Gottes, (Die Aufgabe des Evangeliums besteht darin,) Christus zu zeigen 55v/56r 771 Χριστὸν, ἀτασθαλίης νούσων τ’ ἀλκτῆρα Christum, peccati morborumque medicum omnium. Christus, den Abwehrer von Sünde und jeglichen Krankheiten. Sim. (gr.) ἀλκτῆρα] haec clausula spondiaca apud veteres non legitur 772 Salvare προπασέων. πᾶς ὅτις οὖν πρὸς τόνδε βοηθόον ἆσσον ἱκάνει omnis igitur, qui ad hunc opitulatorem quam proxime accedit Jeder also, der sich diesem [Christus] als seinem Helfer nähert, (Die Aufgabe des Evangeliums besteht darin,) zu retten 773 καὶ πιστῇς φρένεσσι δεδραγμένος ἀμφιπέφυκε, et credula mente apprehendens adhaeret, sich mit gläubigem Herzen an ihn geklammert hat und um ihn schmiegt, 774 τὸν μὲν σῶον ἔθηκε καὶ αἰθέρος αἶψα πολίτην hunc sane ille salvum reddit et coeli mox civem den macht er heil und sogleich zu einem Mitbewohner des Himmels Sim. (gr.) αἰθέρος … πολίτην] vide etiam Rhod. Biop. 268 (de se ipso: αἰθέρος ἐστὶ πολίτης) 775 Iustificare ἁγνόν τ’ ἠδὲ δίκαιον ἀμώμητόν τε παρ’ αὐτῷ sanctumque et iustum et irreprehensibilem apud ipsum und rein und gerecht und untadelig beim himmlischen Vater (Die Aufgabe des Evangeliums besteht darin,) zu rechtfertigen 776 οὐρανίῳ Γενετῆρι, νέον δ’ ὅ γε κτίσμα τέτυκται coelestem Patrem novaque is creatura fit selbst; und so wird dieser ein neues Geschöpf, 777 Renovare ἔμφυτον Ὑψιμέδοντι, θεηγενὲς ἔρνος Ὀλύμπου, inserta supremo Domino, divina planta coeli, innerlich eingepflanzt dem Hochwaltenden (Gott), ein von Gott gezeugter Spross des Himmels, (Die Aufgabe des Evangeliums besteht darin,) zu erneuern Sim. (gr.) θεηγενές] cf. Q.S. 6,9; Orph. A. 1347 778 οὐκέτι σαρκὸς ἐὼν μιαρὸν βλάστημα παλαιῆς, non amplius carnis existens foedum germen antiquae, nicht mehr ein frevelhafter Auswuchs aus dem alten Fleisch, 779 Πνεύματος ἀλλ’ ἁγίου καθαρὸν γένος ἀρτιλόχευτον spiritus sed sancti pura propago recens edita sondern ein gerade erst geborener reiner Nachfahre des Heiligen Geistes 780 καὶ τέκος οὐράνιον, σὺν ἀεὶ ζώοντι Τοκῆϊ et soboles coelestis, cum semper vivente Patre und ein Kind des Himmels, mit dem ewig lebenden (Gott‑)Vater 781 Consortes divinae naturae facere ἓν γεγαώς, Χριστοῖό τ’ ἐὼν ὁμότιμος ἀδελφός, unum factus Christique existens eiusdem honoris frater, eins geworden, ein in gleichen Ehren stehender Bruder Christi, (Die Aufgabe des Evangeliums besteht darin, die Menschen) zu Teilhabern an der göttlichen Natur zu machen 782 ἐκ χάριτος τὰ μὲν αὐτὰ πεπαμμένος, ὄλβιος αἰέν, ex gratia ea ipsa possidens, beatus semper, der, stets glücklich, aufgrund der Gnade (Gottes) genau dasselbe besitzt, 783 ὅσσα περ ἐκ φύσιος κτᾶται Θεὸς, ὄλβιος αἰέν. quaecunque ex natura tenet Deus, beatus semper. was Gott, stets glücklich, von Natur besitzt.(70) Anm.:(70)Auffällig ist die Wiederholung von ὄλβιος αἰέν („stets glücklich“) am Ende von V. 782 und 783. [SW] 784 Instaurare imaginem Dei τῷ δ’ αὖτις χαρίεσσα Θεοῦ καινίζεται εἰκών, huic rursus amabilis Dei innovatur imago, In diesem (Menschen) wird wieder das liebliche Bild Gottes erneuert, (Die Aufgabe des Evangeliums besteht darin,) das Bild Gottes zu erneuern 785 πρῶτοι τὴν ἀπόλεσσαν ὑπερβασίῃσι τοκῆες, primi quam amiserunt transgressione parentes, welches seine ersten Väter durch ihre Übertretung verloren, 786 χρηστὸς δ’ ἠδ’ ὅσιος πάλι γίγνεται ἠδὲ δίκαιος, bonusque ac sanctus rursus fit atque iustus, und er wird wieder gut und fromm und gerecht, 787 ἐν Χριστῷ κτισθείς, ἵν’ ἀμύμονα καρπὸν ἐνείκῃ in Christo conditus, ut inculpatum fructum ferat in Christus (neu)geschaffen, damit er eine untadelige Frucht trägt 788 ἐργασιῶν ἀγαθῶν· τὰς δ’ οὐ ποιεῖ κατ’ ἀνάγκην operum bonorum; quae non facit propter coactionem an guten Werken; und diese unternimmt er nicht etwa aus Zwang 789 θεσμοῦ κεντροφόροιο, κελευσμοσύνῃς τε βιασθείς, legis stimulatricis praeceptisque compulsus, eines stachelbewehrten Gesetzes und durch dessen Befehle gezwungen, 790 ἀλλ’ ἐθέλων, ἐπὶ ταῖσδε Θεοῦ νέον ἐκπρολοχευθείς, sed volens ac sponte, ad haec ex Deo nuper natus, sondern freiwillig, zu solchen Werken neu von Gott gezeugt, 791 ἤδη δ’ ἐν κτεάτεσσιν ἐπουρανίοισι καθισθείς, iamque in possessionibus coelestibus collocatus, bereits (zu Lebzeiten) im himmlischen Reich angesiedelt, 792 κληρονόμος ζωῆς, τὴν οὐ χρόνος οἶδεν ὀλέσσαι. haeres vitae, quam non tempus scit perdere. ein Erbe desjenigen Lebens, das keine Zeit zerstören kann. 793 Utrumque genus doctrinae inde usque a lapsu sonuit et deinceps ad finem usque sonabit in ecclesia ἀμφότερον δὲ δίδαγμα θεοφραδέος τόδε βουλῆς utraque autem doctrina divinae haec voluntatis Diese beiden Lehren des von Gott erdachten Ratschlusses Beide Arten der Lehre (Gesetz und Evangelium) sind bereits fortgesetzt seit dem Sündenfall ertönt und werden künftig bis zum (Welt)Ende fortgesetzt in der Kirche ertönen 794 νωλεμέως ἤχησε Θεοῦ κατ’ ἀπόκριτον ἑσμόν, continue sonuit Dei in electo coetu, tönten unablässig in der ausgewählten Herde Gottes, Crit. (gr.)ἐσμὸν cod. 795 ἐξ οὗ πρῶτ’ ὀλοῇσι παραιφασίῃσι δράκοντος ex quo primum saeva adhortatione draconis seit erstmals auf das verderbliche Zureden der Schlange hin 796 πειθόμενοι πυμάτῃσι βροτοὶ περικάππεσον ἄταις. persuasi extremas mortales inciderunt in miserias. die Menschen, diesem gehorchend, dem äußersten Verderben anheimfielen. Sim. (gr.) περικάππεσον ἄταις] vide etiam Rhod. Theb. 464 (περικάππεσεν ἄτῃ) 56v/57r 797 τοῖα δὲ μυθήσαντο καὶ οὐχ ἑτεροίϊα Χριστοῦ haec praedicarunt et non alia Christi Ebensolches und nicht etwa Andersartiges sagten Christi 798 ἀρχεγόνοι πατέρες καὶ μάντιες οὐρανομύσται generis autores patres et prophetae rerum caelestium periti Urväter und die Seher (des AT), die Eingeweihten des Himmels, Sim. (gr.) οὐρανομύσται] nl. 799 αὐτός τ’ ἀνθρώποις ταχυφθιμένοισι κερασθεὶς ipseque hominibus caducis mixtus und derjenige selbst [Christus], der sich mit den schnellsterbenden Menschen gemein machte 800 παρθενικῆς διὰ γαστρὸς, ὁμοφραδέες τε μαθηταὶ virginis per alvum concordesque discipuli durch den Mutterleib einer Jungfrau, und seine sich in gleicher Weise äußernden Schüler (die Apostel) 801 ἄλλοι θ’, οἳ μερόπων εἰς ὕστερόν εἰσι βοτῆρες. et alii, qui hominum deinceps sunt pastores. und auch andere, welche später (geistliche) Hirten der Menschen sind. 802 ἡ δὲ θεηγορίης γηρύσεται ἔμπεδος ἠχὼ atque haec divinae praedicationis sonabit perpetua vox Und der Schall des von Gott gesprochenen Wortes (der Bibel) wird tönen 803 οὔασιν ἡμετέροισιν, ἕως κόσμοιο θέμεθλα auribus nostris, quoad mundi fundamenta zu unseren Ohren, bis die Fundamente dieser Welt 804 ῥήξει πανδαμάτωρ Βασιλεύς, σάλπιγγος ἀΰσας franget cunctidomans Rex (Deus), tubae resonans zerschlagen wird der allesbändigende König (Gott), indem er das schreckliche Dröhnen Sim. (lat.) cunctidomans] nl. 805 σμερδαλέον μύκημα, τάφους δ’ ἀνὰ τεθνηώτων horrificum mugitum, ac sepulchra mortuorum einer Trompete ertönen lässt, und die Gräber der Toten Sim. (gr.) σμερδαλέον μύκημα] = Opp. C. 2,146 806 λύσῃ, ἐγερσίνεκρον κλάγξας μέλος· ἐνθάδε παύσει resolvet, vivificum clangens carmen; ibi cessare faciet zur Auflösung bringen wird, ein Tote weckendes Lied anstimmend; dann wird er beide Sim. (gr.) ἐγερσίνεκρον] nl. 807 ἀμφότερον κήρυγμα, νόμου βροντῶσαν ἐνιπὴν utramque doctrinam, legis quae fulgurantes minas Verkündigungen beenden, den donnernden Drohruf des Gesetzes, 808 ἠδ’ εὐαγγελίου παμμείλιχον ἦχον ἱέντος. et evangelii, quod blandissimum sonum emittit. und diejenige des Evangeliums, welches honigsüßen Klang verbreitet. 809 θεσπεσίου τὰ γὰρ ἄκρα λόγου κεφάλαια πέλονται, divini enim haec (duo) summa verbi capita sunt, Denn diese (beiden Elemente) sind die wichtigsten Hauptpunkte des göttlichen Worts, 810 ὧν ἀπὸ πᾶσα γραφὴ κρέμαται, τέλεόν τε συνέστη a quibus tota scriptura pendet, perfectumque coagmentata est von denen die ganze Schrift abhängt und (durch die sie) sich zu einem vollständigen 811 ἁρμόδιόν τ’ εἰς σῶμα μετὰ σφετέροις μελέεσσι. et concinnum in corpus cum suis membris. und harmonischen Körper(71) samt all ihrer Glieder zusammengefügt hat. Anm.:(71)Der Begriff σῶμα führt Rhodoman zur Poetologie seines Themas zurück. Vgl. V. 1 (σῶμα διδασκαλίης). 812 Repetitio propositionis καὶ τὰ μὲν αὐτὸς ἕκα〈σ〉τα διακριδὸν εὔφρονι Μούσῃ atque haec ego singula distincte benevola Musa Und dies alles will ich differenziert mit wohlwollender Muse Wiederaufnahme der (dichterischen) Absicht 813 ἐκθήσω, παίδεσσι χαριζόμενος φιλομούσοις. exponam, pueris gratificans studiosis. auseinandersetzen, so den Knaben, welche die Musen lieben, einen Dienst erweisend.Abschnitt Nr. 1 (Gr. / Lat. (Prosa))
I. Locus de Deo I. Kapitel: über Gott 814 Ἀρξάμενος δὲ Θεοῦ πρῶτον πέρι μῦθον ὑφαίνω.‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ Exordio igitur facto de Deo primum sermonem texam. Am Anfang will ich zunächst eine Darstellung über Gott zusammenweben. Sim. (gr.) μῦθον ὑφαίνω] cf. Hom. Il. 3,212 (μύθους καὶ μήδεα πᾶσιν ὕφαινον) 815 In reb(us) fidei credendum, ut intelligas, non contra. August(inus): Intellectui fides auditum aperit. ἐν δὲ διδασκαλίῃσιν, ὅσαι μυστήρια κρυπτῆς‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ in doctrinis, quae mysteria occultae In den Lehren, welche die Geheimnisse des verborgenen In Sachen des Glaubens muss man glauben, um zu verstehen, nicht umgekehrt. Augustin sagt: Der Glaube öffnet dem Verstand das Gehör 816 πίστιος ἐκτιθέασιν ἀμαυρονόοις ἀνθρώποις,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒‒|‒‒ fidei exponunt imbecillae mentis hominibus, Glaubens den Menschen mit ihrem schwachen Denkvermögen auseinandersetzen, Sim. (gr.) ἀμαυρονόοις] nl. 817 οὔ σε χρὴ προπάροιθεν ἔχειν φρόνιν, ὡς μετόπισθεν‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ non te oportet primo habere intelligentiam, ut postremo sollte man nicht zuvor den Verstand haben, um später den 818 πίστιν ἔχῃς· σύνεσις γὰρ πίστεϊ μισθὸς ὀπηδεῖ.‒◡◡|‒||◡◡|‒‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ fidem habeas; intellectus enim fidem (ut) merces sequitur. Glauben zu erhalten; denn der Verstand folgt vielmehr dem Glauben als Lohn. 819 οὕτω καὶ μεγάλοιο Θεοῦ πέρι σώφρονα μῦθον‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ sic etiam de magno Deo sobriam doctrinam Und so ist es auch recht, eine besonnene Rede über den mächtigen Gott 820 ἀμφοτέροις θέμις ἐστὶ τάχ’ οὔασι δεξιάασθαι‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ ambabus fas est mox auribus excipere, sogleich mit beiden Ohren zu begrüßen, 57v/58r 821 August(inus): ubi est mentis [?] excessio, idonea est fidei successio. μηδὲ μάλ’ ἀμφιλέγειν καὶ πόλλ’ ἀκίχητα μεταλλᾶν·‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ neque nimis disputandum est, nec multum in reb(us) incompraehensibilib(us) scrutandum. nicht aber (ist es recht) sehr spitzfindig zu widersprechen und dem vielen Unerreichbaren nachzuspüren; Augustin: Wo Überschuss des Geistes ist, da kann der Glaube passend anschließen 822 δαμνάσθω δὲ λογισμός, ἵνα ζυγὰ πίστιος ἕλκῃ.‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ sed subigatur ratio, ut iugum fidei trahat. und die Vernunft soll gebändigt werden, damit sie das Joch des Glaubens zieht. 823 τὸν γὰρ ὀπιπεύοντα Θεοῦ μεγαλοπρεπὲς εἶδος‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ nam eum, qui curiose speculatur Dei maiestaticam formam, Denn denjenigen, der nach der großartigen Gestalt Gottes späht, 824 σιφλώσει μέγα κῦδος, ἐπεὶ στεροπῇσιν ἔοικε.‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ excaecabit ingens gloria, quia fulguribus est similis. wird deren gewaltiger Ruhm blind machen, da sie Blitzschlägen gleicht. 825 πνευματικὴ δὲ Θεὸς πέλεται φύσις, αἰὲν ἐοῦσα,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ Deus quid sit. spiritualis autem Deus est natura, perptuae essentiae, Gott ist eine spirituelle Natur, immer bestehend, Was Gott ist Crit. (gr.)an Θεοῦ ? 826 ἀΐδιος, συνετή, πανελεύθερος ἠδὲ δικαίη,‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ aeterna, intelligens, liberrima et iusta, ewig, klug, gänzlich frei und gerecht, Sim. (gr.) πανελεύθερος] cf. AG 16,338,7 827 ἁγνή, πανδύναμος, σοφίην καὶ κάρτος ἔχουσα,‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒||‒◡◡|‒◡ pura, omnipotens, sapientiam et potentiam habens rein, allmächtig, über Weisheit und Stärke verfügend, Sim. (gr.) πανδύναμος] cf. Procl. Theol.Plat. 4,27 828 οὐ φατὸν οὔτε νοητόν, ἀπείριτος, αὐτοτέλεστος.‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ neque lingua neque mente compraehensibilem, infinita, ex se perfecta: die nicht sagbar noch denkbar ist, unendlich, selbstvollendet. 829 ἣν περὶ μὲν πάντῃ κέχυται σέλας, ᾧ ἐνὶ ναίει‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ quam circum quaque funditur lux, in qua habitat Um diese (Natur) ergießt sich von allen Seiten Glanz, in welchem er wohnt, Crit. (gr.)an πέρι ?an ἔνι ? 830 ἀπρόσιτος, πῦρ δ’ ἐστὶν ἀμείλιχον, ὅρρ’ ἀμαθύνει‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ inaccessa, ignisque est immitis, qui consumit er, dem sich niemand nähern kann, und er ist nicht zu bezwingendes Feuer, welches verzehrt 831 πηλογόνων ἅπαν ἔθνος ἐν ἀχλύϊ τοῦδε βίοιο.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ limogenarum (id est hominum) omne genus in caligine huius vitae. jegliches Geschlecht von Erdgeborenen in der Finsternis dieses Lebens. Sim. (gr.) πηλογόνων] cf. Call. Jov. 3 (mss.)Sim. (lat.) limogenarum] nl. 832 καὶ δὴ καὶ φλόξ ἐστιν, ἀμετρήρῳ τεθαλυῖα‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ atque etiam flamma est, immensa vigens Und so ist er dann auch eine Flamme, die brennt von unermesslicher 833 στοργῇ τ’ οἰκτιρμῷ τε, πρὸς ἡμερίων δὲ γενέθλην‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ dilectione et misericordia, ergaque hominum genus Zuneigung und Mitleid, und er schleudert zum Geschlecht der Sterblichen hin Sim. (gr.) ἡμερίων … γενέθλην] cf. Gr.Naz. carm. PG 37,1005,12 834 αἰὲν ἀκοντίζει θερμῶν πρηστῆρας ἐρώτων‒◡◡|‒‒|‒||‒|‒||‒|‒◡◡|‒‒ perpetuo eiaculatur fervidi incendia amoris. fortwährend den Sturmwind seiner heißen Liebe 835 καί ποθ’ ἑοῖς φίλτροισιν ὀρίνατο λαὸν ἀγείρειν,‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ et tandem sua charitate incitatus est, ut populum colligeret, und ließ sich einst von seiner Zuneigung bewegen, sich ein Volk (von Sterblichen) zu sammeln, 836 ᾧ τάχα κοινώσειεν ἑὴν σοφίην τ’ ἀρετήν τε,‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ cui statim communicaret suam sapientiam et virtutem mit dem er bald seine Weisheit und Tugend teilen könne, 837 ἔν τε λόγῳ καλῇς τε λόγου σφρηγῖσι φαανθεὶς‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ in verbo pulchrisque verbi signaculis apparens im Wort [d.h. der Bibel] und in den schönen (Sakral-)Bekräftigungen des Wortes [d.h. den Sakramenten] erscheinend 838 ὡς σκιερὸν κατ’ ἔσοπτρον· ἐπεὶ Θεὸς ἔνθα πρόσωπον‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ ut opaco in speculo, quia Deus hic larvam wie in einem schattigen Spiegelbild; denn dort bleibt Gott von seinem 839 ἐνδέδυται σκιόμορφον, ὃ τυφλονόοις μερόπεσσι‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ indutus est umbratilem, quam caecis hominibus schattenfarbigen Gesicht bekleidet, welches er den Sterblichen, deren Sinn blind ist, Sim. (gr.) σκιόμορφον] nl. τυφλονόοις] nl. 840 ῥήμασιν ἐν φανεροῖς καὶ σήμασι θῆκεν ὁρᾶσθαι,‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ verbo in manifesto et signis exhibuit videndam, in seinen klaren Worten und Zeichen zu sehen gab, 841 οἷσιν ἐνείλυται, κεκαλυμμένος ὡς ἐνὶ χλαίναις.‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ quibus involvitur tectus ut in vestibus. in den Worten und Zeichen, in denen er sich verborgen hält, verhüllt wie in einem Mantel. 842 μέλλει δ’ αὖ, βιοτῆς ὅτ’ ἀτέρμονος ἦμαρ ἀνοίξῃ,‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ futurum autem est, vitae cum aeternae diem aperuerit, Er wird aber andererseits, wenn er den Anfangstag des Ewigen Lebens eröffnet, 843 ἀμφαδίην δείξειν σφετέρην πυροειδέα μορφήν,‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ ut manifeste ostendat suam igneam formam, sein feuergestaltiges Gesicht öffentlich zeigen, 844 ἀντιτύποις ἵνα πάντες ἐσαθρήσωσιν ὀπωπαῖς.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ oppositis ut cuncti intueantur oculis. damit ihn alle von Angesicht zu Angesicht schauen. 58v/59r 845 εἷς δὲ φύσει Θεός ἐστι καὶ οὐσίῃ· ἐν τρισὶ δ’ ἔμπης,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ Deus unus in essentia et trinus in personis. unus autem natura Deus est et essentia, sed in tribus tamen, Einer aber ist Gott nach seiner Natur und seinem Wesen; aber dennoch strahlt er in drei Gott ist einer in seinem Wesen und zugleich dreifaltig in seiner Person 846 μουνοφυὴς τελέθων περ, ὑποστασίεσσι φαείνει‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ unius naturae licet sit, personis splendet Hypostasen, obwohl er nur von einer Natur ist, Sim. (gr.) μουνοφυής] cf. Hdt. 9,83 847 τρισσοφαής· ἰδίη δὲ διάκρισις ἕσπεθ’ ἑκάστῃ,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ trino lumine, propriaque distinctio sequitur unumquamque, in dreifachem Licht; und jeder (Hypostase) folgt ein eigener unterschiedener Bereich, Sim. (gr.) τρισσοφαής] cf. Gr.Naz. carm. PG 37,421,1; 1244,5; 1452,1 848 καίπερ ἀχωρίστοισι καὶ ἐξ ἑνὸς εἰς ἓν ἰούσαις.‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ quamvis sint inseparabiles et ex uno in unum coeant, obwohl sie doch untrennbar sind und von einem wieder in eines zusammenlaufen, 849 εἰς τριάδ’ ἐκ μονάδος γε καὶ ἔμπαλιν· ἐστὶ δ’ ἑκάστη‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ in trinitatem ex unitate et vicissim, estque unaquaelibet in die Dreiheit aus der Einheit und wieder zurück; es ist aber jede (Hypostase) 850 αὐτότατός τ’ ἐτεός τε Θεός, κατὰ πάντα τέλειος,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ ipsissimus et verus Deus, in omnibus perfectus. Gott höchstselbst und wahrer Gott, in allen Stücken vollständig, Crit. (gr.)