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RhodomanologiaDas poetische Werk von Lorenz Rhodoman bis 1588
Dekorationselement: Rhodomans Hände schreiben auf einem Blatt Papier.

Einleitung

Systematisierung


Sprache / Versmaß
Gedicht Nr. 1
  • Latein: Hexameter (hex)
Gedicht Nr. 2
  • Griechisch: Hexameter (hex)
Werkgruppe
Gattungszuordnung (ed.)
Schaffensphase

Inhaltliche Einleitung


Die zwei Beitragsgedichte zu der griechischen Jonas-Paraphrase von Rhodomans Ilfelder Kommilitonen Georg Koch (Cocus) sind die zwei frühesten im Druck überlieferten Gedichte Rhodomans.

Das erste Gedicht (Rhod. Coc.Ion. 1) verbindet die Empfehlung des Dichters Koch mit einer eigenen Empfehlung und der Ankündigung zweier eigener Großdichtungen (Rhod. Coc.Ion. 1,160‒172), der Palaestina (1589; Rhod. Pal.) und den Theologiae Christianae Tirocinia (1596; Rhod. Tir.), die beide erst wesentlich später erschienen sind, aber ihren Ursprung offensichtlich schon in der Ilfelder Zeit haben. Der seltsame Doppelcharakter erklärt sicher auch die "Überlänge" des ersten Beitragsgedichts. Auffällig ist in diesem Gedicht weiterhin der Vergleich von Rhodoman mit dem erkrankten Philoktet auf Lemnos (Rhod. Coc.Ion. 1,14‒23). Vielleicht möchte Rhodoman durch diesen ungewöhnlichen Vergleich auch seine besondere Vorliebe für das Griechische unterstreichen. Angesprochen werden Würdenträger aus der Grafschaft Stolberg, von denen sich sowohl Rhodoman als auch Koch offensichtlich weitere Förderung und Fürsprache versprachen.

Wesentlich kürzer und ohne weiteren Bezug zu Kochs Gedicht ist das zweite Beitragsgedicht an Georg Aemilius (Rhod. Coc.Ion. 2). Wie der im ersten Gedicht angesprochene Acontius gehörte Aemilius zum Dichterkreis um Melanchthon und war später Superintendent in Stolberg. Eigentlich handelt es sich um ein kurzes Glückwunschgedicht zu Aemilius’ Genesung. Im Gegensatz zum ersten Gedicht ist es auf Griechisch verfasst und zeichnet sich besonders durch eine große Dichte von Anleihen aus der antiken Dichtung sowie Neologismen aus, so dass man auch hier auf einen besonderen Werbecharakter für Rhodoman schließen darf, der sich wiederum in dem Gedicht selbst nennt und Aemilius anempfiehlt. Die unterschiedliche Sprachwahl dürfte auf die Angesprochenen abgestimmt sein. Da im ersten Gedicht auch die Herrschaft angesprochen ist, wählt Rhodoman das üblichere Medium der lateinischen Sprache. Im zweiten Gedicht geht es um einen Gelehrten, Aemilius, den Rhodoman sicherlich durch das kleine Virtuoso beeindrucken und von sich einnehmen möchte. Von Aemilius hat Rhodoman später auch ein Kirchenlied ins Lateinische übersetzt.

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