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RhodomanologiaDas poetische Werk von Lorenz Rhodoman bis 1588
Dekorationselement: Rhodomans Hände schreiben auf einem Blatt Papier.

Einleitung

Systematisierung


Sprache / Versmaß
  • Griechisch: Hexameter (hex)
Werkgruppe
Gattungszuordnung (ed.)
Schaffensphase

Inhaltliche Einleitung


Die Argonautica bilden den Auftakt zur Sammlung der anonym von Rhodomans Ilfelder Lehrer Michael Neander herausgegebenen mythologischen Gedichte. Rhodoman erzählt darin, beginnend von Jasons Genealogie, die Argonautenfahrt bis zu Medeias Kindermord und ihrer Flucht. Sprachliche und inhaltliche Vorbilder sind vor allem Apollonios Rhodios und die Orphischen Argonautika. Aus beiden Gedichten wird großzügig zitiert, wobei Rhodoman sorgfältig zwischen den Fassungen abwägt und auswählt. Auffällig ist die Einfügung von rationalistischen Erklärungen zum Goldenen Vlies sowie dem das Vlies bewachenden Drachen, den feuerspeienden Stieren und den Erdgeborenen. Sehr ausführlich ist im Vergleich zur sonstigen Kürze der Argonautenkatalog, in dem Rhodoman eine bewusste Auswahl gegenüber den deutlich längeren Katalogen von Apollonios und den Orphischen Argonautika trifft. Dabei wird Cheiron als Lehrer der Argonauten am Ende des Katalogs hervorgehoben (vermutlich auch als Reverenz vor Michael Neander, der in zeitgenössischen Dichtungen bisweilen als "Harzer Chiron" gerühmt wird).

Durch den chronologischen Hinweis auf die Koinzidenz der Argonautenfahrt mit der Herrschaft des troischen Königs Laomedon am Ende ordnet sich das Gedicht ‒ in Anschluss an die Dares-Tradition ‒ ferner in die Vorgeschichte des Troianischen Krieges ein und bereitet als solches (zusammen mit den Thebaica) die ausführlicheren Troja-Dichtungen Troica und Ilias parva vor.

Ergänzt wird die Ausgabe des Gedichtes durch den Argonautenbericht aus der Bibliotheke Apollodors. Es ist daher denkbar, dass als didaktisches Konzept zunächst der leichte Prosatext des Apollodor gelesen werden sollte, um die Lektüre des Gedichtes mit "Original"-Zitaten aus Apollonios und den Orphischen Argonautika vorzubereiten. Die Zitate hat man in diesem Fall sicherlich nicht als Zeichen mangelnder Kreativität Rhodomans zu werten, sondern als bewusste, orientierende Vorbereitung auf eine spätere Einzellektüre der Vorlagen.

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