αὐτότατος πλήρης τε a.c. 851 εἷς νόος, ἓν κράτος, ὄλβος ἴσος καὶ κῦδος ὅμοιον,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||‒||‒◡◡|‒◡ una mens, una potentia, beatitudo par, et gloria similis, ein Sinn, eine Macht, gleicher Reichtum und gleicher Ruhm, 852 ἓν σέλας, ἐν τρισσοῖς ἀμαρύγμασιν εἰς ἓν ἀγερθέν,‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ una lux in trino splendore, in unum collecta, ein Glanz, in drei verschiedenen Strahlen zu einer Einheit gesammelt, 853 εἷς Θεός, ἐκ Γενετᾶο δι’ Υἱέος εἰς μέγα Πνεῦμα‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ unus Deus, ex Patre per Filium in magnum (sanctum) Spiritum ein Gott, wobei sich seine Göttlichkeit vom Vater über den Sohn zum Heiligen Geist 854 ἱσταμένης θεότητος ἐνὶ τρισσοῖσι τελείης.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ consistente divinitate in tribus perfecta. erstreckt, in allen drei göttlichen Personen vollständig. 855 πρῶτον μὲν θεότητος ἀειδέος ἐστὶ πρόσωπον‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ Pater prima persona divinitatis. prima itaque divinitatis invisibilis est persona Das erste Gesicht der unsichtbaren Gottheit ist Der Vater, die erste Person der (dreifaltigen) Göttlichkeit 856 γεννήτωρ, πηγὴ τριάδος, φάος ἀρχεσίφωτον,‒‒|‒||‒|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ pater, fons trinitatis, lumen principale, der Vater, die Quelle der Dreifaltigkeit, das Licht des Anfangs, Sim. (gr.) ἀρχεσίφωτον] nl. 857 αὐτόφυτος κρείων, ὃς ἄρ’ οὐ κτίσιν ἔκ τινος ἄλλου‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ per se subsistens rex, qui nec creationem ex aliquo alio der von sich selbst gezeugte Gebieter, der seine Schöpfung keinem anderen verdankt 858 οὔτ’ ἄρ’ ἔχει γέννησιν· ἀτεκμάρτοις δὲ τόκοισιν‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ nec habet generationem, sed inexplorato partu noch auch seine Geburt; in einem unergründbaren Zeugungsprozess 859 ἐξ ἕθεν αἰώνων προγενέστερον Υἷα λόχευσεν,‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ ex se seculis antiquiorem Filium genuit, brachte er aus sich selbst hervor den Sohn, älter als alle Zeit, Sim. (gr.) αἰώνων προγενέστερον] ~ AP 1,21,1 860 εἰκόν’ ἑῆς σοφίης ὁμοούσιον ἠδὲ τελείην·‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ imaginem suae sapientiae consubstantialem et perfectam. ein koexistentes und vollkommenes Abbild seiner Weisheit; 861 οὗ μέτα καὶ πνοιῆς, στήσας πρωτόχρονον ἀρχήν,‒◡◡|‒||‒|‒||‒|‒||‒|‒◡◡|‒‒ quicum et Spiritu, constituens primi temporis initium, mit diesem und mit dem (Heiligen) Geist zusammen errichtete er den ersten Anfang aller Zeit 862 οὐρανὸν ἀμφιθέητον ὁμοῦ περιηγέϊ γαίῃ‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ caelum undique conspicuum cum rotunda terra und schuf den prächtigen Himmel zusammen mit der kreisrunden Erde Sim. (gr.) περιηγέϊ γαίῃ] vide etiam Rhod. Il.parv.Hom. 18,49 (περιηγέα κόσμον) 863 καὶ πάντ’ ἐντὸς ἐόντ’ ἐξ οὐ προεόντος ἔτευξε,‒‒|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ et omnia, quae in eis sunt, ex nullo existente fecit, und alles, was diese enthalten, und er erschuf es aus nichts vorher Bestehendem, 864 θαυμάσιον ξυνοῖς τεχνήμασιν ἔργον ἐγείρων.‒◡◡|‒||‒|‒||‒|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ admirandum communi artificio opus molitus ein bewunderungswürdiges Werk in gemeinsamer Arbeit erschaffend. 865 πάντα δ’ ἐπιφραδέως μεθέπει καὶ πάντα σαώζει,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒||‒◡◡|‒‒ omniaque sapienter gubernat et omnia sustentat, Und alles umwaltet er aufmerksam und alles bewahrt er, 866 εἰσόκεν ἀγχικέλευθον ἐπιγλαύσῃ φάος ἠοῦς‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ donec adproperans orietur lumen aurorae bis er das Licht der letzten Morgenröte nahen Sim. (gr.) ἐπιγλαύσῃ] nl.; vide etiam Rhod. Luth. 1,1164 867 ὑστατίης· τότε Χριστὸς ἄναξ πυροειδέος ἕδρης‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ ultimae; tunc Christus rex, ex ignea sede sieht; dann wird Christus der Herr aus seinem feurigen Wohnsitz 868 ἐκπρομολὼν τάχα δεσμὰ παλίλλυτα παντοκρατείρης‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ proveniens statim vincula resoluta omnitenentis hervortreten und in seiner Allmacht sogleich die wiederauflösbaren Bande jeglicher Zusammenfügung Sim. (gr.) παντοκρατείρης] cf. Orph. H. 10,4 (de Natura)Sim. (lat.) omnitenentis] adiectivum potius pedestre, cf. Aug. conf. 11,13,15 et al. 869 ἁρμονίης ῥήξει τε καὶ εἰς νέον εἶδος ἀμείψει.‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ compaginis franget et in novam formam mutabit. zerreißen und (die Dinge) in eine neue Gestalt umwandeln. 870 δεύτερον αὖ θεότητος ἀπείρονός ἐστι πρόσωπον‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ Filius secunda persona divin(itatis). secunda vero divinitatis immensae est persona Das zweite Gesicht der grenzenlosen Gottheit ist wiederum Der Sohn, die zweite Person der (dreifaltigen) Göttlichkeit 59v/60r 871 μουνογενὴς φίλος Υἱὸς ὑπερσθενέταο Τοκῆος,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ unigenitus carus Filius omnipotentis Patris: der einzige geliebte Sohn des überaus gewaltigen Vaters, Sim. (gr.) ὑπερσθενέταο] nl. 872 οὐ μὲν κτιστὸς ἐὼν ἐξ οὐδενός, ἀλλὰ πρὸ παντὸς‒‒|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ non creatus ex nihilo, sed ante omne nicht geschaffen von irgendjemandem, sonden vor aller Zeit 873 γεννηθεὶς αἰῶνος ὁμήλικος ἐκ Γενετῆρος·‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ genitus aevum coaeterno ex patre, gezeugt von seinem gleichaltrigen Vater; 874 ἰσοφυής τε Θεοῖο λόγος πατρικῆς τε χαρακτὴρ‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ eiusdemque naturae Dei verbum paternaeque character das wesensgleiche Wort Gottes, das lebendige Abbild 875 ζωὸς ὑποστάσιος, παρὰ δ’ εἰκόνος ἀρχετύποιο‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ vivus substantiae et ab imagine primitiva, der väterlichen Hypostase, ein Originalbild 876 ἀντίτυπος χαρίεσσαν ἀπαυγάζων πατρὶ δόξαν,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ cuius formam refert, iucundae splendorem emittit patri gloriae, vom Originalbild, welches dankbaren Ruhm auf den Vater abstrahlen lässt, 877 φωσφόρος, ἄφθαρτον μὲν ἀπ’ ἀφθάρτου σέλας ἕλκων,‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ lucifer, incorruptibile ab incorruptibili lumen trahens. ein Lichtträger, der unvergänglichen Glanz von unvergänglichem Glanz zieht, 878 οὗ διὰ πάντα τέλεσσε Πατὴρ μέγας, ὅσσα τέλεσσεν,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ per quem omnia fecit Pater magnus, quae fecit, er, durch welchen der Vater alles vollendete, was er vollendete, 879 ᾧ ἐνὶ, πρὶν κόσμοιο θεμέθλια ῥιζωθῆναι,‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒‒|‒‒ in quo, priusquam mundi fundamenta stabilirentur, in welchem, schon bevor die Fundamente der Welt zugrundegelegt worden waren, Crit. (gr.)ἔνι deliberat WeiseSim. (gr.) ῥιζωθῆναι] de clausula spondiaca cf. e.g. Opp. H. 1,234 (ῥιζωθεῖσα) 880 πᾶς χορὸς ἐκλεκτῶν προορίζεται, ὥστε σαωθῇ.‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ omnis caetus electorum praedestinatur, ut salvetur. jegliche Schar von Auserwählten vorausgesehen wurde, um gerettet zu werden. 881 οὗτος ἑὸν κατὰ καιρόν, ὅτ’ ἔτρεχε ῥύσιος ὥρη,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ Incarnatur. hic suo in tempore, cum currebat salvifica hora, Dieser kam zu dem für ihn vorgesehenen Moment, als die Stunde der Rettung ihren Lauf nahm, (Der Sohn) wird Fleisch 882 ἐκτίσων χρέος ἦλθεν ὑποσχεσίης μερόπεσσι.‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ persoluturus debitum venit promissionis hominibus. um den Sterblichen die Schuld des ihnen gemachten Versprechens abzuzahlen. 883 καὶ Θεὸν αἵματι μίξεν, ἄσαρκος δ’ ἕσσατο σάρκα,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ et Deum sanguini coniunxit, et carnis expers induit carnem, Und so mischte der den Gott mit (menschlichem) Blut und bekleidete sich als unfleischliches Wesen mit Fleisch, 884 παρθενικῆς διὰ γαστρὸς ἀπειρογάμοιο περήσας,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ virginis per ventrem expertis nuptiarum penetrans, durch den Mutterleib einer ehelosen Jungfrau hindurchschreitend, Sim. (gr.) ἀπειρογάμοιο] cf. Nonn. D. 47,416 (de Minerva) 885 ἄλγεα μέν τ’ εἰδυῖαν, ἁμαρτάδα δ’ οὐ δεδαυῖαν·‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ dolorum quidem gnaram, sed peccati non gnaram. mit Fleisch, das zwar Schmerzen kennt, aber einer Verfehlung nicht kundig ist;(1) Anm.:(1)Das Griechische hat hier einen Reim an Hauptzäsur und Versende (εἰδυῖαν … δεδαυῖαν). [SW] 886 ἣν οὐκ αὖτ’ ἔρριψε, διηνεκέως δὲ φυλάσσει‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ quam non iterum abiecit, sed perpetuo retinet und dieses (Fleisch) hat er auch nicht wieder abgelegt, sondern bewahrt durchgängig 887 σύζυγον ᾗ θεότητι φίλην βροτοειδέα μορφήν.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ coniunctam suae divinitati charam humanam formam. die menschenartige (fleischliche) Gestalt, die seiner Göttlichkeit lieb geworden und nun vermählt ist. Sim. (gr.) σύζυγον … βροτοειδέα μορφήν] ~ Nonn. Par.Ev.Jo. 1,41 (ζαθέην βροτοειδέϊ σύζυγα μορφήν); 8,15 (β. μ.) et al. 888 ὣς ὁ μὲν οἶος ἐών περ, ὅμως δοιῇσιν ἄρηρεν‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ Una persona constans duab(us) naturis inseparabiliter unitis et inconfusis. ita ille unus cum sit, tamen duabus constat So ist er zwar nur einer, aber dennoch aus zwei Figuren, Eine einzige Person (Christi), aus zwei Naturen bestehend, die untrennbar vereint und doch nicht vermischt sind Crit. (gr.)ὡς cod. 889 ἀσχίστοις φυσίεσσιν, ὅλος Θεὸς ἠδ’ ὅλος ἀνήρ,‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ inseparabilibus naturis, integer Deus et integer homo: die untrennbar sind, zusammengefügt, ganz Gott und ganz Mensch, 890 οὐσίας δύ’ ἔχων, φύσιας δύω, ἓν δὲ πρόσωπον.‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ substantias duas habens, naturas duas unamque personam. über zwei Wesensformen verfügend, über zwei Naturen, aber nur über ein Gesicht. 891 οὐδ’ ἄρα σύγχυσίς ἐστιν ἑνώσιος· ἦ γὰρ ἑκάστη‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ neque confusio est unionis: nam unaquaeque Und es gibt keinerlei Vermischung in seiner Wesenseinheit: denn die Eigenheiten, über welche 892 οἷον ἔχει φύσις, αἰὲν ἔπειτ’ ἰδίωμα φυλάσσει.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ qualem habet natura, semper in posterum proprietatem conservat. jede der beiden Naturen verfügte, diese (Eigenheiten) bewahrt sie dann fortan für immer. 893 αὐτὰρ ὅμως φυσέοιν ἑτέρης οἰκεῖα προσώπῳ‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ Communicatio idiomatum. veruntamen naturarum alterutrius propria personae Aber dennoch werden die spezifischen Handlungen jeder von beiden Naturen der Gesamtperson Die Kommunikation zwischen den Wesenseigenheiten 894 προσνέμεται συνόλῳ, κατὰ σύνθετον, ὡς καλέουσι,‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ tribuuntur toti, in concreto, ut vocant, zugeteilt, gemäß dem „Topos der Zusammensetzung“, wie man es nennt, 895 ἢ διὰ συζυγίην φυσίοιν ἀμέριστον ἐοῦσαν.‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ aut propter coniunctionem naturarum, inseparabilis quae est. oder wegen der Verbindung der zwei Naturen, die untrennbar ist. 896 οὐδ’ ἄρ’ ἁμαρτοεπῆ προχέῃ λόγον ᾧδέ τις εἰπών·‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ neque falsum emiserit verbum sic aliquis dicens: Und so dürfte man kein irriges Wort von sich geben, wenn man so spricht: Sim. (gr.) ἁμαρτοεπῆ] cf. Hom. Il. 13,824 897 „Αὐτὸς ὑπὲρ θνητῶν ἐδάμη Θεὸς ὀξέϊ πότμῳ·‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ „Ipsemet pro mortalibus succubuit Deus atroci morti: „Gott selbst wurde für die Menschen von einem grausigen Todesgeschick dahingerafft: Sim. (gr.) ὀξέϊ πότμῳ] = Nonn. Par.Ev.Jo. 19,175; D. 25,454; 28,279 60v/61r 898 ἄλγεσιν οὐ τλητοῖσι πεπαρμένος αὐτὸς ἀεικῶς‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ cruciatibus non tolerabilibus dilaceratus ipsemet ignominiose Durchbohrt von unerträglichen Schmerzen wurde er selbst schändlich 899 ἐκταδίοις μελέεσσιν ἐπὶ σταυροῖο κρεμάσθη.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ extentis membris in cruce pependit. mit ausgestreckten Gliedern am Kreuz aufgehängt. 900 Χριστὸς ἀνὴρ κτίσε πάντα καὶ ἐν χερὶ πάντα κρατύνει.“‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ homo Christus omnia condidit: et in manu omnia potenter tenet.“ Christus, der Mensch, schuf alles und beherrscht mit seiner Hand alles.“ Crit. (gr.)versus additus p.c. 901 εἰκαῖος δὲ λόγος ψευδηγόρος ᾧδέ τι βάζων·‒‒|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ vanus autem sermo et mendax hoc modo loquens: Verfehlt aber spricht und in irriger Rede, wer sich so äußert: Crit. (gr.)ὧδέ possis 902 „Ἀνδρομέη κτίσε πάντα φύσις·“ κτίσμ’ ἐστὶ γὰρ αὐτή.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ „Humana natura omnia creavit“, cum ipsa creatura sit. „Die menschliche Natur (Christi) schuf alles;“ denn sie ist selbst (Teil der) Schöpfung. Crit. (gr.)versus additus p.c. 903 „Σταυρώθη θεότης, πάθεν ἄλγεα, κῆρας ἀνέτλη“·‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ „Crucifixa est Divinitas, passa cruciatus, Parcas sustinuit“; „Die Göttlichkeit wurde gekreuzigt, litt Schmerzen, ertrug das Todeslos“; Sim. (gr.) πάθεν ἄλγεα] = Hom. Od. 1,4 κῆρας ἀνέτλη] cf. Q.S. 6,570 (κῆρα καὶ ὕστατον ἦμαρ ἀνέτλη) 904 ἣ παθέων ἔκτοσθε μένει, μάλ’ ἄπωθεν ὀλέθρου.‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ quae passiones extra manet et valde procul a morte. denn sie (die Göttlichkeit) bleibt außerhalb jeglicher Leiden und insbesondere außerhalb des Todes. 905 καὶ τρίτον αὖ θεότητος ἀτέρμονός ἐστι πρόσωπον‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ Spiritus S(anctus) tertia persona divinitatis. porro tertia Divinitatis infinitae est persona Das dritte Gesicht der grenzenlosen Gottheit ist wiederum Der Heilige Geist, die dritte Person der göttlichen Dreifaltigkeit 906 Πνεῦμ’ ἅγιον, φάος ἶσον ἅμ’ ἀμφοτέροισι κομίζον.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ Spiritus Sanctus, lumen aequale cum utroque gerens: der Heilige Geist, der das gleiche Licht zusammen mit den beiden anderen (göttlichen Personen) verbreitet; 907 ἐκ δὲ Πατρὸς μεγάλοιο πορεύεται, ἐκ δὲ καὶ Υἱοῦ.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ eque Patre magno procedit eque Filio. er geht hervor aus dem gewaltigen Vater, aber auch aus dem Sohn. 908 καὶ ῥά ἑ Γεννητήρ τε καὶ ἄφθιτος Υἱὸς ἰάλλει‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ ac eum genitor et aeternus Filius mittit Und so senden ihn der Vater und der unsterbliche Sohn aus Crit. (gr.)καί ῥά possisSim. (gr.)v. 908–910: ἰάλλει—δυσσεβίης] ~ Nonn. Par.Ev.Jo. 16,27–29 909 εἰς γαίην πολύβοσκον, ἀπειθέα κόσμον ἐλέγχειν‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ in terram multos pascentem, ut incredulum mundum arguat auf die fruchtbare Erde, um die ungehorsame Welt zurechtzuweisen Sim. (gr.) γαίην πολύβοσκον] ~ Pi. O. 7,63 910 εἵνεκα δυσσεβίης σκληραύχενος ὀξέϊ μύθῳ‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ propter impietatem obstinatam acri verbo wegen ihrer halsstarrigen Gottlosigkeit mit scharfen Worten Sim. (gr.) σκληραύχενος] adiectivum potius pedestre, cf. Plu. Mor. 2f; Ph. 1,114 ὀξέϊ μύθῳ] = Nonn. Par.Ev.Jo. 1,156; 18,27.91; 20,93 911 ἀμφὶ δικαιοσύνης τ’ ἐτεῆς κρίσιός τε βαρείης‒◡◡|‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ ac propter iusticiam veram iudiciumque grave bezüglich der wahren Gerechtigkeit und schwerer Entscheidungen (des Jüngsten Gerichts) 912 μαρτυρίην τε Θεοῦ παρέχειν μεγακυδέος Υἱῷ.‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ utque testimonium Dei perhibeat gloriosi Filio. und um für den Sohn Zeugnis abzulegen über den erhabenen Gott. 913 οἰκεῖον τὸ γάρ οἱ πέλεται καὶ γνήσιον ἔργον,‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒||‒◡◡|‒◡ Officium Spiritus S(ancti). proprium enim hoc ipsi est et genuinum opus, Denn das ist seine spezielle und ureigene Aufgabe, Die Aufgaben des Heiligen Geistes 914 ἠγάθεον καθ’ ὅμιλον ἀεὶ λάτρευμα κυβερνᾶν‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ pio in caetu semper ministerium gubernare in der heiligen Versammlung [d.h. in der Kirche] immer den Dienst zu lenken 915 ψυχοσόου διδαχῆς προχέειν τ’ εὐάγγελον ἠχῶ,‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ salutaris doctrinae et effundere laeti nuncii sonum, der seelenerrettenden Lehre und den Klang des Evangelium auszugießen, Sim. (gr.) ψυχοσόου] cf. AP 9,197,4 (Marin.Neap.) (ψυχοσσόον); 15,12,10 (Leo Phil.) (ψυχοσσόον) 916 ᾗ πάλιν εὐσεβέων τίκτει φύσιν ἠδ’ ἁγιάζει‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ quo rursus piorum generat naturam et sanctificat mit welcher er zur (spirituellen) Wiedergeburt bringt die Natur der frommen (Gläubigen) und sie heiligt 917 καὶ νέον ἐν κραδίαις αὐτῶν τάχα φέγγος ἐγείρει‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ et novam in cordibus eorum mox lucem accendit und in ihren Herzen bald wieder neues Licht erweckt 918 γνώσιος ἀγχιθέοιο παρηγορίην τε προβάλλει‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ agnitionis divinae consolationemque ministrat gottnaher Erkenntnis und ihnen Trost spendet 919 ἄλγεσιν ἐν πάντεσσι δικαιοσύνην τε πορίζει‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ doloribus in cunctis iusticiamque praebet in allen möglichen Schmerzen und ihnen aufrichtige Rechtfertigung ermöglicht 920 ἄπλαστον ζωήν τε φέρει καὶ χάρμ’ ἀτάρακτον,‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒||‒||‒◡◡|‒◡ veram vitamque affert et gauditum tranquillum und ihnen (ewiges) Leben bringt und unerschütterliche Freude 921 συνπνοίην δ’ ὀΐεσσιν ἐν οὐρανίῃσι φυλάσσει‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ et consensum oves inter coelestes conservat und die spirituelle Harmonie unter den Schafen der himmlischen Herde bewahrt 922 ἐν λογίων ἑνότητι, μιῆς δέ τε πίστιος ἀρθμῷ.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ in verbi unitate uniusque fidei societate. in der Einheit des Wortes (Gottes) und im Gefüge des einheitlichen Glaubens. 923 ἡ δὲ φύσις τρισσῶν ὁμοούσιός ἐστι προσώπων,‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ Tres personae coessentiales, coactivae et coaequales. atqui natura trium coessentialis est personarum, Die Natur der drei Gesichter ist von gleichem Wesen, Drei Personen von gleichem Wesen, gleicher Tätigkeit und gleichem Alter 924 εἷς Θεὸς ἐν τριάδι, τριὰς εἰν ἑνὶ πάγχυ τελείη·‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ unus Deus in trinitate, trinitas in uno penitus consummata; ein Gott in der Dreiheit, eine Dreiheit, die in dem einen (Gott) gänzlich vollzählig ist; 925 οἶδε δὲ μουνοφυὴς τριὰς οὐ πλέον οὐδ’ ἄρ’ ἔλασσον,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ scitque unius naturae trinitas neque plus neque minus, die Dreiheit von der einen Natur hat (gegenüber einander) weder größeres Wissen noch geringeres Crit. (gr.)μεγέθει a.c. 61v/62r 926 οὐ χωρεῖ πρότερόν τι καὶ ὕστερον· ἀλλὰ πρόσωπα‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ non admittit prius nec posterius: sed personae noch tritt sie (gegenüber einander) ein Stück weiter nach vorn noch nach hinten: sondern ihre Gesichter 927 ἶσ’ ἅμα καὶ δυνάμει καὶ κύδεϊ πάμπαν ἔασιν.‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ aequales una et potestate et gloria prorsus existunt. sind völlig gleich zugleich an Kraft wie an Ruhm. 928 ἀγγελικοῦ δὲ τέθηπε χοροῦ νόος οὐδὲ κιχάνει‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ Trinitatis mysterium omnem angelorum et hominum captum superat. angelici autem obstupescit coetus mens neque assequitur Auch der Verstand des Chores aller Engel ist erstaunt und erreicht nicht Das Geheimnis der Dreifaltigkeit überschreitet das Fassungsvermögen der Engel wie der Menschen 929 ἄρρητον τόδε θαῦμα, βροτῶν τ’ οὐ πευκαλίμων κῆρ·‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ ineffabile hoc miraculum, hominum etiam non acutorum mens: dieses unaussprechliche Wunder, ebenso wenig wie das Herz von klugen Sterblichen: 930 πῶς εἷς κτίσσεν ἅπαντα καὶ εἷς σωτήριον ἔργον‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡ quomodo unus creavit omnia et unus salvificum opus wie der eine Gott alles schuf und der eine das Werk der Erlösung 931 ἤνυσεν, εἷς δ’ ἁγιασμὸν ἑῷ μοχθήματι κραίνει.‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ perfecit unusque sanctificationem suo officio peragit. vollbrachte und der eine die Heiligung durch seine Mühe erreicht. 932 ἔμπα δ’ ἀπ’ ἐργασίης ξυνῆς θέμις ἐστὶ πρόσωπον‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ Opera Dei ad extra indivisa, ad intra distincta. et tamen ab operatione communi fas est personam Trotzdem darf man von der gemeinsamen Wirksamkeit kein einziges Die Werke Gottes nach außen hin unteilbar, aber nach innen hin unterschiedlich 933 οὐδὲ ἓν ἐκκλείειν τριάδος κατὰ πάντα συνεργοῦ,‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ nullam excludere trinitatis, per omnia cooperantis, Gesicht der Dreifaltigkeit ausschließen, die in allem zusammenwirkt – Crit. (gr.)οὐδεὲν cod. 934 ὅσσ’ ἔκτοσθε κάμῃσι· μένει δ’ ἰδίωμα προσώπων‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ quae ad extra facit; sed manet proprietas personarum soweit sich ihre Bemühung nach außen richtet; es bleibt aber die Eigenheit ihrer Gesichter Crit. (gr.)κάμησι cod. 935 ἔντοσθεν· Γενέτης γὰρ ὁμόχρονον Ὑέα μοῦνος‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ ad intra: Pater enim coaeternum filium solus nach innen erhalten: Denn der Vater allein zeugt den gleichaltrigen Sohn, 936 γεννᾷ, γεννᾶται δὲ μόνος λόγος ἠδ’ ὑπὲρ ἀνδρῶν‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ gignit, ac gignitur solum Verbum et hominum causa gezeugt wird aber allein das Wort [d.h. der Sohn] und hat einzig seinen 937 μοῦνος ἀγῶνα τέλεσσε, γεγὼς μεσίτης τε καὶ ἱκτήρ,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ solum certamen perfecit, factus mediator et supplicator, (Todes)kampf für die Menschen bestanden, zum Mittler und Vertreter der Schutzflehenden geworden, Sim. (gr.) μεσίτης] cf. NT Ep.Gal. 3,19 ἱκτήρ] vox tragica, cf. S. OT 185; E. Heracl. 764 938 καὶ μόνος ἀμφοτέρων ἐξέρχεται ἁγνὸς Ἀήτης‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ ac solus ab ambobus exit castus Spiritus und allein tritt der Heilige Geist aus beiden [aus Vater und Sohn] hervor 939 εἰς φρένας εὐσεβέων, κινήματα θέσκελ’ ἐγείρων.‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ in pectora piorum, motus divinos excitans. direkt in die Sinne der frommen (Gläubigen) und erregt dort göttliche Aufwallungen. 940 τοῖον ἐόντα Θεὸν πιστεύομεν ἐν φρεσὶ τυτθαῖς‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ Deus hic creditur, in altera vita secundum maiestatem videbitur et palpabitur. talem esse Deum credimus in animis pusillis An Gott, der so ist, können wir in unserem geringen Verstand An Gott wird hier (auf Erden) nur geglaubt, aber im anderen (jenseitigen) Leben wird er gemäß seiner Majestät gesehen und berührt 941 νῦν κατὰ τοῦδε βίοιο πολύσκιον ἀχλὺν ἰόντες·‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ nunc, per huius vitae opacam caliginem ambulantes: nun, in der schattenreichen Finsternis dieses Lebens wandelnd, nur glauben; Sim. (gr.) πολύσκιον] cf. A.R. 4,166 (πολύσκιον ἄλσος Ἄρηος); Joh.Gaz. Ecphr. 2,289 (πολύσκιος ἡγέτις ὄρφνης) 942 ἦμος δ’ αὖ μετὰ νύκτα βαθυπλανέος βιότοιο‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ cum vero post noctem errabundae vitae wenn aber wiederum nach dem Ende der Nacht dieses tief verirrten Lebens Sim. (gr.) βαθυπλανέος] nl. 943 ἄζοφον ἀντέλλῃ θεογηθέος ἦμαρ ἑορτῆς,‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ lucidus orietur in Deo laetantis dies festi der Tag ohne Finsternis aufgeht, an dem wir ein Fest der gemeinsamen Freude mit Gott feiern, Sim. (gr.) θεογηθέος] nl. 944 ἡμᾶς δ’ ὑψόσ’ ἄγῃσιν Ἄναξ πρὸς ἀκήρατον αἴγλην,‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ et nos in altum ducet rex ad sinceram lucem, und wenn uns der Herr in die Höhe in seinen unbefleckten Glanz führt, 945 τῆμος ἔναντα Θεοῦ, τὸν νῦν σκιόφαντον ὁρῶμεν‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ tunc coram Dei, quem nunc umbratilem videmus dann werden wir das Antlitz Gottes von Angesicht zu Angesicht erblicken, Sim. (gr.) σκιόφαντον] nl. 946 πίστιος ὀφθαλμοῖσι λογοσκεπὲς εἱμένον εἶδος‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ fidei oculis, verbo tecta indutum forma den wir jetzt nur als ein Schattenbild sehen mit den Augen unseres Glaubens, Sim. (gr.) λογοσκεπές] nl. 947 γραπταῖς ἐν βίβλοισιν, ἐπαυγασόμεσθα πρόσωπον,‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ scriptis in libris, contemplabimur faciem, bekleidet mit der im Wort sichtbaren Gestalt in geschriebenen Büchern, 948 οὐκ ἔτι πιστεύοντες, ἀτὰρ σχεδὸν εἰσορόωντες,‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ non amplius credentes, sed prope aspicientes, dann nicht mehr glaubend, sondern aus der Nähe betrachtend,(2) Crit. (gr.)an οὐκέτι ?Anm.:(2)Im Griechischen weist der Vers wieder einen Reim an Zäsur und Versende auf (πιστεύοντες … εἰσορόωντες). [SW] 949 οἷος ἀπειρεσίην καθ’ ἑὴν φύσιν ἐστὶν ἰδέσθαι,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ qualis infinitam secundum suam naturam est videndus, wie er in seiner unermesslichen Natur zu erkennen ist, 950 ἣν οὐ χωρήσειαν ἀνήριθμοί περ Ὄλυμποι,‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ quam non caperent innumerabiles coeli welche nicht einmal unzählige Götterhimmel zu fassen vermöchten, 951 οὐκέτι διζέμενοι μάλ’ ἀπόπροθεν, ἀλλ’ ἅτε χερσὶν‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ non amplius quaerentes valde procul, sed veluti manibus dann auch nicht mehr suchend aus großer Ferne, sondern wie mit Händen 952 ἐγγύθεν ἀμφαφόωντες ἐν ἀγκαλίδεσσί θ’ ἑλόντες‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ prope attrectantes, in brachiis complectentes aus der Nähe ertastend und in unsere Arme nehmend 62v/63r 953 μειλιχίην θεότητα· τότ’ εἰσόμεθ’, ὡς φύσις αὐτῆς‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ blandam divinitatem; tunc cognoscemus, quod natura eius die süße Gottheit: Und dann werden wir wissen, dass ihre unerkennbare Natur 954 ἄγνωστος πῦρ ἐστὶν ἀειφλεγέθοντος ἔρωτος‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ ignota ignis sit semper ardentis amoris ein Feuer ist einer Liebe, die stets lodert Sim. (gr.) ἀειφλεγέθοντος] nl. 955 ἐκλεκτῶν ἐπὶ φῦλα· τόθ’ ἡμέας οὐκέτι λήσει,‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ electorum erga caetus; tunc nos non amplius latebit, hin zu dem Volk der Auserlesenen; und dann wird uns nicht mehr verborgen bleiben, 956 οἷον χρῆμα Θεὸς, στοργῆς πάθος οἷον ἐν αὐτῷ.‒‒|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ qualis res sit Deus, charitatis affectus qualis in ipso. eine welche Sache Gott ist und welche leidenschaftliche Liebe in ihm wohnt.(3) Anm.:(3)Zur Anschauung Gottes im ewigen Leben siehe auch unten V. 7894–7975. [SW]Abschnitt Nr. 2 (Gr. / Lat. (Prosa))
II. Locus de praedestinatione; Deus omnia praescit et praedestinat. II. Kapitel: Über die Vorbestimmung; Gott weiß alles voraus und bestimmt alles im Vorhinein 957 Οὖτος μὲν δὴ πάντα, πρὶν ἀγχιφανῆ τελέωνται,‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ Hic itaque omnia, priusquam prope apparentia fiunt Dieser weiß alles, bevor es aus der Nähe sichtbar und vollendet wird, 958 ἐκ μακροῦ δεδάηκε καὶ ᾗ βουλῇ προορίζει.‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ longe ante novit et suo consilio praedestinat. seit langem voraus und bestimmt es im Vorhinein durch seinen Rat. Sim. (gr.) προορίζει] cf. NT Act.Ap. 4,28 (ἡ βουλή σου προώρισεν) 959 μούνῳ γὰρ τά τ’ ἐόντα τά τ’ ἐσσόμενα πρό τ’ ἐόντα‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ soli enim praesentia, futura et praeterita Ihm allein erscheint das Seiende und das Künftige und das zuvor Gewesene Sim. (gr.) τά τ’ ἐόντα τά τ’ ἐσσόμενα πρό τ’ ἐόντα] = Hom. Il. 1,70 (de Calchante vate); vide etiam Rhod. Tro.2 670 (laudat versum Homericum) 960 αἰὲν ὑπ’ ὀφθαλμοῖς ἰνδάλλεται ὡς παρεόντα.‒◡◡|‒‒|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ semper ante oculos videntur ut ea, quae adsint. immer so vor Augen, als wäre es gegenwärtig. Sim. (gr.) ὑπ’ ὀφθαλμοῖς ἰνδάλλεται] cf. A.R. 3,453 (προπρὸ δ’ ἄρ’ ὀφθαλμῶν ἔτι οἱ ἰνδάλλετο πάντα) 961 οὐδέ τινα χρόνον οἶδεν, ἀεὶ παλιναυξέϊ κύκλῳ‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ neque ullum tempus novit, semper recrescente circulo Und er kennt keine Zeit, die stets in sich wieder vergrößerndem Kreislauf Sim. (gr.) παλιναυξέϊ κύκλῳ] = Nonn. Par.Ev.Jo. 5,155 962 προπροκυλινδόμενον, θνητοῖς τὸν ἔτευξεν ὄνειαρ,‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ quod provolvitur, mortalium quod fecit ad usum, einherrollt, welche er nur für die Sterblichen zu deren Nutzen schuf, 963 ἔμπεδον ἱππεύοντα παλιστρεφέεσσι πορείαις·‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ perpetuo currens reflexibilibus viis: beständig dahinreitend auf sich erneut drehenden Wegen: Sim. (gr.) παλιστρεφέεσσι] nl. 964 ἀλλά μιν οὐ περίγραψεν ἑλιξιπόρων ὄχος Ὡρέων.‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ sed illum non circumscripsit volubilium currus Horarum. sondern ihn [Gott] hat der (Sonnen‑)Wagen der auf gewundenen Wegen einherschreitenden Stunden nicht umgrenzt. Sim. (gr.) ἑλιξιπόρων] nl. 965 οὐδὲ γραφὴ λάλον ἀμφὶ βαθυκρύπτου προορισμοῦ‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ neque scriptura multiloquum de occulta praedestinatione. Aber die von Gott gegebene (Heilige) Schrift hat uns über die tiefverborgene Vorbestimmung Sim. (gr.) βαθυκρύπτου] nl.Sim. (lat.) multiloquum] cf. Plaut. Cist. 149 et al. 966 ἡμῖν ῥῆμα χάραξεν θεόσδοτος, ἀλλ’ ἐχέμυθον.‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ nobis verbum sculpsit divina, sed parciloquum. kein ausführliches Wort geschrieben, sondern nur verschwiegene Andeutungen. Sim. (gr.) θεόσδοτος] cf. Hes. Op. 320Sim. (lat.) parciloquum] nl., sed legitur parciloquium apud Apuleium, cf. Apul. met. 5,13,1 967 Scriptura parciss(ime) loquitur de praedest(ione) τοὔνεκα γάρ μιν Πνεῦμα θεόσσυτον ἡμερίοισιν‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ ideo enim ipsam Spiritus Divinus mortalibus Deswegen nämlich hat sie [die Heilige Schrift] der von Gott getriebene (Heilige) Geist den schwachen Die (Heilige) Schrift spricht sehr sparsam über die Vorbestimmung 968 ἀβληχροῖσιν ἔδωκεν, ἵνα ζεύγλῃσι δαμάσσῃ‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ infirmis dedit, ut iugo domet Sterblichen gegeben, damit sie unter dem Joch des Glaubens bezwinge 969 πίστιος ἡμετέροιο λόγου κενοφρόντιδ’ ἐρεύνην,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ fidei nostrae rationis curiosam et inanem indagationem das nichtig sinnende Forschen unseres Verstandes Sim. (gr.) κενοφρόντιδ’] nl. 970 ἡμᾶς δ’ εἰς βούλημα Θεοῦ σοφὸν ἡνιοχεύσῃ,‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ nosque ad voluntatem Dei sapientem deducat, und unseren Wagen hinein in den weisen Willen Gottes lenke, 971 ἐν Χριστῷ περίφαντον ἀλεξινεφεῖ τ’ ἐνὶ μύθῳ.‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ in Christo manifestam et illustri verbo. der in Christus und seinem Finsternis vertreibenden Wort allseitig sichtbar wird. Sim. (gr.) ἀλεξινεφεῖ] nl. 972 Praedestinatio quid ἀϊδίου δ’ ἄρα δόγμα πέλει νοὸς ἔμπεδον αἰὲν‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ aeternae vero decretum est mentis stabile semper Die bewunderungswürdige Vorsehung ist ein stets zuverlässiger Beschluss Was Vorbestimmung bedeutet 973 θαυμάσιος προορισμός, ὑφ’ ᾧ Θεὸς εὔφρονι βουλῇ‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ miranda praedestinatio, quo Deus benigno consilio des ewigen Denkens (Gottes); auf deren Wege sucht sich Gott mit wohlwollendem Ratschluss Crit. (lat.) quo (i.e. qua re): qua WeiseSim. (gr.) εὔφρονι βουλῇ] = Orph. H. 14,12; 59,20; 70,1 et al. 974 ἐκλέγεταί τινα μοῖραν ἀπόκριτον, ἣν διὰ παῖδα‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ eligit aliquem caetum separatum, quem propter Filium irgendeinen abgesonderten Teil (der Menschen) aus, mit dem er durch seinen hochgeliebten Sohn 975 οἰκτείρει φιλέει τε φιλαίτατον ἠδὲ προτάσσει‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ misericordia et amore complectitur charissimum et praeordinat Mitleid hat, für den er Zuneigung empfindet und dem er aufträgt, 976 σκεύεα μειλιχίης ἐλεητύος ἔμμεν’ ὀπίσσω‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ vasa blandae misericordiae esse in posterum in Zukunft Gefäße seiner milden Gnade zu sein 977 κτήσασθαί τ’ εὔζωον ἀτερμάντου λάχος ἀρχῆς.‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ ac possidere beatam aeterni sortem regni; und das Erbe eines seligen Lebens in seinem unbegrenzten Reich zu erwerben. 63v/64r 978 τῆς δ’ ἄρ’ ὁμόκληροι πάντες γεγάασιν ἑταῖροι,‒◡◡|‒‒|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ et huius consortes cuncti redduntur socii, Dessen gemeinschaftlich verbundene Erben sind alle diejenigen, 979 οἳ Χριστοῖο λόγον κραδίῃ περιπηχύνονται,‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒‒|‒‒ qui Christi verbum corde amplectuntur die das Wort Christi von Herzen in sich geschlossen haben Sim. (gr.) περιπηχύνονται] de clausula spondiaca cf. Call. Hec. fr. 362 Pf. (περιπηχύναντες) 980 ἐν πίστει δὲ μένουσιν ἀταρβέϊ μέχρι τελευτῆς.‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ inque fide manent intrepida usque ad finem. und bis zu ihrem (Lebens‑)Ende in furchtlosem Glauben verbleiben. 981 ἄλλην δ’ αὖ τινὰ μοῖραν ἀποστρέφετ’ ἠδὲ τίθησιν‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ alium vero quendam caetum aversatur et facit Von einem anderen Teil (der Menschen) wendet er sich wiederum ab und macht ihn 982 ὄργανα λυγρὰ κότοιο καὶ ἔχθεος ἠδὲ κατάρης·‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ vasa tristia irae et odii atque maledictionis; zu den beklagenswerten Gefäßen seines Zorns, seiner Feindseligkeit und seiner Verfluchung; 983 ἧς μέτα πάντες ἔασι Θεοῦ λόγον ὑβρίζοντες ‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒‒|‒◡ cum quo cuncti sunt Dei verbum contumelia afficientes in diesem (Teil) befinden sich alle, welche das Wort Gottes verspotten, Sim. (gr.) ὑβρίζοντες] de clausula spondiaca cf. Orph. L. 69 984 ζωοφόρον, πρὸς ὄλεθρον ἑκούσιον οἶμον ἰόντες.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ salutiferum, ad interitum voluntaria via tendentes. das lebensbringende, und so einen freiwilligen Weg ins Verderben gehen. 985 Mysterium praedestinationis in hac vita odorandum, non scrutandum, in altera demum revelandum τῶν δ’ ἄρα τοι βουλέων μάλ’ ἀπείριτον, οὔποτ’ ἐφικτὸν‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ atqui horum consiliorum plane infinita et nunquam pervestigabilis Dieser (göttlichen) Ratschlüsse Tiefe ist völlig grenzenlos und niemals zu Das Geheimnis der Vorbestimmung ist in diesem Leben nur andeutungsweise zu erfassen, in dem anderen (Leben) erst endgültig zu enthüllen Sim. (lat.) pervestigabilis] nl. 986 ἔστι βάθος, χθονίοισι καὶ οὐρανίδῃσι σεβαστὸν‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ est profunditas, terrenis et coelestibus reverenda ergründen, für alle Irdischen und Himmlischen 987 πᾶσιν, ἐπεὶ τελέθει μυστήριον, οὗ μόνον αὑτῷ‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ cunctis, cum sit mysterium, cuius tantum sibi bewunderungswürdig, denn sie stellen ein Geheimnis dar, dessen Kenntnis der Sinn 988 ἰδμοσύνην τήρησε νόος μεγάλης θεότητος·‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ scientiam reservavit mens magnae divinitatis der gewaltigen Gottheit aussschließlich sich selbst vorbehält; 989 τοὔνεκεν εὐλαβίης μάλ’ ἐπάξιον ἠδὲ καὶ αἰδοῦς.‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ ideoque religione valde dignum et veneratione. deshalb verdient es [dieses Geheimnis] in besonderem Maße sorgfältige Beachtung und Respekt. 990 ἡμᾶς δ’ οὐ θέμις ἐστὶ θεόρροπα μήδε’ ἐρέσθαι‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ at nos non fas est divina consilia scrutari Für uns aber ist es nicht zulässig, nach dem Plan der göttlichen Entscheidung zu fragen, 991 κρυπτὰ μάλ’, ἰχνεῦσαί τε περισσονόοισιν ἀταρποῖς‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ occulta valde et investigare curiosis viis der völlig geheim ist, noch auch sie aufzuspüren mit überschlauen Methoden, Sim. (gr.) περισσονόοισιν] cf. Opp.H. 3,12; Nonn. D. 5,222 992 οὐδὲ Θεὸν κρυφίοισιν ἐπ’ ἔργμασιν αἰτιάασθαι.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ nec Deum clandestinis super rebus in crimen vocare; und auch nicht, Gott zu beschuldigen wegen seiner geheimen Maßnahmen. 993 μυστικὰ δ’, ὅσσα Θεὸς πυκινῇ σφρήγισσε σιωπῇ,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ sed mystica, quae Deus firmo obsignavit silentio, Das Unergründliche aber, was Gott unter dichtem Schweigen versiegelt hält, 994 χρὴ μάλ’ ἐν εὐσεβίῃσι χαμαιζήλους ἀγάασθαι‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ oportet omnino in pietate humi repentes venerari müssen die Menschen mit tiefer Verehrung kniefällig Sim. (gr.) χαμαιζήλους] cf. apud poetas epicos Nic. Ther. 70; Orph. A. 931 995 ἀνθρώπους μηδ’ οἶμον ἐτώσιον ἀμφιπλανᾶσθαι.‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ homines, nec via inani circumvagari. bewundern und dürfen nicht (auf der Suche danach) auf vergeblichem Weg umherirren. Crit. (lat.) via additum supra lin. 996 κλῇθρα δ’, ἅπερ νῦν σκέψιν ἀδηλώτων ἀποέργει,‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ at claustra, quae iam intuitum non manifestorum arcent, Jedoch die Riegel, welche nun die Betrachtung des Ungeklärten verhindern, 997 ἀμπετάσει τότε πάντα Θεὸς πύκα μήδεα εἰδώς,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ aperiet tunc omnia Deus, qui secreta consilia novit, wird Gott, der reichen Rat weiß, erst dann alle öffnen, Sim. (gr.) μήδεα εἰδώς] = Hom. Il. 7,278 et al. 998 εὖτ’ ἂν ὀρώρῃ κεῖνο σελασφόρον ἦμαρ ἀπαύστου‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ postquam ortus fuerit ille lucifer dies perpetuae wenn jener lichtbringende Tag des unaufhörlichen 999 κύδεος ἀγλαΐης τε μετ’ ἠῶ κοσμολύτειραν. gloriae et venustatis post auroram mundifragam. Ruhmes und Glanzes angebrochen ist nach dem Morgen, der die Welt auflöst. Sim. (gr.) κοσμολύτειραν] nl.Sim. (lat.) mundifragam] nl. 1000 ἔνθα μάλ’ ἀτρεκίην ἀθρήσομεν, ἣν διὰ μῆτιν‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ illic plane veritatem intuebimur, quam ob rationem Dann werden wir genau die Wahrheit erkennen, aufgrund welchen Ratschlusses 1001 Ἰσακιδῶν ὁ μὲν ἔσκε Θεῷ φίλος, ὃς δ’ ἄρ’ ἀπέχθη,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ Isaaci filiorum alter fuerit Deo acceptus, alter exosus, der eine von den Söhnen Isaaks [Jakob] Gott lieb war, der andere dagegen [Esau] von ihm gehasst wurde, 1002 ἐξ ἑνὸς εὐσεβέος περ ὁμοῦ γεγαῶτε τοκῆος.‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ quamvis ex uno pio simul ambo prognati essent patre. obwohl beide von einem einzigen gottesfürchtigen Vater abstammten.(1) Anm.:(1)Zu Esau und Jakob vgl. auch Rhod. Pal. 1 ,187–198. [SW] 64v/65r 1003 Ratio fide cohibenda in praed(estinationis) meditatione ἀλλὰ μεταξύ, πάρος τετελεσμένα ταῦτα γενέσθαι,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ sed interea, antequam consummata haec fiant, Aber inzwischen, bevor dies zur Vollendung gelangt, Bei der Betrachtung der Vorbestimmung ist die Vernunft durch den Glauben im Zaume zu halten 1004 πίστις ἀλυκτοπέδῃσιν ἑῇς σφίγξασα λογισμὸν‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡ fides compedibus suis constrictam tenens rationem schnürt der Glaube mit seinen Fesseln den Verstand ein, 1005 αἰὲν ἀφηνιόωντα Θεοῦ τ’ ἀντικρὺ βεβῶντα‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ semper reluctantem freno Deumque adversus euntem der immer dem Zügel unwillig ist und Gott entgegen tritt, Crit. (gr.)an βεβῶ[ν]τα ? 1006 εἴργει καὶ κατέχει σαρκὸς βεβιασμένον οἶστρον,‒‒|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ inhibet et impedit carnis coactum furorem, und drängt zurück und hält im Zaun den überwältigten Stachel des Fleisches, 1007 ὡς μὴ Παμβασιλῆος ἐναντία μορμύρειεν ‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒‒|‒◡ ut ne supremum Regem contra murmuret damit er nicht gegen den allmächtigen König aufbegehre Sim. (gr.) Παμβασιλῆος] cf. Opp. H. 1,78; Orph. H. 73,3; LXX Si. 50,15 μορμύρειεν] de clausula spondiaca cf. A.R. 4,287 (ἀπόπροθι μορμύρουσιν); D.P. 315 (διάνδιχα μορμύρουσι) 1008 ἢ χόλον ἐν πραπίδεσσι λάβοι μάλα μαιμωώσαις,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒‒|‒‒ aut iram in pectore capiat valde concitato, oder Groll in seinem über die Maßen eifernden Sinn fasse, Sim. (gr.) μάλα μαιμωώσαις] de clausula spondiaca cf. Q.S. 8,325 (Ἔρις μέγα μαιμώωσα) et al. sim. 1009 εἰ καὐτοὺς κρίνειε διάκτορας εἰς κακὸν ἔρρειν‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ etiamsi ipsos decernat ministros (angelos) in malam rem abire wenn er [Gott] auch seine Diener selbst sich einmal zur üblen Verdammnis Crit. (lat.)parenthesis addita supra lin. 1010 ποίνιμον, οἳ κατὰ νεῦμα Θεοῦ πᾶν εἰσὶν ἑτοῖμοι‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒||‒◡◡|‒‒ poenis obnoxiam, qui ad nutum Dei omnem sunt parati, scheren heiße, die doch auf jeden Wink Gottes zu allem bereit sind, 1011 οὔτε παραιβασίης εἰδήμονες οὔτε τευ αἰσχροῦ.‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ neque transgressionis gnari neque alicuius turpitudinis. sich weder einer Übertretung bewusst noch irgendeiner Schandtat. 1012 Consilii, cur Deus non omnium miseratur, ratio occulta, sed tamen iusta τίς γὰρ ἐπιστήμη, πύκα περ φρονέουσα, τόδ’ εὗρε‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ quae enim scientia, quantumvis sapiens, hoc pervestigavit, Denn welches (menschliche) Wissen, mag es auch noch so weit denken, hätte dies je herausgefunden, Der geheime, aber dennoch gerechte Grund des Beschlusses, warum Gott nicht mit allen Erbarmen hat 1013 σκεψαμένη μάλα πολλά, καὶ εὑραμένη κατέλεξε‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ speculans valde multum, et, cum pervestigavit, narravit trotz überaus vielfältiger Überlegung, und hätte nach Findung der Lösung diese mitgeteilt 1014 τυτθονόοις μερόπεσσι, τιὴ Θεὸς οὔ τινας οἴκτῳ‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ infirmae mentis hominibus, quare Deus non aliquos misericordia den Menschen mit ihrem geringen Verstande, warum Gott einige nicht mit seinem Mitleid Sim. (gr.) τυτθονόοις] nl. 1015 ἀμφιβαλὼν σώζει τε νεοπλάστοις τε καθαίρει‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ complexus salvet novaque mundet umarmt und sie nicht rettet und nicht mit seiner neuerschaffenden spirituellen Zeugung 1016 πνεύματος ἐν τοκετοῖσι καὶ ἐκ σκύμνων Σατανᾶο ‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ Spiritus (Sancti) in regeneratione et ex catulis Satanae reinigt und sie nicht von Kreaturen Satans wieder 1017 τεύχει τέκνα Θεοῦ, τιὴ πάλιν ἐκλέγετ’ ἄλλους,‒‒|‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ faciat filios Dei, quare contra eligat alios, zu Kindern Gottes macht, warum er aber andere sich (zu diesem Zwecke) aussucht, 1018 ἶσος ὅμως πάντεσσι καὶ οὔ τεῳ πήματος ἀρχή.‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ aequalis tamen omnibus et nemini mali causa? Gott, der doch gleich zu allen ist und niemandem Leid verursacht? Sim. (gr.) πήματος ἀρχή] = Hom. Od. 8,81 1019 πᾶς δὲ τόδ’ εὖ ἴστω, τόδ’ ἑῇς φρεσὶν ἐγκαταθέσθω,‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ at quilibet hoc bene notum habeat, hoc suo animo infigat, Jederman aber möge dies wohl wissen und fest in seinem Sinn verankern, Sim. (gr.) φρεσὶν ἐγκαταθέσθω] cf. eadem sede Theoc. 17,14 (φρεσὶν ἐγκατάθοιτο) 1020 ὡς ῥὰ θεοκράντοιο θελήματος αἴτιον οὐδὲν‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ quod divinae voluntatis causa nulla, dass es am göttlichen Willen nichts zu beschuldigen gibt Sim. (gr.) θεοκράντοιο] cf. A. Ag. 1488 1021 οὐδείς τ’ αὖ λόγος ἄμμι· Θεοῦ βούλησις ἑαυτῆς‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ nulla etiam ratio sit nobis: Dei voluntas sibi ipsi und dass er uns wiederum keine Rechenschaft schuldet; denn Gottes Wille ist sein eigener Crit. (lat.) nobis additum supra lin. 1022 ἔστι κανών τε λόγος τε καὶ αἴτιον, ὧνπερ ὑφαίνει·‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ est regula, ratio et causa eorum, quae facit. Richtscheit, seine eigene Rechenschaft und die Rechtfertigung dessen, was er betreibt; 1023 πάντα γάρ, ὅσσ’ ἐθέλει πινυτὸς Θεός, ὅσσα τελείει,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ cuncta enim, quae vult sapiens Deus, quae perficit, denn alles, was der verständige Gott will, was er tut, 1024 ἐστὶ δίκαια καὶ ἐσθλὰ διαμπερές, οὕνεκ’ ἄρ’ αὐτῷ‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ sunt iusta et bona prorsus, quoniam ipsi ist stets gerecht und hochherzig, gerade weil es ihm 1025 ᾧδ’ ἐθέλειν φίλον ἦε καὶ ἑρδέμεν, οὐχ ὅτι τις χρεὼ ‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ sic velle libitum fuit et agere – non quia aliqua necessitas so zu wollen und zu tun beliebte – nicht etwa, weil ihn irgendeine Notwendigkeit Crit. (gr.)τὶς χρ? cod.; χρεὼ ex MS 68 1026 ᾧδε θέλειν τελέειν τε βιώμενον αὐτὸν ἐπείγει.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ sic velle et agere coactum ipsum impulit. durch Zwang dazu treibt, so zu wollen und zu tun. 1027 Causa praedest(inationis) gratia et iusticia τοῦ χάρις ἄλλον ἄειρε, δικαιοσύνη λίπεν ἄλλον·‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ cuius gratia alium suscipit, iustitia deserit alium: Deshalb hob die Gnade (Gottes) den einen empor, und ließ die Gerechtigkeit (Gottes) den anderen beiseite: Der Grund für die Vorbestimmung: Gnade und Gerechtigkeit 1028 οὐδέποτ’ ἀμπλακίην φιλέει Θεός, οὐδέποθ’ ἕρδει·‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ nec unquam peccatum probat Deus nec unquam efficit; Und niemals neigt Gott zu einer Verfehlung und niemals begeht er eine solche; 1029 ἀλλ’ εἴ τις κακά που τελέει καὶ ὀλέθρια πάσχει,‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ verum si quis mala forte agit et exitialia patitur, Sondern wenn jemand irgendwo Schlechtes begeht und dafür den Untergang erleidet, 1030 τῷ μὲν ἀπεχθομένῳ Θεὸς οὐ φίλον οἶκτον ὄπασσεν,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ huic quidem exoso Deus amicam misericordiam non impertit, dann hat Gott zwar einem verhassten (Menschen) nicht sein geschätztes Mitleid gewährt, 1031 ἀλλά οἱ οὐ κακίης θεομισέος οἶστρον ὄπασσε.‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ sed ei non malitiae, quam odio Deus, furorem impertit. aber er hat ihm nicht den Antrieb zu seiner von Gott gehassten Schlechtigkeit gegeben. Sim. (gr.) θεομισέος] cf. Pl. Euthphr. 7a; R. 612e et al. 65v/66r 1032 οἰκτροσύνης τό μέν ἐστι, φέρειν πολέεσσιν ἀρωγήν,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ misericordiae est ferre multis auxilium; Dies also ist eine Leistung des (göttlichen) Mitleids, vielen (Menschen) Hilfe darzubringen; 1033 ἀλλὰ δικαιοσύνης, προλιπεῖν τινας ἔμφρονι βουλῇ.‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ sed iusticiae deserere aliquos sapienti consilio. aber es ist (eine Leistung) der (göttlichen) Gerechtigkeit, einige im Zuge eines klugen Ratschlusses beiseite zu lassen. Sim. (gr.) ἔμφρονι βουλῇ] = Nonn. D. 4,455; Paul.Sil. Soph. 268 1034 τίς δ’ ἄρα τοσσατίοιο κριτέω κρίσιν ἐνθάδε κρίνοι;‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ quis vero de tanti iudicis indicio hic iudicium sibi sumat? Wer aber könnte hier auf Erden sich ein Urteil über das Urteil des so gewaltigen Richters anmaßen? Crit. (gr.)versus additus in margine 1035 August(inus): 1. usus doct(rinae) de praedestinatione. confirmatio doctrinae de gratuita iustitificat(ione) et eversio persuas(ionis) de propria iusticia τοὔνεκα δ’ αὖτε γραφὴ περὶ μυθεῖται προορισμοῦ,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ ideo autem scriptura loquitur de praedestinatione, Deshalb spricht die (Heilige) Schrift wiederum über die Prädestination, Augustinus: 1. Der Gebrauch der Lehre über die Vorbestimmung; Bekräftigung der Lehre über die freiwillig (von Gott) erfolgende Rechtfertigung und Widerlegung der (falschen) Überzeugung über die eigene Gerechtigkeit (des Menschen) 1036 ὄφρα δικαιοσύνης, Θεὸς ἣν παμπροῖκα βροτοῖσιν‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡ ut iustificationis, Deus quam gratis hominibus damit sie einerseits die Lehre über die Rechtfertigung, welche Gott den Sterblichen ganz ohne Gegenleistung 1037 ἀρρήτῳ φιλότητι χαρίζεται ἀμπλακοεργοῖς,‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ inenarrabili amore donat peccati reis, trotz ihrer sündigen Werke in unbeschreiblicher Liebe gewährt, Sim. (gr.) ἀμπλακοεργοῖς] nl. 1038 κυρώσῃ διδαχήν, βλοσυρὴν πνίξῃσι δ’ ἐχίδνην,‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ confirmet doctrinam et immanem strangulet viperam, bestätigt und andererseits der anmaßenden Schlange [Satan] den Atem nimmt, 1039 ἥ ῥα δικαιοσύνης ἰδιόφρονός ἐστι δόκησις,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ quae iustitiae propriae est opinio, die ja für die (falsche) Selbsteinschätzung eigenmächtiger Rechtfertigung steht, Sim. (gr.) ἰδιόφρονος] nl. 1040 ἣ λυγρὰ μαινομένη θεολήστορα τῦφον ἐγείρει‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ quae atrociter furens Dei praedatricem superbiam excitat die in ihrem traurigen Irrsinn Gott verletzenden Hochmut weckt Sim. (gr.) θεολήστορα] nl. 1041 ἐν θνητῶν κραδίῃσι καὶ ἰοφόροισιν ὀδοῦσι‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ in mortalium cordibus et veneniferis dentibus in den Herzen der (ersten) Sterblichen und mit ihren gifttragenden Zähnen 1042 χραύει λαοσόοιο Θεοῦ παγκυδέα τιμήν.‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ vulnerat salvifici Dei gloriosum honorem. die ruhmvolle Ehre Gottes, der sein Volk rettet, beschädigt. Sim. (gr.) παγκυδέα] nl. 1043 τῇ δὲ γραφὴ προορισμὸν ἐναντίον ὁπλίζουσα ‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒‒|‒◡ illi scriptura praedestinationem adversam armans, Ihr [der Schlange] zum Trotz etabliert die (Heilige) Schrift die Prädestination Sim. (gr.) ὁπλίζουσα] de clausula spondiaca cf. Hom. Il. 9,55 (ὁπλίζοντο) et al. 1044 πιστοῦται μερόπεσσι τόδ’ ἀτρεκές, ὅττι σαώζει‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ certam facit hominibus hanc veritatem, quod servet und versichert den Sterblichen dies zuverlässig, dass Gott die Geschlechter der Sterblichen 1045 προῖκα Θεὸς βροτὰ φῦλα καὶ ἔργων ἄνδιχα πάντων,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒||‒◡◡|‒‒ gratis Deus humanum genus et operibus absque omnibus, ohne Gegenleistung rettet und ganz abgesehen von allen Werken, 1046 ὅσσα πάροιθεν ἔγεντο καὶ ὅσσα γενήσετ’ ὀπίσσω‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ quae prius facta sunt et quae fient deinceps sich nicht darum kümmernd, was alles zuvor geschah und was danach geschehen wird 1047 ὅσσα τ’ ἀναπλάσσοντι συνέρχεται, οὐκ ἀλεγύνων,‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ quaeque reformanti (Deo) concurrunt, non curans, und was ihm bei der (spirituellen) Neuschöpfung begegnet, 1048 νόσφι συνεργίης τε θελήματος ἀνδρομέοιο‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ absque cooperatione voluntatis humanae und ohne jegliche Beteiligung des menschlichen Willens, 1049 συμπάσης, Χριστοῖο μόνον χάριν· οὕνεκα πάντων‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ omni Christi solummodo gratia: cum omnia nur um Christi willen; weil er uns eben vor allen Zeiten 1050 αἰώνων προπάροιθεν ἐς ἄφθιτον ὄλβον ἔταξεν‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ secula ante in aeternam beatitudinem ordinarit zu unvergänglichem Glück und Wohlstand bestimmt hat, 1051 ἡμέας, οὐδὲν ἐόντας, ἐπάξιον οὐδὲν ἔχοντας‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ nos, quando nihil eramus, dignum nihil habebamus obwohl wir nichts sind, obwohl wir keinen würdigen Anlass haben 1052 τῆσδε Θεοῦ φιλίης, οὔπω χρηστόν τι καμόντας.‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒||‒|‒◡◡|‒◡ hac Dei amicitia, necdum boni aliquid operati fueramus. für diese Zuneigung Gottes, obwohl wir noch nichts Gutes zustande gebracht haben. 1053 2. certificatio de salute καὶ τόδ’ ἀναμφιλόγοισιν ὑπὸ στέρνοισι πεποιθὼς‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ atque hoc non dubio sub pectore credens Und darauf mögest Du tief in Deiner jedes Zweifels enthobener Brust vertrauen 2. Die Vergewisserung über das Heil 1054 εὖ εἰδῇς, ὅτι πάντα Θεὸς περὶ σεῖο φιλόφρων‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ probe scias, quod cuncta Deus de te benevolus und es wohl wissen, dass Gott in seinem freundlichen Wohlwollen über Dich 1055 βουλεύσας ψήφοισιν ἀκινήτοισιν ὅρισσε,‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ deliberatione habita decretis immotis definierit, entschieden hat und mit unbeweglichen Stimmsteinen all das (Heilsame) festgesetzt hat, 1056 πρὶν γαίης κρηπῖδα καὶ αἰθέρος ἐστηρίχθαι,‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒‒|‒‒ antequam terrae fundamentum et aetheris stabilirentur, noch bevor das Fundament der Erde und des Himmels gefestigt war, Sim. (gr.) ἐστηρίχθαι] de clausula spondiaca cf. Hom. Il. 16,111 (ἐστήρικτο) et al. 1057 ὅσσα τεῒν Χριστοῖο διήκονος ἤ τις ἀδελφῶν‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ quaecunque tibi Christi minister aut aliquis fratrum was Dir ein Diener Christi (ein Priester) oder irgendeiner Deiner frommen 1058 εὐσεβέων φορέῃσιν ἐν ἀρχεβίοισι καθαρμοῖς‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ piorum offert in vivifica expiatione Brüder entgegenbringt bei der Reinigung zu Beginn Deines Lebens, Sim. (gr.) ἀρχεβίοισι] nl. 1059 βαπτισμοῦ γλυκερῇ τ’ ἀπολύσεϊ καὶ κατὰ δεῖπνον‒‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ baptismi dulcique absolutione et in caena der Taufe, und bei der süßen Befreiuung (von Sünden, d.h. bei der Beichte) und beim Mahl 1060 κυριακὸν διδαχήν τε βιοσσόον ἐγγυαλίζων,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ Dominica doctrinaque salutari largiens, des Herrn und bei der Erteilung der das Leben bewahrenden Lehre (beim Katechismus) – 66v/67r 1061 ὡς Χριστῷ μίμνῃς μάλ’ ὁμόπλοκος εἰν ἑνὶ δεσμῷ,‒‒|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ ut Christi maneas firmiter copulatus in uno vinculo, (all dies geschieht nur,) damit Du mit Christus in völlig einträchtigem Band verbunden bleibst, 1062 ποιμένι προσπεφυυῖα τεῷ ὄϊς, ὡς δέ σε κείνου‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ pasteri adhaerens tuo ovis, utque te illius wie ein Schaf Deinem Hirten zugetan, und damit Dich niemand 1063 μή τις ἀλεξικάκων παλαμῶν ἀπὸ ληΐζηται.‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒‒|‒‒ nemo e tutis manibus praedari queat. aus jenen alles Übel abwehrenden Armen (Christi) hinfortreißt. Crit. (gr.)an ἄπο ?Sim. (gr.) ληΐζηται] de clausula spondiaca cf. Colluth. 65 (ληΐζεσθαι) 1064 3. humiliatio et desperatio de se ipso καὶ σὺ χαλεψάμενος μάλα καὶ κατὰ πάντα ταπεινὸς‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ ac tu attenuatus valde et per omnia humilis Und mögest Du Dich selbst über die Maßen quälen und in jeder Weise erniedrigen; 3. Erniedrigung und Verzweiflung an sich selbst 1065 σαυτὸν ἀναίνηαι, περὶ σαυτοῦ δ’ ἐλπίδα ῥίψῃς,‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒‒||‒◡◡|‒‒ te ipsum abneges, de te ipso spem abiicias, so sollst Du Dich selbst verleugnen und jede Hoffnung auf Dich selbst von Dir werfen, 1066 οἷά τις οὐδενόσωρος ἐὼν καὶ πάμπαν ἀκιδνός.‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒||‒◡◡|‒◡ ut qui nullius momenti sis et prorsus debilis. wie jemand, der keine Aufmerksamkeit verdient und gänzlich bedeutungslos ist. Sim. (gr.) οὐδενόσωρος] cf. Hom. Il. 8,178 1067 μηδὲ δικαιοσύνης ἰδίης ἔπι θάρσος ἀέξῃς‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ neque ob iusticiam propriam fiduciam concipias, Und Du sollst kein Vertrauen aufgrund Deiner eigenen Gerechtigkeit nähren, 1068 γαυριόων ἀτέλεστα, κενὸν δέ τιν’ ὄγκον ἀγείρων.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ superbiens frustra et vanum quendam tumorem colligens: indem Du ohne Gegenstand prunkst und einen nichtigen Hochmut ansammelst.(2) Crit. (gr.)an ἀ[γ]είρων ? at cf. vers. lat. (colligens)Anm.:(2)Zur modestia siehe auch Rhod. Arion 217–224 (Bescheidenheit des Dichters); Pal. 3,66–69 (Bescheidenheit Davids). [SW] 1069 ἀλλ’ ὀλιγηπελέων ὑπὸ χεῖρ’ ἐλεήμονα πίπτῃς‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ sed ad tenuitatem redactus sub manum misericordem prosternaris Sondern Du sollst in Deiner erbärmlichen Kleinheit unter den Schutz der mitleidigen Hand 1070 Χριστοῦ, τῇ ζωῆς τε φέρει κράτος ἠδ’ ἅμα κηρῶν.‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ Christi, qua et vitae gerit potestatem et simul mortis; Christi stürzen, in welcher er die Macht über das Leben und zugleich über den Tod trägt. 1071 ὡς καὶ δὴ τόδ’ ἔῃ πανετήτυμον, ὅττι γε πολλοῖς‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ utque simul hoc sit plane verum, quod multis So möge sich denn auch dies vollständig erfüllen, was vielen, Sim. (gr.) πανετήτυμον] cf. Orph. A. 540 1072 φαίνεται ὡς παράδοξον ἔμεν σαρκὸς κολάκεσσι,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡ apparet veluti absurdum esse carnis adulatoribus, die dem Fleisch schmeicheln, geradezu ein Paradox zu sein scheint: 1073 πάσχειν μὲν κατὰ πάντα καὶ οὐ κατὰ τυτθὸν ἐνεργεῖν‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ passive se habere per omnia nec in minimo agere dass der Mensch in allen Stücken leidet und auch nicht einmal ein kleines bisschen aktiv ist 1074 ἄνθρωπον περὶ πίστιν ὁμῶς περί τ’ ἔργματα καλά.‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ hominem, quoad fidem simul et quoad opera bona. in bezug auf seinen Glauben gleichermaßen wie in Bezug auf seine guten Werke. 1075 4. consolatio: omnia sciente et ordinante Deo nobis accidere ὡς δ’ ἡμῖν τόδ’ ἔῃ παραμύθιον ἀστύφελικτον‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ utque nobis haec sit consolatio immota Möge aber dies für uns ein Trost sein, dass wir unerschütterlich 4. Trostgrund: dass alles mit Wissen und auf Anordnung Gottes uns widerfährt 1076 εἰδόσιν, ὅττι νυ πάντα Θεοῦ ἐνὶ γούνασι κεῖται,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ scientibus, quod omnia Dei in gremio sint posita, wissen, dass nun alles auf den Knieen Gottes(3) liegt, Sim. (gr.) Θεοῦ ἐνὶ γούνασι κεῖται] ~ Hom. Il. 17,514; 20,435; Od. 1,267 (θεῶν ἐν γ. κ.) et al.Anm.:(3)Bezug auf eine polytheistische Standardformulierung Homers, ταῦτα θεῶν ἐν γούνασι κεῖται; im Lat. ist die konventionellere Metapher gremium gewählt. 1077 ὅσσ’ ἡμῖν στονόεντα Τύχη καὶ μείλιχα κραίνει.‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||‒||‒◡◡|‒‒ quae nobis tristia fortuna et suavia temperat, was uns das Geschick an Jammerreichem und Honigsüßem vollendet. 1078 οὐδὲ μὲν εἰκαίῃσι ῥοπαῖς καὶ τυφλοφορήτοις ‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒||‒||‒◡◡|‒‒ neque temerariis casibus et coecis Und nicht rollt das Geschick der Sterblichen in zufälligen und blinden Bewegungen Sim. (gr.) τυφλοφορήτοις] nl. 1079 ῥέμβεται αἶσα βροτῶν, ἀλλ’ Ἀθανάτου φραδίῃσι.‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ volvatur sors hominum, sed Dei immortalis consiliis, dahin, sondern (es folgt) den Weisungen des Unsterblichen (Gottes). 1080 πάντα δ’ ἅμ’ ἐν βιότῳ πανδερκέος ὄμμα Προνοίης‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ omniaque pariter, in vita, cunctividentis oculus Providentiae, Alles, was im (menschlichen) Leben geschieht, sieht das Auge der alles schauenden Sim. (gr.) πανδερκέος ὄμμα Προνοίης] ~ Orph. H. 62,1 (ὄμμα Δίκης … πανδερκέος); Nonn. Par.Ev.Jo. 12,165 (ὀφθαλμῷ κραδίης πανδερκέϊ)Sim. (lat.) cunctividentis] nl. 1081 γινόμενα προορᾷ κιρνᾷ θ’, ὡς εὔαδεν αὐτῇ·‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒‒||‒◡◡|‒‒ quae fiunt, prospiciat temperetque, ut placet ipsi: (göttlichen) Vorsehung gleichermaßen voraus und stimmt es ab, wie es ihr beliebt; 1082 ἥπερ ἀσημάντοισι τεῒν πλάστιγγος ὑφ’ ὁλκαῖς‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ quae ignota tibi trutinae in pensiculatione diese hat unter den unerschlossenen Ausschlägen ihrer Waagschale für Dich 1083 δυστυχίης τε τύχης τε πάλαι σταθμήσατο μοῖραν‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡ infortunii et fortunae iam olim ponderavit fatum Deinen Anteil von Unglück und Glück längst abgewogen 1084 καὶ πάσας ἀφόρισσε βίου θανάτου τε κελεύθους‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ et omnes praefinivit vitae necisque vias. und sämtliche Wege Deines Lebens und Sterbens festgelegt Crit. (gr.) καὶ πάσας ἀφόρισσε βίου] ὥρισε δ’ εὖ πάσας βιότου in marg. 1085 καὶ καμάτους μέτρησε καὶ αὐτῶν ἴθματα ταρσῶν,‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒‒||‒◡◡|‒‒ ac labores demensa est ac ipsarum gressus plantarum und Deine Mühen abgemessen und selbst die Schritte Deiner Füße 67v/68r 1086 σὺν φθόγγοις δὲ τεῶν μελετῶν ἐλογίσατ’ ἀριθμόν·‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ cum verbisque tuarum cogitationum supputavit numerum und auch mit Deinen Worten die Zahl Deiner Gedanken ausgerechnet; 1087 καὶ μάλα δινεύων πυκινῷ συμφράσσετο θυμῷ,‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ et multum versans prudenti consideravit animo, und unter genauem Hin- und Herdenken hat sie [die Vorsehung] in klugem Ratschluss erwogen, Sim. (gr.) πυκινῷ συμφράσσετο θυμῷ] ~ Hom. Od. 15,202 (ἑῷ συμφράσσατο θυμῷ) 1088 εἴ κέ τί σοί ποτ’ ἔμελλ’ ἀγαθὸν καὶ σύμφορον εἶναι‒◡◡|‒◡◡|‒◡◡|‒||‒||‒◡◡|‒‒ nunquid tibi aliquando futurum esset bonum et utile ob Dir je etwas hilfreich und nützlich sein sollte, 1089 ἐρχομένῳ κηριτρεφέος βιότοιο πρὸς αὐγήν.‒◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ venienti mortalis vitae ad lucem. wenn Du an das Licht Deines zum Tode führenden sterblichen Lebens trätest. Sim. (gr.) κηριτρεφέος] cf. Hes. Op. 418 (κηριτρεφέων ἀνθρώπων) 1090 5. alia consolatio, ante tempus nullum contra nos malum praevalere posse ὄφρα τόδ’ ὀρθονόοισι μάλ’ εἴδομεν ἐν πραπίδεσσιν,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ ut hoc recte sentientes plane sciamus in mentibus, Das Folgende sollten wir klar erkennen in unserem geradeaus denkenden Verstand, 5. Ein anderer Trostgrund: dass vor der (bestimmten) Zeit kein Übel gegen uns die Oberhand gewinnen kann 1091 ὡς ἀέκητι Θεοῦ βροτὸς οὐδεὶς κύρεται ἄτῃ‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒‒||‒◡◡|‒‒ quod praeter voluntatem Dei homo nullus incidit in calamitatem dass kein von Christus geliebter Sterblicher ohne Gottes Willen ins Verderben stürzt, 1092 χριστοφιλής, πρὶν νύσσα θεήλατος ἆσσον ἱκάνῃ,‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ Christi amans, priusquam meta a Deo acta propius accesserit, bevor die ihm von Gott bestimmte Zielmarke näherrückt, 1093 εἰ καὶ δαιμονίων κάκ’ ὀλέθρια μητιοώντων‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ etiamsi diabolorum mala exitiosa molientium wenn sich auch eine so große Zahl von übles Verderben sinnenden Dämonen 1094 τόσσον ἐπαΐσσει πλῆθός σφισιν, ὅσσον ἀριθμὸν‒◡◡|‒‒|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ tanta ingruat multitudo ipsis, quantum numerum auf sie (die Menschen) stürzen, wie sie an Wassertropfen 1095 θρόμβων ἐκ νέφος ἧκε πολυσταγές, ὁππότ’ ἄησιν‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ guttarum nubes emisit pluviosa, si quando spirat eine triefende Regenwolke ausschickt, wenn in der sommerlichen Jahreszeit 1096 ὥρῃς ἐν θερινῇσι νότου μένος ὑγρογενείου.‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ horis in aestivis Austri vis humidi. ein starker Südwind mit seinem feuchten Bart weht. Sim. (gr.) ὑγρογενείου] nl.; vide etiam Rhod. Arion 633 (de Tritone) 1097 εἰ γὰρ δὴ πλοκάμων Θεὸς εὖ πεμπάσσατ’ ἀριθμὸν‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡ si enim capillorum Deus probe iniit numerum Denn wenn, wie bekannt(4) , Gott die Zahl unserer Haare genau gezählt hat, Crit. (lat.) iniit numerum] de iunctura cf. ThlL VII 1,1298,63sqq.Anm.:(4)NT Ev.Luc. 12,7: sed et capilli capitis vestri omnes numerati sunt. 1098 ἀκροφυῶν, οὓς κρατὸς ἀπόρρυτα φύματ’ ἐόντας‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ ex vertice nascentium, quos, capitis deflua excrementa cum sint, die auf dem Kopf wachsen, welche als überschüssigen Auswuchs des Hauptes Sim. (gr.) ἀκροφυῶν] cf. Thphr. HP 9,5,1 1099 δηθάκ’ ἀποτμήγει κουρεὺς πολυθηγέϊ χαλκῷ·‒◡◡|‒‒|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ crebro resecat tonsor acuto ferro: oftmals der Barbier mit vielfach gewetztem Eisen abschert:(5) Sim. (gr.) πολυθηγέϊ] nl.Anm.:(5)Vgl. auch Rhod. Par.Chytr. 30f. [SW] 1100 πῶς οὐ μᾶλλον ὑπὲρ ζωῆς θανάτου τε γένηται‒‒|‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ quomodo non magis pro vita et morte esset Wie sollte er [Gott] dann nicht noch viel mehr zum immerwachen Aufseher über Leben und Tod 1101 ἄγρυπνος μελεδωνός, ἀναγκαίων τε μερίμνην‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ insomnis curator et rerum necessariarum solicitudinem werden und bis zum von allen Mühen erlösenden Ende 1102 πάντων, ἀμπεχόνης καὶ ἐδητύος, εἰς τέλος ἕξει‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ omnium, amictus et victus, ad finem gereret (usque) Sorge für alles Lebensnotwendige, Bekleidung wie Nahrung, tragen? 1103 λυσίπονον; τάδε γὰρ προφερέστερα πολλὸν ἐθείρης.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ beatum? haec enim praestantiora multo sunt crine. Denn dies ist doch viel bedeutsamer(6) als (unsere) Haare. Anm.:(6)Das Argumentum a minore ad maius ebenfalls in Analogie zu ΝΤ Ev.Luc. 12,7: nolite ergo timere: multis passeribus pluris estis.Gedicht Nr. 3
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 4
Folgt in Kürze.
Abschnitt Nr. 5 (Gr. / Lat. (Prosa))
Locus V.: De diabolis V. Kapitel: Über die Teufel 1584 Ἀγγελικῶν τὰ μὲν ἀμφὶ νοῶν ἱερῇς γραφίδεσσι‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒◡ Haec quidem angelicis de mentibus sacro stylo Die Erkenntnisse über den Sinn der Engel hat der (Heilige) Geist Gottes 1585 Πνεῦμα Θεοῦ σήμαινεν, ἁμαρτινόων δὲ καὶ ἄλλον‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ spiritus Dei indicavit: impiis vero etiam alium in der Heiligen Schrift offengelegt; aber auch über die Teufel, deren Sinn der Verfehlung anheimfällt, Sim. (gr.) ἁμαρτινόων] cf. Hes. Th. 511 (de Epimetheo) 86v/87r 1586 διαβόλων πέρι μῦθον ἐν ἁγναῖς ἔγραφε βίβλοις,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒||‒◡◡|‒‒ de Diabolis sermonem in sanctis scripsit libris, hat er eine (gegenüber den Engeln) andere Darstellung in seiner Heiligen Schrift niedergelegt, 1587 Quid sint ὥς σφε Θεὸς πρῶτον κτισμῷ μετὰ θαυματοεργῷ‒◡◡|‒||‒|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ quod illos Deus primum conditionem inter miraculosam dass nämlich Gott sie zunächst, während seiner wundertätigen Welterschaffung, Was (die Teufel) sind 1588 ἀμφιπόλοις ποίησεν ὁμότροπον ἦθος ἐνεῖκαι‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ ministris fecerit similem naturam ferre schuf mit einem ähnlichen Charakter wie die ihm dienstbaren 1589 ἀγγελικοῖς, μόχθῳ θεοτερπέϊ ποιπνύοντας.‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒‒|‒◡ angelicis, servitio Deo grato occupatos, Engel, sich bemühend um eine gottgefällige Tätigkeit. Sim. (gr.) θεοτερπέϊ] cf. Philox. fr. 2,9 Page; AP 9,197,5 (Marin.) ποιπνύοντας] de clausula spondiaca cf. Hom. Il. 1,600 (de Vulcano: ποιπνύοντα) et al. 1590 θῆκε δ’ ἀριστοβίους νόας ἔμμεναι, οὔτε μολυσμῶν‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ constitueritque beatos spiritus esse neque flagitiorum Er gab ihnen Sinneskräfte, die ihnen ein treffliches Leben ermöglichten, weder kundig Sim. (gr.) ἀριστοβίους] cf. Hld. 2,35 1591 ἴδριας οὔτε κακῶν μελεδήμονας, ἀλλὰ δικαίους‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ gnaros neque malorum studiosos, sed iustos befleckender Schuld noch sich um böse Taten kümmernd, sondern gerecht 1592 βουλαῖς τ’ ἐργασίαις τε τεταρπομένους ἀμιάντοις.‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ consiliisque et factis gaudentes castis. und sich erfreuend an reinen Absichten und Werken. 1593 οἱ δ’ ὑπερηφανίῃσι μεμηλότες ἠδ’ ἀθεμίστοις‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ hi vero superbiae dediti et iniustis Doch diese [die Teufel] fielen dem Hochmut anheim und wurden durch gesetzlose 1594 κουφοπόθοις τε φρενῶν κινήμασι βακχευθέντες ‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒‒|‒◡ levibusque animorum moribus lymphati, und auf leichtsinnigem Verlangen gründende Gemütsregungen in Wahnsinn versetzt; Sim. (gr.) κουφοπόθοις] nl. βακχευθέντες] de clausula spondiaca cf. Orph. H. 24,3 (περὶ κύμασι βακχεύουσαι) 1595 ἤλιτον οὐκ ἔτ’ ἀκεστὰ καὶ αἴσυλον ἦθος ἐφεῖλκον,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ peccarunt insanabiliter et improbam naturam attraxerunt, so verfehlten sie sich in nicht mehr gut zu machender Weise und zogen sich einen frevelhaften Charakter zu, Crit. (gr.)οὐκέτ’ possis more hodierno 1596 τόσσον ἀναιδείῃσι μεμηνότες, ὥστε καὶ αὐτῷ‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ adeo impudentia furentes, ut et ipsi in solchem Maße rasender Unverschämtheit hingegeben, dass sie auch gegen den gewaltigen 1597 παμμεγέθει Βασιλῆϊ χαλίφρονα δῆριν ἐγεῖραι.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ maximo Regi insanum certamen moverent. König [Gott] persönlich einen Streit anzettelten, in dem sie ihren Lüsten nachgaben. 1598 αὐτὰρ ὅ γ’ ἀσχαλόων τε καὶ ἄσβεστον χαλεπαίνων‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ verum is indignissime ferens et implacabiliter irascens Der aber [Gott] grollte ihnen und hatte nicht zu besänftigenden Zorn gegen sie 1599 ὕβριος αἰνοτάτης σφ’ ἀπετίσατο, κὰδ δὲ θοώκων‒◡◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ propter iniuriam gravissimam illos punivit deque sedibus und bestrafte sie für ihren scheußlichen Übermut; er zwang sie von ihren Thronen 1600 ἀστροφόρων βεβίηκεν ἐς ἠέρα νέρθεν ὀλισθεῖν‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ stellatis coegit in aërem infra labi in den Sternen hinab, so dass sie in den unteren Luftraum glitten, 1601 λυγαίην πλήθους σὺν ἀτεκμάρτῳ ταχ’ ἀριθμῷ.‒‒|‒||‒|‒||◡◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ caliginosum multitudinis cum infinito forte numero. den finsteren, mit einer grenzenlosen Zahl ihrer Menge. 1602 ἐνθάδ’ ὑπ’ ἀστεμφεῖ κατέχει σφέας εἰργμὸς ἀνάγκῃ‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ ibi rigida detinet illos carcer necessitate Dort hält sie ein Gefängnis unter unerbittlichem Zwang 1603 ἀχνυμένους· περὶ γὰρ κρυερὴ σφίσι πέπτατ’ ἀνίη‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ moestos: circum enim horrifica eos volat tristicia zu ihrer Bekümmerung: denn trauriger Kummer hat sich um sie verbreitet 1604 καὶ φθόνος ἀλγεσίθυμος, ἕως ἐπελεύσεται ἠὼς‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ et livor acerbus, donec venerit aurora und im Sinn schmerzender Neid – bis der jüngste Tag über sie Sim. (gr.) ἀλγεσίθυμος] cf. Orph. H. 65,6 1605 ὑστατίη· τότε πάντας ἀμειδήτοιο βερέθρου‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ postrema; tunc omnes tristis barathri kommen wird; und dann wird sie alle der breite Innenraum eines freudlosen Sim. (gr.) ἀμειδήτοιο βερέθρου] = Orph. A. 967 1606 ἀμφιχανεῖ μυχὸς εὐρὺς ὑπ’ ἄλγεσι θυμοφάγοισι ‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ excipiet sinus amplus, in cruciatibus tristissimis Höllenabgrunds unter das Gemüt zerfressenden Schmerzen umklaffen, Sim. (gr.) θυμοφάγοισι] nl. 1607 ποινὴν ἐκτίνοντας ἀπείριτον, ἣν Θεὸς αὐτοῖς‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ supplicium luentes infinitum, quod Deus ipsis wenn sie ihre unbegrenzte Strafe abbüßen, welche der gerecht richtende Gott 1608 ἰθυδίκης διέταξεν ἑὴν κατ’ ἀμείλιχον ὀργήν,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ recte iudicans destinavit pro sua immiti ira, gegen sie verhängte gemäß seinem unerbittlichen Groll, 1609 οὕνεκ’ ἐπὶ σφετέρῃ τε φύσει μερόπων τε γενέθλῃ,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ quoniam et suae naturae et hominum generationi, weil sie über ihre eigene Natur und das Menschengeschlecht, 1610 ἣν ἀλιτέσθ’ ἐδίδαξαν ὁμῶς, τόσον αἶσχος ἔχευαν,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ quam peccare docuerunt simul, tantam turpitudinem affuderunt, das sie mit ihnen zu sündigen lehrten, soviel Schande gossen, 1611 αὐτομάτοις φραδίῃσιν ἀποστατέοντες ἀπ’ ἐσθλοῦ·‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ libera voluntate deficientes a bono; aus eigenem Antrieb vom Guten abfallend; 1612 ἀντὶ δὲ παμμακάρων κακοδαίμονες αἶψ’ ἐγένοντο,‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ et pro beatiss(imis) (angelis) pessimi diaboli mox facti sunt, und so wurden sie von überaus Seligen schnell zu Unglückseligen, 87v/88r 1613 ἐκ καθαρῶν ἀγαθῶν τε καὶ ἁγνῶν ἠδὲ δικαίων‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒||‒◡◡|‒‒ ex puris, bonis et sanctis atque iustis von Reinen, Guten, Heiligen und Gerechten 1614 αἰσχροί, λευγαλέοι καὶ ἀναιδέες ὑβριστῆρες,‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒‒|‒◡ turpes, improbi et impudentes, iniusti, zu Schändlichen, Bedauernswerten und schamlosen Übeltätern, Sim. (gr.) ὑβριστῆρες] haec clausula apud veteres non legitur, sed cf. Hom. Il. 13,633 (ὑβριστῇσι) 1615 ἀντίπαλοι Κτιστῆρι καὶ ἀγγελτῆρσιν ἀμώμοις‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ hostes Creatoris sui et angelorum bonorum feindlich ihrem Schöpfer und den untadeligen Engeln 1616 ἀνθρώπων τε τέκεσσι, μάλιστα δέ τ’ εὐσεβέεσσιν·‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ hominumque filiorum, maxime autem piorum: sowie den Menschenkindern, insbesondere aber den frommen (unter den Menschen), 1617 Causa diabolorum odii in pios οὕνεκα παπταίνουσιν ἄγαν ζηλήμονι θυμῷ‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ quia vident nimis invido animo weil sie mit überaus neidischem Herzen sehen, Der Grund für den Hass der Teufel gegen die Frommen Sim. (gr.) ζηλήμονι θυμῷ] = Q.S. 6,33; Apoll. Met.Ps. 40,14; Nonn. D. 34,30 1618 εὐσεβέων γένος ἁγνὸν ἐς ἀστερόεντα θόωκον‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ piorum gentem sanctam in stellatam sedem dass das reine Geschlecht der Frommen (Menschen) sich auf den Sternenthron 1619 ἵξεσθαι, τοῦ περ σφέας ἔκβαλε μῆνις Ἄνακτος‒‒|‒||‒|‒◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ venturam, qua ipsos excussit ira Domini setzen wird, von welchem sie selbst der Groll des Herrn vertrieben hat 1620 εἵνεκ’ ἀγηνορίης τε καὶ ὕβριος, ἐνθάδε δ’ αὐτοῖς‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ propter superbiam et contumeliam, ibique eis wegen ihres Hochmuts und ihrer Überhebung, dass dort aber ihnen [den Menschen] 1621 πορσυνέειν σφέτερον κλέος Ὄρχαμον αὐτομέδοντα.‒◡◡|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ donaturum ipsorum gloriam Principem libera potestate omnia regentem. der autarke Herrscher [Gott] den eigentlich ihnen [den Teufeln] zustehenden Ruhm verschaffen wird. 1622 τοῦτ’ ἄμοτον δάκνει κραδίην σφίσιν ἠδ’ ἐρεθίζει‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ hoc acriter mordet cor ipsis et iritat, Dies beißt ihr Herz unablässig und reizt sie dazu, Crit. (lat.) irritat Weise 1623 πάντα δόλον καὶ πᾶσαν ἐπ’ ἀνδράσι μητίσασθαι ‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒‒|‒‒ omnem dolum et quodlibet adversos homines ut decernant jegliche List und jegliches Unglück gegen die Menschen zu planen Sim. (gr.) μητίσασθαι] de clausula spondiaca cf. Hom. Il. 10,48 et al. 1624 πημοσύνην λάθρη τε καὶ ἀμφαδὸν οὐδὲ μεθεῖναι‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ nocumentum furtim et propalam neque sinant heimlich gleichermaßen wie öffentlich und nicht aufzuhören mit 1625 ἔργον ἀπείρητόν τι δολορραφιῶν κακοβούλων,‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ opus intentatum ullum insidiarum malevolarum, irgendeinem nicht endenden Werk von böswilligen Intrigen, Sim. (gr.) δολορραφιῶν] cf. AP 5,286 (285),6 (Paul.Sil.) 1626 ὡς σφίσι δυσμενίῃσιν ἑῇς κακὸν ἀμφιβάλωνται‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒‒ quo illis odio suo malum creent damit sie in ihrer Feinseligkeit ihnen [den Menschen] das schlimmste Übel 1627 ἐσχάτιον καὶ ῥίζαν ἀμαλδύνωσι γενέθλης.‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ ultimum et radicem excindant generis (humani). zufügen und die Wurzel ihres Geschlechts (durch die Erbsünde) vernichten. 1628 Diaboli in momento exitium adferrent generi humano, nisi prohiberentur a sanctis angelis ῥεῖα δέ κεν κραίνοιεν ἀλάστορες, ὅσσα μέμασιν,‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ ac facile perficerent maligni genii, quae enituntur, Leicht dürften die Rachegeister vollenden, was sie begehren, Die Teufel brächten in einem Augenblick den Untergang über das Menschengeschlecht, wenn sie nicht von den heiligen Engeln davon abgehalten würden 1629 ἔκ τε βάθρων ῥήξειαν ἄφαρ πανδέγμονα κόσμον,‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒◡ et ex fundamentis eruerent subito omnicapacem mundum und sogleich die alles in sich schließende Welt aus ihren Fundamenten reißen Sim. (gr.) πανδέγμονα] nl.Sim. (lat.) omnicapacem] nl. 1630 πάντα τε δηϊώσαιντο μιῇ ταχυδινέϊ ῥιπῇ,‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ cunctaque everterent uno repentino momento, und alles vernichten mit einem einzigen schnell durcheinanderwirbelnden Stoß, Sim. (gr.) ταχυδινέϊ] cf. Nonn. D. 34,1 1631 εἰ μή σφεων κατέναντι βοηθόον οἶμα κομίζειν‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ nisi eos contra salutarem impetum ferre wenn nicht ihnen entgegen ihre helfende Stärke aufzubieten 1632 οὐράνιοι τολμῷεν ἀλεξιάραι πολεμισταί,‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ caelestes auderent, aversores pestis, bellatores; wagten die himmlischen Krieger, welche den Fluch [der Teufel] abwehren; Sim. (gr.) ἀλεξιάραι] cf. Hsch. α 2874; cf. etiam Hes. Op. 464 1633 οἷς μετὰ τῶνδε μάχη συγκρούεται αἰὲν ἀειδὴς‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ quibus cum illis pugna conseritur indesinenter obscura, diese [die Engel] stoßen beständig mit jenen [den Teufel] im unsichtbaren Kampf zusammen 1634 χρείαις ἡμετέρῃσι φίλην μελετῶσιν ἀμύνην,‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ usibus nostris amicam dum meditantur defensionem, und bemühen sich um freundliche Hilfe zugunsten unserer Bedürfnisse, 1635 μήπου στοιχείων πισύρων τάχα παντοβότειραν‒‒|‒‒|‒||◡◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ ne forte elementorum quatuor mox almam damit nicht(1) etwa die übelgesinnten (Teufel) sogleich die alles nährende Harmonie Anm.:(1)Paralleler Gedanke bezüglich der Engel oben V. 1530 ff. 1636 ἁρμονίην λύσωσι κακόφρονες, ἢ σφίσι λυγρὰ‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ harmoniam solvant malevoli aut eis dira zwischen den vier Elementen auflösen oder ihnen [den Menschen] schädliches 1637 φάρμακα συγκυκόωντες ὑποφθείρωσιν ὄνησιν‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ venena commiscentes corrumpant usum Gift mischen und so heimlich den ständigen Nutzen 1638 ἔμπεδον ἀνθρώποις πυρός, ἠέρος, ὕδατος, αἴης·‒◡◡|‒‒|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ perpetuum hominibus ignis, aëris, aquae, terrae. von Feuer, Luft, Wasser und Erde zuungunsten der Menschen vereiteln. Crit. (gr.)versus in cod. legitur post eum, qui sequitur; sed corrigitur ordo numeris adhibitis 1639 ἔστι γάρ ἐστι κράτιστον ἔτι σθένος ἠδὲ κάκιστον‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ est enim revera potentiss(imum) adhuc robur et pessimum Denn noch haben, noch haben ihre überaus gewaltige und böse Macht Sim. (gr.) ἔστι γάρ ἐστι] vide etiam Rhod. Tro.2 1420 88v/89r 1640 Potentia diabolorum reliqua δαίμοσιν ἀνδροβόροισιν ἀπουραμένοις περ ἄριστον‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ daemoniis homini exitialibus quamvis privatis optimo die Menschen fressenden Dämonen, obwohl ihnen ihre beste Stärke Die noch übrige Macht der Teufel 1641 κάρτος ὑπ’ ἀμπλακίῃ, τῇ κτίσματα πάντα κακοῦται·‒◡◡|‒◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ robore per peccatum, quod creaturas omnes deteriores facit. weggenommen wurde als Folge ihrer Versündigung, durch welche sich alle Geschöpfe nur verschlechtern; 1642 ἣ καὶ τούσδε χέρηας ἐθήκατο καὶ σθένος αὐτοῖς‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ quod et hos peiores reddidit et potentiam ipsis und so hat diese [Versündigung] auch sie [die Dämonen] geringwertiger gemacht und ihre ursprüngliche 1643 πρωτογενὲς μείωσεν· ὅμως δ’ ἄρα δεινὰ παλαιῶν‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ primigenam minuit: sed tamen praestantes veterum (donorum) Stärke gemindert; dennoch hat aber ihre Natur, wiewohl schwächer geworden, 1644 λείψαν’, ἀφαυροτέρη περ, ἔχει φύσις, οἷον ἐοῦσα‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ reliquias, infirmior licet, retinet natura, ut quae est noch beeindruckende Reste ihres Urzustands; zum Beispiel ist sie 1645 πνευματικὴ καὶ σφόδρα ταχύπτερος ἠδ’ ἀκίχητος.‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ spiritualis et valde agilis et incomprehensibilis. geisthaft und mit sehr schnellen Flügeln unterwegs und uneinholbar. 1646 ἀκμὴν δ’ εἰσέτ’ ἔχουσιν ὑπείροχον ἠθάδος ἀλκῆς‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ et vigorem adhuc habent excellentem pristini roboris, Und sie haben noch eine überragende Qualität ihrer gewohnten Stärke, 1647 μνήμης τ’ ἐννοίης τε περιφροσύνης τε καὶ αἰπῆς‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ memoriae, intellectus, prudentiae et arduae ihres Gedächtnisses, ihres Verstandes, ihrer Umsicht, ihres erhabenen 1648 ἰδρείης ὁρμῆς τε πολυτροπίης τ’ ἐπαγαστῆς·‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ scientiae, agilitatis et versutiae admirandae. Wissens, ihrer Antriebskraft und ihrer bewunderungswürdigen Gewandtheit; 1649 Calliditas. τόσσην κλεπτοσύνην πεπυκασμένοι, ὥστε καὶ αὐτῶν‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ tanta vafricie praediti, ut et ipsorum und mit solcher Verschlagenheit sind sie gewitzt, dass sie auch von den Die Schläue (der Teufel) Crit. (lat.) vafritia Weise 1650 κηρύκων, οἳ δῶμα περιτροχόωντες Ὀλύμπου ‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ praeconum, qui domum circumsilientes Olympi Boten selbst [den Engeln], die um das Himmelshaus eilen 1651 νεῦμα Θεοῦ κραίνουσι, φόως ψευδήρεϊ μορφῇ‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒||‒|‒◡◡|‒‒ nutum Dei exequuntur, lucem mendaci figura und die Winke Gottes ausführen, die lichthafte Erscheinung mit ihrer trügerischen Gestalt 1652 ἀμπίσχειν φαίνειν τε βροτοῖς ἀπατήλιον αἴγλην·‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ induant ostendantque hominibus fallacem splendorem, umfassen und den Sterblichen trügerischen Glanz (von Engeln) vorspiegeln Crit. (lat.) splendorem 68: splendoris cod. 1653 ἐσθλοφανεῖ κεύθονται ὑπ’ εἴδεϊ λοίγιον ἄτην.‒◡◡|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ quae bonum prae se fert, occultantes sub specie exitialem noxam. und so unter einem edel erscheinenden Äußeren verderbliches Verhängnis verbergen können. Sim. (gr.) ἐσθλοφανεῖ] nl. 1654 Comparantur diabolorum insidiae escae, qua pisces capiuntur. ἠΰτε δ’ ἀσπαλιῆες ἐπὶ ῥηγμῖνι θαλάσσης‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ ac veluti piscatores in littore maris Wie Fischer an der Brandung des Meeres Die Nachstellungen von Teufeln werden mit einem Köder verglichen, mit welchem Fische gefangen werden Sim. (gr.) ἀσπαλιῆες] cf. Nic. Ther. 704; Opp. H. 3,29 et al. ἐπὶ ῥηγμῖνι θαλάσσης] = Hom. Il. 1,437 et al. 1655 ἀγκίστρων γναμπτοῖσιν ἐπαρτίζουσιν ὀδοῦσιν‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ hamorum uncis affigunt dentibus an den gebogenen Zähnen von Angelhaken 1656 εἴδατα τέρπν’ ὁράασθαι, ἀτὰρ πάμπικρα πάσασθαι,‒◡◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ escas iucundas adspectu, sed peracerbas esu Speisen präparieren, die erfreulich anzuschauen, aber sehr bitter zu verspeisen sind, Crit. (lat.) peracerbos cod.Sim. (gr.) πάμπικρα] nl. 1657 ἰχθύσιν ὑγροπόροις, πολυήρατος ὧν πέλετ’ ἄγρη·‒◡◡|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ piscibus udivagis, delectabilis quorum est captura; für die Fische, welche durch das Feuchte schweifen, deren Erbeutung sehr beliebt ist; Sim. (gr.) ἰχθύσιν ὑγροπόροις] ~ Nonn. D. 39,330 (ἰχθύος ὑγροπόροιο)Sim. (lat.) udivagis] nl. 1658 οἱ δ’ ἄρ’ ὑπ’ ἀφραδίῃσι μεμαότες ἀμφιλαβέσθαι‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ hi vero cum imprudentia cupientes apprehendere die (Fische) aber, die in ihrer Unwissenheit sich die Nahrung (der Köder) anzueignen 1659 βρώμης ἐγχρίμπτουσι τανύπτυχα χάσματα λαιμῶν,‒‒|‒‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ cibum admovent patulos hiatus gulae streben, richten (auf diese) ihre weitgeöffneten Schlünder – Sim. (gr.) τανύπτυχα] nl. 1660 αἶψα δ’ ἐφελκύζουσιν ἑὸν μόρον ἀμφιπαγέντες·‒◡◡|‒‒|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ statimque attrahunt suam pestem adfixi; und sogleich ziehen sie ihr Verhängnis zu sich, sich aufspießend; 1661 ὣς οἱ κερδοσύνῃσιν ὑποκλέπτουσιν ὄλεθρον.‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ sic illi fraudulentiis occultant perniciem. so verbergen jene [die Teufel] ihr verderbliches Tun in gewiefter Weise. Crit. (gr.)ὡς cod. 1662 Mali natura et substantia malorumque auctores. οἱ δὲ κακοὶ τελέθουσι κατ’ οὐσίην τε φύσιν τε,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ qui mali existunt substantia et natura, Sie aber [die Teufel] sind schlecht nach ihrem Wesen und ihrer Natur, (Die Teufel sind) böse nach Natur und Substanz und (entsprechend) die Urheber von Bösem Crit. (lat.)hunc versum et eum, qui sequitur, transposui 1663 ἀπροϊδεῖς, ἀφύλακτοι, ἐπεί σφι δολοπλόκον ἦτορ,‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ improvisi, inobservati, quia illis dolosus animus, unvorhersehbar, nicht abzuwehren, da ihnen ein Listen sinnendes Herz eignet 1664 καὶ φύσις, ἀγχινόων περ ἄγαν μέγα δυναμένων τε,‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ ac natura, quamlibet acutorum nimis et valde potentum, und eine ebensolche Natur, obwohl sie über die Maßen geschickt und mächtig sind; 1665 εἰς κακὸν (ἠΰτε ῥεῦμα κατώφορον οἶμον ἐπείγῃ)‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ ad malum (ceu fluxus proclivem ad inferiora cursum agit) dieses Herz treibt (wie ein abschüssiger Wasserstrom eine Bewegung in Gang setzt) 1666 ὁρμαίνει πρῆξίν τ’ ἔφεσίν τ’, οὐδ’ αὖ ἐλαχίστην‒‒|‒||‒|‒◡◡|‒‒|‒◡◡|‒‒ incitat actionem et cupiditatem neque minimum ihr Tun und Streben zum Bösen und lässt andererseits nicht einmal den geringsten 1667 προσδέχεται σπουδὴν ἀγαθοῦ καὶ ἀμεμφέος ἔργου.‒◡◡|‒||‒|‒||◡◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ admittit studium boni et inculpati operis. Eifer in gutem und untadeligem Tun zu. 89v/90r 1668 ἔχθεϊ δ’ οὐρανίων τε καὶ ἐν χθονὶ ναιετοώντων‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ odio autem coelitum et in terra habitantium Durch den Hass der Himmlischen und der auf der Erde Wohnenden aber 1669 τηκόμενοι φλεγέθουσιν ἐγερσίκακον κατὰ θυμόν.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ liquescentes ardent malorum autore in animo. werden sie dauerhaft gequält und sieden in ihrem auf Unheil sinnenden Geiste. Sim. (gr.) ἐγερσίκακον] nl. 1670 ἐν τῷδ’ ἀσχολέοντες ἀνήνυτα μοχθίζουσιν.‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒‒|‒◡ et in hoc occupati sine fine incumbunt. Dabei sind sie nicht untätig und mühen sich – ohne Ergebnis. Crit. (gr.)an ἐν τῷδ’ ?Sim. (gr.) μοχθίζουσιν] de clausula spondiaca cf. Theoc. 1,38; 7,48 (ἐτώσια μοχθίζοντι) 1671 οἶοι δ’ αὖ γέγαασιν ἀνὰ ζείδωρον ἄρουραν‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒‒|‒◡◡|‒◡ ac soli sunt in benigna terra Sie allein aber sind auf der gabenreichen Erde Sim. (gr.) ἀνὰ ζείδωρον ἄρουραν] ~ Hom. Il. 8,486 (ἐπὶ ζ. ἄ.) et al. 1672 ἀρχὴ καὶ πηγὴ πάντων, ὅσα λυγρὰ καὶ αἰσχρὰ‒‒|‒‒|‒||‒|‒||◡◡||‒◡◡|‒◡ initium et fons omnium, quae tristia et turpia Anfang und Quell von allem, was an Betrüblichem und Schändlichem 1673 λυμαίνει κατὰ σῶμα νόον τε βροτήσιον αἷμα,‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒◡ ledunt secundum corpus et animam humanum sanguinem, das menschliche Blut körperlich wie geistig besudelt, 1674 ἀμπλακίης θανάτου τε δυηπαθίης τε προπάσης.‒◡◡|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡|‒◡◡|‒‒ peccati, mortis et aerumnae universae. von Verfehlung, Tod und jeglichem Erleiden von Schmerzen. 1675 ἐκ γὰρ δὴ Σατανᾶο πολύφθορος ὄρνυθ’ ἁμαρτάς,‒‒|‒◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ ex Satana enim exitiosum ortum est peccatum, Denn aus Satan sprießt die zu vielfältigem Verderben führende Sünde, 1676 ὃς ψευστὴς λῃστής τε βροτοκτόνος ἐστὶν ἀπ’ ἀρχῆς,‒‒|‒||‒|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒‒ qui mendax latroque homicida est ab initio aus Satan, der Lügner, Räuber, vielfacher Mörder von Anbeginn ist 1677 θεσμῷ δ’ ἀτρεκίης θεοπειθέος οὐκ ἐνέμιμνε.‒‒|‒◡◡|‒||◡◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ inque lege veritatis Deo credentis non mansit. und im Gesetz der auf Gottvertrauen beruhenden Gerechtigkeit nicht verblieben ist. 1678 δυσσεβίην δ’ ἄρα πάντες ὅσοι σκολιόφρονι θυμῷ‒◡◡|‒◡◡|‒◡||◡|‒||◡◡|‒◡◡|‒‒ impietatem igitur quicunque obliquo animo Und folglich sind alle, die sich in ihrem nicht aufrecht gesinnten Gemüt Sim. (gr.) σκολιόφρονι θυμῷ] ~ Nonn. Par.Ev.Jo. 8,129 (σ. βουλῇ) 1679 κάμνουσιν, φίλα τέκνα δυσαντέος εἰσὶ τοκῆος,‒‒|‒||◡◡|‒◡||◡|‒◡◡||‒◡◡|‒◡ exercent, chari liberi infesti sunt parentis, um Gottloses mühen, die geliebten Kinder (dieses) bedrohlichen Vaters, 1680 δημαπάται, φόνιοι, ψευδήμονα κωτίλλοντες·‒◡◡|‒||◡◡|‒||‒|‒◡◡||‒‒|‒◡ hominum impostores, sanguinarii et mendacia garrientes. Betrüger des Volkes, Mörder, schmeichlerische Vermittler trügerischer Lehren; Sim. (gr.) δημαπάται] nl. κωτίλλοντες] de clausula spondiaca cf. Theoc. 15,87 (ἀνάνυτα κωτίλλοισαι); Man. 2,330 (αἱμύλα κωτίλλοντας) 1681 οἷος γάρ τις ἔφυ, τοῖον βλάστημα λοχεύει.‒‒|‒◡◡|‒||‒|‒||‒|‒◡◡|‒‒ qualis enim quis natura est, talem sobolem procreat. denn wie einer von Natur aus ist, ebensolchen Nachwuchs erzeugt er.Gedicht Nr. 6
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 7
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 8
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 9
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 10
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 11
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 12
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 13
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 14
Folgt in Kürze.
Abschnitt Nr. 15 (Gr. / Lat. (Prosa))
XV. Locus de inhabitatione Dei. XV. Kapitel: Über das Wohnen Gottes im Menschen. In sanctis Deus habitat et quomodo(1) In den Heiligen wohnt Gott, und wie (das vor sich geht) Anm.:(1)quo virgula addita cod. 5060 Ἐν γὰρ Ἄναξ ἁγίοισιν, ὅσων φρένας ἥγνισε πίστις, Namque Dominus in sanctis, quorum pectora sanctificavit fides, Denn der Herr wohnt in den Heiligen, deren Sinne der Glaube heiligte, 5061 οἰκεῖ ψυχοβοτῆρος ὑπηρεσίῃσιν Ἀήτεω· habitat almi ministerio Spiritus kraft der Hilfe des die Seelen hütenden Heiligen Geistes; Sim. (gr.) ψυχοβοτῆρος] nl. 5062 αὑτὸν δὲ σφίσι κοινὸν ὁμόκτητόν τε παρίσχει, et se illis communem et consortem praebet; und sich selbst erweist er als mit ihnen gemein und desselben Besitzes mächtig, 5063 ἀλλ’ οὐ μὴν θνητοῖσιν ἀχωρίστῳ τινὶ δεσμῷ sed tamen non mortalibus inseparabili quodam vinculo aber er vereinigt sich doch nicht mit den Sterblichen durch irgendein unlösbares Band 5064 σφίγγεθ’ ὑποστατικῶς τε, παλίλλυτός ἐστι δ’ ἕνωσις alligatur hypostatice: verum resolubilis est unio und substanziell; vielmehr ist diese Vereinigung wieder lösbar 5065 καὶ χωρισμὸν ἔχουσα· Πατὴρ δ’ ἑτερότροπον Υἱῷ et separationem habens; ac Pater diversimodam Filio und ermöglicht eine Trennung; Gottvater aber hat eine verschiedenartige Verbindung Sim. (lat.)v. 5065sq.: diversimodam] cf. Aug. serm. ed. Mai 132,1 (diversimode) 5066 ᾧ μέτα συζυγίην, ἑτερότροπον αὖ μετὰ πιστοῖς cum suo coniunctionem, diversimodam rursus cum fidelibus mit seinem Sohn geschlossen, eine wiederum verschiedenartige mit den gläubigen 5067 ἥρμοσεν ἀνθρώποισι καὶ ἀγγελικοῖσι νόεσσι. inivit hominibus et angelicis spiritibus. Menschen und mit den Geistnaturen der Engel. 5068 Modi unionis, inhabitationis seu praesentiae Dei quinque πέντε τρόποι δ’ ἄρ’ ἔασιν ἑνώσιος, ᾗπερ ἐνοικεῖ. quinque modi autem sunt unionis, qua inhabitat. Es gibt aber fünf Arten der Vereinigung, wie er (Gott) seine Einwohnerschaft gestaltet. Die fünf Arten der Vereinigung, Einwohnerschaft oder Anwesenheit Gottes 5069 I. Unio seu essentialis inhabitatio Dei in trinitate πρῶτα μὲν ἰσοφαὴς Θεότης τρισὶν ἐν φαέεσσιν primum coaequalis Divinitas tribus in luminibus Zunächst ist die gleichstrahlende Gottheit in ihren drei Lichtstrahlen I. Die Vereinigung oder wesenhafte Einwohnerschaft Gottes in der Dreifaltigkeit Sim. (gr.) ἰσοφαής] nl. 5070 ἥνωται· ζυγίη δὲ Θεοῦ φύσιν ἥδε συνέργει, unita est, et copula Dei naturam seu essentiam haec constringit, vereinigt; diese Verbindung schließt die Natur Gottes zusammen, 5071 τρισσοφαῆ Θεότητα πρὸς ἰσοφυῆ μίαν αἴγλην triluminem Divinitatem ad connaturalem unum splendorem die aus drei Strahlen bestehende Gottheit zu einem einzigen gleichartigen Lichtschein Sim. (gr.) τρισσοφαῆ] nl.Sim. (lat.) triluminem] nl. 5072 ἀσχιδέως συνάγουσα καὶ εἰς ἕνα σύμφυτον ἀρθμόν. indivulse cogens et in unum eiusdem essentiae nexum. untrennbar zusammenführend und zu einer einzigen zusammengewachsenen Verbindung. 5073 οὕτως ἐνναίει μονογνὴς τριὰς αἰὲν ἑαυτῇ. sic habitat simplex Trinitas semper in se ipsa. So wohnt die einheitlich entstandene Dreifaltigkeit für alle Zeit in sich selbst. Sim. (gr.) μονογνής] nl. 5074 II. Personalis unio divinae et humanae naturae in Christo δεύτερον αὖ Χριστοῖο θεόμβροτός ἐστιν ἕνωσις secundo Christi Deum et hominem constituens est unio Zweitens wiederum gibt es in Christus die gottmenschliche Einheit II. Die in einer Person liegende Einheit der göttlichen und menschlichen Natur in Christus 5075 ἀμφοτέρης φύσεως· καὶ τὴν μὲν ἀφ’ οἷο τοκῆος utriusque naturae: quarum alteram a suo parente von beiderlei Natur; und die eine (Natur) bringt er von seinem Vater mit, 5076 ἄχρονον ἄτρεπτόν τε θεοσθενέα τε κομίζει· aeternam, immutabilem et deipotentem gerit; eine überzeitliche, nicht zu bezwingende und mit göttlicher Stärke ausgestattete; Sim. (gr.) θεοσθενέα] nl.Sim. (lat.) deipotentem] nl. 5077 τὴν δ’ ἄρ’ ἐφημερίων πάϊς ἄμπεχεν εἵνεκ’ ἀρωγῆς alteram mortalium puer induit propter liberationem, die andere (Natur) aber hat er als Kind von Sterblichen, um (den Sterblichen) zu helfen, 5078 ἄσπορον ἐσδύνων Μαρίης σὺν Πνεύματι κόλπον. intactam ingrediens Mariae cum Spiritu S(ancto) uterum: in den unbesäten Mutterlieb Mariens mit dem Heiligen Geist eintretend. 5079 ζεῦξε δ’ ὑποστατικῶς δισσὴν φύσιν, ὥστε προσώπῳ et coniugavit hypostatice geminam naturam, ut persona Er hat aber substanziell beide Naturen verbunden, so dass in einer einzigen fleischlichen 5080 εἰν ἑνὶ σαρκωθέντι Θεόν τε καὶ ἀνέρα ναίειν. in una incarnata Deus et homo habitet. Person Gott und Mensch wohnt. 5081 οὐ γάρ τοι Θεότητος ἀειζώοιο πρόσωπον non enim Divinitatis aeternae persona Denn nicht etwa hat (hier) die Person der ewig lebenden Gottheit 5082 δεύτερον ἀνδρομέην ἕσται φύσιν, ἠΰτε κύμβην secunda humanam induit naturam, ut cymbam als zweites sich mit einer menschlichen Natur bekleidet, wie der Schiffer Crit. (lat.)an secunda〈m〉 ? cf. vers. gr. (δεύτερον) 207v/208r 5083 ἀμπίσχει ναύτης ξυλογάστερα, τήνδε τ’ ἐλαύνει, circundat sibi nauta ligneam eamque agitat, sich ein Boot mit hölzernem Bauch umlegt und dieses durch Rudern bewegt, Sim. (gr.) ξυλογάστερα] nl. 5084 ἢ παλιγεννήτοις Θεὸς ὡς μερόπεσσιν ἐνοικεῖ· aut renatis Deus ut in hominibus habitat: oder wie Gott in den (spirituell) wiedergeborenen Menschen wohnt: 5085 ἀλλ’ ἐνισωματικῶς τε καὶ αὐτοπρόσωπος ἐκράνθη sed corporaliter et personaliter coniuncta est sondern in einem einheitlichen Körper und in derselben Person mischte sich 5086 ἀθανάτη θνητῇ φύσις, ἐν δ’ ἄσχιστος ἄρηρεν. divina humanae natura et inseparabilis cohaeret; die unsterbliche mit der menschlichen Natur, und (beide) fügten sich untrennbar zusammen. 5087 οὐδ’ ἄρ’ ἑταιρείην τιν’ ἐΰπλοκον, ἀλλὰ νοῆσαι nec societatem aliquam bene nexam, sed intelligi Und man muss es nicht als irgendeine gut verknüpfte Genossenschaft verstehen, sondern 5088 δισσοφυῆ τιν’ ἕνωσιν ἑνὸς χρέος ἐστὶ προσώπου. duarum naturarum unionem in una oportet persona. als irgendeine aus zwei Naturen bestehende Einheit einer einzigen homogenen Person. Sim. (gr.) δισσοφυῆ] cf. Nonn. D. 14,97 (de Sileno) 5089 Unioni corp(oris) et animae copulatio natur(arum) in Chr(isto) comparatur ὡς γάρ τοι ψυχῆς νοερὸν καὶ λεπτὸν ἄημα ut enim animae rationalis et subtilis spiritus Denn wie bekanntermaßen der geisterfüllte und feine Atem der Seele Die Verbindung der Naturen in Christus wird mit der Einheit von Körper und Seele verglichen 5090 σαρκοπαγές τε μελέων πάχος εἰς ἕνα φῶτα τέλειον et carnea membrorum crassities in unum hominem perfectum und die aus Fleisch gefügte Dicke der Glieder in einem vollständigen Menschen Sim. (gr.) σαρκοπαγές] cf. AG 16,134,12 (Mel.); vide etiam Rhod. Arion 387 5091 ἤλυθον ἁρμονίῃ ζωαρκέϊ συμπεφυῶτε· coeunt compagine vivida iuncta: zusammengehen, gefügt durch eine Harmonie, welche das (menschliche) Leben bewahrt: Sim. (gr.) ζωαρκέϊ] cf. Nonn. D. 25,178 et al. 5092 ὣς φύσις ἀνδρομέη τε καὶ ἄμβροτος ἓν τελέουσιν sic natura humana et divina unum perficiunt so vollbringen (in Christus) menschliche und unsterbliche Natur ein einziges Crit. (gr.)ὡς cod. 5093 ἀρραγὲς ἀτμήτοιο καὶ ἐκτελὲς ἅμμα προσώπου. firmum indissecabilis et integrum nexum personae. unzerreißbares und vollkommenes Band einer untrennbaren Person. 5094 Λόγος aliter Christo quam Eliae adest ἀλλοτρόπως δὲ μέτεστι Θεοῦ λόγος ὑψιγένεθλος et alio modo adest Dei λόγος altigena Auf andere Weise wohnt das in der Höhe gezeugte Wort Gottes Der Logos [das Wort] wohnt bei Christus auf andere Weise als bei Elias Sim. (gr.) ὑψιγένεθλος] nl.Sim. (lat.) altigena] nl. 5095 Χριστῷ πεζοπορεῦντι χαμαιπλάγκτοις ἐν ὁμίλοις Christo ambulanti terrivagis in coetibus bei Christus, der über die Erde geht im Kreis der am Boden irrenden (Menschen)Scharen, Sim. (gr.) πεζοπορεῦντι] cf. X. Eq.Mag. 4,1 et al. χαμαιπλάγκτοις] nl.Sim. (lat.) terrivagis] nl. 5096 ἠέπερ Ἠλίῃ, τὸ πυρίζυγον ἅρμ’ ἐλάοντι, quam Eliae igniiugum currum agitanti als bei Elias, der den feuerbejochten Wagen fuhr,(2) Sim. (gr.) πυρίζυγον] nl.Sim. (lat.) igniiugum] nl.Anm.:(2)Zu Elias mit dem Feuerwagen vgl. auch Rhod. Pal. 3 ,450–476. 5097 ἄλλοις θ’, οἳ λαοῖσι προάγγελον ὄσσαν ἴηλαν· aliisque, qui hominibus vatidicam vocem ediderunt; und bei anderen, welche den Völkern ihre prophetische Stimme zugänglich machten: 5098 οἷστισι παρμέμβλωκε Θεοῦ λόγος ὥς τις ἑταῖρος· quibus adfuit Dei λόγος ut quidam socius; welchen [den Propheten] das Wort Gottes zur Seite getreten ist wie irgendein Gefährte; 5099 οὐδὲ γὰρ ὡς συνάεθλος ἐὼν ἑταρίσσατο Χριστῷ· non enim ut socius adiunctus fuit Christo, aber mit Christus verbrüderte es [das Wort Gottes] sich nicht, als wäre es ein Mitstreiter, Crit. (gr.) οὐδὲ] δὲ additum s.l. 5100 ἀλλὰ φύσεις δύ’ ἔνεισιν ὑποστατικὴν καθ’ ἕνωσιν sed naturae duae sunt hypostatica unione sondern in Christus sind zwei Naturen in substanzieller Einheit, 5101 Χριστῷ, ἐόντι μίην καθ’ ὑπόστασιν ἀνδρὶ Θεῷ τε. in Christo, qui est una in persona homo et Deus. der ja in einer Substanz zugleich Mensch und Gott ist. 5102 III. Praesentia Dei universalis τὸ τρίτον αὖ γένος ἐστὶ παρουσίη Αὐτομέδοντος, tertium hinc genus est praesentia per se Regnantis, Die dritte Art wiederum ist die Anwesenheit des Souverän (Gottes), III. Die allgemeine (All)gegenwart Gottes 5103 ἣν ὁλικὴν καλέουσι, Θεοῦ μετὰ πᾶσιν ἐόντος quam universalem vocant, Dei in universis existentis welche man die „universale“ nennt, da Gott unter allen Geschöpfen 5104 κτίσμασιν ἐμμενέως, τάπερ ᾗ παμφράδμονι βουλῇ creaturis potenter, quas suo sapientiss(imo) consilio beständig wohnt, die er ja mit seinem alles erdenkenden Rate Sim. (gr.) παμφράδμονι] nl. 5105 εὕρατο καὶ τέκτηνε λόγου συμμήστορος ἔργῳ. excogitavit et fabricatus est verbi consiliarii operatione. erfunden und geschaffen hat durch das Werk seines planenden Wortes. 5106 πᾶσι γὰρ ἀρχιγένεθλος Ἄναξ κτιστοῖσι πάρεστιν omnibus enim autor rerum Deus creaturis adest Denn bei allen Geschöpfen wohnt der Herr, ihr erster Ursprung, 5107 ἀτρεκέως τρισσὴν καθ’ ὑπόστασιν, ὅσσα πέλονται vere trinam iuxta substanciam, quaecunque sunt, in Wahrheit in seiner dreifachen Wesenssubstanz, was auch immer ihnen geschieht, 5108 ζωοῖς, ἀψύχοισι, νοήμοσιν, ἀφραδέεσσιν, animatis, inanimis, rationalibus, brutis, den lebendigen und seelenlosen, den verstandesbegabten und unvernünftigen, 5109 ἐσθλοῖς ἠδὲ κακοῖσιν κατ’ οὐρανὸν ἠδὲ κατ’ αἶαν, bonis ac malis in caelo et in terra, den edlen und geringen (Geschöpfen) im Himmel wie auf der Erde, 5110 ᾧ μεγέθει δυνάμει θ’, ἧς ἔμπλεα πάντα τέτυκται, sua magnitudine ac potentia, cuius plena omnia sunt, in all seiner Größe und Macht, von der alles erfüllt ist, 5111 πάντα περισχόμενος, σώζων καὶ πάντα κυβερνῶν, omnia fovens, servans et omnia gubernans, alles umfassend, bewahrend und alles lenkend, 5112 μοῦνος ἀεὶ πάντων ταμίης, πάντων τε φυλακτήρ, solus perpetuo omnium praeses, omnium custos, der alleinige ständige Walter über alles und Wächter über alles, 208v/209r 5113 ἐξ οὗ μὲν κρέμαται καὶ ἐν ᾧ τάδε πάντα κυλεῖται, a quo pendent et in quo ista omnia vertuntur, von dem alles abhängt und um den sich dies alles dreht, 5114 σειρὴ πάντ’ ἐρύουσα, διὲξ ἧς πάντα πέπλεκται. catena omnia trahens, ex qua omnia nexa sunt. er, das Seil, welches alles zieht, durch welches und an welchem alles gebunden ist. Crit. (gr.)δι’ἐξ cod. 5115 μεστὰ Θεοῦ πάνυ πάντα· τί δ’ οὐκ αἰσθάνετ’ Ἄνακτος; plena Dei prorsus omnia; quid non sentit Dominum? Überhaupt ist alles voll von Gott; was verspürt nicht die Anwesenheit des Herrn? 5116 Ubique esse proprietas divinae essentiae ὡς δ’ ἴδιον κτέαρ ἐστὶν ἀτεκμάρτου Θεότητος ut autem proprium bonum est infinitae Divinitatis, Wie es aber ureigene Besitz der unermesslichen Gottheit ist, Überall zu sein ist die Eigenheit der Göttlichen Essenz 5117 οὔτ’ ἀρχὴν λαχέειν οὔτ’ αὖ τέλος, ἀλλ’ ἐς ἀνάρχους neque principium habere neque finem, sed in principio weder einen Anfang erlangt zu haben noch auch ein Ende, sondern bis in anfangslose 5118 ἀλλήκτους τ’ αἰῶνας ἔχειν βίον ἠδὲ δύνασθαι et fine carentia saecula agere vitam et posse und endlose Ewigkeiten zu erstrecken sein Leben und alles 5119 πάντα μάλ’ ἀθανάτοις ὑπὸ νεύμασιν, ὅσσα θέλῃσιν, omnia simul immortali nutu, quae velit, zu vermögen durch sein gewaltiges unsterbliches Walten, was er will, 5120 οἷον ἄρ’ οὐκ ἐνόησε μίη κτίσις οὐδὲ συνῆκεν, quale non cognovit ulla creatura neque intelligit: eine Eigenschaft, wie sie keine einzige Kreatur versteht und begreift, – 5121 ὣς καὶ τοῦτ’ οἰκεῖον ἔχει φύσις ἀρρήτοιο sic etiam hoc proprium habet natura ineffabilis so hat die alles umwaltende Natur des unaussprechlichen Gottes Crit. (gr.)ὡς cod.Sim. (gr.) ἀρρήτοιο] haec clausula spondiaca apud veteres non legitur 5122 παμμεδέουσα Θεοῦ, πάντῃ στρωφᾶσθαι ἀληθῶς. omnipotens Dei, ubique versari re ipsa; auch diese Eigenheit, sich in Wahrheit überall (zugleich) aufzuhalten. Sim. (gr.) παμμεδέουσα] nl. 5123 καὶ τὰ μὲν οὐδεμιῆς κτίσιος νόος οὐδὲ κιχῆσαι et haec nullius creaturae mens neque adsequi Und dies vermag der Sinn keiner Kreatur weder zu erfassen 5124 οὐδέ ποτ’ ἐκμαθέειν δύναται, μέγα βένθος ἀφύσσων· neque unquam perdiscere potest, magnam profunditatem exhauriens: noch jemals vollständig zu begreifen, die gewaltige Tiefe (der Erkenntnis) ausschöpfend: 5125 ἀλλὰ τάδ’ ἀφράστοισιν ἐεργμένα κεύθεσι μίμνει· sed haec incognitis septa latebris manent; sondern dies bleibt eingeschlossen in einem unaussprechlichen Abgrund; 5126 ἔστι δ’ ὅμως ἐτεόν, πάντῃ Θεὸν αὐτὸν ὑπάρχειν est tamen nihilominus verum, ubique Deum ipsum esse es ist aber dennoch wahr, dass Gott selbst überall (zugleich) ist 5127 ἣν κατὰ παμβασίλειαν ἀεὶ φύσιν, ἣ χθονὸς εὖρος secundum suam ubique et perpetuo regnantem naturam, quae terrae latitudinem gemäß seiner stets überall herrschenden Natur, welche die Breite der umflossenen 5128 ἀμφιρύτης πίμπλησιν, ὑπέρδραμε δ’ ὕψος Ὀλύμπου. circumfluae replet et superat altitudinem caeli; Erde erfüllt und die Höhe des Himmels überschreitet; 5129 τόνδε γὰρ οὐρανὸς οὔτις, ἐπ’ οὐρανὸν αἶπος ἀείρων hunc enim coelum nullum, supra coelum sublimitatem extollens denn diesen [Gott] kann kein Himmel, wie sehr er auch seine unermessliche Höhe 5130 ἄπλετον, οἷς περάτεσσιν ἔχει, μακροῖς περ, ἐέργειν. infinitam, suis terminis potest, quantumvis longinquis, continere. bis zum Himmel erstreckt, in seine Begrenzungen einschließen, wie groß diese auch sind. 5131 Quomodo bonis et malis Deus generaliter adsit ἄλλως μὲν χρηστοῖσι πάρεστ’, ἄλλως δ’ ὀλοοῖσιν aliter autem bonis adest, aliter malis Auf die eine Weise wohnt er bei den guten, auf eine andere bei den zum Verderben bestimmten Auf welche Weise Gott allgemein bei Guten und (wie er) bei Bösen wohnt 5132 ἀνδράσι γηγενέεσσι καὶ ἀγγελτῆρσι πετηνοῖς· hominibus terrigenis et angelis volatilibus: erdgeborenen Menschen und geflügelten Engeln; Sim. (gr.) ἀγγελτῆρσι] nl. 5133 πὰρ φαύλοισι μέν ἐστιν, ὑπόστασιν, ἣν λάχ’ ἕκαστος, malis quidem adest, personam, quam sortitus est quilibet, bei den Schlechten wohnt er, indem er nur die Substanz, die ein jeder erlangt hat, 5134 μοῦνον πανσθενέεσσιν ἑαῖς χείρεσσιν ἐρείδων tantum cunctipotentibus suis manibus sustentando mit seinen alles vermögenden Händen stützt Sim. (lat.) cunctipotentibus] cf. Prud. perist. 7,56 et al. 5135 καὶ μέτρον καὶ τέρμα κακοτροπίῃσιν ὁρίζων· et modum ac metam improbitati constituendo; und das Maß und die Grenze ihrer Bosheit begrenzt; Crit. (gr.)hic v. post duos, qui sequuntur, in cod., sed digeruntur per numeros 5136 τοῖς δ’ ἐσθλοῖσι πάρεστι, τρέφων φύσιν ἠδὲ καὶ αὐτῶν bonis vero adest, sustentans naturam atque ipsorum etiam bei den Guten aber wohnt er, indem er ihre Natur nährt und ihren Mühen 5137 πορσαίνων καμάτοισι καὶ εὐτυχίην καὶ ἀρωγήν. tribuens laboribus et successum et auxilium. sowohl Glück als auch Hilfe verschafft. 5138 Conservatio rerum omnium ad univers(alem) praesentiam Dei pertinet ἐν δ’ ὁλικῇ Γενέταο παρουσίῃ αὐτογενέθλου in generali autem Patris praesentia aeterni In der universalen Gegenwart des von sich selbst gezeugten Vaters Die Bewahrung aller Dinge gehört zur universalen Präsenz Gottes 5139 τήρησις πάντων φυσίζοός ἐστιν ἐόντων, conservatio cunctarum alma est rerum, liegt eine lebenserzeugende Bewahrung aller Wesen, 5140 ᾗ πάντων, ὅσα χερσὶν ἀριστοπόνοις κάμεν, ὕλην qua omnium, quae manibus optima facientibus condita, substantiam mit welcher er [Gott] den Stoff aller Wesen, die er mit seinen trefflich schaffenden Händen hervorbrachte, Sim. (gr.) χερσὶν ἀριστοπόνοις] ~ Pi. O. 7,51 5141 σώζει στηρίζει τε τρέφει θ’, ἵνα μή τι πέσῃσιν conservat, sustentat, nutrit, ut nequid recidat bewahrt und stützt und nährt, damit nichts in das Nichts stürzt, 5142 εἰς οὐδέν, πρὶν τέρμα μολεῖν θεοδινέος ὥρης. in nihilum, antequam meta venerit a Deo praedestinatae horae; bevor die Grenze der von Gott herbeigeführten Stunde herbeikommt. Sim. (gr.) θεοδινέος] nl. 5143 καὶ μὴν διαβόλων τηρεῖ φύσιν ὑβριστήρων, atque etiam diabolorum servat naturam iniustorum, Und dabei behütet er in der Tat auch die Natur von sich überhebenden Teufeln, Sim. (gr.) ὑβριστήρων] haec clausula spondiaca apud veteres non legitur, sed cf. Hom. Il. 13,633 (ὑβριστῇσι) 209v/210r 5144 ὄφρα ποτ’ ἰθύδικον δείξας κρίσιν ἧς σφέας ὀργῆς ut olim rectum ostendens iudicium suae illos irae damit er ihnen einst sein gerechtes Urteil zeigen und sie 5145 φρικαλέης ξαίνῃσιν ἀλωφήτοισιν ἱμάσθλαις, horrendae verberet indesinentibus flagellis, mit den unaufhörlichen Geißeln seines schrecklichen Zorns geißeln kann, Sim. (gr.)vide etiam Rhod. Tro.2 1734 (de Furiis: φρικτῇσιν ἀεὶ ξαίνουσιν ἱμάσθλαις) 5146 εὖτε νεκρῶν ἀγορὴν ποιήσεται ἠδὲ βιόντων. quando mortuorum congregationem instituet et viventium. wenn er die Versammlung der Toten und Lebenden veranstaltet. Crit. (gr.)βιούντων deliberat Weise 5147 Discrimen inhabit(ationis) et universalis praesentiae πρῆξις δ’ ἥδε Θεοῖο μετὰ κτιστοῖσιν ἐόντος sed haec actio Dei creaturis praesentis Aber diese Handlungsweise Gottes, der mit seinen Kreaturen ist, Der Unterschied zwischen Einwohnerschaft (Gottes) und universaler Präsenz Crit. (gr.)v. 5147–5151: hi versus in marg. add. 5148 οὐ μὲν ἐνοίκησις κληΐζεται· ἄλλο γὰρ εἶναι non inhabitatio vocatur: aliud enim esse wird nicht als Einwohnerschaft bezeichnet; denn eines bedeutet es, 5149 πάντῃ σημαίνει Θεὸν ἄμβροτον, ἄλλο δ’ ἐνοικεῖν· ubique significat Deum immortalem, aliud inhabitare; dass der unsterbliche Gott überall ist, etwas anderes aber (bedeutet es), dass er (irgendwo) wohnt; 5150 οὐδὲ Θεὸς πάσαις λέγεται φυσίεσσιν ἐνοικεῖν, nec Deus omnibus dicitur naturis inhabitare, und es wird nicht behauptet, dass Gott in allen Kreaturen wohnt, 5151 πάντα περ ἐν χείρεσσιν ἔχων καὶ πάντα κομίζων. licet omnia in manibus tenens et omnia sustentans. obwohl er andererseits alles in seinen Händen hält und alles umsorgt. 5152 IIII. Inhabitatio Dei in renatis, separabilis in hac vita τέτρατον ἐν τοῖσδεσσιν ἔχει Θεὸς ἀγλαὸν οἶκον, quarto in his habet Deus pulcrum domicilium, Viertens hat Gott in denjenigen ein glänzendes Haus, IIII. Die Einwohnerschaft Gottes in den (spirituell) Wiedergeborenen, die in diesem (irdischen) Leben noch auflösbar ist 5153 οὓς πίστις καὶ Πνεῦμα παλιγγενέος τοκετοῖσι quos fides et Spiritus regeneratae partu welche der Glaube und der Heilige Geist durch die (Neu)Zeugung 5154 ζωῆς μαιεύσαντο δικαιοσύνης ποτὶ φέγγος vitae ediderunt iusticiae in lucem eines (spirituell) wiedergeborenen Lebens an das Licht der Gerechtigkeit gebracht haben 5155 ἐκ λαγόνων κακίης ζοφοτερπέος, ἥ σφε κύϊσκε. ex utero malitiae tenebrosae, quae illos gestabat; aus dem Mutterleib der sich an der Finsternis erfreuenden Schlechtigkeit, die sie (ursprünglich) hervorbrachte. Sim. (gr.) ζοφοτερπέος] nl. 5156 καί τόδε που καλέουσι λόγων ἁγίων μελεδωνοὶ et hoc etiam vocant sermonum sacrorum curatores Und dies bezeichnen wohl die Walter über die heiligen Worte 5157 συζυγίην Χριστοῖο θεομνήστης θ’ ἕο νύμφης. coniunctionem Christi et a Deo desponsatae suae sponsae. als die Verbindung zwischen Christus und seiner von Gott gefreiten Braut (dem Glauben). 5158 τοῖς δὲ διεκπεράσασι νέης ὠδῖνα γενέθλης at his, qui transmiserunt novae partum generationis, Denen aber, welche den Geburtsschmerz ihrer Neuerzeugung durchlaufen haben, 5159 οὐ μὲν ἀχωρίστοισι Θεὸς δεσμοῖσι προσώπων non inseparabilibus Deus vinculis personarum verbindet sich Gott zwar nicht durch die untrennbare Verbindung der Personen; 5160 ζεύγνυται· ἔστι γὰρ ἅμμα παλίλλυτον· ἔμπαγε δ’ αὐτοῖς iungitur: est enim nexus resolubilis; et tamen illis denn das Band ist wieder auflösbar; trotzdem aber tritt er ihnen Crit. (gr.)ἔμπα γε possis monente Weise 5161 οὐ κατ’ ἐνεργείην μοῦνον δύναμίν τε παρέστη, non secundum effectum solum et vim adest, nicht nur nach Wirkung und Kraft zur Seite, 5162 ἀλλὰ κατ’ αὐτοθέου τιν’ ὑπάρξιος ἀρθμὸν ἑάφθη. sed etiam ipsius divinae quadam substantiae unione inhaeret. sondern verbindet sich mit ihnen (auch) gemäß irgendeiner Verbindung urgöttlicher Substanz. Sim. (gr.) αὐτοθέου] cf. Procl. in Prm. p. 856 S. et al. 5163 Ab exemplo Davidis ὡς ἄρ’ Ἰεσσαΐδης, αἰδῶ καὶ δεῖμα κομίζων sic Iessae filius, reverentiam et timorem ferens So also war der Sohn Jesses [David],(3) der die Scham und Furcht vor dem allmächtigen König (Argumentation) vom Beispiel Davids her Anm.:(3)Zu David vgl. auch Rhod. Pal. 3 ,56–140. 5164 ἐν φρεσὶ Παμβασιλῆος, ἐήρατος ἔπλετο νηὸς in pectore omniregentis (Dei), amabile erat templum in seinem Herzen trug, ein geliebter Tempel 5165 ἀχράντοιο Θεοῦ, καὶ Πνεῦμ’ ἔντοσθεν ὑπάρχον sancti Dei, et Spiritus intus existens des unbefleckten Gottes, und der Heilige Geist, der in seinem Inneren bestand, 5166 ἀτρεκέως πεφόρητο θεόσσυτον, ἐν φρεσὶ δ’ εἶχε revera movebatur divinus et in pectore habebat bewegte sich in Wahrheit unter Gottes Antrieb, und hatte in seinem [Davids] Herzen 5167 ζωὴν αὐτόθεον, κατὰ δ’ ὃν νόον ἔργα λόχευε. vitam essentialem et pro sua mente opera gignebat. ein urgöttliches Leben, und er [der Heilige Geist] brachte gemäß seinem Denken (entsprechende) Werke hervor. 5168 V. Inhabitatio Dei in beatis, inseparabilis in aet(erna) vita πέμπτη δ’ αὖ μέλλει ποτ’ ἐπισχεδὸν ἀντιβολήσειν quinta vero tandem propere continget Die fünfte Art der Einwohnerschaft (Gottes) wird uns wiederum irgendwann aus der Nähe begegnen V. Die Einwohnerschaft Gottes in den Seligen, die im ewigen Leben untrennbar ist 5169 ἡμὶν ἐνοίκησις νεάτης μετ’ ἐπήλυσιν ἠοῦς· nobis inhabitatio extremae post adventum diei: nach der Ankunft der letzten Morgenröte: 5170 ὁππότε συζυγίην Θεὸς ἄλλυτον ἠδὲ τελείην quando coniunctionem Deus insolubilem et perfectam wenn Gott eine unlösbare und vollständige Verbindung 5171 κοινώσει πάντεσσιν ἐχέφρονα πίστιν ἔχουσιν. communem inibit cum omnibus sapienti fide praeditis. teilen wird mit allen, die über einen vernünftigen Glauben verfügen. 5172 Comparatio ὡς δὲ πολυσθενέεσσιν ὑπ’ ἀγγελτῆρσι λέλογχε ut enim robustiss(imis) in angelis habet Wie aber der gewaltige Urvater der Welt sein liebstes Wohnhaus Vergleich 5173 φίλτατον οἶκον ἕδος τε μέγας κόσμοιο Γενάρχης, gratiss(imum) domicilium et sedem magnus mundi Autor, gefunden hat unter den krafterfüllten Engeln, 5174 ἔνθα μάλ’ ἀσχιδέως ἐρατῇ μετὰ τέρψεϊ ναίει· ubi plane inseparabiliter dulci cum voluptate habitat: wo er völlig untrennbar mit liebreichem Vergnügen wohnt: 5175 ὣς ἡμᾶς τεύξει τόθ’ ἑὸν στέγος, ἁγνὸν ἕδεθλον, sic nos faciet tunc suum domicilium, sanctam sedem, so wird er dann uns zu seinem Haus machen, seinem geheiligten Wohnsitz, Crit. (gr.)ὡς cod. 5176 ᾧ κεν ἐνιτρυφάῃσι διηνεκές, ἦτορ ἰανθείς. in qua delicietur perpetuo, animo gavisus; in welchem er auf alle Zeiten genussreich leben wird, in seinem Herzen erfreut. 5177 ἔνθα γὰρ, ᾗ πάντεσσιν Ἄναξ ἔνι πάντα μέγιστος ibi enim, ubi in omnibus Dominus omnia maximus Denn dort, wo der Herr, in allem der Größte, in allen 5178 ἔσσεται, ἀμφιπόλοισι συνήμονες οὐρανοφοίτοις erit, famulis adiuncti caelestibus leben wird, werden wir als Gefährten seiner durch den Himmel streifenden Diener Sim. (gr.) οὐρανοφοίτοις] cf. Gr.Naz. Carm. PG 37,547,2 et al. 5179 μέλλομεν ἀγλαΐην τε φυήν τ’ ἄγχιστον ἐΐσκειν. futuri erimus, et venustatem et naturam apprime similes. ihnen an glanzvoller Natur am nächsten ähneln. Sim. (gr.) ἀγλαΐην τε φυήν τ’ ἄγχιστον ἐΐσκειν] ~ Hom. Od. 6,152 (μέγεθός τε φυήν τ’ ἄγχιστα ἐΐσκω); vide etiam Rhod. Arion 771 (θεοῖς σ’ ἄγχιστον ἐΐσκω) 210v/211r 5180 συζυγίην μὲν τήνδε Θεὸς μετόπισθε τελέσσει. unionem quidem hanc Deus postea perficiet. Diese Art der Verbindung wird Gott erst später (nach dem Jüngsten Tag) vollenden. 5181 Inhabitatio Dei in sanctis in hac vita quid ἣν δ’ ἄρα νῦν βύκτῃσι δυσηχέος ἐν βιότοιο sed quam nunc in fluctibus turbulentae vitae Die Gemeinschaft, welche er [Gott] also jetzt in den Stürmen des brausenden Lebens Was Einwohnerschaft Gottes bei den Heiligen in diesem Leben bedeutet 5182 ἐκτελέει πιστοῖσι μετ’ ἀνδράσιν ἐνθάδε ναίων, efficit credulis in hominibus hic habitans, vollendet, indem er hier mit den gläubigen Menschen (zusammen)wohnt, 5183 ξύνωσις Θεοῦ ἐστὶ παλιγγενέων τ’ ἀνθρώπων· communicatio Dei est et renatorum hominum, ist die Gemeinschaft Gottes und der (spirituell) wiedergeborenen Menschen; Sim. (gr.) παλιγγενέων] cf. Nonn. D. 2,650 et al. 5184 ᾗ Γόνος ἀνδρασίμικτος ὑπεργενέταο Τοκῆος qua Filius, hominibus unitus, summi Parentis durch diese (Gemeinschaft) ist der mit menschlicher Substanz gemischte Sohn [Christus] des in der Höhe zeugenden Vaters Sim. (gr.) ἀνδρασίμικτος] nl. 5185 ἀτρεκέως καθαροῖσι βροτοῖς ἔνι, Πνεῦμα δ’ ἄρ’ ἐκχεῖ re vera in sanctis hominibus adest et Spiritum effundit in den reinen Menschen in Wahrheit präsent und ergießt (in diese) den Heiligen 5186 Ἁγνόν, ὃ δὴ πάσας δυνάμεις νεαρῶν ἀνθρώπων sanctum, qui omnes vires renatorum hominum Geist, welcher offenkundig alle Kräfte der (spirituell) neugeborenen Menschen 5187 συμμόρφους τεύξειε Θεῷ κατὰ πάντα δικαίῳ· conformes efficit Deo per omnia iusto, zu Teilhabern an Gottes Gestalt machen soll, Gottes, der er in allem gerecht ist; 5188 ᾗ καὶ πρωτοθαλὴς Κτιστοῦ πανδώτορος εἰκὼν qua etiam primiflorens Creatoris benignissimi imago durch diese (Gemeinschaft) wird auch das zuerst (im Menschen) gedeihende Bild des alles gebenden Schöpfers Sim. (gr.) πρωτοθαλής] nl.Sim. (lat.) primiflorens] nl. 5189 ἔμπαλιν ἀρτύεται, πίστει θ’ ὑποθαλπόμενον κῆρ denuo instauratur et fide accensum cor erneut bereitgestellt, und das durch den Glauben erwärmte Herz 5190 χριστοδόχου νεαρῇ ζωῆς φαιδρύνεται αὐγῇ. Christicapacis nova vitae illustratur luce. erhält durch das erneuerte Strahlen eines Christus in sich aufnehmenden Lebens seinen Glanz. Sim. (lat.) Christicapacis] nl. 5191 Synonyma καὶ τόδε Παμβασιλῆος ἐν εὐσεβέεσσιν ἐνοικεῖν, et hanc Omnipotentis in piis inhabitationem Und diese Einwohnerschaft des Allkönigs in den frommen (Menschen), Synonyme (hierfür) 5192 ἄλλοτε μὲν ζωῆς παλιγεννήτοιο λοχείην, alias vitae regeneratae partum, nennen die (Seelen)Hirten manchmal Geburt eines (spirituell) neugezeugten Lebens, 5193 ἄλλοτε δ’ αὖ καίνωσιν ἐγερσίνοόν θ’ ἁγιασμόν, alias etiam renovationem et excitatricem animorum sanctificationem, manchmal dagegen Erneuerung und den Sinn erweckende Heiligung, Sim. (gr.) ἐγερσίνοον] cf. Nonn. D. 12,376 et al. 5194 ἄλλοτε ζωοποίησιν ἐπικλείουσι νομῆες. alias vivificationem appellant pastores. manchmal (Wieder)Belebung. 5195 Deus non effective tantum, sed et praesenter in sanctis habitat ἔνθα μὲν ἀτρεκίη κέλεθ’ ἡμέας ἐκτὸς ἰάλλειν hic veritas iubet nos eiicere An dieser Stelle befiehlt uns die (sachliche) Notwendigkeit, zurückzuweisen Gott wohnt nicht nur effektiv, sondern auch in (persönlicher) Gegenwart in seinen Heiligen 5196 μάνδρης ψυχοβότου πλαγξίφρονα μῦθον ἐκείνων, ovili spirituali falsam doctrinam eorum, die den Sinn der geistlich geweideten Herde verwirrende Aussage jener (Gelehrter), Sim. (gr.) ψυχοβότου] nl. πλαγξίφρονα] nl. 5197 οἳ κατ’ ἐνεργείην τε μόνον καὶ θέσκελα δῶρα qui secundum effectum modo et divina dona die behaupten, Gott wohne nur gemäß seiner Wirksamkeit und seiner wunderbaren Geschenke 5198 εὐσεβέων φάσκουσι Θεὸν πραπίδεσσι μετεῖναι· piorum adserunt Deum in animis adesse: in den Herzen seiner Frommen; 5199 οἷα κατουδαίοισι πόροις ὕπο ποικίλα κάμνει qualiter subterraneis in meatibus multifaria operatur ebenso wie der Sonnengott tief in unterirdischen Gängen eine mannigfache Wirkung ausübt Sim. (gr.) κατουδαίοισι] cf. h.Merc. 112 et al. 5200 τηλοπόροις ἀκτῖσιν, ἀπόπροθεν αὐτὸς ἐλαύνων longivagis radiis procul ipse agitans mit seinen weitdringenden Strahlen, obwohl er selbst in der Ferne (auf seinem Sonnenwagen) fährt Sim. (lat.) longivagis] nl. 5201 αἰθέρος Ἠλέκτωρ χρυσήνιος ἐν γυάλοισι. aetheris Sol aurifraenis in convexis. mit goldenen Zügeln in den Gewölben des Äthers. Sim. (gr.) χρυσήνιος] cf. Hom. Il. 6,205 (de Diana); Od. 8,285 (de Marte) et al.Sim. (lat.) aurifraenis] nl. 5202 καὶ τάδε μὲν κείνοισι περισσονόοισι δέδοκται· et haec quidem illis nimium sapientibus ita videntur. Und diese Meinung wird von jenen überschlauen (Theologen)(4) vertreten; Anm.:(4)Gedacht ist vermutlich an die Calvinisten. 5203 ἡμῖν δ’ αὖ ἕτερος κρατέει νόος, αἰὲν ἀληθὴς nobis autem altera vincit sententia perpetuo vera bei uns [den Lutheranern] herrscht hingegen eine andere Auffassung, stets wahrheitsgemäß 5204 εὐσεβίης τε κατ’ ἰθὺν ἰών· Θεὸν ἠμὲν ἐνεργῶς et pietatis ad amussim procedens: Deum et effective und sich auf dem geraden Wege der Frömmigkeit bewegend: dass Gott einerseits durch seine Wirkung, 5205 ἠδὲ καὶ ἀτρεκέως θνητοῖς ἐνὶ θειογενέθλοις et vere in mortalibus ex Deo natis andererseits aber auch in der Realität in den von Gott (spirituell) gezeugten Sterblichen Crit. (gr.)ἔνι mavult Weise 5206 ναίειν· τοῦτο δ’ ἄρ’ ἐστί, καθ’ ἡμέτερον θράσος εἰπεῖν, habitare; hoc autem est, ut pro nostra fiducia loquamur, wohnt; dies aber bedeutet (um es entsprechend unserem zuversichtlichen Vertrauen auszudrücken) 5207 σωματικῶς, κατὰ δῖαν ἑῆς θεότητος ὕπαρξιν. corporaliter, secundum divinam suae Deitatis essentiam. körperlich(e Einwohnerschaft), gemäß der erhabenen Substanz seiner Göttlichkeit. 5208 Media inhabitationis χρὴ δὲ καὶ ἐνδυκέως ἐπιΐδμεναι, ὅττι δικαίοις oportet etiam accurate scire, quod in iustis Man muss aber auch ein sorgfältiges Verständnis davon haben, dass unser Die Mittel von (Gottes) Einwohnerschaft (in den Gläubigen) 211v/212r 5209 ἐνδιάγει Βασιλεὺς ὑψίθρονος, ἔμπαλι δ’ ἡμεῖς versatur Rex altithronus et rursus nos hochthronender König [Gott] in den Gerechten wohnt, dass aber andererseits wir Sim. (lat.) altithronus] cf. Iuvenc. praef. 24; 2,62; 3,409 et al. 5210 μίμνομεν ἐν Βασιλῆϊ διὰ Πνοιῆς θεοπέμπτου manemus in Domino per Spiritum Sanctum in unserem König bleiben kraft des von Gott geschickten Geistes 5211 καὶ λογίων καὶ σφρηγίδοιν καὶ πίστιος ὀρθῆς. et verbum et sacramenta et fidem rectam. und seines Wortes und seiner beiden Sakramente und des rechten Glaubens. 5212 Non iusti sumus ipso dono Spiritus s(ancti) inhabitantis in nobis ἀλλ’ οὐ μὴν διὰ δῶρον ἀγακλυτὸν ἐνναίοντος veruntamen non propter donum memorabile inhabitantis Aber wir Menschen werden nicht etwa durch ein herausragendes Geschenk des in uns wohnenden Wir sind nicht etwa gerecht durch ein bloßes Geschenk des Heiligen Geistes, der in uns wohnt Sim. (gr.) ἐνναίοντος] de clausula spondiaca cf. Nic. Ther. 150 (ἐνναίοντες) 5213 Πνεύματος ἠγαθέοιο βροτοὶ πελόμεσθα δίκαιοι, Spiritus Divini homines sumus iusti, Heiligen Geistes gerecht, 5214 καίπερ ἀναγκαίης λίην μερόπεσσιν ἐούσης quamvis necessaria magnopere hominibus sit obwohl diejenige Verbindung für die Menschen überaus notwendig ist, 5215 συζυγίης, ᾗ πᾶσι Θεὸς πιστοῖσι μετοικεῖ, coniunctio, qua in omnibus Deus credentibus habitet, durch welche Gott in allen Gläubigen wohnt, 5216 τήν τε δικαιοσύνην μάλ’ ὁμόπλοκον αἰὲν ἐχούσης, et iusticiam penitus connexam semper habeat, und in enger Verschlingung immer die Rechtfertigung bei sich hat, 5217 ἣ κατὰ πίστιν ἔφυ καὶ πίστιός ἐστι γενέθλη· quae iuxta fidem est et fidei est effectus: welche in Entsprechung zum Glauben zustandegekommen und ein Abkömmling des Glaubens ist: 5218 εἰ καὶ Πνεῦμα θέορτον ὑποστατικῶς ἐνυπάρχει etiamsi Spiritus Divinus essentialiter est wenn auch der Heilige Geist substanziell seinen Bestand hat 5219 Παύλῳ Βαπτιστῇ τε καὶ ἄλλοις, οἵ τε πέλονται in Paulo, Baptista et aliis, qui sunt in Paulus und in (Johannes) dem Täufer und in anderen, welche die strahlenden Söhne 5220 φαίδιμα τέκνα νέης ἑτεροζώου τε λοχείης. illustres liberi novae et aliam vitam adferentis nativitatis. der neuen und in ein anderes Leben führenden (spirituellen) Neugeburt sind. Sim. (gr.) ἑτεροζώου] nl. 5221 οὐδὲ γὰρ οὐδ’ ἡμέων καινὸς βίος οὐδ’ ἁγιασμὸς neque enim nostra nova vita neque sanctificatio Denn auch nicht etwa unser erneuertes Leben und auch nicht die Heiligung 5222 οὐδὲ μὲν αὐτὸ Πνεῦμα θεόστολον, οὐ Θεὸς αὐτὸς neque ipse Spiritus divinus, non Deus ipse und auch nicht der von Gott gesandte Geist selbst, nicht einmal Gott selbst 5223 ἔστι δικαιοσύνη, τῇπερ μακαριζόμεθ’ ἄνδρες· est iusticia, qua beatificamur homines. ist die Rechtfertigung, aufgrund deren wir Menschen für glücklich gepriesen werden; 5224 τήνδε γὰρ υἷϊ Θεοῦ μούνῳ χρέος ἐστὶν ἀνάπτειν hunc enim filio Dei soli oportet tribui denn letztere Ehre ist angemessenermaßen allein dem Sohn Gottes (Christus) zuzuschreiben, 5225 τιμήν, μὴ τὰ πρόσωπα τριφεγγέα συγχεύσωμεν honorem, ne personas trilumines confundamus damit wir nicht die drei strahlenden Personen durcheinanderbringen Sim. (gr.) τριφεγγέα] nl. συγχεύσωμεν] haec clausula spondiaca apud veteres non legitur 5226 μουνοφυοῦς θεότητος, ὑπ’ ἀφραδίῃσι λέγοντες unius essentiae divinitatis, ex insipientia adseverantes der Gottheit, die ein einheitliches Wesen hat, indem wir aus Unwissenheit behaupten, 5227 οἴην ἡμερίοισι Θεοῦ φύσιν ἐνδιάγουσαν solam hominibus Dei essentiam, inhabitantem einzig die in den Sterblichen lebende Natur Gottes 5228 οἰκείως πιστοῖσι δικαιοσύνην γεγενῆσθαι. familiariter credentibus, iusticiam esse. bedeute im eigentlichen Sinne Rechtfertigung für die Gläubigen. 5229 Discernendum inter iustificat(ionem) et sanctificationem contra Osiandrum et papistas τοὔνεκα χρὴ πυκινῇσι διακρῖναι πραπίδεσσι ideo necesse est prudenti discernere pectore Deshalb muss man mit klugem Verstande unterscheiden zwischen Man muss unterscheiden zwischen der Rechtfertigung und der Heiligung – gegen Osiander und die Anhänger des Papstes 5230 τήν τε δικαίωσιν σωσήνορα τόν θ’ ἁγιασμόν, iustificationem salvificam et sanctificationem, der Rechtfertigung, welche den Menschen rettet, und der Heiligung, Sim. (gr.) σωσήνορα] nl. 5231 ὡς ὀρθῶς διέκρινε χάριν δώρημά τε Παῦλος, ut recte distinxit gratiam et donum Paulus, wie Paulus richtig unterschied zwischen der Gnade und einem Geschenk, 5232 Παῦλος ὀλυμποβάτης, Χριστοῦ μελίγηρυς ἀηδών. Paulus coeli conscensor, Christi mellisona luscinia. Paulus, der den Himmel erklomm, die honigtönende Nachtigall Christi. Sim. (gr.) ὀλυμποβάτης] nl. μελίγηρυς ἀηδών] cf. AP 7,44,3 (de Euripide) 5233 τήνδε γὰρ Αὐσονίου ψευδὴς στρατὸς Ἀντιχρίστου hoc enim Ausonii mendax exercitus Antichristi Denn diese Unterscheidung verwarf das lügnerische Heer des italischen Antichristen (des Papstes) 5234 ὡς κενεὴν ἔρριψε διάκρισιν, ἠδὲ μετ’ αὐτοὺς ut inane abiecit discrimen et post illos als nichtig, und nach diesen (Papisten) ebenso 5235 ψευδομανὴς Ὁσίανδρος, ἀναιδέα κεκλήγοντες· mendaciss(imus) Hosiander, impudenter clamantes der in seinen Lügen rasende Osiander; die Genannten verkündeten schreiend die schamlose These, Sim. (gr.) ἀναιδέα κεκλήγοντες] de clausula spondiaca cf. Hes. Sc. 379 (μέγα κεκλήγοντες); Arat. 1004 (μεγ’ ἀθρόα κεκλήγοντες) 5236 ἡμετέρου βιότοιο νέην πλάσιν ἢ Θεὸν αὐτὸν nostrae vitae novam formationem aut Deum ipsum die (spirituelle) Neuerschaffung unseres Lebens oder Gott selbst, 5237 ἐν κραδίαις ναίοντα δικαιοσύνην τελέθεσθαι. in cordibus habitantem iusticiam esse. der in unseren Herzen wohnt, sei die Rechtfertigung. 5238 ἀλλὰ τὸ δὴ φάντασμα πλανῶν μέγα πλῆθος ἐγείρει, sed haec imaginatio errorum magnam turbam excitat Aber gerade diese Scheinwahrheit erregt eine große Menge von Irrtümern 5239 ἀντιμαχεῖ δὲ μάλιστα Θεοῦ παναληθέϊ μύθῳ. et pugnat maxime cum Dei veracissimo verbo. und widerstreitet am meisten dem zur Gänze wahrhaftigen Wort Gottes. Sim. (gr.) παναληθέϊ] cf. A. Th. 722 (de Furia)Gedicht Nr. 16
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 17
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 18
Folgt in Kürze.
Gedicht Nr. 19
Folgt in Kürze.